02.06.2023 sonnig, 24° C

 

Tagwache 4.00 Uhr und alles fertig machen, uns und die Koffer für die Abfahrt.

Regina erwartet uns um 4.45 Uhr auf unserem Parkplatz und bringt uns zum Flughafen. Es scheint ein schöner, warmer Tag zu werden. Warum bleiben wir nicht zuhause und genießen unser kleines Reich?

 

Check in und security-check sind schnell erledigt, wenig Menschen um diese Zeit auf dem Flughafen. Wir treffen zufällig wieder auf Frau Girlinger vom Reiseveranstalter Columbus. Sie erinnert sich ebenfalls an uns – Stockholm ist ja noch nicht so lange her.

 

Wir haben noch reichlich Zeit bis zum boarden und trinken noch eine Tasse Kaffee und dazu essen wir ein Croissant. Von Linz sind wir pünktlich um 6.15 Uhr abgeflogen und in Frankfurt „in time“ gelandet.

 

In der Zwischenzeit hat sich unser Abfluggate und auch die -zeit geändert. Mit dem boarden beginnen wir um 9.45 Uhr, fahren mit dem Bus ans Ende der Welt und steigen in die Maschine. Dort heißt es wieder auf die Starterlaubnis warten. Mit einer Stunde Verspätung starten wir dann in Richtung Athen. 2.35 Stunden dauert der Flug und Athen begrüßt uns mit leichtem Regen und knapp 24°.

 

Unser Gepäck ist auch gut gelandet und wir suchen den Schalter der Autovermietung Abby. Die Flughafenauskunft erklärt uns den Weg hinaus zur Pick-up Station der Vermieter. Mit 5 Iren sitzen wir im Shuttle und fahren zur Autovermietung.

 

Wir bekommen einen Opel Astra ecco und von dort startet die Fahrt nach Athen und zu unserer Unterkunft für 3 Tage. Die Fahrt vom Flughafen nach Athen Innenstadt ist abenteuerlich aber noch nichts gegen die Quartiersuche. Trotz Nüvi fahren wir gefühlt 2 Stunden im Kreis und stellen sichtlich genervt das Auto in der Fußgängerzone ab und gehen die letzten paar Meter zu Fuß zum Quartier.

 

Dort werden wir schon erwartet. Ein Angestellter wird mit uns zur Parkgarage fahren, denn eine zweite Odyssee brauchen wir nicht mehr. Wir bringen die Koffer ins Zimmer und dann fahren wir zu dritt zur Parkgarage, geben den „Asti“ dort für 3 Nächte ab und gehen zu Fuß, 5 min. zurück zur Pension. Wir sind eh schon hungrig und essen gleich im Restaurant „Omorfi Poli“ zu Abend.

 

Werner nimmt Lamm und ich Fisch. Dazu trinken wir Wein und Cola. Damit wir alles gut vertragen, gibt es für uns beide ein Verdauungsschnapserl (Tsipouro) und dazu als Abschiedsgruß aus der Küche einen griechischen Grießkuchen.

 

Wir haben uns in Griechenland wärmeres Wetter erwartet. Das macht das Sitzen im Freien eher ungemütlich. Ein Abendspaziergang durch die Gassen der Altstadt ändert daran auch nichts. Wir kommen zurück ins Quartier und nehmen noch Wein und einen Aperol Spritz mit aufs Zimmer, bzw. auf den Balkon.

 

In der kleinen Kapelle schräg gegenüber wird eine Messe abgehalten und die Glocken bimmeln alle ½ Stunde. Bin schon gespannt, wie das in der Nacht werden wird.

 

Morgen machen wir uns mit Athen vertraut.

03.06.2023 sonnig, 33° C

 

Gestern sind wir trotz Kirchenglocken und Live Musik im Lokal unter uns schnell eingeschlafen und hatten eine gute, erste Nacht im fremden Bett.

Das Handy weckt uns pünktlich um 7.30 Uhr. Wir drehen uns noch einmal um und dösen noch bis 8.00 Uhr. Dann stehen wir auf, trinken einen Löskaffee im Zimmer und machen uns so gegen 8.30 Uhr auf den Weg in Richtung Akropolis.

 

Der Weg ist lang und geht stetig bergauf. Oben angekommen hat sich vor dem Eingang schon eine Schlange gebildet. Mehrere Busse mit Reisenden sind uns voraus. Wir haben Online-Tickets und es geht trotz allem zügig durch die Kontrolle.

 

Der Wettergott hat uns gestern jammern gehört, denn heute vormittags hat es wohlig warme 28°. Wie Pilger klettern wir in der Menschenschlange hoch zu den Tempelruinen und machen Fotos. Dann geht es wieder hinunter und im „Hill Athens“ setzen wir uns zum Brunchen. Kaffee und Toastbrot mit einem Mix aus Eiern, Tomaten und Ziegenkäse darauf, macht müde Geister wieder munter.

 

Wir machen einen Abstecher ins Quartier, ich muss von langärmelig auf kurzärmelig umsteigen. Gestern war mir mit kurzen Ärmeln kalt, heute ist mir mit langen heiß. Dann kann es wieder losgehen. Gleich in der Nähe ist der Eingang zur Alten Agora, die auch auf unserem Ticket mit Eintritten zu Sehenswürdigkeiten ist.

 

Wir schlendern durch das Gelände und sehen uns die Ausgrabungen an. Wir kommen vorbei am Hephaistos Tempel, der Apostelkirche und besuchen noch das Museum, in dem Bilder und Fundstücke aus dem täglichen Leben der frühen Griechen zu sehen sind.

 

Weiter geht es dann zum Gelände mit den Überresten der Hadrians-Bibliothek. Steine, Säulen, Reliefs und 33° ohne Schatten machen Lust auf mehr – deshalb schauen wir uns auch die Römische Agora mit dem Turm der Winde noch an. Jetzt haben wir uns aber einen kühlen Drink verdient. In einem netten Innenhof-Lokal „Café Vryssaki“ finden wir noch Platz auf dem Balkon und trinken dort Bier und einen Cocktail.

 

Nach einer Stunde brechen wir von dort wieder auf und sind in die Innere Stadt in die Markthalle gewandert. Es ist immer ein Vergnügen zu sehen, was in südlichen Ländern so alles in den Hallen feilgeboten wird. Werner könnte sich stundenlang dort herumtreiben und in Gedanken bereitet er sicher allerlei Gerichte mit diesen frischen Fischen, dem Fleisch oder den Innereien zu.

Jetzt geht es durch hässliche Gässchen wieder zurück in die gepflegtere Altstadt. Das ist auch der Ort an dem sich die meisten Touristen herumtreiben.

