03.06.2014 schön, 20° C

 

Um  9.00 Uhr sind wir aufgestanden. Beide kommen wir heute nicht so richtig in die Gänge. Mein Kopf fühlt sich an wie in einen Schraubstock geklemmt und Werner hat nicht wirklich gut geschlafen.

Wir frühstücken zuhause und nicht wie geplant im Merkur. Gegen 10.00 Uhr räumen wir unser Gepäck in den Oschito und fahren los. Getankt haben wir gestern schon  und so können wir ohne Abstecher zur Tankstelle auf die Autobahn auffahren.

Wir fahren auf der A8 bis Ort im Innkreis, weiter auf der Bundesstraße Richtung Braunau nach München. Zwischendurch wieder ein kurzes Stück Autobahn. In München hat Werners Blacky als Navi einen Aussetzer und wir aktivieren unseren Nüvi. Der lotst uns sicher aus München hinaus auf die Autobahn in Richtung Lindau. Der kleine Hunger meldet sich bei uns beiden und in der Raststation „Lechwiesen“ teilen wir uns eine XXL-Bratwurst und eine Halbe Paulaner. Gestärkt fahren wir den Rest der Strecke bis Bregenz durch. Erwähnen muss ich noch, dass wir in einen kurzen, starken Regenguss gekommen sind. Aber das war eine einmalige Sache. Bregenz begrüßt uns mit Sonnenschein.

Das „Hotel Central“ liegt in der Fußgängerzone aber zum Entladen der Koffer darf die Fußgängerzone mit dem Auto befahren werden. Wir checken ein und bringen unser Gepäck aufs Zimmer. Wir stellen fest, dass wir gut gewählt haben. Netter Empfang bei der Rezeption, schönes Zimmer mit einem großen Bad. Wir geben zuhause kurz Bescheid, dass wir gut angekommen sind.

Danach bringen wir den Oschito in sein Zuhause für zwei Tage. Wir wandern zu Fuß durch die Fußgängerzone und setzen uns ins Café „Cuba“. Werner trinkt ein Seidel und ich einen Kaffee. Weiter geht es zur Seepromenade und dort entlang bis zur Seebühne. Die Tore sind offen und wir werfen, wie einige andere auch, einen Blick auf die imposante Kulisse für die Zauberflöte.

Danach geht es zurück in die Innenstadt und wir suchen das „Kornmesser“, ein Restaurant in dem wir zu Abend essen. Beide wählen wir Winzerschnitzerl mit Kartoffelsalat. Werner trinkt eine Halbe Augustiner und ich eine Halbe Augustiner dunkel. Das Wetter hat super gehalten und wir können sogar im Freien essen. Der Rückweg führt uns noch einmal in die Tiefgarage, um den Nüvi zu holen.

Im Hotel checken wir an der Rezeption noch die Wettervorhersage für morgen und gehen dann aufs Zimmer. Heute können wir wieder fernsehen, weil wir verstehen, was gesagt wird.

 

Überraschungen für morgen sind das Wetter und das Frühstück!

 

04.06.2014, schön, bewölkt, leichter Regen 20° C

 

07:30 Uhr Tagwache, diesmal mit Radiowecker. Ich gehe gleich mal ins Bad und mache mich fein. Dann kommt Werner an die Reihe. Wir gehen hinunter in den Frühstücksraum und genießen ein gutes Frühstück, Cornflakes, Schinken, Käse, Butter Marmelade, Brot und Kaffee.

Das Wetter ist den ganzen Vormittag über sonnig und warm. Wir nehmen uns trotzdem unsere Allwetterjacken mit auf den Fußweg in Richtung Pfänder Bergbahn. Dort wartet schon eine Musikkapelle (im Trachtenlook) auf die Bergfahrt. Gemeinsam mit denen und anderen Möchtegern-Bergfexen fahren wir um 09:30 Uhr die 1.064 m zur Bergstation hoch. Oben löst sich die Truppe auf und die Kapelle nimmt vor dem Berghaus Pfänder Aufstellung und beginnt um 10:00 Uhr zu spielen. Wir lauschen kurz, dann genießen wir den Blick hinunter auf den Bodensee und die Orte, soweit wir sie im Morgennebel noch erkennen können. Die Insel Mainau liegt schon in der Sonne und ist von hier oben gut erkennbar.

