18.09.2016 bewölkt 20° C

 

Tagwache um 03.30 Uhr, raus aus den Federn um 03.50 Uhr und ab ins Bad. Um 04.10 Uhr läutet  Werners Handy und der Weckruf aus der Aubergstrasse erfolgt.

 

Um 04.50 räumen wir bei Regen unsere Koffer in Patricks Auto und dann geht die Fahrt ab in Richtung Flughafen. Bei Regen steigen wir so gegen 06.10 ins Flugzeug und fliegen dem Morgen und etwas schönerem Wetter entgegen in Richtung Frankfurt. Pünktlich landen wir in Frankfurt, es regnet zwar nicht aber schönes Wetter ist hier auch nicht. Unser Abfluggate ist nicht weit weg vom Ankunftsgate und wir können noch in der Bild-Zeitung schmökern und uns geistig auf Amsterdam einstimmen.

 

Boarding um 07.45 Uhr und diesmal ist der Flieger bis zum letzten Sitzplatz ausgebucht. Ab in die Luft um 08.15 Uhr. Gute 45 Minuten Flug und eine sanfte Landung in Amsterdam. Die Koffer haben es auch geschafft und so können wir gegen 09.20 Uhr ins Taxi steigen und saugen auf der Fahrt in die Innenstadt – bis vor den Hoteleingang – schon erste Eindrücke in uns auf. Auf alle Fälle ist das Wetter um vieles besser als zuhause. 20° Grad und hie und da Sonne.

 

Check in time ist 15.00 Uhr, wir stehen bereits um kurz nach 11.00 Uhr an der Rezeption. Die Koffer und unser Handgepäck geben wir an der Rezeption ab und dann machen wir uns, bewaffnet mit einem Stadtplan auf ins Abenteuer. Wir spazieren entlang der Grachten und verlieben uns in die schmalen Backsteinhäuser mit den großen Fenstern.

 

Eines lerne ich schnell hier, nicht allzu neugierige Blicke in die Fenster zu riskieren. Die käuflichen Damen sitzen hier gerne in ihren 1-Zimmer-Apartments in der Auslage. Die Mädchen selbst würde ich nicht von meiner Bettkante stoßen aber auf deren Betten möchte ich nicht einmal sitzen, geschweige denn liegen.

 

Wir setzen uns ins „Café Heffer“ an der Damrak. Kaffee und einen Radler für Regina und Nick, Bier und Panini für Werner und mich. So gestärkt geht’s wieder ab in die Menge. In der Innenstadt ist mächtig was los, ein Marathon ist der Grund dafür. Gefühlte 100.000 Leute sind unterwegs. Läufer, Radfahrer, Fußgänger, alle kunterbunt durcheinander. Wir stellen fest, dass es die Amsterdamer nicht so genau mit Müll wegwerfen nehmen. In den Grachten schwimmt der Dreck und auch in den Straßen ist es nicht gerade sauber.

 

Was gibt es sonst noch, ja genau, eine Unmenge von Radfahrern und abgestellten Rädern – jeden Alters – am Straßenrad oder auf den Brücken. So alt und schäbig kann das Rad gar nicht sein, dass es nicht mit einer dicken Eisenkette abgeschlossen wird. Wir müssen darauf achten, heute nicht zu weit zu gehen, damit wir die nächsten drei Tage noch etwas zu erkunden haben.

 

Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir auf den Marktplatz, heute Sonntag ist hier ein Trödelmarkt aufgebaut. Wir begutachten das alte Zeugs, das hier zum Kauf angeboten wird. In der Nähe des Hotels setzen wir uns noch auf Kaffee und Kuchen ins „De Dire Graefjes“ und dann endlich können wir unsere Zimmer beziehen. Zwei Stunden rasten wir und brechen um 17.00 Uhr wieder in die City auf.

Gleich am Marktplatz hat Werner das Restaurant „In de Waag“ entdeckt, in dem wir zu Abend essen wollen. Wir bestellen Bier und Cola, Muscheln, Shrimps und Kabeljau. Das Essen ist gut, der Service lausig, die Bestellung klappt jedenfalls nicht beim ersten, zweiten und dritten Mal.

 

Zu guter Letzt sind dann alle zufrieden und satt und in der Abenddämmerung schlendern wir wieder zum Hotel. Nick und Werner sind von den feschen, Mädels in der Schwesterntracht fasziniert und malen sich einen Besuch in deren Praxis aus – ob sie den Besuch bei den Schwestern wohl mit der eCard bezahlen könnten?