 

Wir machen wieder einen längeren Stopp mit refreshing im Zimmer. Werner macht einen Plan für den restlichen Tag und lotst uns mit seinem Handy zur Ausgrabungsstätte Kerameikos. Wir machen einen Riesenumweg und kommen letztendlich noch in den Genuss des antiken Friedhofs.

Dieser Umweg trägt dazu bei, dass wir heute mehr als 22.000 Schritte gemacht haben.

 

Auf dem Rückweg machen wir für heute abends den letzten Stopp im Restaurant „All that Jatz“

Werner isst gefüllte Auberginen und ich ein Schweinskotelett mit Pommes, dazu gibt’s für uns beide ein Mythos. Den Rest des Abends wollen wir wieder mit Wein und Aperol Spritz auf dem Balkon verbringen. Gesagt, getan, so klingt der Tag aus. Schauen wir, wie die Nacht wird.

 

Morgen ist unser letzter Tag in Athen und es warten noch ein paar Sehenswürdigkeiten.

 

04.06.2023 bewölkt, Regen, 25° C

 

Das war heute eine lange durchwachte Nacht. Bis 02.00 Uhr morgens Musik und Gesang vom Lokal unten. Sogar die Kirchenglocken wurden übertönt. Irgendwann sind wir dann wirklich eingeschlafen und so gegen 07.00 Uhr wieder wach geworden.

 

Aufgestanden sind wir so gegen 08.00 Uhr. Fertig machen zum Abflug und auf dem Monastiraki Platz haben wir uns im „The Greco´s Project“ ein Frühstück mit Omelette und Kaffee gegönnt. Danach brechen wir auf zum Syntagma Platz genauer gesagt wollen wir uns die stündliche Wachablöse (um 10.00 Uhr) vor dem Grab des unbekannten Soldaten am Parlament ansehen.

 

2 Soldaten in der Griechischen Gardeuniform mit den Bommeln auf den Schuhen durften sich vom Wache stehen verabschieden und wurden von 2 Kollegen unter Pomp und Trara abgelöst. Danach sind wir durch den National-Garten zum Lykeion, einem alten griechischen Gymnasium aus Zeiten von Aristoteles. Was soll ich schreiben, ein weiterer Steinhaufen.

 

Unser Weg führt zurück in die Stadt, vorbei am Panathinaikos Stadion und zum Olympieion. Auf dieser antiken Sportstätte sind noch einige Säulen zu sehen und gleich in der Nähe ist das Hadrian´s Tor. Weiter geht es in den Stadtteil Plaka. Dort kommen wir an einer Touristeninfo vorbei und Werner holt sich einen Stadtplan – für die letzten paar Stunden in Athen.

 

Wir entdecken ein nettes Lokal, das „To Kafeneio“ und kaufen uns etwas zu trinken. Werner nimmt ein Bier und ich hausgemache Lemon/Ingwer Limonade. Dann geht es auf bekannten Wegen zurück ins Quartier. Ein kurzes Päuschen, duschen und dann machen wir uns in die Pittaki-Straße auf. Dort sieht es aus wie bei Alice im Wunderland – echt schräg.

 

Werner bekommt Lust auf gefüllte Weinblätter und im Stadtteil Psyrri lassen wir uns deswegen im „Psistiri“ nieder. Wir bestellen die Weinblätter, Brot und zwei kleine Bier. In der Zwischenzeit hat es ordentlich zu regnen begonnen. Gut, dass wir unter einer Markise sitzen. Interessant ist, dass sofort nach Beginn des Regens zwei Schirmverkäufer auftauchen.

 

Wir machen uns zwischen den Tropfen auf ins Quartier und schauen, dass wir immer unter Dächern, Balkonen oder Markisen gehen können. Wir sind nicht lange im Zimmer, da klart der Himmel wieder auf und es ist, als wäre nie Wasser vom Himmel gefallen.

 

Um ca. 17.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Wir gehen die Strecke zur Parkgarage ab und entscheiden uns, morgen nach dem Frühstück mit den Koffern zur Garage zu radeln. Wir sind wieder im Stadtteil Psyrri und suchen nach einem Lokal fürs Abendessen. Ich möchte heute Lammkoteletts essen und wir klappern die Lokale ab auf der Suche nach ebendiesen. Nach längerem hin und her entscheiden wir uns für das „Etou Koppe“. Dort bestellen wir einen Vorspeisenteller und jeweils eine Portion Lammkoteletts, dazu Weißwein. Wir sind mit der Wahl des Lokals zufrieden und machen uns so gegen 19.00 Uhr wieder auf den Rückweg ins Quartier.

Ein letztes Mal holen wir uns an der Bar unsere „Gute Nacht Drinks“. Rotwein und Aperol Spritz – heute als Geschenk des Hauses. Am letzten Abend auf dem Balkon haben wir auch Gesellschaft aus dem Zimmer Nr. 1. Zwei Ungarinnen, wahrscheinlich Mutter und Tochter haben ebenfalls den Balkon als Tagesausklang gewählt.

 

Bin schon gespannt, was die letzte Nacht bringen wird. Punkto Livemusik und Gesang – da rede ich noch gar nicht von den Kirchenglocken.

 

05.06.2023 sonnig, 29° C

 

Die Nacht war wieder lauter aber die Musik kam von weiter weg und eher in Richtung Techno. Irgendwann schläft man ein und alles andere wird nebensächlich. Geweckt hat uns heute das Handy von Werner und wir dösen noch ein wenig. Wir haben es nicht eilig und geplant ist ein letztes Frühstück mit Blick auf die Alte Agora. Nur um diese Zeit – 8.30 Uhr – ist noch kein Lokal geöffnet.

 

Wir trinken deshalb einen Nescafé auf dem Balkon, Hunger ist eh nicht unbedingt vorhanden. Dann rollern wir mit unserem Gepäck zur Parkgarage um den Asti abzuholen. Er bekommt auch noch Frühstück und dann geht es los, raus aus Athen und in Richtung Korinth.

 

Im Randbezirk von Athen halten wir bei einem Lidl und decken uns mit Wasser, Fanta, Keksen und Stangerl mit Kräutern ein. Dann geht es weiter nach Korinth, erster Halt bei der Einfahrt in den Kanal, die noch relativ unspektakulär ist. Beim zweiten Halt stehen wir auf der Brücke, die über den Kanal führt und blicken in die Tiefe. Eines ist immer gleich, das türkisgrüne Wasser.

 

Zweiter Halt bei der Ausgrabungsstätte des Alten Korinths. Hier besichtigen wir das Museum, u.a. gefundene Keramikgegenstände, Büsten, Mosaiken und Gebrauchsgegenständen. Im Freien liegen wieder Teile von Stelen, Säulen und Torsos von Statuen.

