03.06.2014 schön, 20° C
Um 9.00
Uhr sind wir aufgestanden. Beide kommen wir heute nicht so richtig in die
Gänge. Mein Kopf fühlt sich an wie in einen Schraubstock geklemmt und Werner
hat nicht wirklich gut geschlafen.
Wir frühstücken zuhause und nicht wie geplant im
Merkur. Gegen 10.00 Uhr räumen wir unser Gepäck in den Oschito und fahren los.
Getankt haben wir gestern schon und so
können wir ohne Abstecher zur Tankstelle auf die Autobahn auffahren.
Wir fahren auf der A8 bis Ort im Innkreis, weiter
auf der Bundesstraße Richtung Braunau nach München. Zwischendurch wieder ein
kurzes Stück Autobahn. In München hat Werners Blacky als Navi einen Aussetzer
und wir aktivieren unseren Nüvi. Der lotst uns sicher aus München hinaus auf
die Autobahn in Richtung Lindau. Der kleine Hunger meldet sich bei uns beiden
und in der Raststation „Lechwiesen“ teilen wir uns eine XXL-Bratwurst und eine
Halbe Paulaner. Gestärkt fahren wir den Rest der Strecke bis Bregenz durch.
Erwähnen muss ich noch, dass wir in einen kurzen, starken Regenguss gekommen
sind. Aber das war eine einmalige Sache. Bregenz begrüßt uns mit Sonnenschein.
Das „Hotel Central“ liegt in der Fußgängerzone
aber zum Entladen der Koffer darf die Fußgängerzone mit dem Auto befahren
werden. Wir checken ein und bringen unser Gepäck aufs Zimmer. Wir stellen fest,
dass wir gut gewählt haben. Netter Empfang bei der Rezeption, schönes Zimmer
mit einem großen Bad. Wir geben zuhause kurz Bescheid, dass wir gut angekommen
sind.
Danach bringen wir den Oschito in sein Zuhause
für zwei Tage. Wir wandern zu Fuß durch die Fußgängerzone und setzen uns ins Café
„Cuba“. Werner trinkt ein Seidel und ich einen Kaffee. Weiter geht es zur
Seepromenade und dort entlang bis zur Seebühne. Die Tore sind offen und wir
werfen, wie einige andere auch, einen Blick auf die imposante Kulisse für die
Zauberflöte.
Danach geht es zurück in die Innenstadt und wir
suchen das „Kornmesser“, ein Restaurant in dem wir zu Abend essen. Beide wählen
wir Winzerschnitzerl mit Kartoffelsalat. Werner trinkt eine Halbe Augustiner
und ich eine Halbe Augustiner dunkel. Das Wetter hat super gehalten und wir
können sogar im Freien essen. Der Rückweg führt uns noch einmal in die
Tiefgarage, um den Nüvi zu holen.
Im Hotel checken wir an der Rezeption noch die
Wettervorhersage für morgen und gehen dann aufs Zimmer. Heute können wir wieder
fernsehen, weil wir verstehen, was gesagt wird.
Überraschungen für morgen sind das Wetter und das
Frühstück!
04.06.2014, schön, bewölkt, leichter Regen 20° C
07:30 Uhr Tagwache, diesmal mit Radiowecker. Ich
gehe gleich mal ins Bad und mache mich fein. Dann kommt Werner an die Reihe.
Wir gehen hinunter in den Frühstücksraum und genießen ein gutes Frühstück,
Cornflakes, Schinken, Käse, Butter Marmelade, Brot und Kaffee.
Das Wetter ist den ganzen Vormittag über sonnig
und warm. Wir nehmen uns trotzdem unsere Allwetterjacken mit auf den Fußweg in
Richtung Pfänder Bergbahn. Dort wartet schon eine Musikkapelle (im
Trachtenlook) auf die Bergfahrt. Gemeinsam mit denen und anderen
Möchtegern-Bergfexen fahren wir um 09:30 Uhr die 1.064 m zur Bergstation hoch.
Oben löst sich die Truppe auf und die Kapelle nimmt vor dem Berghaus Pfänder
Aufstellung und beginnt um 10:00 Uhr zu spielen. Wir lauschen kurz, dann
genießen wir den Blick hinunter auf den Bodensee und die Orte, soweit wir sie
im Morgennebel noch erkennen können. Die Insel Mainau liegt schon in der Sonne
und ist von hier oben gut erkennbar.