 

In ihren Träumen heute Nacht wird das wohl funktionieren, im echten Leben sicher nicht. Da braucht es schon eine goldene Karte mit Zahlungsfunktion und nicht die grüne. Der Kassentarif wird da wohl bei weitem nicht reichen.

 

Ab in die Federn, der heutige Tag ist lange gewesen und wir sind müde. Morgen sehen wir uns so gegen 8.30 Uhr wieder.

 

19.09.2016, bewölkt, 20° C

 

Gestern haben wir einen Starbucks in der Nähe ausfindig gemacht, zu dem brechen wir heute gemeinsam um 8.30 Uhr auf. 4 x Kaffee und dazu Süßes, das reicht fürs erste. Danach gehen wir zum Hauptbahnhof und holen unsere Tickets für die Grachtenrundfahrten. Die grüne Tour startet um 9.55 Uhr und kurz vorher können wir das Boot entern. Zuerst wollen wir die Rundfahrt zur Gänze machen und uns Ausstiegsstellen merken, bei denen wir im zweiten Durchgang das Boot verlassen, um zu Fuß weiter zu gehen.

 

Die meiste Zeit gehört uns das Boot alleine, Nick und Werner unterhalten sich mit dem Kapitän und erfahren interessante Dinge über die Hausboote, die schmalen Häuser und die Grachten. Wir schippern in die verschiedensten Kanäle und sehen die unterschiedlichsten Häuser.  So vergeht der Vormittag und wir steigen an der Haltestelle Nemo aus und gehen hinauf auf die Terrasse des Museums. Von dort oben haben wir einen guten Blick hinunter in die Straßen.

 

Drei Bier und ein Cola und etwas chillen. Danach geht es zu Fuß weiter zu Windmühle „De Grooyer“ und wieder zurück in die Altstadt. Ein schöner Fußmarsch, der macht hungrig und deshalb setzen wir uns ins Irish Pub „The Old Bell“ und essen eine Kleinigkeit. Dazu ein Guinness und zwei Kaffee. Weiter geht’s durch Amsterdam bis zum Blumenmarkt. Hier kann man den Spruch anwenden „Ich seh‘ die Tulpen vor lauter Samen nicht.“ Echte, hölzerne und sonst allerhand Zeugs gibt es hier zu kaufen.

 

Dann gehen wir zurück und steigen beim Stopp „Rembrandtplein“  in das Schiff der orangen Linie und fahren die Tour bis zum Stop in der Nähe des Restaurants „Coco´s Outback“. Heute ist Montag und montags gibt’s hier alles zum ½ Preis. Wir sind begeistert, nicht nur vom Essen sondern auch vom Lokal. Ripperl und Guinness – Herz was willst du mehr. Eigentlich nur mehr zu Fuß zurück ins Hotel.

 

Bis morgen wieder um 8.30 Uhr.

 

 

20.09.2016 etwas durchwachsen, 22° C

 

8.30 Uhr hat sich eingependelt. Wieder ins „Starbucks“ zum Frühstücken. Danach flanieren wir in Richtung Hauptbahnhof. Werner kauft für uns beide Tickets für die Tour durch die Heinecken Brauerei und dann gehen wir alle vier erst einmal durch den Bahnhof zu den Piers, von denen die Fähren zu den über IJ zu den anderen Stadtteilen Amsterdams fahren. Morgen wollen wir scheint´s dort hinüber.

 

Heute fahren wir mit dem Boot der orangen Linie um 10.15 von der Anlegestelle Hauptbahnhof bis zum Heinecken Museum. Dort steigen wir aus und schlendern zuerst durch den Albert Cuyp Markt, einem Ramschi-Damschi-Markt  entlang. Anstelle einer großen Fahrradklingel kauft Werner eine mächtig schwere Eisenkette zum Absperren für unsere Fahrräder. Den ganzen lieben Tag lang wird er diese schwere Kette jetzt herum schleppen. Regina und Nick gehen nicht mit in die Brauerei und so trennen sich unsere Wege für die nächsten zwei Stunden.