 

Danach fahren wir auf Straßen entlang der Küste zu unserem nächsten Stop für 2 Tage, Xylokastro. Das ist ein Urlaubsziel für die Griechen wenn´s ans Meer gehen soll im Sommer. Ähnlich den Badeorten in Italien, Jesolo, Caorle, … . Das Meer ist wunderbar klar, nicht kalt aber erfrischend. Es gibt aber keinen breiten Sandstrand mit Liegen wie in Italien, nur schmale Abschnitte hie und da mit Steinen und sonst nichts. Hier würde ich auch als Grieche freiwillig nicht Urlaub machen. Da fliege ich lieber nach Kreta oder eine andere griechische Insel.

 

Wir parken unseren Asti auf dem Parkgelände des Hotels und radeln mit den Koffern die paar Meter zum Eingang. Der Check in ist schnell erledigt und unser Zimmer befindet sich im ersten Stock. Es gefällt uns und wir laden alles ab. Während ich auf dem Bett liege und die Augen kurz zu mache, erkundigt sich Werner in der Lobby wegen des Zuges von Diakopto nach Kalavrita, dem alten Kloster Mega Spileo und wo man hier gut essen kann.

 

Um 15.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Strandpromenade. Dort gehen bis zum Ende der Bucht – legen aber ca. bei der Hälfte des Weges einen Stop in der Bar „Bazar“ auf ein kühles Bierchen ein. Auf dem Rückweg setzen wir uns ins Lokal „Elladiko“. Das hat die Dame an der Rezeption dem Werner als ihr Lieblingslokal ans Herz gelegt. Wir bestellen uns gebratene Rotbarben und gegrillte Leber, sowie als Vorspeise Fava. Dazu gibt es Wasser und Rosewein. Als Abschluss trinken wir noch ein Verdauungsschnapserl und schlendern den Weg zurück zum Hotel.

 

Mal sehen, wie die Nächte hier werden.

 

06.06.2023 sonnig, 30° C

 

Mit geschlossenen Fenstern und Klimaanlage „an“ schläft es sich halt am besten. Nur dass wir heute bald aus den Federn müssen, weil ein langer Weg vor uns liegt. Aber zuerst gibt es Frühstück im Hotel. Dann starten wir unseren Tagesausflug nach Diakopto. Dort fährt um 9.52 Uhr unser Bummelzug (Schmalspur-Zahnradbahn) ab. Die 735 Höhenmeter hinauf nach Kalavrita führen durch Schluchten, Tunnel und über Brücken.

 

Gut eine Stunde dauert die Fahrt und von Kalavrita aus kann man zu Fuß oder mit dem Taxi zu einem Kloster weiter. Wir sehen uns in Kalavrita um, was nicht allzu lange dauert, setzen uns auf ein kleines Mittagessen im „Diaplasis Café“. Pizzaschnitten und Bier, das lob ich mir. Um 13.437 Uhr fahren wir mit dem Zug wieder hinunter nach Diakopto. Nur um dort ins Auto zu steigen und die Strecke wieder hoch und noch weiter zur Tropfsteinhöhle „Cave Lakes“ (17 km nach Kalavrita) zu fahren.

 

Wir haben Glück und können als allerletzte die 500 m in die Höhle hinein mit einem Guide machen. Beeindruckend sind die Felsformationen, die das Wasser und der Kalk ausgebildet haben. In der Höhle hat es angenehme 15° und das Wasser der Seen so um die 11°. Wir sehen auch noch Fledermäuse, die hier in der Höhle zuhause sind. Pünktlichst um 17.00 Uhr sind wir wieder aus der Höhle raus.

 

Vom Parkplatz der Höhle aus starten wir die Rückfahrt nach Xylokastro. Es wird eine lange Strecke durch das Hochgebirge, 100 km und 2,5 Stunden Fahrtzeit. Werner liebt so Strecken, wo die Straße in Serpentinen sich hoch oder hinunter schlängelt. Verkehr ist hier kaum, dafür begegnen uns eine alte Frau auf einem Muli, Hütehunde mit Schafherden, Kühe und eine Schildkröte. Nach langer Fahrt endlich kommen wir aus dem Innenland wieder hinunter ans Meer und letztendlich auf der Küstenstraße zurück nach Xylokastro.

 

Heute wird es mit dem Abendessen schon etwas später. Wir parken den Asti und gehen noch schnell ins Hotel. Danach machen wir uns auf die Suche und landen im „Patouras“. Werner isst Souflaki und ich ein faschiertes Laiberl aus Rindfleisch. Dazu Wasser, Wein und Brot. Der Spaziergang zurück auf der Strandpromenade tut uns gut. Wir gönnen uns für den letzten Abend hier noch jeder eine Kugel Eis.

 

Morgen heißt es wieder Koffer packen und weiterfahren. Wir sind nicht traurig, denn Xylokastro hat unserer Meinung nach nichts zu bieten, was einen hierherfahren lässt.

 

07.06.2023 bewölkt, leichte Schauer, 30° C

 

Tagwache um 7.30 Uhr und „raus aus den Federn“ um 8.00 Uhr. Koffer wieder reisefertig einpacken und dann runter zum Frühstück. Check out und Abfahrt so gegen 9.00 Uhr in Richtung Nafplio – mit Abstecher nach Epidauros, einer antiken Ausgrabungsstätte. Am Weg zum Eingang treffen wir auf die deutsche Reisegruppe, mit der wir auch im Zug hinauf nach Kalavrita gesessen sind. Wir plaudern kurz mit dem Ehepaar, das uns gegenübergesessen hat.

Der Eintritt kostet satte € 12,- pro Person, aber es lohnt sich, diese Zeitreise zu machen. Vor allem das Amphitheater ist gewaltig und noch sehr gut erhalten. Noch in der obersten Sitzreihe kann man verstehen, was unten auf der „Bühne“ gesprochen wird.

 

Im Museum sind Torsos von Götterstatuen und normalen Menschen ausgestellt und im Gelände liegen bzw. stehen Überreste von Gebäuden, Säulen und Tempeln. Nach gut zwei Stunden sind wir fertig und setzen uns in die Taverne „Epidaurus Xenia“ auf ein kühles Bier. Heute weht ein leichter Wind und die Sonne lässt sich nur hie und da blicken, trotzdem hat es 30°.

 

Jetzt sind es noch eine gute ½ Stunde nach Nafplio, wo wir 2 Tage lang unser Quartier aufschlagen. Die kleine Pension liegt wieder im Altstadtviertel und wir parken den Asti kurz zwischen um zu Fuß zur Pension zu gehen. Wir werden schon erwartet und bekommen vom Besitzer den Tip, die Straße noch hoch zu fahren und auf dem Parkplatz in Höhe der Pension zu parken.