Als erstes gehen wir den Rundweg durch den
„Alpenwildpark“. Wildkaninchen, Hängebauchschweine, Ziegen, Mufflons, etc.
begleiten uns auf dem Weg. Als krönenden Abschluss sehen wir noch zwei
Murmeltiere, die sich an die Sonne trauen. Danach spazieren wir zum Sender und
weiter auf einem der Wanderwege hinunter zur „Schwedenschanze“. Leider können
wir noch nicht einkehren, weil erst ab 11:00 Uhr geöffnet ist und es ist gerade
einmal 10:30 Uhr. Also wandern wir weiter und kommen pünktlich um 10:56 Uhr bei
der „Moosegg Hütte“ an. Die Wirtin jätet noch Unkraut aber wir dürfen schon mal
auf der Hausbank Platz nehmen. Jetzt gibt es ein Seidel Bier für Werner und für
mich einen Grapefruit-Radler. Das Pfiff-Glaserl darf Werner als Andenken
mitnehmen.
Hinter dem Haus wandern wir in den Wald und
kommen über eine Kuhweide wieder auf den Wanderweg zurück in Richtung Pfänder.
Dort herrscht reges Treiben und gute Stimmung wird durch die Musikkapelle verbreitet. In der
Viertelstunde bis zur Talfahrt lauschen auch wir noch dem Spiel.
Wieder unten in Bregenz gehen wir zu Fuß durch
die Stadt ins Hotel. Ich ziehe mich um und dann geht es wieder weiter. Die
Oberstadt und deren Sehenswürdigkeiten müssen wir uns noch ansehen, bevor der
Regen kommt. Im Gasthaus „Zum Goldener Hirschen“, einem urigen Wirtshaus essen
wir Wienerle mit Senf und Kren und Brot. Wienerle fürs Wernerle obwohl er
Frankfurter nicht unbedingt auf seiner Speisekarte hat.
In Bregenz gibt es das schmalste Haus Europas, es
ist nur 57 cm breit. Sieht lustig aus, hat ein Fenster im ersten Stock und eine
Haustüre, das war´s. Wir steigen die Straße hinauf bis zum Kapuzinerkloster,
sehen uns die Lourdes-Kapelle an. Weiter bergauf bis zur Stadtpfarrkirche St.
Gallus, dann geht es wieder bergab zum Deuring-Schlössle, weiter zum Martinsturm
und durch das alte Stadttor wieder ganz hinunter in die Stadt bis zur Herz Jesu
Kirche.
In der Zwischenzeit hat es leicht zu regnen
begonnen und wir schlagen den Weg in Richtung Hotel ein. Noch ein Zwischenstopp
im „Theater-Café“ auf Kaffee und Kuchen. Im Nieselregen erreichen wir das
Hotel. Rast bis kurz vor 18:00 Uhr und wir machen uns auf ins „Gösser Bräu“ zum
Abendessen. Werner wählt Käsespätzle und ich Tagliatelle mit Lachsstreifen,
Bier zum Trinken.
Der Regen ist jetzt stärker geworden und wir gehen
schnellen Schrittes wieder zurück ins Hotel. Letzte Nacht in Bregenz,
hoffentlich wird das Wetter morgen wieder schöner.
05.06.2014 schön 20° C
Ö3 am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen – und
schlechtes Wetter. Aufgestanden wird um 07:30 Uhr, Werner verschwindet im Bad
und ich döse noch etwas vor mich hin. Gegen 06:00 Uhr hat uns beide das Gesumme
einer Gelse geweckt. Jetzt sehe ich sie, dick weil vollgesogen mit Blut an der
Decke sitzen. Erschlagen will ich sie nicht, ein Blutfleck auf der weißen Decke
macht sich nicht gut. Außerdem fahren wir heute weiter, uns sekkiert dieses
Vieh also nicht mehr.
Im Frühstücksraum ist heute schon etwas mehr los
und wir platzieren uns im Extrazimmer im Winkerl.
Gemeinsam spazieren wir in die Parkgarage und
holen den Oschito. Heute haben wir keine Skrupel mehr, weil wir ein Stück in
die Fußgängerzone hineinfahren müssen. Wir holen das Gepäck und checken aus.
Parkkarte und Schlüssel werden gegen die Rechnung eingetauscht.
Ca. um 09:30 Uhr starten wir die Fahrt zu unserem
heutigen Endziel, Konstanz in DE. Auf dem Weg dorthin reisen wir über den
Grenzübergang Höchst zuerst einmal in die Schweiz ein, bis St. Gallen. Hier
parken wir in der Parkgarage „Oberer Graben“ und schlendern gemütlich durch die
Altstadt. Die Sonne zeigt sich des Öfteren und manchmal verschwindet sie in den
Wolken und macht dem Wind Platz. Bevor wir weiterfahren, gönnen wir uns noch
ein kleines Bier im Gasthaus „Alte Post“. Weiter geht’s bis nach Arbon. Wir
parken den Oschito am Quai und sehen uns auch hier in der Altstadt um. Danach
trinken wir am Quai einen Kaffee und spazieren auf der Seepromenade zum See
hinaus. Die Sonne lacht jetzt vom blauen Himmel und wir kommen richtig in
Urlaubsstimmung.
