06.06.2015 schön, 25° C
Um 09.00 Uhr bringen uns Regina und Nick zum
Flughafen. Lieber früher als zu spät. In der Abflughalle herrscht reges
Treiben, scheinbar fliegen viele in Urlaub. Unser Flug verspätet sich um eine halbe
Stunde – ist fast schon wie Zugfahren. Gut, dass wir in Frankfurt zwei Stunden
Aufenthalt haben. Wir kriegen also keinen Stress deswegen.
Keine Aufregung während des kurzen Fluges und
Landung in Düsseldorf um 12.30. Es meldet sich der kleine Hunger und wir setzen
uns in ein Café und essen Brötchen mit Salami und dazu gibt’s Bier. Unser
Flieger verspätet sich auch hier und um 17.40 sind wir endlich in der Luft und
in Richtung Bari unterwegs. Über den Alpen gibt es ein heftiges Gewitter, also
umfliegen wir die Störungszone und kommen nicht um 19.30 Uhr in Bari an sondern
erst um 20.00.
Das Beste zum Schluss, unsere beiden Koffer sind
auf der Strecke irgendwo falsch abgebogen. Meldung im lost & found Büro –
es wird 21.00 Uhr bis die Formalitäten erledigt sind. Die Autoanmietung dauert
nur kurz und wir machen uns ohne Gepäck zum Parkplatz auf – hat auch so seine
Vorteile, wenn man keine Koffer hat.
Unser Auto ist ein Renault Clio Sporter, fast
noch nagelneu, 760 km hat er erst heruntergespult. Sieht daher noch gut aus und
wir fahren im Dunkeln los. Unser Nüvi leitet uns perfekt bis zu unserer
Unterkunft. Sie liegt in einer Fußgängerzone und deshalb müssen wir das Auto
quasi vor der Haustüre parken. Wir gehen durch ein enges Gässchen und stehen
vor verschlossener Tür. Zuerst läuten wir Hausbewohner heraus, sie geben uns
den Tipp, die Telefonnummer auf dem Türschild anzurufen. Ca. 10 min. später
kommt die Vermieterin zu Fuß und sperrt uns das Zimmer auf. Ist ein schönes
Kellergeschoss mit einem romantischen Himmelbett. Rustikal mit viel Stein und
einem Gewölbe.
Wir erledigen die Formalitäten im Büro eine Gasse
weiter und dann fährt sie mit uns zu einer Parkgarage. 5 min. Fußweg zurück zum
Quartier. Wir verabschieden uns und suchen ein Lokal für einen
Mitternachtssnack. Auf dem Vorplatz der Pizzeria „El Castillo“ in der Nähe der
Festung setzen wir uns nach der Bestellung einer Pizza und 2 Bier nieder.
Endlich kommen wir etwas zur Ruhe und beginnen den Urlaub. Es ist schon nach
Mitternacht bis wir zurück ins Zimmer kommen. Katzenwäsche und ab in die Falle.
Bevor wir ins Land der Träume fliegen, muss Werner noch die Leuchtanzeige der
Klimaanlage abdunkeln.
07.06.2015 schön, 30° C
Wir haben uns 08.00 Uhr als Weckzeit vorgenommen.
Aus dem Bett steigen wir dann so gegen 08.30 Uhr. Zum Frühstück gehen wir ins
„Büro“, aus dem Zimmer nehmen wir die Fernbedienung vom Fernseher und eine
kaputte Birne von Werners Nachtkasterl Lampe mit.
Der Bedienung können wir so recht und schlecht
erklären, dass die Batterien leer sind und die Sparleuchte ausgebrannt ist.
Werner versucht mit einer Übersetzung aus Google, ihr zu erklären, dass
eventuell unser Gepäck heute kommen könnte. Sie kann die Übersetzung zwar
verstehen, wir aber nicht, was sie zu erklären versucht. Das Frühstück selbst
ist dürftig, eine Mokkatasse Kaffee und ein dunkelbraunes Croissant. Zwieback
als zweite Wahl lassen wir zurück.
Heute bleiben wir in Bari und zuerst sehen wir
uns die Festung Castello Svevo di Bari an. Die € 3,- für ein Biglietto brauchen
wir nicht zu bezahlen. Sonntags ist der Eintritt scheinbar gratis. Wir sehen
alte, ausgegrabenen Stuckaturen, Skulpturen, Reliefs und Geschirr aus Baris
Glanzzeit, als noch Könige und Adelige hier residiert haben.
Danach gehen wir runter zum Hafen von wo aus die
Fähren nach Albanien, Kroatien und Montenegro abfahren. Ist nicht recht
spektakulär und wir wandern noch zur Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe. Gerade
liegt eines am Kai und spuckt die Touristen aus. Gleich daneben als Attraktion
eine ausgebrannte Personenfähre. Sieht trist aus, diese rostige, alte Schiff mit den Skeletten
der Autos, die damals im Feuer vernichtet wurden.
An der Hafenmauer entlang gehen wir wieder zurück
in Richtung Bari Altstadt. Fischer klopfen neben der Mauer die Tintifaxe weich
und verkaufen sie gleich an Einheimische. Roher Tintenfisch mit Zitronensaft
ist hier scheinbar eine Delikatesse. Wir entscheiden uns bei einem der
Stadttore für ein kühles Bier. Ist ganz lustig, die alten Männer beim Verkaufen
von Getränken und Strohhüten zu
beobachten. Ein halbes Stündchen später besichtigen wir die Chiesa vom Hl.
Nikolaus und schlendern durch die Gässchen auf Marktplätze und wieder zurück
zum B&B. Wir sind müde und heiß ist es auch.
Kühle Dusche und rasten auf dem Bett. Werner
checkt im Internet wie weit die Suche nach unseren Koffern fortgeschritten ist.
So gegen 15.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Ich könnte etwas zum
Essen vertragen. Im Café „Vanni e Marie“ kaufen wir uns Insalata Caprese mit
einem Bier. Werner ruft am Flughafen an und erfährt, dass unsere Koffer
gefunden wurden. Weil wir nicht noch eine Nacht ohne unser Gepäck sein wollen,
holen wir sie selbst vom Flughafen ab.
Welche Freude, die eigenen Sachen auspacken zu
können und nach einer erfrischenden Dusche endlich in kühleres Zeugs zu
schlüpfen.
Wir gehen gemütlich wieder in den Kern der
Altstadt und wählen die Osteria „Le Arpie“ für unser heutiges Abendessen. Wein
und Wasser, Orecchiette für uns beide als erster Gang, Werner Meeresfrüchte und
ich Würstchen aus Norcia mit Insalata Mista als zweiter Gang. Zum Abschluss
dann noch einen Grappa Riserva für uns beide. Mit vollem Bauch machen wir noch
eine extra lange Runde wieder zurück ins Zimmer. Ich bin hundemüde, nicht nur
vom Gehen. Kurz nachdem ich im Bett gelandet bin, zische ich ab ins Land der
Träume.
08.06.2015 schön, etwas Regen, 28° C
Heute möchten wir gerne länger schlafen, können
aber nicht. Erstens gibt es Frühstück nur bis 09.30 Uhr und zweitens fahren wir
heute unsere geplante Rundreise in den Norden. Wir holen den „Mafiosi“ (so
heißt unser Auto) aus der Garage und beginnen die Fahrt nach Altamura. Irgendwo
auf der Strecke sehen wir junge Damen am Straßenrand stehen. Bei der ersten
haben wir uns noch nichts gedacht, sie ist mit T-Shirt und Jeans bekleidet
gewesen. Bei den anderen hat´s dann gefunkt. Die Damen sind käuflich gewesen
und haben als Arbeitsplatz entweder einen Wohnwagen oder eine Hütte besessen.
Läuft also ganz gut mit der käuflichen Liebe.