Als erstes gehen wir den Rundweg durch den „Alpenwildpark“. Wildkaninchen, Hängebauchschweine, Ziegen, Mufflons, etc. begleiten uns auf dem Weg. Als krönenden Abschluss sehen wir noch zwei Murmeltiere, die sich an die Sonne trauen. Danach spazieren wir zum Sender und weiter auf einem der Wanderwege hinunter zur „Schwedenschanze“. Leider können wir noch nicht einkehren, weil erst ab 11:00 Uhr geöffnet ist und es ist gerade einmal 10:30 Uhr. Also wandern wir weiter und kommen pünktlich um 10:56 Uhr bei der „Moosegg Hütte“ an. Die Wirtin jätet noch Unkraut aber wir dürfen schon mal auf der Hausbank Platz nehmen. Jetzt gibt es ein Seidel Bier für Werner und für mich einen Grapefruit-Radler. Das Pfiff-Glaserl darf Werner als Andenken mitnehmen.

Hinter dem Haus wandern wir in den Wald und kommen über eine Kuhweide wieder auf den Wanderweg zurück in Richtung Pfänder. Dort herrscht reges Treiben und gute Stimmung wird  durch die Musikkapelle verbreitet. In der Viertelstunde bis zur Talfahrt lauschen auch wir noch dem Spiel.

Wieder unten in Bregenz gehen wir zu Fuß durch die Stadt ins Hotel. Ich ziehe mich um und dann geht es wieder weiter. Die Oberstadt und deren Sehenswürdigkeiten müssen wir uns noch ansehen, bevor der Regen kommt. Im Gasthaus „Zum Goldener Hirschen“, einem urigen Wirtshaus essen wir Wienerle mit Senf und Kren und Brot. Wienerle fürs Wernerle obwohl er Frankfurter nicht unbedingt auf seiner Speisekarte hat.

In Bregenz gibt es das schmalste Haus Europas, es ist nur 57 cm breit. Sieht lustig aus, hat ein Fenster im ersten Stock und eine Haustüre, das war´s. Wir steigen die Straße hinauf bis zum Kapuzinerkloster, sehen uns die Lourdes-Kapelle an. Weiter bergauf bis zur Stadtpfarrkirche St. Gallus, dann geht es wieder bergab zum Deuring-Schlössle, weiter zum Martinsturm und durch das alte Stadttor wieder ganz hinunter in die Stadt bis zur Herz Jesu Kirche.

In der Zwischenzeit hat es leicht zu regnen begonnen und wir schlagen den Weg in Richtung Hotel ein. Noch ein Zwischenstopp im „Theater-Café“ auf Kaffee und Kuchen. Im Nieselregen erreichen wir das Hotel. Rast bis kurz vor 18:00 Uhr und wir machen uns auf ins „Gösser Bräu“ zum Abendessen. Werner wählt Käsespätzle und ich Tagliatelle mit Lachsstreifen, Bier zum Trinken.

Der Regen ist jetzt stärker geworden und wir gehen schnellen Schrittes wieder zurück ins Hotel. Letzte Nacht in Bregenz, hoffentlich wird das Wetter morgen wieder schöner.

 

05.06.2014 schön 20° C

 

Ö3 am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen – und schlechtes Wetter. Aufgestanden wird um 07:30 Uhr, Werner verschwindet im Bad und ich döse noch etwas vor mich hin. Gegen 06:00 Uhr hat uns beide das Gesumme einer Gelse geweckt. Jetzt sehe ich sie, dick weil vollgesogen mit Blut an der Decke sitzen. Erschlagen will ich sie nicht, ein Blutfleck auf der weißen Decke macht sich nicht gut. Außerdem fahren wir heute weiter, uns sekkiert dieses Vieh also nicht mehr.