Jetzt geht die Fahrt auf der Bundesstraße weiter
bis nach Konstanz. Die Einreise nach Deutschland verschwitzen wir komplett.
Rucki zucki sind wir in Konstanz und stehen vor unserem Hotel „Barbarossa“. Ein
altes Haus, wieder am Beginn der Fußgängerzone in der Altstadt. Wir checken ein
und bringen die Taschen aufs Zimmer. Auch dieses Hotel ist gut gewählt, das
Zimmer ist groß und hell. An der Rezeption bekommen wir eine Wegbeschreibung
zur Parkgarage. Wieder retour trinken wir ein Bierchen vor dem Hotel und dann
schlendern wir schon mal durch die Fußgängerzone hinunter zum See.
In Konstanz ist schon etwas mehr los als in
Bregenz aber noch immer kein Vergleich mit Paris. Wir haben zuvor beschlossen,
heute im Hotelrestaurant zu essen und wieder zurück vom See suchen wir uns
einen Platz an der Sonne. Wir ordern Flammkuchen und einen Barbarossa-Burger.
Bier macht das Essen komplett. So lässt es sich den Urlaub genießen. Die
Rechnung geht aufs Zimmer und nachdem die Sonne unseren Tisch nicht mehr
erwärmt, stehen wir auf und gehen hinauf in unser Zimmer.
Wir machen es uns gemütlich. Drei Nächte werden
wir hier zuhause sein und Ausflüge in die Umgebung starten.
06.06.2014 schön, 29° C
Wie gewohnt, stehen wir so um 08:00 Uhr herum
auf. Duschen, Haare waschen und das übliche Ritual halt. Die erste Nacht hier
ist etwas gewöhnungsbedürftig gewesen, wir mussten die Fenster zu lassen, denn
sonst hätte es keine Nachtruhe gegeben.
Gefrühstückt wird im 1. Stock des Hauses. Wir
ergattern einen Fensterplatz – ich muss erwähnen, dass das Tischchen die Form
unseres Grundstücks hat – und essen ein leichtes Frühstück. Ich stelle fest,
dass der Großteil der anwesenden Gäste jenseits der 60 sind, wir gehören also
noch zu den „Jungen“.
Das Programm des heutigen Tages besteht aus einer
Rundreise. Wir gehen also in die Garage und holen unseren Oschito. Auf einer
Bundesstraße fahren wir gemütlich nach Stein am Rhein. Die Landschaft ähnelt
ein wenig der Wachau. Weinstöcke zu beiden Seiten, zwischendurch kleine
Ortschaften mit schönen Fachwerkbauten. In Stein am Rhein stellen wir das Auto
in eine Hotelparkgarage, die allerdings auch für den öffentlichen Verkehr zu
benutzen ist.
Die kleine Altstadt ist bereits mit Touristen
bevölkert und wir sind mittendrin. Schöne Fachwerkbauten, mit Erkern, Stadttore
und eine Schiffsanlegestelle am Rhein.
Die Fahrt hinauf zur Burg Hohenklingen lohnt sich
ebenfalls, die Aussicht von dort oben ist wunderschön.
Nächste Station auf dieser Tagesreise sind die
Rheinfälle. Wir lösen Tickets und wandern die Stiegen hinunter, um in die
Wasserfälle zu schauen. Ist schon imposant, wie hier das Wasser in die Tiefe
stürzt. Ich nenne es jetzt mal, einen kleinen Niagarafall. Von mehreren
Blickwinkeln aus kann man diese Naturgewalt bestaunen. Boote fahren auf dem
Rhein nahe an die Fälle und bestimmt entsteht so ein Eindruck, der vom Land aus
nicht möglich ist.
Genug vom Wasser, die Fahrt geht weiter nach
Schaffhausen am Rhein. Auch hier erwartet uns eine schnuckelige Altstadt –
allerdings mit interessanten Geschäften. Zuerst setzen wir uns in „Little
Italy“ in eine Trattoria und bestellen ein Bier und Cola. Zu Essen wird um
14:00 Uhr nichts mehr serviert aber Brot zum Knabbern bekommen wir.