Das Wetter ist nicht so gut, schon in der Früh ist es bewölkt gewesen und kurz vor Altamura beginnt es zu regnen. Unsere Regenjacken haben wir im Zimmer gelassen, wer braucht schon im Süden eine Regenjacke. Wir suchen in der Altstadt einen Parkplatz und gehen zum Dom. Auf dem Weg dorthin kommen wir bei einem Obst- und Gemüsemarkt vorbei. So etwas wäre zuhause auch ein Hit. Die Piazza vor dem Dom ist vom Regen in eine rutschige Fläche verwandelt worden. Wir laufen im Regen durch die Straßen und wieder zurück zum Auto. Zwischenzeitlich haben wir kurz etwas zu Trinken und Schrott für die Autofahrten gekauft. Durch karge Landschaft und Olivenhaine geht es weiter nach Gravina in Puglia. Hier gibt es laut Reiseführer alte Höhlenwohnungen und eine Höhlenkirche. Leider kann man die zurzeit nicht erreichen und ohne Führung geht so wie so nichts. Das Wetter macht auch keine Lust auf ein Höhlenabenteuer. Wir schauen kurz in den Dom und kaufen uns dann in der Bar „La Piazzetta“ zwei Bierchen, die wir auf einer Parkbank trinken. Der Regen hat auch schon aufgehört. Wird also doch noch ein halbwegs schöner Tag. Durch die Berge fahren wir wieder in Richtung Küste und halten erst wieder beim Castel del Monte. Diese Festung liegt auf einem bewaldeten Hügel und sieht aus der Ferne wie Speichersilos aus. Steht man vor dem Eingangstor, ist es durchaus beeindruckend. € 10,- Eintrittsgeld und wir sind drinnen. Ein Rundgang im Erdgeschoss und über eine Wendeltreppe hinauf ins Obergeschoss. Rundherum und wieder hinunter. Die Fahrt nach Barletta führt wieder durch Olivenhaine und auch Weinberge säumen hie und da die Straße. In Barletta finden wir einen Parkplatz in der Nähe des Bronzekolosses, einer Statue eines römischen Kaisers, kein Mensch weiß, welcher. Wir kommen auch hier beim Dom vorbei und im nahegelegenen Café „Guadalupa“ kaufen wir uns als Snack einen Salat und anstelle von Bier trinke ich einen Aperol-Spritz. Die Festung vor der Nase heißt, einen Blick hinein werfen. Geht nur heute nicht, montags geschlossen. Auch egal, sieht wahrscheinlich eh wie jede andere Festung aus.
Wir fahren weiter nach Trani. Hier gestaltet sich
die Parkplatzsuche etwas schwieriger. Wir finden keinen Automaten, bei dem die
Parkgebühr entrichtet werden könnte. Im Hafenviertel stellen wir das Auto auf
einem Parkplatz ab und schlendern zur Feste. Hinein wollen wir jetzt schon gar
nicht mehr sondern wir gehen zu Fuß zum scheinbar schönsten Hafen der
Küstenstädte. Wir können ihm diesen Titel nicht verleihen, aber vielleicht
entfaltet er seine Schönheit im Glanz der Mondlichtes.
Des Aussteigens im Altstadtkern, des Besichtigens
von Kirchen und Festungen müde, fahren wir durch Molfetta nur mehr durch wieder
zurück nach Bari. Der „Mafiosi“ kommt in die Garage und wir schauen kurz ins
B&B. Für heute abends steht Pizza in der Pizzeria „El Castillo“ auf dem
Speiseplan. Wir machen einen kurzen Umweg über die Nikolaus-Kirche zur
Pizzeria, bei der wir schon Samstagnacht unseren kleinen Hunger gestillt haben.
Wir bestellen je eine Pizza und ein Bier und nehmen am Stammtisch Platz.
Während wir dort sitzen und essen, werden so nach und nach mehr Tische
aufgestellt und kurze Zeit später beginnt sich der Laden wieder zu füllen.
Ab nach Hause, ich höre schon das Betti rufen.
Leider muss ich noch den Vortag und den heutigen Tag dokumentieren, erst dann
kann ich dem Ruf folgen.
09.06.2015 schön, 26° C
Tagwache für mich um 07.45 Uhr. Die Haare müssen
gewaschen werden und das erledige ich gleich beim Duschen. Werner darf noch
liegen bleiben und weiter dösen. So gegen 09.00 Uhr gehen wir frühstücken und
danach brechen wir auf zu unserer heutigen Tour in den Süden. Wir fahren wieder
auf Landstraßen, die durch Olivenhaine und Weinberge führen. Hie und da können
wir zwischen den Bäumen schon die typischen Trulli ausmachen. Früher dienten
sie als Unterschlupf für Hirten oder sogar als Heimstätten der Einheimischen.
Heute haben wir nur eine Prostituierte im Gespräch mit einem möglichen Freier gesehen. Wahrscheinlich ist das Geschäft auf dieser Route noch nicht etabliert. Wir lassen uns nicht ablenken (?) und fahren zu unserem ersten Ziel, die Grotta die Castellana weiter. Der „Mafiosi“ wird auf dem Parkplatz unter einem Olivenbaum geparkt und wir wandern zu Fuß bis zum Eingang in die Höhle. Tickets werden gekauft und eine halbe Stunde müssen wir mit vielen anderen Touristen auf den Start der Führungen warten. Getrennt in Italienisch, Englisch und Deutsch beginnen die Führungen bzw. der Abstieg in das Höhlensystem. Der 3 km lange Rundgang durch diese Tropfsteinhöhle ist wunderschön. Wir sind eine kleine Gruppe und Sandra, unsere Führerin, erklärt alles ganz genau und erzählt auch noch kurze Geschichten aus ihrem Alltag mit den Touristen. Die zwei Stunden da unten vergehen wie im Flug. Wieder auf oberirdischem Boden, stärken wir uns mit einem Snack und Bier in der Taverna „degli Amici“ am Weg zum Parkplatz. Jetzt wollen wir nach Alberobello, der Heimat der Trullis. Zuerst parken wir in der Oberstadt und sehen uns die Kirche an. Dann gehen wir durch die Gassen zum einzigen Trulli mit einem Obergeschoss, dem Trulli Sovrano. In der Nachbarschaft ein kleinerer Trulli mit Vater und Sohn als Bewohner. Sie verkaufen Souvenirs und der Sohn erklärt auf Englisch, wie in so einem Trulli gelebt wurde. Wir kaufen zwei Trulli-Magnettafeln und einen kleinen zum Aufstellen auf unserem Kamin.
Das Beste zum Schluss. In der Unterstadt mit dem
Trulli-Dorf kostet alles 4 x so viel wie zuvor und es wimmelt erstens von
Touristen und zweitens von Läden in denen allerhand Krims Krams verkauft wird.
Trotzdem ergeben sich schöne Gelegenheiten zum Fotografieren und Filmen.
Danach geht es weiter nach Martina Franca. Wir
parken das Auto außerhalb der Altstadt und gehen zu Fuß durch eines der vielen
Tore in die Altstadt. Alte Häuser, enge Gässchen, Kirchen en mas und eine
Gelateria. Da kaufen wir uns ein Eis, das wir auf dem Rundgang schlecken.
Wieder zurück beim Auto und ab nach Cisternino. Hier halte ich fest, dass wir
auf alten Landstraßen quer durch das Land fahren. Immer wieder riesige
Plantagen mit Olivenbäumen oder Wein. In Cisternino fahren wir hinauf zu einem
Parkplatz von wo aus ein „Balkon“ einen tollen Blick ins Land geboten hat. Nach
einem kleinen, unspektakulären Rundgang steigen wir wieder ins Auto und fahren
bis nach Monopoli. In Monopoli finden wir keinen Parkplatz und haben auch keine
Lust mehr auf alte Häuser und enge Gassen. Wir steigen nicht mehr aus und
setzen den Weg fort nach Bari. Nach Hause geht es auf der Autobahn und nachdem
wir unser Auto wieder in die Garage gebracht haben, wandern wir zu Fuß zur
Osteria „Delle Travi“, die Werner schon für Sonntags ausgewählt hätte, die aber
geschlossen war. Heute haben wir Glück. Wir essen gegrilltes Gemüse als
Vorspeise, Werner eine Pferdefleisch-Roulade und ich Orecchiette mit
Pferdefleisch. Dazu Wasser und Wein und als Nachspeise due Grappe.
Der Spaziergang zurück ins B&B ist dringend
nötig. Das war´s in und aus Bari. Morgen geht es weiter nach Brindisi.
10.06.2015 schön, 30° C
Aufgewacht, aufgewacht, der Abfluss gurgelt schon
ganz sacht. Duschen lassen wir am besten aus, wer weiß, vielleicht gibt’s dann
eine Überschwemmung. Koffer packen und ein letztes Mal zum Frühstück. Die
Rechnung wird bezahlt und dann holen wir das Auto aus der Garage. Werner parkt
es auf einem für Einwohner reservierten Parkplatz vor der der Einfahrt in die
Gasse. Wir holen nur noch die Koffer, öffnen das kleine Fensterl und sperren
die Hütte zu. Werner radelt mit den Koffern zum Auto und ich bringe den
Schlüssel zum Frühstücksraum. Niemand mehr da, somit retour zum Zimmer und
schwupp die wupp liegt der Schlüssel im Zimmer am Boden. Wozu so eine kleine
Luke alles gut ist. Werner hat auch Glück, ein Carabinieri schreibt schon einen
Strafzettel. Der wird aber wieder
zerrissen, weil wir nur kurz gehalten haben.