Im Frühstücksraum ist heute schon etwas mehr los und wir platzieren uns im Extrazimmer im Winkerl.

Gemeinsam spazieren wir in die Parkgarage und holen den Oschito. Heute haben wir keine Skrupel mehr, weil wir ein Stück in die Fußgängerzone hineinfahren müssen. Wir holen das Gepäck und checken aus. Parkkarte und Schlüssel werden gegen die Rechnung eingetauscht.

Ca. um 09:30 Uhr starten wir die Fahrt zu unserem heutigen Endziel, Konstanz in DE. Auf dem Weg dorthin reisen wir über den Grenzübergang Höchst zuerst einmal in die Schweiz ein, bis St. Gallen. Hier parken wir in der Parkgarage „Oberer Graben“ und schlendern gemütlich durch die Altstadt. Die Sonne zeigt sich des Öfteren und manchmal verschwindet sie in den Wolken und macht dem Wind Platz. Bevor wir weiterfahren, gönnen wir uns noch ein kleines Bier im Gasthaus „Alte Post“. Weiter geht’s bis nach Arbon. Wir parken den Oschito am Quai und sehen uns auch hier in der Altstadt um. Danach trinken wir am Quai einen Kaffee und spazieren auf der Seepromenade zum See hinaus. Die Sonne lacht jetzt vom blauen Himmel und wir kommen richtig in Urlaubsstimmung.

Jetzt geht die Fahrt auf der Bundesstraße weiter bis nach Konstanz. Die Einreise nach Deutschland verschwitzen wir komplett. Rucki zucki sind wir in Konstanz und stehen vor unserem Hotel „Barbarossa“. Ein altes Haus, wieder am Beginn der Fußgängerzone in der Altstadt. Wir checken ein und bringen die Taschen aufs Zimmer. Auch dieses Hotel ist gut gewählt, das Zimmer ist groß und hell. An der Rezeption bekommen wir eine Wegbeschreibung zur Parkgarage. Wieder retour trinken wir ein Bierchen vor dem Hotel und dann schlendern wir schon mal durch die Fußgängerzone hinunter zum See.

In Konstanz ist schon etwas mehr los als in Bregenz aber noch immer kein Vergleich mit Paris. Wir haben zuvor beschlossen, heute im Hotelrestaurant zu essen und wieder zurück vom See suchen wir uns einen Platz an der Sonne. Wir ordern Flammkuchen und einen Barbarossa-Burger. Bier macht das Essen komplett. So lässt es sich den Urlaub genießen. Die Rechnung geht aufs Zimmer und nachdem die Sonne unseren Tisch nicht mehr erwärmt, stehen wir auf und gehen hinauf in unser Zimmer.

Wir machen es uns gemütlich. Drei Nächte werden wir hier zuhause sein und Ausflüge in die Umgebung starten. 

 

06.06.2014 schön, 29° C

 

Wie gewohnt, stehen wir so um 08:00 Uhr herum auf. Duschen, Haare waschen und das übliche Ritual halt. Die erste Nacht hier ist etwas gewöhnungsbedürftig gewesen, wir mussten die Fenster zu lassen, denn sonst hätte es keine Nachtruhe gegeben.

Gefrühstückt wird im 1. Stock des Hauses. Wir ergattern einen Fensterplatz – ich muss erwähnen, dass das Tischchen die Form unseres Grundstücks hat – und essen ein leichtes Frühstück. Ich stelle fest, dass der Großteil der anwesenden Gäste jenseits der 60 sind, wir gehören also noch zu den „Jungen“.

Das Programm des heutigen Tages besteht aus einer Rundreise. Wir gehen also in die Garage und holen unseren Oschito. Auf einer Bundesstraße fahren wir gemütlich nach Stein am Rhein. Die Landschaft ähnelt ein wenig der Wachau. Weinstöcke zu beiden Seiten, zwischendurch kleine Ortschaften mit schönen Fachwerkbauten. In Stein am Rhein stellen wir das Auto in eine Hotelparkgarage, die allerdings auch für den öffentlichen Verkehr zu benutzen ist.

