09.11.2024 bewölkt, 28° C
Tagwache 5.30 Uhr, raus aus den Federn 5.45 Uhr. Im
Bad fertig machen zur Abreise und den Kulturbeutel im Koffer verstauen.
Mit dem Oschitolito fahren wir so gegen 6.15 Uhr zum
Flughafen und parken ihn für die nächsten 5 Tage zwischen anderen Autos. Wir verbringen
4 Tage im Warmen, er steht in der Kälte – wie ungerecht. In der Abflughalle
checken wir das Gepäck ein und holen uns dann das Parkticket für die Ausfahrt
am Mittwoch. Dann gehen wir gleich durch den Security-Check und kaufen uns in
der Bar zwei Kaffee und zwei Croissants zum Frühstück. Danach warten wir im Bereich
des Gates 11 auf den Charter-Flieger der Enter-Airline.
Unter den ca. 200 Mitreisenden treffen wir eine
ehemalige Kollegin. Sie reist mit drei anderen Mädels nach langer Zeit wieder
mal nach Marrakesch. Der Flug startet etwas verspätet und verläuft ohne
Aufregungen. Um 12.20 Uhr landen wir in Marrakesch und stellen uns mit vielen
anderen Menschen in der Schlange zur Passkontrolle bzw. danach zur
Gepäckkontrolle an. Letztendlich sitzen wir dann im 2. Bus für eine kurze
Kennenlernrundfahrt, spazieren durch einen Park mit Olivenbaum-Hainen und einem
riesigen Wasserreservoir. Danach fahren wir weiter zur größten Moschee von
Marrakesch und dann geht´s ins Hotel.
Kurzes Gewusel beim Check-in und dann sind wir im
Zimmer 1377. Es ist geräumig und hat einen Balkon mit Blick auf den
Poolbereich. Die Koffer lassen etwas auf sich warten und nachdem wir uns kurz
frisch gemacht und umgezogen haben, starten wir auf Erkundungstour. In dem Café
„7 éme Art“ essen wir eine Kleinigkeit und trinken dazu Kaffee Americain.
Etwas weiter die Straße hinauf gibt es ein
Einkaufs-Center. Im Cavour besorgen wir uns eine Flasche Pepsi, Teelichter und
6 Dosen Bier. Mit den Getränken gibt´s Probleme beim Hoteleingang. Es dürfen weder
Essen noch Getränke von außerhalb ins Hotel mitgebracht werden. Kurze Aufregung
auch bei anderen Gästen, die sich mit Getränken eingedeckt haben. Am Ende die
Lösung: Rucksack aus dem Zimmer holen, Getränke darin verstauen – was die
Angestellten nicht sehen, kann aufs Zimmer mitgenommen werden.
Ab 19.30 Uhr gibt es Abendessen – wir haben ja
Halbpension gebucht – und wir bekommen einen Tisch für zwei. Es gibt reichlich
und verschiedene Speisen vom Buffett. Mit Süßem beenden wir den Abend und gehen
über den Poolbereich zurück in unseren Trakt. Auf dem Balkon im Kerzenlicht
erledigen wir die Tagesdokumentation.
Danach ab in die Dusche und in die Federn. Morgen
müssen wir um 9.00 Uhr für unseren Ausflug fertig sein.
10.11.2024 sonnig, 30° C
Heute hat Werner seinen 60iger und niemand hier
weiß davon – ausgenommen meiner Wenigkeit.
Tagwache 7.15 Uhr, raus aus den Federn 7.30 Uhr. Im
Bad fertig machen und noch gemütlich ein Frühstück essen. Wir sitzen auf der
Terrasse, drinnen ist schon viel los. Es ist etwas kühl, aber es ist ja auch
erst kurz nach 8.00 Uhr.
Danach gehen wir wieder zurück ins Zimmer und
kurz vor 9.00 Uhr fahren wir hinunter und warten auf den Bus Nr. 2 mit dem
„großen Mohamed“. Der „kleine Mohamed“ führt den Bus Nr. 3. Wir bekommen sogar
unsere Sitzplätze in der 1. Reihe wieder und behalten sie auch den ganzen Tag
lang.
Der Busfahrer schmeißt uns vor einem Tor der
Medina aus dem Bus und zu Fuß geht es weiter durch die Gassen der Altstadt. Ein
echtes Gewirr an engen, finsteren Gassen mit 1-Raum-Werkstätten für Fleischer,
Bäcker, Taschner, Schuster und was weiß der Teufel noch alles. So ein Leben
können wir verwöhnte Europäer uns gar nicht vorstellen.