Einen Teil der Strecke kennen wir schon, es geht
ja wieder Richtung Süden mit Ziel Brindisi. Wir fahren bis nach Monopoli und
geben der Stadt eine zweite Chance. So früh am Morgen kommen wir gut zum Hafen.
Wir halten einfach an der Mole und machen Fotos. Eine Ansichtskarte kann ich
keine kaufen, aus meinem Gag (Grüße aus DKT – italienisch Monopoli) wird also
nichts.
Wir programmieren den Nüvi so, dass wir der Küste entlang fahren. Im Landesinneren sind wir eh gestern gewesen. Das Meer und den Strand an der linken Seite – wir halten kurz mal bei einer Parkgelegenheit und gehen hinunter zum Meer. Ich habe meine FlipFlops an und kann deswegen die Füße vom Wasser umspülen lassen. Ist angenehm warm aber hier liegen möchte ich nicht. In Ostuni finden wir vor den Toren der Altstadt einen kostenlosen, schattigen Parkplatz. Die paar Meter hinauf in der prallen Sonne schaden uns nicht. Wir kommen auf die belebte Piazza und in Seitengassen. Werner möchte zum Dom, ich etwas zum Essen. Wir einigen uns auf zuerst essen und dann hinauf zum Dom. In der Pizzeria „Chiazza Cuverta“ bestellen wir Bier und Prosciutto mit Melone für mich bzw. Prosciutto mit Mozzarella für Werner. Beim Bezahlen gibt es Unstimmigkeiten, nur Bares ist Wahres meinen die Italiener, Karte erst ab € 40,-. Karte oder gar nichts, ist Werners Alternative dazu. Dann halt doch die Bankomatkarte.
Hinauf zum Dom, vorbei an Souvenirläden. Take pictures und let´s
go downstairs. Wir umrunden die Stadtmauern und kommen bei
unserem Parkplatz wieder heraus. Der „Mafiosi“ döst noch im Schatten, aber das
wird sich gleich ändern. Auf geht die Fahrt zum Ziel des heutigen Tages –
Brindisi. Nüvi leitet uns perfekt bis fast vor die Haustüre – ist wieder in der
Fußgängerzone. Wir parken zwei Minuten weg vom B&B und checken ein. Die
guten Geister des Hauses lassen uns herein, rufen die Besitzerin an und nach fünfzehn
Minuten ist der Papierkram erledigt. Unser Zimmer liegt diesmal im 1. Stock,
ist ein hoher Raum mit Fenster und stylisch eingerichtet - schön. Wir holen die
Koffer aus dem Auto und stellen sie im Zimmer ab. Paola fährt mit uns noch zur
Parkgarage und verabschiedet sich dann. Zu Fuß sind wir gleich wieder zurück im
B&B. Brindisi kann bis morgen warten, wir richten uns häuslich ein, duschen
und relaxen auf dem Bett.
Um 18.30 Uhr brechen wir auf in Richtung Hafenviertel.
Brindisi ist kleiner als Bari und deswegen auch viel heimeliger. An der
Hafenpromenade spielt sich das Leben ab, Leute flanieren hier am Hafenbecken
entlang, Restaurants bereiten die Tische für die Gäste zum Abendessen vor. Wir
haben von Paola einen Tipp bekommen und so gegen 19.30 Uhr setzen wir uns im
„L'Antica“ an einen Tisch. Wir bestellen Bruschetta mit Tomaten, Orecchiette
mit Meeresfrüchten als Vorspeise und ersten Gang, dann Kalbsschnitzerl in
Zitronensauce mit gemischtem Salat für mich und frittierte Meeresfrüchte für
Werner. Dazu Wein und Wasser und als Abschluss wieder Grappa. So gegen 22.00
Uhr machen wir uns wieder auf den Weg zurück ins B&B. Brindisi bei Nacht
gefällt mir, morgen sehen wir mehr.
11.06.2015 schön, 29° C
Heute schlafen wir zum ersten Mal bis um 09.00
Uhr. Gemütlich anziehen und rüber in den Kaffeeküche. Dort lernen wir den Ralf
aus Köln kennen, dessen Vater während einer Radtour zwei Herzinfarkte erlitten
hat. Er liegt zurzeit in Brindisi im Krankenhaus und beide warten bis er mit
dem ADAC Flugtransport heimgebracht werden kann. Wir unterhalten uns während
des Frühstücks mit ihm und Werner gibt ihm Tipps, was in Brindisi zum Ansehen
ist.
Wir brechen auf zu einer gemütlichen Tour in
Richtung Hafen, weil wir eine Menge Zeit haben sehen wir uns die ionischen
Funde im Archäologischen Museum am Hafen an und steigen dort auch noch hinauf
aufs Dach, um einen Blick über Brindisis Hafen zu werfen. Die Sonne lacht vom
Himmel und auf dem Pier heizen sich die Steine auf. Mit der kleinen Fähre
wechseln wir auf die andere Seite des Hafens und spazieren dort zum Monumento
al Marinaio, einem Denkmal für gefallene Marinesoldaten. Dort kann man mit
einem Lift in 50 m Höhe auf einer Aussichtsplattform über Brindisis Dächer blicken,
nur nicht am Donnerstag, also heute. Trotzdem lohnt sich der Ausflug auf diese
Seite, wir sehen Brindisi aus einem anderen Blickwinkel und danach gibt’s in
der Bar „La Capannina“ ein Bierchen zur Belohnung.
Mit der Fähre wieder herüber und durch die Gassen
der Altstadt zurück ins B&B. Auch wenn es nicht so scheint, wir sind gute vier
Stunden unterwegs gewesen und es ist mittlerweile ordentlich heiß geworden.
Daher verkriechen wir uns bis 15.30 Uhr im Zimmer, Werner gibt die Routen für
die folgenden Tage in den Nüvi ein und ich schmökere im Reiseführer. Am späten
Nachmittag machen wir die Tour, die auf dem Stadtplan eingezeichnet ist und bei
der wir alles Sehenswerte in einer Stunde zu sehen bekommen, das Meiste davon
sind Kirchen. In der Fußgängerzone gehen wir zurück, machen einen Abstecher in
ein Geschäft. Ein T-Shirt für mich springt heraus und ein paar 100 m weiter
setzen wir uns ins Café „Continental“ auf „un Pannino e due Birre“. Bis zum Abendessen – heute so gegen 20.00 Uhr
– verbringen wir die Zeit im Zimmer. Duschen, relaxen und lesen so vergeht die
Zeit.
Ich möchte noch einmal am Meer sitzen und deshalb
gehen wir wieder hinunter zum Hafen. Im Ristorante Pizzeria „Café Betty“
bestellen wir für mich Orecchiette al Pomodorino und für Werner Spaghetti Alio
Olio e Pepperoncini. Danach eine Pizza Sovrana für uns beide. Werner trinkt
Bier und ich einen Aperol Spritz. Die Nachspeise ist wie immer, destilliertes
Obst – due Grappe. Ein letzter Blick über den Hafen und wir spazieren zurück
ins B&B. Morgen werden wir Brindisi in Richtung Gallipoli verlassen.
12.06.2015 schön, 33° C
Aufgestanden wird um 08.30 Uhr. Die Koffer sind
soweit schon gepackt und es kommt nur mehr das Waschzeugs hinein. In der
Kaffeeküche sitzt eine Familie (3 Personen) aus der Schweiz und wir kommen
während des Frühstücks ins Gespräch. Den Ralf sehen wir heute nicht, der
schläft wahrscheinlich noch, gestern muss es spät geworden sein.
Wir radeln mit den Koffern in die Parkgarage
gleich hinter unserem B&B und fahren los in Richtung Lecce. Natürlich
wieder auf Seitenstraßen und nicht auf der Autobahn. Durch die Pampas, mir tut
der „Mafiosi“ leid, seine Patscherl werden ordentlich beansprucht, bei den
Schlaglöchern. Die meiste Zeit fahren
wir aber auf befestigten Straßen, aber wieder links und rechts Olivenhaine oder
zumindest Olivenbäume. Wein nur hie und da.
Lecce ist nett, schon mehr touristisch aber im
Gegensatz zu Gallipoli noch harmlos. Das wissen wir aber zu diesem Zeitpunkt
noch nicht. Kleine Stadtpläne kosten hier bereits € 1,50 und auch die Souvenirläden
sind zahlreicher als in Brindisi. Wir wandern anhand der Karte im Reiseführer
zu den Points of Interest, fotografieren, filmen und hinter dem Duomo
genehmigen wir uns in der „Syrbar“ ein
kühles Bier. Oliven und Kräcker als Zugabe und der kleine Hunger ist gestillt.