Gestärkt steigen wir eine Menge Stufen den Berg
hinan zur Festung Munot. Links und rechts der Stiegen stehen Weinstöcke und wieder
kommt so ein Wachau Feeling auf – ich denke an den Tausendeimer-Berg in Spitz.
Die Festung bietet wieder einen tollen Blick über
die Dächer von Schaffhausen, der Aufstieg hat sich also gelohnt. Wieder in der
Altstadt flanieren wir durch die Gassen und Gässchen und fotografieren dabei
das eine oder andere schöne Haus.
Erwähnen muss ich noch, dass wir von Deutschland
in die Schweiz und zuletzt von der Schweiz wieder nach Deutschland eingereist
sind. Dank der offenen Grenzen, ist das ohne Probleme möglich und fällt somit
nicht wirklich auf. Die Grenzstationen sind zwar noch da, aber kaum mit
Personal besetzt.
Den Abschluss der heutigen Reise macht die Insel
Reichenau. Über einen Damm, der von Pappeln gesäumt ist, kommt man auf die
kleine Insel. Eine Inselrundfahrt könnte man in gut 20 Minuten durchbringen.
Hier auf der Insel sind die Gemüse und Obstbauern zuhause. Ein Glashaus reiht
sich an das andere und Felder mit Gemüse runden den Eindruck ab. Unser
Reiseführer hat in seiner Beschreibung die „Fischerstube“ als gutes Restaurant
empfohlen. Wir haben eh Lust auf Fisch, besonders der Werner. Er redet seit wir
auf dem Bodensee sind, nur von den Bodenseefelchen, das er gerne einmal essen
würde. Jetzt ist es soweit, wir essen Felchen (Reinanke). Obwohl die Terrasse
der Fischerstube kein Flair hat, verweilen wir auch nach dem Essen noch bei
einem Glas Wein und genießen den lauen Abend.
Den letzten Teil unserer Fahrthaben wir in Kürze zurückgelegt
und parken den Oschito wieder in der Garage. Wir parken heute gleich im Zimmer
und beenden so einen schönen Tag.
07.06.2014 schön 30° C
Same procedure as every
day.
Beim Frühstück ist heute schon viel los. Gerade
noch ergattern wir einen Tisch für zwei.
Wir haben es nicht eilig, Konstanz erkunden steht
auf dem Programm. Wir gehen das eine Gässchen hinunter, durch das Tor durch,
über die Grenze in die Schweiz. Entlang der Kunstgrenze hinunter zum See,
„reisen“ wieder in Deutschland ein. Die Sonne brennt vom Himmel und wir leisten
uns in der „Hafenmeisterei“ ein Bier und Cola.
Dann geht es wieder in die Straßen von Konstanz.
Irgendwann stehen wir vor dem Münster und entscheiden uns auch, die 193 Stufen
in den Turm hinauf zu steigen. Was sind 193 gegen 422 der Notre Dame?
Im Hotelgarten essen wir einen kleinen Lunch,
Wurstsalat. Nebenbei werden die letzten Karten geschrieben und jetzt heißt es,
Postkasten suchen.
Schön langsam haben wir Konstanz durch und ich
bin für eine Rastpause im Hotel. Also zurück ins Zimmer und abkühlen. Ich
schlafe ein wenig und Werner sucht im Netz ein Restaurant für den Abend.
Kurz vor 18:00 Uhrbrechen wir wieder auf. Die
„Hexenküche“ hat keinen Tisch frei für uns, im „Konzil“ am Hafen gibt es zwar
einen Tisch aber nicht das richtige Essen für uns. Wir entscheiden uns
letztlich für das „Ignaz“. Zwar sitzen wir hier direkt an der Straße aber da
tut sich wenigstens etwas.
Unser Abschiedsachterl vor dem Hotel geht zwar in
die Hose aber „Shrek 3“ rettet den Abend. Unten auf dem Platz ist noch eine
Menge los. Trauungswillige Jungs und Mädels ziehen polternd durch die Gassen.
Wir ziehen morgen weiter bis nach Meersburg.
08.06.2014 schön, 33° C
Wie gewohnt stehen wir so gegen 08:30 Uhr auf.
Ich beginne im Bad und in der Zwischenzeit räumt Werner seine Tasche ein,
danach machen wir es umgekehrt.
Im Frühstücksraum ist schon wieder viel los. Wir
finden einen kleinen Tisch und essen noch gemütlich. Anschließend holen wir den
Oschito aus der Garage, räumen alles ein und bezahlen die Rechnung. Heute ist
auch noch Vatertag also erledigen wir gleich die Glückwünsche.