 

Gesagt, getan und mit den Koffern rollern wir das kurze Stück zurück und beziehen unser Zimmer. Kurze Rast und dann geht es schon durch die engen Gässchen hinauf in Höhe der ersten Burg. Ihr gegenüber und noch viel viel höher liegt die zweite Festung, die über 850 schweißtreibende Stufen zu erreichen und zu besichtigen ist. Gott sei Dank gibt es auch eine Straße hinauf. Aber jetzt erst einmal zu Fuß hinunter zum Strand und in die Bar „Blublanc Beach“ mit Meerblick.

 

Werner trinkt ein kühles Bier und ich Ingwerlimonade, dazu essen wir Bruschetta mit Erbsenhumus und Salami. Der Blick hinaus aufs Meer entschädigt für das trübe Wetter. Hin und wieder fallen Tropfen vom Himmel aber wir lassen uns davon nicht von einem Rundgang durch die Altstadt abhalten. Ist ja nur Wasser, wie ich immer sage.

 

Gleich zu Beginn des Spaziergangs durch die Gässchen fällt uns das „Alaloum“ auf, in dem wir später auch zu Abend essen. Werner wählt Tintenfisch auf Salat und ich Thunfisch Souflaki, dazu gibt es guten, regionalen Rotwein. Verdauungsspaziergang hinunter zum Hafen und Sonnen-untergang am Ende der Promenade und über 30 Stufen hinauf zur Pension.

 

Ist ein schöner Tag gewesen heute aber jetzt ruft das Betti. Morgen ist wieder ein Tag für alte Steine, Meer und gutes Essen.

 

08.06.2023 bewölkt, sonnig, 32° C

 

Aus den Federn kurz vor 8.00 Uhr, Morgenrunde zum Parkplatz und Blick über den Hafen. Zurück in die Pension und Kaffee mit Keksen. Frühstück fällt für heute ins Wasser. Abfahrt so gegen 9.00 Uhr in Richtung Argos. Hier sehen wir uns die antiken Thermen an und abwechselnd halten Werner und ich einen Solovortrag auf der Bühne des antiken Theaters.

 

Dann kraxeln wir im Asti hinauf zur alten Festung auf dem Berg Larissa. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick über Argos bis hin zum Meer. Dieser Point of Interest ist nicht so bekannt wie z.B. die Akropolis in Athen oder Mykene. Wir sind – abgesehen von 2 Italienern und 2 Salzburgern – ganz alleine hier oben. Weiter geht es mit Geschichte bei den Ausgrabungsstätten von Mykene. Anders als zuvor ist hier die Hölle los. Der Parkplatz ist gerammelt voll, Bus an Bus und jede Menge PKW.

 

Lustigerweise verteilt sich der Inhalt der Busse und PKWs auf dem großen Gelände ganz gut. Wir steigen bei 30° und diesigem Wetter die Rampen hoch, durch das Löwentor bis ganz hinauf auf die Akropolis. Zu sehen sind nur Steine, und runde Steinbauten in die Erde hinunter. Natürlich liegen auch hier viele Steine und man kann noch einzelne „Räume“ erkennen.

 

Im Museum sind die Fundstücke der Ausgrabungen ausgestellt und Modelle der antiken Anlage. Für die Besichtigung der gesamten Anlage gehen ca. 2 Stunden drauf. Mittlerweile meldet sich auch der kleine Hunger und beim Zurückfahren machen wir Halt an der Taverne „Homer“. Vom Platzangebot her für mehrere Busse ausgerichtet. Es sitzen mit uns aber nur 10 Personen im Lokal. Die Busse halten heute alle beim Nachbarn – schöne Schei… für den Wirt, angenehm für uns. Wir trinken Bier und essen gefüllte Weinblätter.

 

Gestärkt machen wir uns auf den Rückweg nach Nafplio, genauer gesagt hinauf zur Festung Palamidi. Wir outen uns als Weicheier – so bezeichnet der Autor des Reiseführers alle, die nicht die 850 Stufen von Nafplio hinauf zur Festung steigen. Die Anlage ist relativ gut erhalten und sehr großzügig angelegt. Auch hier könnte man Stunden verbringen aber die Hitze verleidet es einem. Der Blick hinunter auf die Stadt ist aber sensationell.

 

Jetzt aber zurück in die Pension und unter die Dusche. Powernapping ist angesagt, zumindest bei Mela. So gegen 17.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg durch Nafplio und halten schon mal Ausschau nach einer Taverne fürs Abendessen. Ist gar nicht so einfach bei der Riesenauswahl. Bevor wir eine Entscheidung treffen müssen, setzen wir uns noch auf einen Drink in das Lokal „To Kentpikon“. Werner trinkt ein Bier und ich schlürfe einen Aperol Spritz.

 

Letztendlich entscheiden wir uns für die Taverne „Vasilis“. Wir bestellen einen ½ Liter Rotwein, gefüllte Auberginen und einen griechischen Nudelauflauf, den Pastitsio. In der Abendsonne und mit leichtem Wind ist es angenehm sitzen dort. Später schlendern wir hinunter zum Hafen und an der Promenade zurück in unser Quartier. Den Weg dorthin versüßt uns ein Becher Eis.

 

Morgen fahren wir wieder weiter nach Gythio, das liegt bereits in einem der Finger des Peloponnes. Für 2 Tage sind wir dort stationiert und unternehmen wie auch die letzten beiden Tage Ausflüge ins Umland.

 

09.06.2023 sonnig, 28° C

 

Tagwache um 7.30 Uhr und aus den Federn dann um 8.00 Uhr. Wir machen uns reisefertig, packen die Koffer wieder ein und setzen uns auf einen letzten Kaffee und Kekse in den Patio. Der Check out ist schnell erledigt und mit den Koffern rollern wir auf den Parkplatz und laden sie in den Asti. Getränke, Knabberei alles wird für die Reise heute nach Gythio vorbereitet.

 

Dann geht es los, ca. 160 km Tagesreise liegen heute vor uns. Der Weg geht zuerst entlang der Küste, dann schraubt sich die Straße hoch in die Berge – aber immer noch entlang der Küste. Wir machen einen Zwischenstopp beim Kloster Elonis – kurz nach dem Städtchen Leonidio. Das Kloster pickt wie ein Schwalbennest in den Felsen und wir können uns nicht vorstellen, wie das mit dem Auto zu erreichen ist. Aber es funktioniert und wir halten kurze Zeit später vor dem Eingangstor des Klosters.

 

Wir sehen uns die Klosterkapelle an, zünden zwei Kerzen für eine gute Reise und dass wir gesund wieder heimkommen an. Dann fahren wir weiter nach Kosmas und halten für einen Snack im „Der Admiral“. In der Gaststube sitzen zwei alte Griechen und wir. Es riecht voll guat nach Essen. Wir bestellen uns aber nur Brot, Bier, Tsatsiki, einen Auberginen-Dip und Oliven.