Weiter geht es durch die Gassen bis zum Castello. Werner leistet sich ein Eis,
das er im Park vor dem Parkplatz isst. Diese kurze Verschnaufpause ist noch
drinnen, bevor wir wieder zum Auto zurückgehen. Im „Mafiosi“ hat es schon 39°
C. Copertino haben wir als nächstes Ziel auf der Karte, wir fahren aber nur
durch. In der heißen Mittagssonne bietet dieses Dorf keinen Anreiz, weswegen
wir das kühle Auto verlassen sollten. Wir fahren also durch bis nach Gallipoli.
Unser Hotel liegt in der befestigten Altstadt und
nach dem Check in müssen wir den Stadtkern umrunden, um hinunter auf den
kostenlosen Parkplatz zu kommen. Es ist das erste Mal, dass Parken gratis ist,
unser Zimmer ist aber das hässlichste bis jetzt. Wir wären bereit, für ein
upgrade zu bezahlen, keine Chance, alles voll. Wir sind halt schon verwöhnt
gewesen, aber das Zimmer ist sauber und alles Nötige ist vorhanden.
Bis 18.30 Uhr verbringen wir die Zeit im Zimmer
und nach einer erfrischenden Dusche machen wir uns auf den Weg. Hinunter zum
Hafen, in dem gerade die Fischerboote anlegen und der Fang direkt an Käufer zu
einem guten Preis verkauft wird. Schade, dass wir nicht zuschlagen können, käme
um einiges billiger als im Restaurant. Zum Essen ist es noch viel zu früh aber
ein kühles Getränk in der Bar „Il girone die golosi“ ist auf jeden Fall
drinnen. Wir stellen fest, dass Gallipoli die Hochburg der Touristen ist, das
merkt man am Verkehr, dem Gewusel der Menschen, der Menge an Souvenirläden und
vor allem an den Preisen.
Wir dürfen heute nicht zu viel an Sightseeing
machen, schließlich haben wir die nächsten zwei Tage dafür einen ganzen Tag
reserviert. Also nur eine kleine Runde entlang der Stadtmauer und dann den
Abstecher ins Zentrum der Altstadt. Eine Prozession mit der Statue des Hl.
Antonius von Padua begleitet von einer Musikkapelle kreuzt immer wieder mal
unseren Weg.
Wir finden ein nettes Lokal in der Altstadt, das
„La Taverna“. Geteilt wird eine Portion Tagliolino nero all Carbonara die Mare
(schwarze Nudeln mit Meeresfrüchten), danach essen wir beide gegrillten
Schwertfisch. Wie immer gibt es dazu Wein und Wasser und als Abschluss einen
Grappa – heute in eisgekühlten Gläsern serviert. Den gleichen Weg zurück,
kurzer Blick über den Hafen bei Nacht, Gute Nacht Küsschen aus der Ferne für
den „Mafiosi“ und ab ins Betti. Natürlich erledigen wir noch die Buchhaltung
und den Eintrag ins Tagebuch.
13.06.2015 schön, 34° C
Wir werden um 08.00 Uhr vom Handy geweckt und ich
entschließe mich so gegen 08.20 Uhr, das Bett zu verlassen. Waschen anziehen
und ein Blick aus der Terrassentür – das Wetter ist herrlich. Wir frühstücken
auf der Terrasse des Hotels, es gibt alles, was das Herz begehrt, Obst, Kuchen,
Wurst, …. Bei gefühlten 30 ° genießen wir unser Frühstück und machen uns dann
auf den Weg hinunter zum Parkplatz. Eine Reise quer durch den Stiefelabsatz
nach Otranto. Wir parken das Auto in einer Parkzone für 45 Minuten. Wandern zu
Fuß in die befestigte Altstadt, besichtigen die Cattedrale di Santa Maria
Annunziata. Hier findet gerade eine Hochzeit statt, rührt mich zu Tränen.
Viel Zeit bleibt nicht aber es reicht immer noch
für einen Blick in einen Keramikladen, in dem wir gleich
noch zwei der typischen Püppchen für zuhause kaufen. Dann geht die Fahrt weiter
den Absatz hinunter durch kleine Örtchen und immer in Küstennähe. Eine
Werbetafel für die „Grotta Zinzulusa“
veranlasst uns, die Fahrt kurz zu unterbrechen. Wir besichtigen die
Grotte, ebenfalls eine Tropfsteinhöhle. Leider ist die Führung auf Italienisch
und wir verstehen nur Bruchstücke. Der Stopp hat sich für die fünfzehn minütige
Führung trotzdem gelohnt. Danach geht die Fahrt weiter bis nach Santa Maria di
Leuca. Hier ist „Finis Terrae“ - das Ende der Erde und das adriatische bzw.
ionische Meer treffen aufeinander. Der Reiseführer empfiehlt die Besichtigung
des Santuario Santa Maria di Leuca mit dem weißen Leuchtturm neben der Piazza.
Bevor wir hier alles auf Bild und Film festhalten, stärken wir uns im Café „de Finibus Terrae“. Due Peroni e un
Panino. Danach besichtigen wir die Kirche, schauen übers Meer und den Hafen von
Santa Maria di Leuca. Wir stellen auch fest, dass bei der Hitze die Fahrt im
Auto am angenehmsten ist.
Zu Beginn der Reise haben wir den Absatz
durchquert, jetzt fahren wir ihn aus bis zurück nach Gallipoli. Es geht bergauf
und zuletzt wieder hinunter zur Küste. Triste Landschaft, ähnlich wie bei uns
im alpinen Gelände, Olivenbäume hie und da, keine Plantagen.
Wieder in Gallipoli – so gegen 16.30 Uhr – parken
wir den „Mafiosi“ im Hafen und gehen hinauf ins Hotel. Duschen und rasten, ich
schlafe.
Zum Abendessen brechen wir so gegen 19.00 Uhr
auf, und heute wählen wir eine Trattoria
an der Stadtmauer, mit Blick auf den Strand bzw. das Meer - „Scoglio delle
Sirene“. Ein kleiner Tisch direkt an der
Mauer, Makkaroni mit Pesto als ersten Gang für uns beide. Werner wählt einen
Tintenfisch-Eintopf und ich gebackenes Huhn mit gemischtem Salat. Dazu Wein und
Wasser, ausnahmsweise danach keinen Grappa. Zu Fuß gehen wir die Runde der
Mauer entlang weiter und genehmigen uns in der Wein-Bar „La Spingula“ noch je
ein ¼ Negroamaro – typischer Rotwein des Salentos. Die Runde endet beim Hotel
und wir machen uns bettifein. Ich muss den Tag noch „auf Papier“ festhalten.
14.06.2015 schön, bewölkt, 27° C
Heute möchte ich etwas länger schlafen, wir sind
eh nur in Gallipoli unterwegs und so groß ist das ja nicht. Ich meine damit
natürlich nur die Altstadt. Um 09.00 Uhr herum komme ich aus den Federn und
gegen 09.30 Uhr sind wir auf der Terrasse beim Frühstücken.
Das Wetter ist etwas bewölkt und leicht windig.
Perfekt zum Laufen durch die Gassen. Wir gehen hinunter zum Hafen, sozusagen
hinter die Stadtmauern und Werner fotografiert die Stadt und die Festung aus
dieser Perspektive. Danach über den Markt im Hafen wieder retour hinauf und in
Richtung Festung. Wir kaufen Tickets und sehen uns diese Anlage an. Wir kommen
in kühle Kellerräume und auf luftige Dachterrassen. Von dort oben bietet sich
ein guter Blick hinaus aufs Meer. Danach tauchen wir wieder ein, in das
Gassenlabyrinth. Zwischendurch gönnen wir uns im Caffé „Duomo“ ein kühles
Getränk und beobachten die vorbei gehenden Menschen. Im Reiseführer haben wir
gelesen, dass es in Gallipoli alte, unterirdische Ölmühlen gibt. So eine Mühle
suchen wir und sehen sie uns an. Mensch und Tier haben hier im Mittelalter die
Oliven ausgepresst, alles „unter Tag“. So gegen 12.30 Uhr machen wir einen
Zwischenstopp im Hotel. Es geht aber gleich wieder weiter, wir haben einige
Kirchen auf unserem Plan.
Bevor wir unsere tägliche Rastpause einlegen,
essen wir im „Il Girone dei Golosi“ noch ein Pannini und trinken dazu Bier.
Jetzt schläft es sich bedeutend besser.