Die kleine Altstadt ist bereits mit Touristen bevölkert und wir sind mittendrin. Schöne Fachwerkbauten, mit Erkern, Stadttore und eine Schiffsanlegestelle am Rhein.

Die Fahrt hinauf zur Burg Hohenklingen lohnt sich ebenfalls, die Aussicht von dort oben ist wunderschön.

Nächste Station auf dieser Tagesreise sind die Rheinfälle. Wir lösen Tickets und wandern die Stiegen hinunter, um in die Wasserfälle zu schauen. Ist schon imposant, wie hier das Wasser in die Tiefe stürzt. Ich nenne es jetzt mal, einen kleinen Niagarafall. Von mehreren Blickwinkeln aus kann man diese Naturgewalt bestaunen. Boote fahren auf dem Rhein nahe an die Fälle und bestimmt entsteht so ein Eindruck, der vom Land aus nicht möglich ist.

Genug vom Wasser, die Fahrt geht weiter nach Schaffhausen am Rhein. Auch hier erwartet uns eine schnuckelige Altstadt – allerdings mit interessanten Geschäften. Zuerst setzen wir uns in „Little Italy“ in eine Trattoria und bestellen ein Bier und Cola. Zu Essen wird um 14:00 Uhr nichts mehr serviert aber Brot zum Knabbern bekommen wir.

Gestärkt steigen wir eine Menge Stufen den Berg hinan zur Festung Munot. Links und rechts der Stiegen stehen Weinstöcke und wieder kommt so ein Wachau Feeling auf – ich denke an den Tausendeimer-Berg in Spitz.

Die Festung bietet wieder einen tollen Blick über die Dächer von Schaffhausen, der Aufstieg hat sich also gelohnt. Wieder in der Altstadt flanieren wir durch die Gassen und Gässchen und fotografieren dabei das eine oder andere schöne Haus.

Erwähnen muss ich noch, dass wir von Deutschland in die Schweiz und zuletzt von der Schweiz wieder nach Deutschland eingereist sind. Dank der offenen Grenzen, ist das ohne Probleme möglich und fällt somit nicht wirklich auf. Die Grenzstationen sind zwar noch da, aber kaum mit Personal besetzt.

Den Abschluss der heutigen Reise macht die Insel Reichenau. Über einen Damm, der von Pappeln gesäumt ist, kommt man auf die kleine Insel. Eine Inselrundfahrt könnte man in gut 20 Minuten durchbringen. Hier auf der Insel sind die Gemüse und Obstbauern zuhause. Ein Glashaus reiht sich an das andere und Felder mit Gemüse runden den Eindruck ab. Unser Reiseführer hat in seiner Beschreibung die „Fischerstube“ als gutes Restaurant empfohlen. Wir haben eh Lust auf Fisch, besonders der Werner. Er redet seit wir auf dem Bodensee sind, nur von den Bodenseefelchen, das er gerne einmal essen würde. Jetzt ist es soweit, wir essen Felchen (Reinanke). Obwohl die Terrasse der Fischerstube kein Flair hat, verweilen wir auch nach dem Essen noch bei einem Glas Wein und genießen den lauen Abend.

Den letzten Teil unserer Fahrthaben wir in Kürze zurückgelegt und parken den Oschito wieder in der Garage. Wir parken heute gleich im Zimmer und beenden so einen schönen Tag.

 

 

07.06.2014 schön 30° C

 

Same procedure as every day.

Beim Frühstück ist heute schon viel los. Gerade noch ergattern wir einen Tisch für zwei.

Wir haben es nicht eilig, Konstanz erkunden steht auf dem Programm. Wir gehen das eine Gässchen hinunter, durch das Tor durch, über die Grenze in die Schweiz. Entlang der Kunstgrenze hinunter zum See, „reisen“ wieder in Deutschland ein. Die Sonne brennt vom Himmel und wir leisten uns in der „Hafenmeisterei“ ein Bier und Cola.