Wir wandern stundenlang in den Gassen herum,
besichtigen auch eine Koranschule und als Pflichttermin gilt der Besuch in
einer Gewürzfabrik oder auch Kräuterapotheke genannt. Wie bei einer
Verkaufsfahrt sitzen wir in einem Raum und lassen uns von einem Mitarbeiter
verschiedenste Kräuter und Öle erklären. Am Ende kann man dann Gewürze, Kräuter
und Öle einkaufen. Werner und ich und einige andere verlassen den Raum und
warten draußen auf das Ende der Show. So gegen 13.30 Uhr endlich kommen wir zum
Mittagessen mit anderen Touristengruppen im „Ksar El Hamra“ zusammen. Dieses
Lokal kann man mit unseren Gasthäusern vergleichen, die Busse locker aufnehmen
können.
Wir sitzen mit 4 Pärchen aus unserer Gruppe
zusammen an einem großen, runden Tisch und warten auf Vorspeise, Hauptspeise
und Nachspeise – alles vorbestellt. Aufgeteilt wird das Ganze auf dem Tisch,
jeder nimmt sich, was und wieviel er mag. Nach einer guten Stunde verlassen wir
gestärkt das Lokal und wandern weiter zum Palais de la Bahia. Der Vorteil in
der Gruppe zu sein ist der, dass man sich nicht um die Karten anstellen muss.
Mohamed erzählt auch hier wieder Interessantes zum Gebäude und seine Bewohner.
Von dort aus gehen wir dann weiter auf den Platz
der Gaukler. Dieser Platz ist riesengroß und alles Mögliche wird dort
feilgeboten. Obst, Gemüse, Essen, Gewand, Ramschi-Damschi, Affen die
Kunststücke machen, Schlangenbeschwörer, etc. Wir erhalten 1 ½ Stunden Freigang
und setzen uns gleich mal ins „Terrasse Café Montassir“. Von dort aus können
wir bei Tee und Kaffee das bunte Treiben unten beobachten.
Kurz vor 18.30 Uhr kommen wir alle wieder beim
vereinbarten Treffpunkt zusammen und wandern zum Bus. Mittlerweile ist die
Sonne am Untergehen und taucht das Minarett der Großen Moschee in goldgelbes
Licht. Im Hotel kurz umziehen und dann gehen wir auch schon Abendessen. Den
Rest des Abends verbringen wir mit einer Dose Bier auf dem Balkon.
Morgen müssen wir sehr früh raus. Um 7.00 Uhr
fahren wir nach Essaouira.
11.11.2024
sonnig, 30° C
Tagwache 5.30 Uhr, raus aus den Federn 5.40 Uhr.
Im Bad fertig machen und dann gleich zum Frühstück. Heute müssen wir bereits um
7.00 Uhr im Bus sitzen. Eine 3 ½ h Fahrt nach Essaouira mit einer Pipipause und
einem Besuch in einer Frauen-Kooperative für Arganöl erwartet uns.
Wir entern wieder unseren Bus Nr. 2 mit unserem
Mohamed als Begleitung. Bis zur Pipipause frieren wir uns den Arsch ab im Bus.
Weder der Fahrer noch sein Copilot schaffen es, die Heizung auf warm
einzustellen. Kann aber auch sein, dass sie das bewusst nicht hingekriegt
haben, weil sie sonst immer nur kühlen. Gut, dass alle warme Sachen dabeihatten.
Auf der Fahrt hinaus aus Marrakesch können wir
noch nicht viel erkennen, weil es noch dunkel ist. Auf der Fahrt im
Landesinneren sehen wir nur ocker- bis rostfarbige Erde, ein paar Dörfer und in
unseren Augen rund herum nur Elend.
Bei der Raststätte wechselt dann Erich zu uns in
den Bus. Von da an wird´s auch wärmer und Erich beschäftigt uns mit einer
Aufgabe. Jeder von uns muss aus einer Zeitungsseite ein Kamel nach seinen
Vorstellungen herausreißen. Dann wird das schönste Kamel prämiert. Bis zur
Vorausscheidung kommen wir, dann wird zuerst die Kooperative besucht, dem
Vortrag gelauscht, eingekauft und dann geht es weiter. Die Endrunde wartet und
letztendlich gewinnt ein „Riss“ eines Mitfahrenden knapp vor dem von Mohamed. Wir
alle hatten bei der Prämierung viel Spaß und die Zeit bis zum Aussteigen in Essaouira
ist auch schnell vergangen.
In Essaouira spazieren wir über den Hafen in die
Medina, hören uns Mohameds Geschichten an und fotografieren, was uns vor die
Linsen kommt. Essaouira hat sich im Laufe der Jahre zu einem beliebten Urlaubsziel
für die Marokkaner gemausert. Es liegt am Atlantik und hat einen großen
Sandstrand, das lädt natürlich zum Baden ein.