Kurz nach 17.00 Uhr gehen wir zum x-ten Mal die
Runde an der Stadtmauer entlang. Wir haben kein eigentliches Ziel mehr,
streunen nur herum. Die Zeit bis zum Abendessen muss totgeschlagen werden. Wir
kaufen uns noch einen Drink im „La Meridiana Café“ und überlegen, wo wir essen
könnten. Die Wahl fällt auf eine Trattoria mit Meerblick, das „La Risacca“. Ab
morgen sind wir wieder im Festland, also ein letztes Mal speisen mit Blick aufs
Wasser. Wir teilen uns wieder eine Vorspeise und dann gibt’s Fisch. Werner isst
eine Dorade und ich Thunfisch. Nach der Hälfte muss Werner mit mir tauschen,
der Thunfisch ist etwas trocken gegrillt worden.
Eigentlich wollten wir uns ein Abschiedsachterl
in der Wein-Bar „La Spingula“ kaufen, aber die hat am Sonntag geschlossen. Was
bleibt uns über, als zurück ins Hotel zu gehen.
Die Koffer müssen gepackt werden, heute noch oder
morgen in der Früh. Dann verlassen wir Gallipoli und fahren mit Zwischenstopps
weiter bis nach Matera.
15.06.2015 schön, 34° C
Das Handy spielt um 08.00 Uhr und nach viermaliger
Wiederholung steige ich aus dem Bett. Wenn es im Zimmer dunkel ist, fällt das
Aufstehen schwer.
Wir räumen alles in die Koffer und packen die
Rucksäcke. Dann gehen wir zum Frühstücken hinaus auf die Terrasse. Es wird
wieder ein wohlig heißer Tag werden heute. Wir checken aus und rollen mit den
Koffern hinunter zum Hafenparkplatz. Alles wieder an seinem Platz verstauen und
los geht die Fahrt – heutiges Ziel Matera. Natürlich legen wir wieder
Zwischenstopps ein, den ersten in Manduria bei der „Cantine Soloperto“. Wir
bekommen zwar keine Führung aber eine Erklärung der verschiedenen Weine und 3
davon können wir auch verkosten. Mitnehmen ist keine Option, denn der Wein
würde in der Hitze kaputt werden.
Die Fahrt geht weiter nach Tarento. Wir kommen in
den Mittagsverkehr und es staut ein wenig durch die Neu- bzw. Altstadt. Schon
der Reiseführer beschreibt Tarento als heruntergekommene Stadt mit wenig Flair.
Wir können ihm nur Recht geben. Im Hafen halten wir kurz für eine Filmszene und
ein paar Fotos. Mehr braucht es hier nicht. Weiter auf schnurgerader Straße,
vorbei an Olivenhainen und Weinrieden. In Massafra stellen wir unseren „Mafiosi“
auf der Piazza di Garibaldi vor der Cafeteria „Alla Tazza d´Oro“ auf den
Parkplatz und wir setzen uns auf ein Bier und ein Pannino auf die Terrasse.
Hier gibt es auch nicht viel zu sehen, ein paar Höhlenwohnungen, die wir von
der Brücke aus fotografieren können. Besichtigung nur in der Gruppe und erst ab
16.30 Uhr. Solange werden wir hier nicht verweilen. Abenteuerliche Fahrt durch
kleine, enge Gassen auch schon mal gegen die Einbahn. Schert hier aber keinen
und uns auch nicht.
Lustig wird es auch noch in Matera, unserem Stopp
für die nächsten 2 Tage. Der Nüvi leitet uns vor die Einfahrt in die Fuzo. Dann
finden wir selbständig eine Straße, die in die „Schlucht“ hinunterführt. Unser
Hotel liegt am Ende einer verwinkelten Gasse, die zurzeit abgesperrt ist. Wir
müssen das Auto auf einem Parkplatz abstellen und zu Fuß über Stiegen hinauf
und wieder hinunter bis wir vor dem Hotel stehen.
Gegen eine Gebühr von € 5,- kümmert sich der
Facility-Manager des Hotels um die Abholung unseres Autos, wartet auf dem Platz
oberhalb des Hotels und wir holen von dort unsere Koffer. Jemand aus der
nahegelegenen Parkgarage nimmt unseren „Mafiosi“ mit und wir werden in 2 Tagen das
gleiche Spielchen wieder machen.
Die Hitze schafft einen und wir duschen und
rasten vorerst einmal im Zimmer. So gegen 18.00 Uhr brechen wir zu einem kurzen
Rundgang durch die Altstadt auf. Matera liegt in und an einer Schlucht. Die
Häuser schmiegen sich an den Fels und werden in zwei Sassi (Felsen) eingeteilt.
Wir wohnen in der Unterstadt im Sasso Barisano. Demnach heißt es Treppen hinauf
um in die Oberstadt zu gelangen. Zuviel wollen wir heute nicht ansehen, das
erledigen wir dann morgen. Für einen Schlummertrunk vor unserer Kemenate kaufen
wir uns noch eine Flasche Primitivo in einer der Touristeninfos.
Zum Abendessen um 19.00 Uhr wählen wir das
„Ristorante Nardi“ gleich in der Nähe unseres Hotels. Wir essen gemeinsam
Risotto mit Tartuffi, damit nicht genug, wählt Werner noch Lammripperl und ich
ein gegrilltes Schnitzerl vom Pferd. Danach sind wir bis oben voll – nicht nur
sprichwörtlich. Wir überlegen uns ob wir noch Platz für ein oder zwei Gläschen
Wein haben. Letztendlich öffnet Werner die Flasche doch und wir sitzen noch
gemütlich auf unserer Miniterrasse. So gegen 22.10 Uhr bin ich mit dem
Protokoll für heute fertig. Gute Nacht.
16.06.2015 schön, 29° C
Heute Morgen bin ich noch müde. Ich habe die
Stunden mit einer Kirchenuhr gezählt. Keine Ahnung, warum ich nicht einschlafen
konnte. Trotzdem, ein schöner Tag wird nicht im Bett verbracht. Wir gehen
frühstücken und finden vieles, das das Herz begehrt. Wir lassen uns Zeit, der
ganze Tag gehört der Stadtbesichtigung. Über den Schleichweg im Hotel kommen
wir wieder hinaus auf die Piazza San Guiseppe und gehen auf den Marktplatz. Von
hier aus kann man in den Untergrund in eine Zisterne gehen. Wir machen eine halbstündigen Führung durch diese große Zisterne, die
erst 1991 zugänglich gemacht wurde. Seit es die Wasserleitung quer durch
Apulien gibt, wird die Zisterne in ihrer eigentlichen Funktion nicht mehr
genutzt. Wir erfahren, dass jedes Haus in den Sassi entweder eine eigene,
kleine Zisterne hatte oder Nachbarn eine etwas größere gemeinsam genutzt haben.
Weil es sich immer um Regenwasser gehandelt hat, kann man das bei den Häusern
gut an den Terrakotta-Regenrinnen erkennen.
Wieder an der Oberfläche machen wir einen
Rundblick von einer Aussichtsplattform hinunter in unseren Sasso. Danach gehen
wir durch die Fuzo hinüber in den Sasso Caveoso. Bei der Terrazza Lanfranchi
machen wir einen Blick hinüber zu einer Felsenkirche. Stiegen hinunter, Stiegen
hinauf, Gässchen hinüber und wieder Stiegen hinauf und wir stehen vor dem
Eingang in diese Höhlenkirche. Eintritt bezahlen und kurzer Rundgang durch die
„Grotte“. Hie und da kann man noch Fresken an der Mauer erkennen. Auf dem Weg
zurück kaufen wir bei einem einheimischen Künstler (mit Rasta Locken) ein, ich
nenne es mal „Lüftungsrelief“. Diese kleinen Kunstwerke aus Stein werden in
eine Mauer eingemauert und sorgen so für Frischluftzufuhr. Als Souvenir werden
sie natürlich aus Sandstein gepresst, die Originale selbst werden aber aus dem
Stein gemeißelt.
Gegenüber ist ein nettes kleines Café „Quarto
Storto“, hier kaufen wir uns ein kühles Bier.
Wir nehmen den Weg zurück zum Dom. Der ist außen
eingerüstet und innen totale Baustelle. Ein Schild vor einem offenen
Seiteneingang beschreibt es richtig „View the working area“. Auch gut, gehen
wir weiter in Richtung unserer Heimat, es ist schon Zeit für unsere Siesta. Die
Sonne sticht herunter und ich freue mich auf eine Dusche und aufs Rasten.
Kurz nach 15.00 Uhr gehen wir wieder auf
Erkundungstour. Unsere Straße ist jetzt zumindest für Fußgänger geöffnet und
wir nutzen das gleich aus. Wir sehen uns in einem Haus einen Miniaturnachbau
der Sassi an. Der Künstler hat das Leben in den Sassi naturgetreu nachgestellt.