Unser erster Halt auf dem Weg nach Meersburg ist
bei der Marienschlucht. Noch ist es angenehm warm aber man spürt schon, dass es
wieder ein heißer Tag werden wird. Wir wandern zuerst durch einen Wald und dann
geht es Treppen hinunter in eine kleine Schlucht. Unten angekommen haben wir
einen schönen Blick über den See, ansonsten gibt es über die Schlucht nichts zu
sagen. Ach ja, eine Menge Leute begegnen uns auf dem Weg hinunter und noch mehr
auf dem Weg herauf. Der Parkplatz ist mittlerweile gerammelt voll und wir sind
froh, dass wir relativ bald schon hergekommen sind.
Mittlerweile hat es sicher schon an die 30 ° und
die Klimaanlage im Auto ist willkommen. Als nächstes Ziel steht die Wallfahrtskirche
Basilika Birnau auf dem Plan. Wir fahren die Bundesstraße dorthin, sehen
Weinberge, passieren kleine Ortschaften, kommen in die Nähe des Sees und an
Badestränden vorbei. Nirgends wo auf dem Weg haben wir so viele Radfahrer
gesehen wie hier. Wie die Ameisen fahren sie in beiden Richtungen. Sämtliche
Parkplätze in See nähe sind voll mit Autos, ein Halt ist also unmöglich.
In Birnau parken wir den Oschito auf dem
Besucherparkplatz und gehen ein kurzes Stück zur Basilika hinauf. Die Kirche
selbst ist gerade geschlossen, eine Messe wird zelebriert. Um 12:15 Uhr öffnen
sich die Pforten und wir können das Innere der Basilika ansehen – eine schöne,
helle Kirche. Kein Halt mehr bis nach Meersburg. Verkehr ist genug, wie in
Italien zur Hauptreisezeit – anstrengend und ungewohnt.
Durch das Stadttor fahren wir in die Unterstadt
hinein und im Schritttempo geht es bis ans Ziel, die Frühstückspension „Ins
Fischernetz“. Im Parterre ist das Bistro (Frittenbude) gleichzeitig die Rezeption
und der Kellner erledigt mit uns die Anmeldeformalitäten und bringt uns auf
unser Zimmer. Er trägt mir sogar die Tasche hinauf in den 2. Stock. Zimmer ist
okay aber ein Abstieg zu denen, die wir bisher hatten. Ist halt kein Hotel. Wir
genehmigen uns ein schnelles Seidel und fahren den Oschito außerhalb der
Unterstadt auf einen öffentlichen Parkplatz, Gott sei Dank finden wir einen
Schattenplatz. Wir gehen auf der Seepromenade zurück zum Quartier und kaufen
uns als Snack Pommes und ein Bier. Gestärkt werfen wir uns wieder ins Gewühl
und erklimmen das Gässchen hinauf in die Oberstadt. Wir sind nicht die einzigen
Narren, die in der Hitze nach oben wandern. Oben wartet als Belohnung die Burg,
die wir natürlich besichtigen. Jetzt brauche ich aber eine kurze Rast.
Das Bad ist winzig, nicht wirklich größer als
unser WC zuhause. Das Waschbecken ist auf alle Fälle gleich groß wie unseres im
WC. Ist mir aber jetzt egal, ich hau mich aufs Bett und döse weg. So gegen
18:30 Uhr suchen wir uns ein Lokal zum Abendessen. Ein kleines Tischchen im
„Restaurant Café zur Münz“ hat auf uns gewartet und wir essen beide Felchen,
Werner gebacken und ich gegrillt. Dazu Bier und Wein für mich. Auf dem Nachhause
Spaziergang kaufen wir uns noch ein Eis. Es sind noch immer genug Touristen
unterwegs.
Morgen fahren wir mit dem Schiff auf die Insel
Mainau.
09.06.2014 schön, 34° C
Wir haben eine angenehme Nacht hinter uns, mit
offenem Fenster! Der Tag beginnt für uns mit einem Frühstück im Freien. Die
Chefin, ein unkompliziertes Wesen, serviert es uns vor der Haustüre. Der Chef
wischt derweil den Lokalboden, wir genießen den sonnigen Morgen. Noch ist weniger los als gestern Abend aber wer weiß.
Bei der Anlegestelle der Linienschiffe kaufen wir
am Fahrkartenschalter eine Hin- und Rückfahrt auf die Insel Mainau und für
danach eine „Rundfahrt“ von Meersburg nach Mainau, weiter nach Dingelsdorf bis
Überlingen und wieder retour. Zuerst geht es aber mal auf die Blumeninsel
Mainau.