 

Gestärkt fahren wir weiter und kommen von der Hochebene wieder hinunter ins Tal. Die Straßen führen durch Kilometer von Oliven- oder Orangenplantagen. Da geht es nicht anders, als dass wir eine Orange von einem Baum klauen. Ist ein hartes Luder, bin gespannt ob wir die essen können.

 

So gegen 15.00 Uhr erreichen wir die Hotelanlage mitten im Niemandsland. Sie erinnert uns an unsere Bleibe in Kreta. Wenige Gäste liegen am Pool und gar keine am Meer. Wie auch, der Strand ist unter jeder Kritik. Wir laden die Koffer aus, duschen und fahren in das Städtchen Gythio hinein. Spazieren zum Leuchtturm und fahren dann zurück ins Zentrum.

 

In einem Kaffee gönnen wir uns ein Bier und einen Fruchtshake – selbstverständlich mit Blick in den Hafen. Wir wollen uns eine Flasche Wein kaufen und suchen einen Supermarkt. Der Kassier empfiehlt uns einen Roten aus der Region und wir kaufen ihn. Scheinbar ist in Gythio noch nicht Essenszeit, denn wir finden keine Taverne, die zum Halten einlädt.

 

Macht nichts, essen wir halt im Restaurant des Hotels. Das ist noch nicht wirklich auf Gäste eingestellt und deshalb sind nicht alle Speisen auf der Karte verfügbar. Werner ist Okra in Tomatensauce mit Reis und ich faschierte Fleischbällchen in Tomatensauce mit Reis. Dazu trinken wir Wasser und Rose-Wein.

 

Spaziergang durch die Anlage hinunter zum „Strand“. Wir finden zwischen den Steinen Beach-Glas, das muss natürlich mit. Dann gehen wir hinauf ins Zimmer und machen es uns mit Wein und Chips noch auf der Terrasse gemütlich. Die Dunkelheit, die Lichter der Hotelanlage und in der Ferne die von Gythio heißen die Nacht willkommen.

 

10.06.2023 bewölkt 28° C

 

Aus den Federn um 8.00 Uhr. Die Nacht war ungewohnt, von den Geräuschen her und von den Matratzen. Wir frühstücken am Pool und machen uns dann auf die Rundreise von Gythio aus hinein in die Berge der Mani nach Kotronas, Kokkala und wieder hinunter an die Küste bis Porto Kagio. Die Kontraste könnten unterschiedlicher nicht sein, Hochgebirgsvegetation und gleich darauf wieder das Meer. Breite Straßen Überland, die in den Bergdörfern wieder zu einspurigen, schmalen Gassen werden. Mit Schlaglöchern und diversen „Fallen“ sind beide Varianten gespickt. Hie und da steigen wir aus, um Fotos zu machen.

 

In Porto Kagio ist der erste Teil der Rundreise zu Ende und wir umrunden die Küste des 3. Fingers des Peloponnes hinauf nach Vathia und bis Gerolimenas. In dem windigen Fischerdorf, windig steht hier für windiges Wetter und windige Bauten. Die Straße wird zumindest general saniert. Am Strand setzen wir uns in den Garten der Taverne „Katagounas“ und essen gebratenen Saganaki-Feta und dazu gibt es ein Bier.

 

Unser nächster Stop ist dann in Pirgos Dirou. Dort gibt es eine Tropfsteinhöhle, die wir uns ansehen möchten. Der Eingang ist nicht leicht zu finden aber letztendlich sitzen wir mit 4 anderen Touris in einer Zille und werden auf dem unterirdischen See durch „Kanäle“ geschippert. Das ist ein Erlebnis, das sich zu 100 % auszahlt. Wunderschöne Gebilde hängen von den Decken bzw. wachsen aus dem Wasser.

 

Über Areopoli fahren wir wieder zurück nach Gythio. Wir duschen und rasten auf der Terrasse des Zimmers. Werner sucht im Internet ein Lokal zum Abendessen. Im Hotel will er heute nicht mehr essen. So gegen 18.30 Uhr machen wir uns auf nach Gythio ins „Diasmas“. Wir sind die ersten Gäste und nehmen auf dem Gehsteig vor dem Lokal Platz. Bis wir zum Bestellen kommen, lassen sich bereits mehrere Gäste an den restlichen Tischen nieder. Das Lokal ist innen liebevoll ausgestattet aber jeder will draußen sitzen.

 

Ich bestelle Lamm in Zitronenauce mit Reis, Werner nimmt gefüllte Weinblätter. Beide trinken wir ein Bier dazu. Als Gruß aus der Küche gibt es Panna Cotta mit Limoncello. Kleiner Verdauungsspaziergang durch die Gässchen hinunter zur Hafenpromenade und wieder retour zum Auto.

 

Letzter Abend auf der Terrasse, morgen geht es über Sparta nach Kalamata.

 

11.06.2023 bewölkt 29° C

 

Diese Nacht haben wir mit offener Balkontüren geschlafen und nicht einmal so schlecht. Um 7.30 Uhr fängt das Handy von Werner zu trällern an und um 8.00 Uhr meines. Wir stehen auf, machen uns und die Koffer reisefertig. Danach gehen wir zum Frühstück hinunter ins Restaurant. Dort sitzen schon zwei Reisegesellschaften und nehmen ihr letztes Frühstück zu sich. Wir finden noch ein Plätzchen und lassen uns ebenfalls das letzte Frühstück schmecken.

 

Kurzer Check out und dann fahren wir auch schon los. Sparta ist heute unser erstes Ziel. Wir sehen uns die Akropolis von Sparta an und dann geht es auch schon weiter nach Mistras. Auf dem höchsten Berg der Gegend haben Kreuzritter eine Festung erbaut, die könnte man von der Unterstadt aus zu Fuß erobern. Wir fahren mit dem Auto hoch und parken entlang des Zufahrtweges zum Burgtor. Da wir nicht hochgehen wollen, wollen wir auch den Eintritt von € 12,-- pro Person nicht berappen. Werner macht daher nur eine kurze Filmsequenz im Inneren der Burgruine.

 

Dann fahren wir weiter zum oberen Eingang in die Festung. Auch hier kommen Busreisende mit uns an. Bis zur Kassa können wir schlendern, dann heißt es kehrt machen. Wir fahren weiter in Richtung Kalamata. Es geht hoch in die Berge und weil eh schon Mittag ist, halten wir on Top bei der Taverne „Melas Zomos“ und trinken ein kühles Bier, dazu Brot und Tsatsiki. Weil Sonntag ist, brutzelt ein Spanferkel am Spieß vor sich hin. Gäste kommen so nach und nach, wird sicher ein gelungener Tag.