Danach gehen wir die am Rand der Schlucht um den Sassi herum und kommen
letztendlich wieder bei der Terrazza Lanfranchi an. In der Fuzo kaufen wir uns
im „Hemingway´s“ ein Bier und einen Aperol Spritz. Wir suchen nach einem Lokal
fürs Abendessen und entscheiden uns für eines in unserer Straße. Nach dem
gestrigen Abendessen haben wir ja beschlossen, nicht mehr so viel zu essen.
Außerdem waren wir nicht 100 %ig überzeugt von dem, was wir gegessen haben. Wie
wird es heute werden?
Zurück im Hotel dusche ich ein zweites Mal und
Werner checkt die Menükarten der Ristoranti. Wir haben noch Zeit und setzen uns
auf unsere private Terrasse vor dem Zimmer, mit einem Gläschen Wein und
Cracker. Wie zuhause können wir hier auch Vögel beobachten, eine Horde von
Schwalben, zwischendurch bis zu 15 Falken und hie und da auch Tauben. Nicht zu
vergessen, Spatzen.
An das Essen ab 19.00 Uhr werden wir uns sicher
nie gewöhnen. Wir wandern aber kurz nach 19.00 Uhr hinunter in die Via Fiorentina
und suchen das Lokal Osteria „Pico“. Es hat noch
geschlossen und öffnet erst um 19.45 Uhr. Wir sind also noch zu einem kleinen
Spaziergang zwangsverpflichtet. Kurz vor 19.45 Uhr fragen wir im Lokal nach
einem Tisch für zwei Personen. Von außen kann man das schöne Ambiente des
Lokals gar nicht erkennen. Die Tische sind fein gedeckt, gedämpftes Licht,
leise Musik und Kerzenlicht vermitteln eine angenehme Atmosphäre. Wir bestellen
eine Vorspeise für uns gemeinsam, Nudeln mit Pilzen und einer cremigen
Nuss/Käsesoße. Werner wählt Wildschwein und ich Hase in Soße. Meine Bestellung
geht in Ordnung, Werner erhält anstelle der Wildsau, gegrilltes Rind auf Rucola
und Parmesan. Dazu wie immer Wein und Wasser. Heute als krönenden Abschluss
wieder mal due Grappe. Wir zahlen nicht viel mehr als gestern, sind aber 1.000
x besser bedient. Ist mir auch € 2,- Trinkgeld wert – Premiere heute. So gegen
09.30 Uhr verlassen wir das Lokal und gehen gemütlich zurück bis ans Ende der
Sackgasse. Zum einem wollen wir uns noch die Füße vertreten, zum anderen wollen
wir sehen ob das Lokal von gestern besucht ist. 3 bis 5 Tische sind besetzt,
hoffentlich schmeckt es den Gästen besser als uns gestern. Über den Schleichweg
zurück in die Hotelanlage. Wir setzen uns wieder auf die Terrasse und trinken
die Flasche Wein leer. Morgen verlassen wir Matera und fahren weiter bis nach
Amalfi.
17.06.2015 schön, Regen, 15° -
27° C
In der Nacht regnet es ein wenig. Wir hören es
beide, weil wir unruhig schlafen. Trotzdem sind wir am Morgen so gegen 08.00
Uhr wachen und zählen die viertel Stunden Schläge der „kleinen Uhr“, dann die
der „großen Uhr“ und zuletzt singt uns Werners Weckruf wach. Ich stehe so gegen
08.45 Uhr auf und erledige die Morgentoilette. Die Koffer sind wie immer
schnell gepackt und wir können hinunter zum Frühstück. Heute ist mächtig viel
Betrieb beim Frühstücken und es gibt zusätzlich noch Klaviermusik. Wir
ergattern einen der letzten Tische und essen gemütlich.
Check out und Date mit unserem „Mafiosi“ um 10.00
Uhr. Wir radeln also mit den Koffern die Kopfsteinpflaster-Straße bis zum
vereinbarten Treffpunkt. Das Auto kommt um 10.15 Uhr und wir räumen gemütlich
alles ein. Heute liegt die längste Fahrtetappe vor uns, wir halten ab und an um
ein Foto von der Landschaft zu schießen bzw. um Landschaft in einer kurzen
Filmsequenz einzufangen. Danach fahren wir nur mehr auf der Autobahn durch bis
Salerno. Irgendwo vor Salerno fängt es zu schütten an. Wir können aufgrund der
schlechten Sicht nur langsam fahren. Diese Schlechtwetterfront hat sich schon
mit aufgestauten Wolken und Nebelschwaden angekündigt. Es kühlt gleich mal von
rund 30° auf 15° herunter. Vor Salerno
reißt das Wetter wieder auf und während der Fahrt auf der Küstenstraße in
Richtung Amalfi hat es wieder um die 30°. Dem geplante Abstecher hinauf in die
Berge, nach Ravello, steht nichts mehr im Weg.
Der „Mafiosi“ bekommt einen schattigen Parkplatz
und wir – wie hunderte Touristen auch – schauen uns in Ravello um. Als erstes
setzen wir uns ins Caffé „Calce“ auf ein Pannino und Bier. So gestärkt sind wir wieder bereit für
den Fußmarsch treppauf, treppab, links und rechts und hinaus auf den Parkplatz
mit Blick aufs Meer. Alles was es hier oben zu sehen gibt, haben wir gesehen,
einschließlich der Souvenirläden. Den Weg zurück hinunter zur Küste und ein
paar Kilometer weiter bis nach Amalfi.
Der Nüvi bringt uns buchstäblich bis vor die
Garagentür des Hotels – es liegt natürlich wieder im Zentrum und wir können nur
im Schritttempo weiter kommen. Die Menschenmenge bestimmt unsere
Geschwindigkeit. Wir stellen das Auto einfach vor der Garage ab und gehen in
die Rezeption. Der Facility-Manager parkt unser Auto in die Garage und wir
räumen alles aus und fahren damit ins Erdgeschoss zur Rezeption. Heute erhalten
wir ohne zu fragen ein upgrade aufs Zimmer. Es ist trotzdem schlicht und
erinnert ein wenig an das Hotelzimmer in Gallipoli.
Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben,
stürzen wir uns auch in das Gewühl in den Gassen. Wir besichtigen den Dom und
gehen hinaus zum Hafen. Von dort aus hat man einen guten Blick auf Amalfi.
Manche Häuser kleben an den Felsen, wie Schwalbennester.
Wir setzen uns auf eine Plattform und warten auf
den Sonnenuntergang. Zwischendurch telefonieren wir mit unseren Müttern
zuhause. Zurück geht es durch eine schmale Gasse wieder in den Kern der Stadt
und stehen gleich einmal vor der Tür der Taverna „del
Conte Dipino“. Wir bleiben gleich und setzen uns an einen Tisch für zwei im
Eingangsbereich des Lokals. Werner bestellt wie gewohnt einen halben Liter
roten Hauswein, Nudeln in einer würzigen Soße und danach Fisch für beide. Als
Nachspeise den Grappa. Der Wirt hier hat alle Hände voll zu tun, mit den
Sonderwünschen der meist amerikanischen Gäste. Ist ganz lustig, dem Treiben
zuzusehen. Nach dem Essen schlendern wir wieder hinaus zum Hafen und durch das
Stadttor wieder zurück. Wir kaufen uns noch ein Eis in der Eisdiele „Bar Royal“
und setzen uns auf den Vorplatz des Lokals. Es beginnt, leicht zu regnen, also
nicht zu lange sitzen bleiben. Wir flanieren zurück ins Hotel – zuvor kaufen
wir noch vier Stück Zitronenseife.
Geduscht, gekampelt und geschnäuzt liegen wir auf
dem Bett und erledigen den Papierkram. Amalfi selbst ist eine Touristenhochburg
und schlägt auf unserer Reise Gallipoli bei weitem. Morgen geht es weiter nach
Pompei.
18.06.2015 bewölkt, 27° C
Diese Nacht haben wir gut geschlafen, können aber
trotzdem nicht gleich aus dem Bett. So gegen 09.00 Uhr fahren wir in den 5.
Stock zum Frühstücken. Es ist nicht so warm, dass wir uns für einen Tisch auf
der Terrasse entscheiden. Wir nehmen einen drinnen mit Blick aus dem offenen
Fenster.