Die Idee haben auch andere und im Rudel entern
wir das Schiff. Die kurze Überfahrt verbringen wir an Deck mit Schauen und
Fotografieren. Auf Mainau geht’s im Gleichschritt den Landungssteg hinauf und
durch die Kassenschleuse. Uns verlässt beim Anblick der vielen Menschen etwas
der Mut aber die Massen verteilen sich im riesigen Park gut. Wir schlendern
durch die verschiedenen Themengärten und durch lauschige Wäldchen.
Im Biergarten finden wir einen schattigen Tisch
und Werner holt uns im Selbstbedienungs- restaurant Pommes und Bier. Danach
gehen wir ins Schmetterlingshaus, hier herrscht tropisches Klima und so etwas
wie Rush hour. Endlich wieder im Freien und obwohl es hier auch heiß ist, ist
es angenehmer als im Schmetterlingshaus.
Wir kommen bis zum Schloss und die Kirche. Ein
kurzer Rundgang im Schlossparterre und dann gehen wir zurück zur Anlegestelle.
Wir haben noch eine gute Stunde bis zur Ankunft des Schiffs. Die überbrücken
wir mit einem Seidel Bier. Wieder in Meersburg bleiben uns 30 Minuten bis zur
Abfahrt des nächsten Schiffs. Wir gehen kurz ins Quartier und ich ziehe mir ein
kurzärmeliges T-Shirt an.
Um 16:50 Uhr brennt die Sonne nicht mehr so heiß
und der Fahrtwind kühlt ebenfalls. Den ersten Teil der Strecke kennen wir
schon, ab Mainau ist alles neu. Zuletzt legen wir in Überlingen an, der Ort
sieht nett aus. Erkunden werden wir ihn dann morgen auf unserer Rundfahrt mit
dem Auto.
Wieder retour in Meersburg - 19:15 Uhr - suchen wir an der Strandpromenade ein Lokal
zum Abendessen. Diesmal landen wir im „.Kohler am See“. Werner bestellt sich
Maultaschen und ich einen Fitness-Teller, Wein für uns beide. Auch hier sind
wir mit dem Service nicht ganz zufrieden. Eine Tüte Eis auf dem
Abendspaziergang rundet den Tag ab – noch nicht ganz, wir gönnen uns noch ein ¼
Wein in unserem Bistro.
Im Zimmer umfängt uns wohlige Wärme und der
Alkohol entfaltet seine Wirkung – zumindest bei mir. Ich mache mich noch
bettifein und schlaf dann ein. Werner plant noch die Rundreise für den nächsten
Tag.
10.06.2014 schön, 34° C
Frühstück wieder vor dem Bistro. Der Tag wird
wieder ein schöner und wir gehen zum Parkplatz zu unserem Oschito. Dank der
Klimaanlage haben wir den Innenraum in Kürze gekühlt und so fahren wir zur
ersten Station, dem Pfahlbaudorf in Unteruhldingen.
Der öffentliche Parkplatz liegt außerhalb des
Ortes und zu Fuß sind wir gute 10 Minuten unterwegs, bis wir an der Kasse des
Weltkulturerbes unsere Tickets lösen. Ein kurzer Einführungsfilm und dann
stehen wir vor den Toren des Dorfs. Ist schon irgendwie krass, Hitze von oben,
kühles Wasser unten aber wir gehen über Stege und besichtigen das
rekonstruierte Pfahlbaudorf. Ist eh ganz interessant aber das Wasser lockt zum
Reinspringen.
Nächster Stopp in dem Städtchen Überlingen. Hier
parken wir den Oschito in einem Parkhaus und gehen runter zum See. Wir haben
uns ein Bierchen verdient und setzen uns in der „Greth“ an einen Tisch im
Selbstbedienungssektor. Bier, Radler und Bruschetta als Mittagssnack. Das Leben
im Urlaub ist einfach schön. Spaziergang entlang der Uferpromenade und
Abstecher in die Oberstadt. Nicht wirklich etwas zum Festhalten auf Bild und
Film.
Der Affenberg bei Salem mit seinen Berberaffen
zum Anfassen ist unser letztes Ausflugsziel für heute. Die Fahrt dorthin ist
gemütlich und wir finden auch noch locker einen halbwegs schattigen Parkplatz.
Begrüßt werden wir mit Storchengeklapper. Wo wir hinsehen, überall
Storchennester oder Störche, die einfach so auf den Dächern sitzen. Wir sind
wegen der Affen gekommen, finden aber die Störche faszinierend. Da kann sich
das Burgenland mit seinen Störchen verstecken.
Eintrittskarte gekauft und auf zu den Affen.