 

Anfangs ist die Straße noch breit ausgebaut, führt hoch ins alpine Gelände und mitten drinnen auf einmal ist sie gesperrt. Die Umleitung führt bergauf bergab über eine einspurige Straße, auf der witziger weise immer Schilder mit Überholverbot stehen. Wer hier überholen möchte, ist ein Selbstmörder, den links geht es ohne Leitplanken die Böschung hinunter.

 

Wir kommen so gegen 15.00 Uhr in Kalamata an und beziehen unser Zimmer. Der Ort erinnert an Italien. Meer, Strand, Strandpromenade, Hotels und Lokale am Schnürchen. Sogar einen Lunapark für Kinder gibt es. Wir gehen ½ Stunde die Straße hoch in die innere Stadt, schauen uns dabei ein Eisenbahnmuseum an, eine kleine Kirche, eine große Kirche und setzen uns auf ein Getränk in ein Café. Kurz fängt es wieder zu regnen an, aber nicht lange.

 

Der Rückweg wieder hinunter zum Hafen bringt uns vor das Lokal „Elia“, in dem wir heute essen möchten. Wir haben beim Fortgehen einen Tisch für 19.00 Uhr reserviert und pünktlich treffen wir dort ein. Wir bestellen eine Flasche Rose-Wein (erinnert uns an Schilcher), ich Spaghetti mit Meeresfrüchten und Werner Lamm Koteletts. Als Nachtisch gibt es einen Tsipouro.

 

Der Verdauungsspaziergang führt uns hinaus zum kleinen Leuchtturm ohne Leuchte und dann durch den Lunapark wieder zurück ins Hotel. Duschen und Bettifein machen. Noch ein Weilchen auf dem Balkon und die Nacht mit ihren Lichtern und Geräuschen einsaugen.

 

12.06.2023 bewölkt, Gewitter 29° C

 

Raus aus den Federn um 8.00 Uhr und alles reisefertig machen. Frühstück on the roof top mit Blick über den Hafen. Check out und kurzer Spaziergang zum Asti. Koffer einladen, einsteigen, Route ins Nüvi eingeben und los geht die Reise, die am Ende des Tages in Olympia enden wird.

 

Zuvor fahren wir aber noch ins Antike Messeni. Ist nicht leicht zu finden, selbst für den Nüvi nicht – Google Maps am Handy hilft auch mit. Liegt ein bisschen versteckt im Hinterland und 15 km entfernt vom heutigen Messene aber wir finden es. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Wir können für € 20,- ein großes Areal an Ausgrabungen besichtigten. Teilweise noch mit gut erhaltenen Mosaikböden und Toren. Im Stadion stehen noch viele Säulen und man kann sich anhand der Erklär Tafeln gut vorstellen, wie das Ganze damals ausgesehen haben kann.

 

Gut 2 ½ Stunden verbringen wir in Messeni und dann fahren wir durch das Akadische Tor – ist krass, weil die Schotterstraße echt durch das verfallene Tor hindurchführt. Wir kommen durch einen kleinen Ort auf dessen Marktplatz zwei Tavernen sind. Parken können wir genau vor der „To Lux“, also setzen wir uns auch bei der hin. Es gibt nur Bier, denn so richtige Snacks werden nicht angeboten und groß Essen wollen wir nicht.

 

Olympia liegt nicht am Meer sondern im Hinterland. Wir finden den kleinen Ort und auch unsere Bleibe für diese Nacht. Hier müssen irgendwann auch viele Touristen herkommen, denn es gibt mehrere Hotels, Cafés und an jeder Ecke einen Souvenirladen. Im Moment aber ist hier noch tote Hose. Wir gehen die Hauptstraße hinauf und sehen uns die Arbeiten des Archimedes in einem Museum an. Den Rest heben wir uns für morgen auf.

 

Beim Zurückgehen ins Zimmer entern wir noch den Supermarkt und kaufen uns 2 Dosen Bier. Bis zum Abendessen ist noch etwas Zeit und wir wollen in unserem „Hasenstall“ mit Chips und Bier vorglühen. Die ganze Zeit schon hören wir Donnergrollen und wir haben es uns im „Hasenstall“ gerade gemütlich gemacht, als es anfängt aus allen Schaffeln zu schütten und zu gewittern. Wenn es bis zum Abendessen nicht aufhört, müssen wir das kurze Stück zum Restaurant „Zeys“ mit dem Asti zurücklegen. Schirm haben wir keinen, der würde bei so einem Wolkenbruch eh nicht helfen.

 

Wir fahren so gegen 19.15 Uhr mit dem Asti, denn der Regen ist zwar weniger geworden aber noch immer nicht vorbei. Es hat auch stark abgekühlt, von 30° auf kühle 19°. Die Jeansjacke kommt bei mir zum Einsatz. Wir setzen uns im „Zeys“ trotzdem auf die Terrasse und bestellen einen ½ l Hauswein rot, Werner nimmt ein Moussaka und ich eine BB Pizza. Zwei Stücke Wassermelone (Gruß aus der Küche) und zwei Shot Schnaps runden das Essen ab. Von meiner Pizza bleibt die Hälfte über, die werden wir morgen mit der zweiten Dose Bier auf dem Weg nach Kaminia verspeisen, wenn der kleine Hunger sich meldet.

 

Weil´s kalt und ungemütlich ist, fällt unser Abendspaziergang heute aus. Der Asti fährt uns zurück zum Quartier und wir hängen im Betti ab.

 

13.06.2023 sonnig, 30° C

 

Autoverkehr um 6.30 Uhr weckt mich und ich stehe auf um die Balkontüre zu schließen. Dann schlafe ich wieder ein und erst das Handy von Werner holt mich wieder in die Wirklichkeit zurück. Werner muss gleich raus aus den Federn, ich folge etwas später.

 

Koffer einpacken und ab zum Frühstück. Wir bekommen alles an den Tisch serviert, Kaffee, Schinken-Käse-Toast, eine Omelette, Joghurt und kleine Croissants. Nach dem Frühstück laden wir die Koffer in den Asti und geben den Schlüssel ab.

 

Heute wollen wir uns das Antike Olympia ansehen und deshalb fahren wir nur ein kurzes Stück auf den Parkplatz hoch. Werners Freunde – die Reisebusse – erwarten uns dort schon. Werner hegt die ärgsten Befürchtungen, was die Menschenmassen angeht und tatsächlich gehen wir schon im Konvoi hinunter zur Kasse. Tickets zu je € 12,- sind schnell gekauft und auch der Eintritt ins Ausgrabungsgelände geht rasch. Über eine Stunde verbringen wir mit fotografieren, filmen und Tafeln lesen in Olympia. Danach besichtigen wir noch die wertvollen Fundstücke im Museum.