Das Angebot ist in Ordnung und wir essen wie
gewohnt. Ich Cornflakes, Obst und dann Kaffee und ein Wurstbrot. Werner gleich
Kaffee mit Brot, Wurst und Käse. Danach bezahlen wir die Rechnung und laden
unser Gepäck in den „Mafiosi“. Wir verlassen Amalfi und fahren die Küstenstraße
hinauf – heißt weg vom Meer, durch kleine Ortschaften durch und schmale Gassen
wieder hinunter ans Meer. Eine Fahrt mit dem Boot in die Smaragdgrotte ist uns
nicht vergönnt – geschlossen wegen zu stürmischer See. Eine Weile ist diese
kurvige Fahrerei mit Blick aufs Meer ja interessant, dann wird sie anstrengend
und ich bin froh, dass wir endlich auf die andere Seite des Berges kommen. Zwar
sind die Straßen immer noch kurvig aber nicht mehr so eng. Kurz nach 13.00 Uhr
erreichen wir Pompei und parken den „Mafiosi“ auf dem Hotelparkplatz.
An der Rezeption erfahren wir, dass unser Zimmer
erst ab 14.00 Uhr zur Verfügung stehen wird. Also lassen wir die Koffer im Auto
und gehen über die Straße ins Café „Coffee house“. Trinken – auch wie gewohnt –
ein Bier und knabbern Nüsschen. Sehen wir uns erst das alte Pompei an, bevor
wir den Check in erledigen. In einer Touristeninfo besorgen wir uns Headsets
und einen Plan des antiken Pompei.
Wir gehen zurück zum Haupteingang und kaufen uns
Tickets. Wir sind nicht die einzigen, die das alte Pompei erkunden und leider
sind auch viele Gruppen unterwegs. Ab und an staut es sich in Gebäuden, die
besichtigt werden können. Pompei war eine große Stadt, die bei einem Ausbruch
des Vesuvs mit Asche und Bimsstein verschüttet wurde. Die Menschen selbst sind
verbrannt und versteinert. Von den achzig Menschen,
die bis dato gefunden wurden, kann man einige sehen. Macht schon ein mulmiges
Gefühl, zu wissen, dass diese Steinfiguren tatsächlich Menschen in ihren
letzten Minuten des Lebens gewesen sind. Nämlich mit dem Wissen, dass ihr Tod
unausweichlich ist.
Wir sind gute vier Stunden in den Ruinen
unterwegs, dann gehen wir zurück und erledigen den Check in. Richten uns
häuslich ein und rasten bis 19.30 Uhr. Aus der Lobby habe ich eine Visitenkarte
des Restaurants „Garum“ mitgenommen. Werner checkt den Weg und die Bewertung
des Lokals im Net. Wir gehen also dort hin essen. Die Entscheidung ist richtig
gewesen, die Vorspeise, Spaghetti mit Tomaten, Pinienkernen, Rosinen, Fisch und
Käse. Die Hauptspeise für Werner, Kabeljau im Backteig mit Mozzarella
überbacken und Pilze als Beilage. Für mich gegrilltes Angusrind mit
getrockneten Tomaten, Parmesan und gemischtem Salat. Wie jeden Abend, Wein und
Wasser und als Nachspeise Grappa. Der Verdauungsspaziergang zurück ins Hotel
tut gut. Werner kauft sich noch was Süßes, Nutella in einer gerollten Waffel.
Der Papierkram muss noch erledigt werden und dann
können wir schlafen. Ich denke mal, es wird eine gute Nacht werden.
19.06.2015 schön, 27° C
Ich komme heute um 08.15 Uhr aus den Federn. Nach
der Morgentoilette und dem Einpacken der Koffer gehen wir hinunter ins
Restaurant zum Frühstücken. Es gibt Saures und Süßes, dazu Kaffee. Nach dem
Frühstück holen wir unsere Koffer und bezahlen die Rechnung. Dann geht die
Reise weiter in Richtung Neapel. Wir wollen zuvor noch einen Abstecher hinauf
zum Vesuv machen. Daher fahren wir nicht Autobahn sondern Bundesstraße –
zuweilen im Schleichtempo durch Städtchen und immer auf der Hut vor
Motorradfahrern bzw. einbiegenden Autos aus Seitenstraßen. Endlich die
Abzweigung hinauf Richtung Vesuv.
Hinauf bedeutet eine Fahrt auf einer engen,
kurvigen Bergstraße. Wir schrauben uns die Strecke hinter einem Bus und drei
Autos nach oben. Gelegentlich gibt es Gegenverkehr, wer bitte ist schon vor
11.00 Uhr auf dem Vesuv? Ganz einfach – Frühaufsteher. Wir parken eine Kehre
vor dem Parkplatz am Eingang und beginnen schon mal den Aufstieg. Am Eingang
kaufen wir Tickets, € 10,- pro Person und wandern so gegen 11.00 Uhr eine
sandigen Weg bis auf 1.000 Höhenmeter hinauf. Ist schon etwas anstrengend aber
nach der Hälfte des Weges kommen wir in die Gänge. Hie und da wird fotografiert
und gefilmt. Erinnert mich an eine Bergwanderung bei uns zuhause und fast
erwarte ich mir bei einer der zwei Stationen, Käsebrot und Buttermilch. Kaufen
könnten wir allerhand Kitsch aus Lavagestein und Wein (Lacrima Christi).
Der Blick in den Krater selbst ist unspektakulär.
Nur an wenigen Stellen steigt Rauch auf. Natürlich gibt es genügend Fotomotive
und wir kommen zwei Stunden später wieder bei unserem Auto an. Hat sich
gelohnt, auch wenn der Berg keine Rauchzeichen gegeben oder Feuer gespuckt hat.
Beim Hinunterfahren halten wir an einer „Jausen Station“, „Terrazza due Golfi“.
Für Werner ein großes Bier und für mich ein kleines, dazu ein Pannino.
Dann geht es weiter nach Neapel. Wir fahren auf
Kopfsteinpflaster-Straßen mit Schlaglöchern – mehr brauche ich nicht zu sagen.
Nüvi führt uns einwandfrei bis vor die Tore des B&B „L´alloggio dei
Vassalli“. Der Eingang liegt in einer schmalen Seitengasse und Werner muss via
Telefon mit der Rezeption Verbindung aufnehmen. Eine junge Frau kommt herunter
und öffnet uns das Tor. Wir können die Koffer ins Zimmer bringen und müssen
dann unseren „Mafiosi“ in eine Parkgarage fahren. Zu Fuß ein kurzes Stück
zurück und der Check in wird abgeschlossen. Wir sind reif für eine Pause und
schlafen erst einmal. Danach duschen und ab in die Straßen von Neapel. Wir
haben morgen den ganzen Tag für diese Stadt, daher gehen wir heute nur die
Einkaufsstraße entlang, kaufen uns im Café „L.u.i.s.e.“ einen Aperol Spritz und
ein Bier. Schlendern hinunter zum Hafen und
staunen wieder einmal über die Größe diverser Kreuzfahrtschiffe.
Jetzt geht die Suche los, wo werden wir essen.
Eigentlich möchten wir die typische, neapolitanische Pizza fritte probieren.
Landen aber in einem Geheimtipp der Einheimischen. In der „Trattoria da
Nennella“ bekommen wir im Hinterzimmer einen Tisch und wählen Risotto Zucchine,
Mascarpone e Provola als Vorspeise für uns zwei. Werner nimmt als Hauptspeise
Salsicce arrostite und Patate all`insalata und ich Pollo
arrostite und Insalata verde.
Es gibt Wasser und Wein in Plastikbechern und wir amüsieren uns über den
Kellner, er serviert das Essen so lustlos und ohne Benimm. Stört hier aber
keinen – auch uns nicht. Grappa gibt es nicht – Limoncello könnten wir haben.
Bezahlt wird draußen und wir staunen nicht
schlecht über die Warteschlange. Da haben wir ja Glück gehabt, kurz nach 20.00
Uhr gekommen zu sein.
Wir gehen auf der Flaniermeile zurück und biegen
rechts ab in Richtung unseres B&B. Bin schon gespannt, was wir morgen alles
zu sehen bekommen.
20.06.2015 schön, 30° C
Tagwache für mich so gegen 08.30 Uhr, Wernerdarf
wie zuhause noch 20 Minuten dösen. Fertig zum letzten Abenteuer, gehen wir
frühstücken in die Tiefparterre. Das Angebot ist gut, Wurst fehlt auf dem
Speiseplan. Im Großen und Ganzen ist dieses B&B in Ordnung und kann
durchaus weiterempfohlen werden.
Heute erkunden wir Neapel bis ins Detail. Wir
beginnen mit dem Weg zur Kirche St. Chiara, weiter Richtung Duomo. Durch diese
Gassen bewegen sich neben den Einheimischen auch viele Touristen, es gibt neben
den Gemüse-, Fleischhauer, Spezialitätenläden auch Souvenirläden mit jeglichem
Krimskrams. Die Kirche des Hl. Gesu entdecken wir so nebenbei, sie sieht von
außen gar nicht wie eine Kirche aus. Innen ist sie wunderschön und wir
vermuten, das Gesu gleichbedeutend mit Jesus ist.