Bevor wir ins riesige Freigehege der Affen hinein dürfen, werden wir noch
aufgeklärt, wie wir die Affen mit dem Popcorn füttern dürfen und was wir alles
zu beachten haben.
Den Weg entlang sitzen also die Affen und warten
auf Popcorn. Artig nehmen sie es einem aus der offenen Hand. Wir zweibeinigen
Affen sind fasziniert. Noch besser wird es, als wir eine Affenmama mit ihrem
neugeborenen Baby entdecken – ist das süß. Bis zum Ausgang sind die Popcorn
alle und wir kommen noch an einen Teich mit Monsterfischen, gehen ins Gehege
der Damhirsche und landen letztendlich wieder beim Eingang und den Störchen.
Nach einem Drink bringt uns der Oschito wieder
nach Meersburg. Heute gehen wir in der
Oberstadt ins „Aurichs“ und essen gepflegt. Werner Ochsenbäckchen mit
Portwein-Honig Jus und Rösti und ich Zanderfilet mit italienischem Schinken dekoriert und Risotto.
Dazu kann es nur wieder Wein geben. Hier oben ist es bereits angenehm kühl und
schön ruhig.
Nach dem Essen flanieren wir zum Bistro und
nehmen noch ein Gute Nacht Seidel. Morgen werden wir Meersburg verlassen und am
Ende des Tages in Lindau unser letztes Quartier für zwei Tage aufschlagen.
11.06.2014 schön, 32° C
In der Nacht hat es ordentlich gewittert und
geregnet. Aber beim Frühstück hat schon wieder die Sonne gelacht. Es wird also
wieder ein schöner Tag werden. Gleich nach dem Frühstück holen wir den Oschito
und räumen das Gepäck ein. Bezahlt wird in bar, nur Cash ist fesch. Dann
verlassen wir Meersburg und fahren bis Ravensburg.
Geparkt wird in einer der Tiefgaragen und dann
spazieren wir durch die Altstadt. Wir holen uns einen Stadtplan in der
Touristeninfo. Steigen die 214 Stufen den Bläserturm hinauf und sehen uns
Ravensburg von oben an. Danach haben wir uns etwas zu trinken verdient. Im
schattigen Garten des „Wilderer“ setzen wir uns auf ein Seidel Bier. Danach
gehen wir den empfohlenen Stadtrundgang und kommen so an den Sehenswürdigkeiten
vorbei.
Über Tettnang fahren wir bis nach Langenargen,
hier sehen wir uns das Schlösschen der Grafen Montfort an. Es steht auf einer
kleinen Landzunge in den Bodensee hinaus. Uns erinnert es an Schloss Miramare
in Triest. Die Sonne und der Spaziergang durch Langenargen machen uns durstig
und bei Werner meldet sich der kleine Hunger. Gemeinsam essen wir im „Gasthof
Krone“ eine Bratwurst mit Kartoffelsalat und ein Bierchen.
Damit wir nicht zu früh in Lindau eintreffen,
fahren wir einen kleinen Umweg über Kressbronn. Letztendlich landen wir auf
Lindau und wenig später stehen wir vor unserem letzten Quartier, dem Hotel
Spiegel Garni. Wir finden den versteckten Aufgang in den ersten Stock und
bekommen von der Chefin den Schlüssel für unser Zimmer. Nach dem Fischernetz
wieder ein 1A Zimmer, eigentlich ein kleines Appartement. Das Gepäck ist
schnell ausgeräumt und wir fahren den Oschito auf einen Privatparkplatz. Wieder
retour rasten wir, ich döse und Werner datet mit dem Grumpie.
Abendessen gehen wir in die „Alte Post“ - auf
Empfehlung der Hotelbesitzerin. Auch unser Reiseführer empfiehlt dieses
Gasthaus zum Essen. Jetzt im Nachhinein können wir es auch empfehlen. Ein
Spaziergang entlang der Uferpromenade – jetzt mit Blick hinüber nach Bregenz.
Genau vor 8 Tagen haben wir von dort herüber geschaut. Wir kommen noch bei
Oschito vorbei und gehen dann zurück ins Hotel. Obwohl nicht wirklich viele
Menschen auf Lindau sind, bekommen wir in keiner der kleinen Bars noch einen
Tisch für einen Gute Nacht Drink.
Gehen wir halt ohne ins Bett.
12.06.2014 schön, 27° C
Die erste Nacht in Lindau bzw. die vorletzte des
Urlaubs haben wir hinter uns. Wie immer, ist die erste Nacht in einem neuen, fremden
Bett etwas ungewohnt und wir müssen uns erst wieder an das
neue Bett gewöhnen. Frühstück gibt es im 3. Stock auf der Dachterrasse,
angenehme Temperatur und gutes, kontinentales Frühstück.