 

Die einen machen die self guided tour durch die Brauerei und die anderen touren durch die Straßen. Zur vereinbarten Zeit kommen wir wieder zusammen und gehen zum Reichsmuseum, machen Bilder bei der bekannten Buchstabenzeile. Weiter geht’s zum Van Gogh Museum und auf dem Weg in den Vondel-Park machen wir einen Zwischenstopp im „Café de Grutter“ für einen Mittagssnack. Kurzer Rundgang im Vondelpark und dann steigen wir wieder ins Schiff. Zuerst wollten wir nur eine Station fahren, geworden ist es dann doch die ganze Runde.

 

Beim Anne Frank Haus steigen wir wieder aus und gehen durch das Stadtviertel Jordaan. Ist jetzt nicht unbedingt ein Highlight und es wimmelt hier nur so von Radfahrern – fast schon könnte man das eine Plage nennen. Wir wissen noch nicht, wo und was wir heute zu Abend essen möchten, also halten wir schon mal die Augen offen. Auf der Suche nach einem Lokal kommen wir wieder bis in unsere Heimatgegend und entscheiden uns letztendlich für das Steakhouse „Argentinos“.

 

Steaks, Lammkotelett und Gulaschsuppe, Bier und Cola und als Nachspeise ein Caramel Pudding. So gestärkt machen wir uns im nächtlichen Amsterdam zurück auf den Weg ins Hotel. Heute lösen wir den Gutschein ein und trinken in der Bar noch zwei kleine Bier und zwei Baileys.

 

In unserem Zimmer stinkt es noch immer aus dem Gully und auch der Lüftungsauslass ist nicht gereinigt worden. Grund genug für Werner, um noch einmal in die Rezeption hinunter zu fahren und Beschwerde einzureichen. Mit einer Angestellten kommt er wieder retour und die junge Dame sprüht mit einem Mittelchen in die Gully. Eine Umsiedelung in ein anderes Zimmer lehnen wir ab. Sie verspricht, sich morgen um eine Problemlösung zu kümmern.

 

Frei nach dem Motto, wo es stinkt, da lasst euch nieder – böse Leute singen nicht. Fernsehen vom Bett aus und gegen 23.00 Uhr ab in die Federn.

 

21.09.2016ölkt, 20° C

 

8.30 Uhr wie gewohnt Tagwache. Danach wieder zum „Starbucks“ frühstücken. Heute haben wir kein Ticket mehr für die Grachtenschifffahrt, also den ganzen Tag zu Fuß unterwegs sein.

 

Nicht ganz, denn wir nehmen die Fähre – vom Hauptbahnhof weg – hinüber über die IJ nach Amsterdam Noord. Der Reiseführer erwähnt hier nur das Filminstitut EYE und den A’DAM toren. Wir machen einen kleinen Rundgang und entern dann die Fähre retour ins pulsierende Leben. Über einen Fußgänger- und Radfahrertunnel kommen wir wieder auf den Platz vor dem Bahnhof.

 

Next Stopp ist die Nikolaus Kirche. Sie ist noch geschlossen und deshalb wandern wir entlang der Grachten und durch Straßen zum Nieuwmarkt. Die Marktstände heute bieten Käse, Souvenirs und etwas Gemüse. Wir sind enttäuscht, hätten eher so eine Art Südbahnhof-Markt erwartet.

 

Macht nichts, ist ja nicht der einzige Marktplatz hier in Amsterdam. Weiter geht’s über den Flohmarkt am Waterlooplein – hier kauft sich Werner eine Lewis Jeansjacke –  vorbei an der Oper weiter zum Rembrandtplein. Wir sind durstig und hungrig und setzen uns ins „Bruincafé 't Centrum“. Regina und Nick sind wieder auf der süßen Seite, Werner und ich auf der sauren. Rasten tut gut und frisch betankt mit Energie wandern wir weiter zum Blumenmarkt. Hier kauft Werner für den Herbert einen Sack voll mit Tulpenzwiebeln. Spätestens jetzt schleppt Werner wieder genau so viel Gewicht wie am Tag zuvor mit der Fahrradkette.

 

Wie immer durch die Altstadt, über Brücken und durch Gassen kommen wir zur Oude Kerk. Wir sparen uns die Besichtigung wegen der € 7,50 Eintritt und gehen weiter zum Museum Ons lieve Heer op Solder. Im protestantischen Amsterdam im 17 Jahrhundert durften die Katholiken ihren Glauben zwar praktizieren aber immer schön im Verborgenen. Endlich sehen wir auch so ein Grachtenhaus von Innen. Die private Kirche hier ist im Dachboden situiert. Am Ende der self guided tour sind wir fasziniert, wie schön eine solche Minikirche gestaltet werden kann.