 

Jetzt aber los! Auf breiten Bundesstraßen, gesäumt mit Oleanderbüschen in weiß und rot fahren wir in Richtung Patra. Werner hat zuhause noch die Fahrt dorthin durch ein Naturschutzgebiet geplant. Wir fahren bei Kalogria hinaus in Richtung Meer. Es geht durch einen Pinienhain, dann links und rechts der Straße Sumpfgebiet mit kleinen Wasserläufen und Seen. Am Ende der Straße

ein Parkplatz und von dort aus ein wunderschöner Sandstrand mit einer einzigen Strandbar, dem „La Mer“. Wir müssen natürlich ans Wasser und laufen den Holzsteg entlang, zwischen Liegestühlen und Sonnenschirmen hindurch.

 

Wenn wir schon nicht baden, dann wenigstens einen Drink im „La Mer“. Bananenshake und Bier, das gönn’ ich mir. Danach fahren wir ein Stück zurück und picknicken im Wald. Von gestern ist noch ½ Pizza übrig, die verspeisen wir auf einer Bank. Das Zirpen der Zikaden ist wie Musik in den Ohren.

 

Nächster Halt noch im Sumpfgebiet bei einer kleinen Kapelle. Unweigerlich kommt einem der Neusiedlersee oder besser noch die Lange Lacke in den Sinn. Links schroffe Felsen, in denen weit oben eine Kirche in den Fels gehauen ist und rechts ein Steppengebiet. Die Fahrt dauert nicht mehr lange und wir kommen in Kaminia beim Hotel Poseidon an.

 

Check in und ab unter die Dusche. Werner beginnt mit der Suche nach einem Lokal für das heutige Abendessen.

 

So gegen 18.00 Uhr wollen wir uns den Strand ansehen und gehen runter an den Pool und bis zum Ende des Poolbereiches. Es gibt keinen Strand, nicht einmal einen Streifen Kies geschweige denn so einen wie bei Kalogria. Enttäuscht und mit der Frage „Was veranlasst einen, hier Urlaub zu machen?“ gehen wir wieder ins Zimmer. Eine ½ Stunde später die zweite Enttäuschung, weder die Straße rauf noch runter finden wir eines der im Trip Advisor vorgeschlagenen Lokalen. Was bleibt ist das Hotel-Restaurant. Und selbst das ist nicht in unserem Hotel, sondern im Hotel „Poseidon Palace“ – einen kurzen Fußweg entfernt.

 

Werner bestellt für sich eine gegrillte Brachse und ich Tintenfisch-Tuben, gefüllt mit Bulgur und Kapernbeeren in Bulgur-Tomatensauce, dazu ½ l Hauswein rot und Wasser. Gratis dazu gibt es einen schönen Sonnenuntergang. Nach dem Essen gehen wir zurück in unser Hotel und trinken noch einen Baileys und einen Tsipouro auf der „Strand-Terrasse“.

 

Morgen gibt es Frühstück in unserem Hotel, das hat Werner noch erfragt. Für heute wünsche ich uns eine gute Nacht.

 

14.06.2023 sonnig 29° C

 

Gut geschlafen, zwei Mal Klimaanlage an und wieder aus. Morgens nach dem 1. Handyweckruf die Balkontüren weit geöffnet und noch etwas gedöst. Wieder fertigmachen zur Abreise und auf der Hotelterrasse ein gutes Frühstück gegessen. Check out und dann geht es auf Bundesstraßen los in Richtung Delphi.

 

Delphi liegt wieder auf dem Festland, d.h., wir müssen den Golf von Korinth wieder überqueren. Dieses Mal nicht über den Kanal, sondern eine moderne Mautbrücke – kostet uns € 13,50. Wir kommen durch eine nette Stadt Nafpaktos, die wir uns jetzt im Nachhinein als Übernachtung anstelle von Kaminia aussuchen hätten sollen. Hier gibt es Lokale Ende nie und es tut sich was auf den Straßen.

 

Wir fahren dieses Mal eher entlang der Küste, auch wenn das Meer manchmal etwas in der Ferne zu sehen ist. Die Straßen sind zwar breit aber es fehlt auch nicht an Kurven und Kehren. Wir zweigen einmal zu einem kleinen Dorf mit schönem Strand ab hinunter ans Meer. Der Strand ist zwar ein Kiesstrand aber er hat auch Augen. Ich dachte zuerst an Fischaugen aber wahrscheinlich sind es Quallen. Auf alle Fälle sehen sie gruselig aus.

 

Wir kommen so gegen 13.00 Uhr in Delphi an und das Hotel „Nidimos“ hat als erstes Hotel auf unserer Rundreise eine eigene Parkgarage. Die Einfahrt ist abenteuerlich aber Werner schafft sie mit Bravour, auch das Einparken. Unser Zimmer ist noch nicht fertig zum Check in. Wir lassen die Koffer im Asti und setzen uns auf einen Drink in die Bar „Astra“. Der Blick hinunter ins Tal und bis an den Golf von Korinth ist einmalig.

 

Um 14.00 Uhr bekommen wir unser Zimmer – upgrade mit Stadt und Landschaftsblick anstelle Blick in den Hinterhof (beschönigt als Gartenblick). Wir bleiben bis ca. 16.00 Uhr am Zimmer und gehen dann zu Fuß zum Eingang ins Antike Heiligtum mit dem Orakel von Delphi.

 

Ist wieder ein Steinehaufen aber auch gut erhaltene Säulen und Gebäude. Es gibt neben einem Theater auch noch ein Stadion. Vergeblich suchen wir das Orakel und erfahren am Ende, dass das Orakel im Untergrund des Apollon-Tempels zuhause war.

 

Der junge Mann an der Rezeption hat uns fürs Abendessen das „To Patriko Mas“ gleich über der Straße des Hotels empfohlen. Dort gehen wir hin und bestellen einen Tisch für zwei für 19.45 Uhr. Wir haben also 1 Stunde Zeit für Duschen und Feinmachen.

 

Werner wählt einen Rotwein für uns, er nimmt Lamm Souflaki und ich Kleftiko vom Lamm. Wir sitzen auf der Terrasse und sehen in den Sonnenuntergang bzw. bis zum Golf von Korinth hinunter. Das würdigen wir noch mit einer Nachspeise Baklava nach griechischer Art. Sind etwas grobnussiger und süßer als die von Mediha. Als Gruß aus der Küche bekommen wir zwei Stamperl Samos – passend zum Baklava.

 

Jetzt braucht es einen kleinen Spaziergang, damit wir dann gut schlafen können.

 

15.06.2023 sonnig, 30° C

 

Tagwache wie jeden Tag um 8.00 Uhr. Wir richten alles her für die Abfahrt und gehen dann hinunter ins U1 in den Frühstücksraum. Der ist nett hergerichtet und es gibt eine gute Auswahl an Essbarem. Anfangs streikt der Toaster aber mit vereinten Kräften kriegen wir es hin, dass das Brot getoastet wird.