Hier halte ich fest, dass in Neapel der Müll
schon auch in den dafür vorgesehenen Containern aber auch daneben und auf den
Straßen liegt. Mich wundert, dass bei der Verschmutzung während des Tages keine
Ratten oder Mäuse zu sehen sind. Stimmt nicht ganz, wir haben beide Spezies
gesehen, allerdings in Käfigen und auch nur gezüchtete Tiere.
Die Zeit ist reif für unser Vormittagsbier und
wir setzen uns in ein Bistrot. So eine Pause tut gut und einfach nur Leute
beobachten ist auch ganz interessant. Der Dom ist im Gegensatz zur Kirche Jesu
unspektakulär und nebenbei auch innen wegen Restaurierung teilweise
eingerüstet. Von Kirchen haben wir genug, wir kaufen uns beim Museum San
Lorenzo Maggiore Tickets für eine Reise in die Vergangenheit. Das heißt, wir
steigen Stiegen hinunter ins Mittelalter bzw. auch in die Römerzeit.
Der kleine Hunger meldet sich und wir haben
sowieso beschlossen, vor unserer Siesta noch eine Pizza Fritta – gibt es nur in
Neapel – zu essen. Dafür hat Werner im Internet die alteingesessenen Pizzeria „de´Figliole“ ausgewählt. Wir müssen etwas warten, bis ein
Tisch frei wird. Während des Wartens haben wir Zeit, das Treiben hier zu
beobachten. Zwei Möglichkeiten stehen zur Wahl, entweder im Lokal essen oder
die Pizzen mitnehmen. Wir nehmen mal an, dass es sich hier um einen Familienbetrieb
handelt. Die Pizzen machen die Frauen und den Service erledigen die Männer. Die
sind auch schon in die Jahre gekommen, haben das Ganze aber fest im Griff. Nach
gefühlten 20 Minuten bekommen wir einen Platz und bestellen uns eine Pizza
Fritta Completa und zwei Peroni. Frittierte Pizza schmeckt auch ganz gut, ist
ein Geheimtipp für zuhause.
Der Rückweg ins B&B wieder durch Gässchen,
die teilweise noch neu für uns sind und teilweise sind wir die schon
abgegangen. Wir halten Siesta und machen uns so gegen 17.30 Uhr wieder auf den
Weg.
Diesmal geht es zurück auf die
Haupteinkaufsstraße, wieder Auslagen ansehen und wir nehmen im Café „Rosita“
noch einen Drink. Es gibt tatsächlich noch unerkundetes Neapel und letztendlich
landen wir wieder am Meer in der Fußgängerzone. Vorbei am Castel del Ovo,
weiter bis zum Castel Nuovo. Hier gehen wir wieder in die Stadt hinein und
suchen die Pizzeria „Napoli in Boca“. Werner hat
diese Pizzeria im Internet gefunden und sie wurde mit „Sehr Gut“ bewertet.
Neben der Pizza Fritta gehört auch die Pizza Margherita zur Neapolitanischen
Küche. Auch dieser kleine Familienbetrieb ist eher ein „Fast food Lokal“. Eine
Pizza und ein Getränk gibt es hier um € 5,- . Wir bestellen uns eine Pizza
Margherita, Wein und Wasser. Die Pizza ist ruck zuck auf dem Tisch und wir
genießen das Essen. Wieder einmal ist es so, dass wenn wir in einem Lokal Platz
genommen haben, dieses sich in kurzer Zeit bis auf den letzten Platz füllt.
Bestimmt würde es das auch ohne unsere Anwesenheit tun, aber dann bekämen wir
es nicht mit.
Die Pizza ist gut, der Wein und das Wasser sind
auch okay. Wir bezahlen und gehen wieder in die Fuzo. Es fehlt noch die
Nachspeise, der Grappa. Im Caffé „del Professore“
ordern wir due Grappe e un Café.
Wir lassen den Tag ausklingen, im Bewusstsein,
dass es der letzte Urlaubstag in Italien ist. Scheinbar ist Neapel traurig,
dass wir es verlassen, denn es beginnt zu regnen. Lustiger weise tauchen sofort
Straßenverkäufer auf, die Regenschirme zum Verkauf anbieten. Ist ja nur Wasser,
denken wir uns und gehen „zwischen den Tropfen“ zurück ins B&B. Ein letztes
Bild noch von einer Hundemutter mit sechs kleinen Welpen. Auch in Neapel haben
Obdachlose Hunde als Begleiter, auch diese Hunde gehörtem einem.
Wir retten noch einen Kaffeelöffel, den jemand
hinter ein Baustellengitter geworfen hat. Zuhause darf er dann bei unseren
Löffeln und dem aus Irland wohnen. Der wächst nicht, stinkt nicht und braucht
keine besondere Pflege. Nach Gebrauch waschen im Geschirrspüler genügt.
Ein letztes Mal wird ein Tagesablauf
dokumentiert. Fazit – ein schöner Urlaub und dank der schützenden Hand vom
Heiligen Antonius aus Padua wird er auch ohne Zwischenfall zu Ende gehen.
21.06.2015 schön, 28° C
Nach dem ersten Weckruf geben wir uns noch ein
Päuschen. Beim zweiten stehe ich auf. Die Koffer sind soweit schon fertigt
gepackt, es fehlen nur mehr die kleinen Dinge. Beim Frühstück ist heute schon
mehr los, wir sind drei Paare. Italiener, ev. Russen und wir. Heute gibt es für
uns nur Kaffee und Hörnchen.
Wir checken aus, holen das Auto aus der Garage
und parken es zum Beladen vor der Haustüre. Die Fahrt zum Flughafen weist uns
wieder der Nüvi. Ist eine relativ kurze Fahrt und wir sind so gegen 10.00 Uhr
auf dem Parkplatz der Autovermieter. Die Abnahme geht auch glatt, wir verabschieden
uns vom „Mafiosi“, der vierzehn Tage gut mit Werner zusammengearbeitet hat.
Ein Shuttlebus bringt uns zum Abflugeingang. Wir
stehen in einer langen Reihe an für den Check in. Gegen 11.15 Uhr sind wir durch und gehen in
Richtung unseres Abflug-Gates. Der Security-Check geht ruck zuck, es bleibt
Zeit für eine WC-Pause und ein kühles Bier. Um 12.30 Uhr beginnt das boarding
für unseren Zwischenstopp in Frankfurt.
Wir sitzen ganz hinten und haben drei Plätze für
uns alleine. Der Flug ist angenehm und dauert zwei Stunden. Verpflegt werden
wir mit Putensandwiches, Cola, Bier und Kaffee. In Frankfurt ist das Wetter
nicht mehr so schön und der Temperaturunterschied 27 ° / 19°. Ich packe auf
alle Fälle meine Jacke aus dem Rucksack. Wir haben Zeit bis zum Abflug um 16:50
Uhr und gehen gemütlich durch den Flughafen zum Gate A56. Das Warten macht
hungrig und Werner besorgt uns einen Hotdog und ein Cola. Gemeinsam essen wir
Fast-food, diesmal richtiges Fast-food.
Boarding verspätet sich ca. 20 Minuten, die
Maschine landet erst etwas später. Im Zubringerbus treffen wir auf die Familie
Meuwissen (Joost ist ein Kollege von uns). Die vier sind aus Amsterdam gekommen
und fliegen ebenfalls wieder nachhause. Es hat zu regnen begonnen und wir
bekommen Tropfen ab, beim Einsteigen in die Maschine.
Der kurze Flug ist bald geschafft und in
Hörsching warten schon Regina und Nick auf uns. Dieses Mal sind auch die Koffer
mit uns angekommen und wir können die Heimreise antreten. Zuhause sind uns die
Pflanzen im Garten über den Kopf gewachsen. Gut, dass wir morgen noch frei
haben, dann können wir ihnen mit den Scheren zu Leibe rücken. Wir beide fahren
noch zum Gasthof Stockinger zum Abendessen. Das erste heimische Essen schmeckt
uns gut, nur das Wetter passt nicht so richtig für den Sommeranfang. Aber das
wird schon noch werden.
ENDE
Ort: Hotelliste: Benotung:
Bari Abbazia Degli Svevi 1
Brindisi B&B
Alle Volte 1+
Gallipoli Al
Pescatore Hotel & Restaurant 3
Matera Locanda Di San Martino Hotel & Thermae
Romanae 1-
Amalfi Hotel
Amalfi 3+
Pompei Hotel Degli Amici 2
Neapel L'Alloggio Dei Vassalli & Wellness Centre 2+