 

Wieder in der frischen Luft beschließen wir zum Begijnhof – einer der versteckten Innenhofgärten mit kleiner evangelischer Kirche und einer katholischen Kapelle – zu gehen. Hier wohnen ist zu touristischen Spitzenzeiten nicht gerade angenehm. Eine Privatsphäre kann es da sicher nicht geben.

 

Zurück in der Öffentlichkeit setzen wir uns in das „Café Esprit“ und trinken etwas. Danach durch die Negen Straatjes – eine Shoppingmeile geht über 3 Grachten und 3 Straßenzüge. Die Geschäfte dort sind teuer und zu kaufen gibt’s eher Nutzloses Zeugs. Auf dem Weg weiter gehen wir zur Westerkerk und vorbei an der Schlange vor dem Anne Frank Haus.

 

Über die Raadhuisstraat gehen wir in Richtung Hotel, laden die Einkäufe ab. Gleich neben unserem Hotel liegt das Magna Plaza, ein elegantes Shopping Center. 2 Stockwerke hoch und keine interessanten Geschäfte. Wir haben ohnehin nicht vor, die holländische Wirtschaft mit mehr als notwendig zu sponsern.

 

Im „Moeders“, im Stadtteil Jordaan, möchten wir heute typische holländische Küche ausprobieren. Wir gehen die Raadhuisstraat hinunter bis sie in die Rozengracht mündet. Ein breiter Fußmarsch, der leider nicht von Erfolg gekrönt ist. Kein Plätzchen frei für vier Personen. Auf dem Rückweg halten wir gleich Ausschau nach einem Ersatzlokal. Gemeinsam entscheiden wir uns für das „Amigo“, ein argentinisches Steakhouse. Das Personal allerdings hatte keine argentinischen Wurzeln, die kamen mehr so aus dem arabischen Raum.

 

Hat nichts ausgemacht, die Steaks waren gut, sogar so wie wir sie bestellt hatten.  Salat dazu und ein kühles Bier. In der Abenddämmerung zurück in unsere Wohngegend und an der  Martelaarsgracht im „Café Karpershoek“ lassen wir den letzten Tag in Amsterdam ausklingen.

 

Zurück im Hotel werden die Koffer gepackt und die Reiseklamotten hergerichtet. Werner erledigt noch den online-check-in für uns vier und so kurz nach 23.00 Uhr ist Nachtruhe angesagt. Morgen geht’s früh raus – 6.30 Uhr Tagwache. Check out und ab nachhause.

 

22.09.2016 bewölkt, 20° C

 

Treffpunkt 7.45 Uhr in der Lobby, check out und ab ins Luxus Taxi (Mercedes Bus). Auf der Fahrt zum Flughafen noch einmal den Blick in die Straßen von Amsterdam werfen und die gute Aussicht aus dem Taxi genießen.

 

Nach 20 Minuten spuckt uns der schwarze Bus vor dem Eingang der Abflughalle aus. Wir suchen die Gepäckaufgabeschalter und checken die Koffer bis nach Linz ein. Danach durch den Sicherheitscheck und zum Gate. Damit wir wenigstens mit dem Frühstück am letzten Tag gleich sind, kaufen wir Kaffee und Mehlspeisen beim Starbucks im Flughafen.

 

Gegessen wird das Ganze an einem Tischchen beim Gate. Schmeckt gut aber nicht so gut wie die Tage vorher. Boarding startet pünktlich und der Flug nach Frankfurt verläuft planmäßig. In Frankfurt fahren wir mit dem Bus zum Terminal und suchen unser Gate, natürlich quer durch den Flughafen.

 

Ein Bier für unsere Männer und ca. 30 Minuten verspätet hebt die Maschine ab nach Linz. Der Flug verläuft unspektakulär und wir landen sanft in Hörsching. Unsere Koffer haben es auch geschafft und sind ebenfalls angekommen. Patrick wartet schon eine Weile und ist sicher froh, dass wir endlich da sind.

 

Amsterdam ist eine Reise wert, wir haben viel gesehen, gut gegessen und Spaß gehabt.

 

ENDE

 

Hotelliste:                                                                                         Benotung:

 

Amsterdam                Die Port van Cleve                                         2