Heute führt uns unser Weg zuerst einmal in die
Touristeninfo am Bahnhof. Dort holen wir uns einen Stadtplan und Tipps. Es gibt
einen Stadtrundgang, der auf dem Plan verzeichnet ist, den wollen wir gehen. Er
führt uns die Seepromenade entlang, hinaus zum Leuchtturm. Mittlerweile sind
wir Stiegen steigen eh schon gewohnt und wir schrauben uns 139 Holztreppen hoch
um über den Hafen von Lindau zu blicken. Danach geht es weiter auf der
Seepromenade und wieder mitten ins Zentrum. Mittlerweile ist es wieder heiß
geworden und wir gönnen uns zu Mittag ein Bierchen und Ciabatta in der Einkaufsstraße. Hier herrscht reges
Treiben und wir beobachten einfach die Menschen, die an uns vorbei gehen. Etwas
später sind auch wir wieder in der Menge und lassen uns treiben.
Einen Teil des Rundweges sind wir gestern abends
schon gegangen und so kommt uns einiges bekannt vor. Die geplante Schifffahrt
lassen wir aufgrund der Hitze und der wartenden Touristen sprichwörtlich ins
Wasser fallen. Das kleine Schifferl mit nur einem Sonnendeck und alles sonst im
Innenbereich wollen wir uns heute nicht geben. Gehen wir eben zurück ins Hotel
und verbringen die Zeit bis zum Abendessen im Zimmer. Ich döse und Werner surft
im Web.
Im lauschigen Garten des „Wissinger´s im
Schlechterbrau“ setzen wir uns an einen der Tische und bestellen Bier, Wein und Wasser. Dazu ein
Bierkutscherbratl bzw. rosa gebratene Entenbrust. Ein leichtes Lüfterl weht und
so lässt sich der Abend genießen. Abgerundet wird der letzte Abend mit einem
Pfiff Guinness. Ab geht es nachhause, die Eröffnung der Fußball WM steht auf dem
Fernsehprogramm.
Wir machen es uns auf der Couch bequem und beamen
uns via TV nach Sao Paulo. Im echten Leben geht es morgen wieder ab nachhause.
13.06.2014 schön, 27° C
Wir werden auch ohne Wecker so kurz vor 08:00 Uhr
wach. Noch ein bisschen dösen und dann wird aufgestanden. Wir packen die
Taschen zusammen und gehen in den 3. Stock frühstücken. Obwohl es gestern Nacht
Blitz und Donner mit ordentlich viel Regen gegeben hat, ist es heute früh
wieder schön. Wir setzen uns wieder auf Terrassien und genießen das Frühstück.
Später holen wir den Oschito und räumen alles ein. Danach zahlen wir unser
Zimmer und fahren los in Richtung Heimat.
Diesmal lassen wir uns vom Nüvi leiten und der
gibt uns die Strecke nur auf Autobahnen vor. Die rechte Spur ist in der Mehrheit
von LKWs bevölkert und gelegentlich muss mit einem Ausbrecher auf die linke
Spur gerechnet werden. Trotz allem kommen wir gut voran im Wochenendverkehr.
Wir machen diesmal keine Pause, erst nach der
Grenze tanken wir den Oschito mit 20 Liter Benzin, damit ich den restlichen Weg
nicht Magen weh bekomme. So um 14:30 Uhr treffen wir zuhause ein.
Der Alltag beginnt wieder mit einem Wochenende
und am Montag heißt es „Good morning,
let the stress begin“. So steht es auf meinem Schild geschrieben und so
wird es vermutlich auch sein. Außer, Werner hat am Sonntag abends im Lotto
einen Sechser.
ENDE
Hotelliste: Benotung:
Bregenz,
AT Hotel Central 1
Konstanz,
DE Hotel Barbarossa 1
Meersburg,
DE Pension Ins Fischernetz 3
Lindau,
DE Hotel Spiegel Garni 1
Fahrtroute:
Auto:
1.
Tag: Linz - Bregenz 445
km
2.
Tag: Bregenz
3.
Tag: Bregenz
- Konstanz 84 km
4.
Tag: Konstanz
5.
Tag: Konstanz
6.
Tag: Konstanz
- Meersburg 57 km
7.
Tag: Meersburg
8.
Tag: Meersburg
9.
Tag: Meersburg
- Lindau 53 km
10.
Tag: Lindau
11. Tag: Lindau - Linz 443 km
Gesamt: 1.082 km