 

Wir holen die Koffer aus dem Zimmer und bringen sie mit dem Lift hinunter in die Parkgarage und dann noch einmal hoch zum Check out. Erstes Abenteuer heute, aus der engen Garage hinausfahren. Werner meistert die Ausfahrt mit Bravour.

 

Stop auf der Fahrt nach Athen ist beim Heiligtum der Göttin Athene. Hier ist der Eintritt kostenlos und es sind noch nicht zu viele Menschen dort. Außer 3 Säulen des Tempels steht eh nichts mehr.

Weiter geht es über die Berge hinauf nach Arachovia, einem gepflegten Bergdorf im Skigebiet Panassos. Wie schon Tage zuvor, sehen wir auch in diesem Skigebiet nirgend wo Lifte oder Pisten. Und es ist auch im Sommer viel los dort oben.

 

Wir fahren wieder durch das Hochland, sehen manchmal das Meer und verlieren es wieder. Auf der Route nach Athen vermeiden wir Mautstraßen und deshalb fahren wir auf der alten Bundesstraße – vorbei an Feldern und Weinrieden. Natürlich dürfen auch Olivenbaum-Haine nicht fehlen.

 

Irgendwo auf der Strecke tanken wir den Asti noch einmal voll. Werner und ich sind der Ansicht gewesen, dass der Asti in Summe 70 l trinken kann, etwas weniger als 20 l hat er noch im Tank also soll er 50 l zu Schlucken bekommen. Er war schon bei 30 l randvoll, überschätzt im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Damit wir zum Flughafen rauskommen, müssen wir durch Athen hindurchfahren und das ist eine Herausforderung, die Werner liebt. Autos von rechts und links, Motorräder die zwischen den fahrenden Autos hindurch fahren.

 

Endlich sind wir aus der Stadt draußen und nähern uns der Gemeinde Markopoulo Mesaogeas und erkennen, dass die Autovermietung und das Hotel nicht weit voneinander entfernt liegen. Das ist für uns ein Riesenvorteil, denn dann ersparen wir uns den Weg mit dem Vermieter Shuttle auf den Flughafen und wieder heraus mit dem Shuttle des Hotels.

 

Wir checken im Hotel ein, stornieren den Abholservice und bringen alle unsere Sachen ins Zimmer und fahren ein letztes Mal mit dem Asti, um ihn heim zu bringen. Es scheint so, als wollten sich Asti und Werner noch nicht voneinander trennen, denn sie fahren einen kleinen Umweg, um noch Zeit miteinander herauszuschinden.

 

Die Rückgabe geht glatt, Werner hat ja gut auf ihn aufgepasst (und der Asti auf uns). Letzter Abschied und zu Fuß geht es ca. 15 min. zurück zum Hotel. Auf dem Weg kaufen wir in einem Supermarkt noch Wurst, Brot und Bier, für einen späten Lunch im Hotel. Das letzte Abendessen gibt es für uns in der Taverne „Kokkini Piperia“. Sie liegt direkt gegenüber des Hotels, ist also nur ein Katzensprung dort hin.

 

Um 18.30 Uhr setzen wir uns an einen der Tische vor dem Lokal. Werner bestellt für sich Zwiebelringe und gegrillten Saganaki, ich bestelle mir einen Caesars Salad. Dazu gibt es Bier. Eine Runde um den Häuserblock ist unser Verdauungsspaziergang.

 

Morgen heißt es um 5.00 Uhr raus aus den Federn, denn um 6.00 Uhr bringt uns das Hotel-Shuttle zum Flughafen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                

 

16.06.2023 sonnig, 24° C

 

5.00 Uhr und raus aus den Federn. Draußen ist es noch dunkel aber mit jeder Minute wird es heller. Die Luft ist klar und angenehm warm. Wir machen uns fertig und schließen für ein letztes Mal die Koffer. Um 6.00 Uhr kommt das Shuttle zum Flughafen.

 

5.45 Uhr gehen wir runter in die Lobby und das Shuttle steht schon bereit. Wir sind zusammen 5 Personen, die bei diesem Hotel einsteigen und pünktlich um 6.00 Uhr fahren wir ein junges Pärchen abholen, das sich doch tatsächlich verschlafen hat. 10 Min. bekommen sie Zeit und schaffen es auch.

 

Der Fahrer drückt etwas ins Pedal und nach weiteren 5 Min. sind wir schon am Flughafen. Bei unserem Check-in-Schalter ist die Schlange noch nicht so lange und es geht auch zügig voran. Selbst beim Security-Check geht es zack zack und dann suchen wir unser Gate B12. Wir setzen uns und vertreiben uns die kurze Zeit bis boarding mit Lesen.

 

Den Flug nach Frankfurt übernimmt die Aegean-Airline, ein Mitglied der Star-Alliance. Der Flieger ist bis auf wenige Sitzplätze ausgebucht und der Flug verläuft angenehm. Wir bekommen zu trinken (Auswahl) und einen kleinen süßen bzw. sauren Käsesnack. Um 10.15 Uhr landen wir in Frankfurt und haben bis zum Weiterflug um 12.40 Uhr Zeit. Zuerst suchen wir uns das Gate B2, dann kaufen wir uns eine Brez’n, ein Bier und ein Mezzo Mix.

 

Schließlich ist es soweit und wir besteigen den Bus, der uns hinaus zum Flugzeug bringt. Wir steigen ein und der Flieger rollt hinaus auf die Startbahn und ab geht es durch die Lüfte nach Linz-Hörsching. Regina wartet schon auf der Flughafenterrasse auf uns. Das Gepäck hat es auch nach Linz geschafft und wir rollern hinaus und begrüßen unsere Taxifahrerin.

 

Auf dem Weg zum Auto bricht von meinem Koffer ein Laufrad ab, das ist dann sozusagen seine letzte Reise gewesen und er bekommt demnächst seine letzte Ruhestätte im ASZ. Ich muss mir einen würdigen Nachfolger besorgen.

 

 

ENDE

 

 

Hotelliste:                                                                                                    Benotung:

 

Athen              Beautiful City Suites                                                               3                                            

Xylokastro       The Gardens Gallery Hotel                                                    3

Nafplio            il Palazzo Rooms & Suites                                                     3

Gythio             Aktaion Resort                                                                       3

Kalamata         Pharae Palace                                                                         2,5

Olympia          Prytanio                                                                                 3,5

Kaminia          Poseidon Hotel                                                                      3,5

Delphi             Nidimos Hotel                                                                       2,5

Markopoulo     Aethon Airport Project                                                          2,5