Mittags essen wir im „Hotel Miramar“ vom Buffet
und sind schwer enttäuscht. Wir freuen uns schon auf den 90-minütigen
Alleingang. Der führt uns zuerst zurück in die Medina, durch Gassen, die wir
schon gegangen sind und durch solche, die wir noch nicht kannten. Überall
treffen wir auf Katzen – die Hühner Hawaii´s.
Am Ende des Alleingangs setzen wir uns am Strand
in ein Café und trinken ein kühles Bier. Um 16.00 Uhr ist Treffpunkt zur
Rückfahrt. Wir entern den Bus und fahren die Strecke retour. Wieder Pipistop
bei der Raststätte. Tee und Cola für Werner und mich. Danach fahren wir durch
bis Marrakesch.
Es ist schon dunkel und jeder freut sich schon
aufs Hotel und das Abendessen. Mohamed erklärt noch die Eckdaten für den
morgigen Ausflug – den machen wir aber eh nicht mehr mit. Am Ende kommt er zur
Tagestemperatur für den morgigen Tag, er sagt so sinngemäß „die Temperatur
beträgt morgen so um die 23°C, da meldet sich eine Stimme aus der 4. Sitzreihe
hinter ihm „und im Bus 14°C. Daraufhin müssen wir alle lachen, aber Mohamed
kriegt sich nicht mehr ein. Bis zum Aussteigen kann er aus vollem Herzen über
diesen Input lachen.
Wir steigen kurz vor 19.30 Uhr aus dem Bus und
gehen schnurstracks rauf aufs Zimmer, wechseln das Gewand und gehen Abendessen.
Danach sitzen wir wieder auf dem Balkon und machen unsere Schreibarbeiten.
Morgen haben wir einen ganzen Tag zur freien Verfügung, mal sehen, was uns so
alles einfällt.
12.11.2043
sonnig, 25° C
Tagwache
7.30 Uhr, raus aus den Federn 8.00 Uhr. Waschen, anziehen und dann gemütlich
hinunter zum Frühstücken. Heute haben wir den Tag für uns. Nach dem Frühstück
erst mal unter die Dusche und Birne waschen, dann geht es in Richtung
Einkaufs-Center und hinunter ins Cavour. Currypulver und feiner Couscous für
zuhause wird gekauft. Sonst findet nichts den Weg in unseren Rucksack.
Den
Rest des Vormittags verbringen wir am Pool, essen Pommes und trinken einen Rosé
Wein. Ins Wasser gehen wir nicht, das ist uns zu kalt. Neben uns gesellt sich
ein Paar aus Haag in NÖ und wir unterhalten uns. Eine junge Katzenmutter mit 2
Kätzchen gesellt sich auch noch dazu. Die Mutter lässt sich von Werner
streicheln, die Jungen sind scheu. Angreifen geht gar nicht.
Kurz
nach 15.30 Uhr gehen wir zurück ins Zimmer und machen uns fertig für unser
Abenteuer „Medina allein besichtigen“. Der Hotel-Security-Mensch ruft uns ein
Taxi und für € 8 chauffiert er uns bis zur Koutoubia Moschee. Von dort aus
finden wir den Weg zum Platz der Gaukler „Jemaa el-Fnaa“. Es geht genauso zu
wie vorgestern, aber das ist jetzt nicht mehr neu für uns.
Wir
tauchen erst einmal ein in die Gassen der Medina, einiges kommt uns bekannt vor
anderes ist neu. Alle paar hundert Meter werden wir von geschäftstüchtigen
Händlern angesprochen. Gefühlt alle 2 Minuten kommt ein Moped oder Fahrrad
entweder von vorne oder hinten an uns vorbei. Bei einem Gewürzhändler kauft
sich Werner die Gewürzmischung Raz El-Hanout.
Letztendlich
kommen wir wieder auf den Platz der Gaukler. Werner hat Lust auf gekochte
Schnecken und kauft sich ein Schälchen. Ich kann davon nichts essen, schon gar
nicht als ich das Köpfchen mit den Fühlern sehe. Ich warte mit dem Snack auf
den Besuch in dem Dach-Cafe, in dem wir am Sonntag schon gesessen sind. Werner
trinkt wieder seinen Tee und ich eine Pepsi. Dazu esse ich eine Pastilla
vegetarienne, eine Art gefüllte Teigtasche.
Im
Licht der untergehenden Sonne wandern wir zurück zur Moschee. Erwähnt gehört
auch noch, dass sich Werner ein T-Shirt gekauft hat. Bei der 3. Anprobe hat die
Größe dann endlich gepasst. Alle Essenseinladungen der Garküchen-Jungs müssen
wir leider ausschlagen, auf uns wartet im Hotel das Abendessen.
Wie
wir da so in Richtung Moschee gehen und noch überlegen, wo wir ein Taxi
auftreiben könnten, kommt uns die Idee, mit der Pferdekutsche zurückzufahren.
Ein Kutscher hat bereits ein Auge auf Werner geworfen und sie werden
handelseinig.
Für
€ 25,- fahren wir mit 2 PS in der rush hour hinaus aufs Land. Ist ein bisschen
wie im Märchen, Abendstimmung mit untergehender Sonne, beleuchteten Häusern und
der Stadtmauer. Es ist immer wieder erstaunlich, wie Dunkelheit die Umgebung
verklärt. Vor dem Hotel steigen wir aus der Kutsche, ein letztes Foto unseres
Taxis und dann wechseln € 30,- den Besitzer. Wir hatten Spaß und der Kutscher
hat sich über die € 5,- mehr auch gefreut.
Umziehen
zum Abendessen und weil es der letzte Abend ist, setzen wir uns auf ein
Abschiedsgetränk mit einem Ehepaar aus unserer Gruppe noch auf die Terrasse der
Hotelbar. Im Gespräch entdecken wir viele Gemeinsamkeiten, Ansfelden/Freindorf,
Ebelsberg/Afritschweg, etc.
Ist
schon zu spät zum Berichtschreiben an diesem Abend, also werde ich das am
Abreisetag vormittags noch machen. Um 13.30 Uhr werden wir vom Hotel zum
Flughafen abfahren. Kurz vor 17.00 Uhr startet dann unsere Maschine zurück nach
Linz.
13.11.2024
nebelig, 20° C
Heute
ist Abreisetag. Tagwache wieder um 7.30 Uhr – aus den Federn dann um 8.00 Uhr.
Ein Teil der Gruppe macht heute noch einen Ausflug und verlässt das Hotel
bereits um 8.30 Uhr. Im Frühstücksraum ist es deshalb leerer als die Tage
zuvor. Wir hatten jeden Tag (morgens und abends) unseren Katzentisch nahe dem
kalten Buffet. Nach dem Frühstück gehen wir zurück aufs Zimmer und packen
unsere Koffer zusammen. Ich schreibe noch den gestrigen Tag und dann machen wir
uns abreisefertig. Das Gepäck geben wir in der Lobby ab und dann umrunden wir
den Hotelkomplex und kommen so in die Parkanlage, die wir vom Balkon aus immer
gesehen haben. In Marrakesch kannst du nirgends wo gehen, wo du keinen Kontakt
mit Mopeds hast – auch hier nicht.
Wieder
im Hotel, setzen wir uns in die Tee-Stube auf einen Tee. Wir müssen noch Zeit
totschlagen bis 13.30 Uhr. Also lassen wir die vergangenen Tage Revue passieren
und sehen uns die Fotos an. Wie immer, zieht sich das Warten wie Kaugummi.
Pünktlich
um 13.30 Uhr verlassen wir das Hotel im Bus Nr. 2 – unser Fahrer, sein Coach
unsere Plätze in der 1. Reihe links. Was fehlt, ist Mohamed der Große. Heute erklärt
uns Hassan, wo wir uns im Flughafen hinwenden sollen und dass wir dort auch
Maria finden werden. Für unseren Flug sind 3 Schalter geöffnet. Das Check-in
verläuft äußerst schleppend wegen des lahmarschigen Förderbands. Die Nerven
einiger Gruppenmitglieder liegen aufgrund des langen Wartens dann gleich mal
blank. Schneller geht es dann beim Security-Check des Gepäcks bzw. dann noch
beim Security-Check der Person.
Kurz
vor 16.00 Uhr (=boarding time) sitzen wir dann endlich beim Gate und warten auf
das Boarding. Werner kauft mit den letzten 40 Dirham je eine kleine Flasche
Wasser und Pepsi. Jetzt können wir Marrakesch getrost verlassen, wir haben kein
marokkanisches Geld mehr im Börserl.
Boarding
startet pünktlich und ca. ½ Stunde später verlassen wir Marrakesch und haben
einen angenehmen Flug – mit ab und zu Turbulenzen. Es ist schon dunkel und nach
3 ½ Stunden landen wir sicher im regnerischen Hörsching. Ist fast schon ein
wenig Schneepatzen, was da vom Himmel kommt. Auf alle Fälle ist es saukalt.
Passkontrolle
weil Einreise aus einem Nicht-Schengen-Land und dann noch die Koffer in Empfang
nehmen. Durch den Zoll und hinaus auf den Parkplatz zum Oschitolito. Er
zwinkert uns schon von Weitem zu und bringt uns nachhause. Einen Stop beim „Burger
King“ legen wir noch ein, seit dem Frühstück haben wir nichts mehr im Bauch.
Jeder einen Whopper und dazu Pommes und Cola.
ENDE
Hotelliste: Benotung:
Marrakesch Palm
Plaza Hotel & Spa 2