Dann geht es wieder in die Straßen von Konstanz. Irgendwann stehen wir vor dem Münster und entscheiden uns auch, die 193 Stufen in den Turm hinauf zu steigen. Was sind 193 gegen 422 der Notre Dame?

Im Hotelgarten essen wir einen kleinen Lunch, Wurstsalat. Nebenbei werden die letzten Karten geschrieben und jetzt heißt es, Postkasten suchen.

Schön langsam haben wir Konstanz durch und ich bin für eine Rastpause im Hotel. Also zurück ins Zimmer und abkühlen. Ich schlafe ein wenig und Werner sucht im Netz ein Restaurant für den Abend.

Kurz vor 18:00 Uhrbrechen wir wieder auf. Die „Hexenküche“ hat keinen Tisch frei für uns, im „Konzil“ am Hafen gibt es zwar einen Tisch aber nicht das richtige Essen für uns. Wir entscheiden uns letztlich für das „Ignaz“. Zwar sitzen wir hier direkt an der Straße aber da tut sich wenigstens etwas.

Unser Abschiedsachterl vor dem Hotel geht zwar in die Hose aber „Shrek 3“ rettet den Abend. Unten auf dem Platz ist noch eine Menge los. Trauungswillige Jungs und Mädels ziehen polternd durch die Gassen.

Wir ziehen morgen weiter bis nach Meersburg.

 

08.06.2014 schön, 33° C

 

Wie gewohnt stehen wir so gegen 08:30 Uhr auf. Ich beginne im Bad und in der Zwischenzeit räumt Werner seine Tasche ein, danach machen wir es umgekehrt.

Im Frühstücksraum ist schon wieder viel los. Wir finden einen kleinen Tisch und essen noch gemütlich. Anschließend holen wir den Oschito aus der Garage, räumen alles ein und bezahlen die Rechnung. Heute ist auch noch Vatertag also erledigen wir gleich die Glückwünsche.

 

Unser erster Halt auf dem Weg nach Meersburg ist bei der Marienschlucht. Noch ist es angenehm warm aber man spürt schon, dass es wieder ein heißer Tag werden wird. Wir wandern zuerst durch einen Wald und dann geht es Treppen hinunter in eine kleine Schlucht. Unten angekommen haben wir einen schönen Blick über den See, ansonsten gibt es über die Schlucht nichts zu sagen. Ach ja, eine Menge Leute begegnen uns auf dem Weg hinunter und noch mehr auf dem Weg herauf. Der Parkplatz ist mittlerweile gerammelt voll und wir sind froh, dass wir relativ bald schon hergekommen sind.

 

Mittlerweile hat es sicher schon an die 30 ° und die Klimaanlage im Auto ist willkommen. Als nächstes Ziel steht die Wallfahrtskirche Basilika Birnau auf dem Plan. Wir fahren die Bundesstraße dorthin, sehen Weinberge, passieren kleine Ortschaften, kommen in die Nähe des Sees und an Badestränden vorbei. Nirgends wo auf dem Weg haben wir so viele Radfahrer gesehen wie hier. Wie die Ameisen fahren sie in beiden Richtungen. Sämtliche Parkplätze in See nähe sind voll mit Autos, ein Halt ist  also unmöglich.

 

In Birnau parken wir den Oschito auf dem Besucherparkplatz und gehen ein kurzes Stück zur Basilika hinauf. Die Kirche selbst ist gerade geschlossen, eine Messe wird zelebriert. Um 12:15 Uhr öffnen sich die Pforten und wir können das Innere der Basilika ansehen – eine schöne, helle Kirche. Kein Halt mehr bis nach Meersburg. Verkehr ist genug, wie in Italien zur Hauptreisezeit – anstrengend und ungewohnt.

 

Durch das Stadttor fahren wir in die Unterstadt hinein und im Schritttempo geht es bis ans Ziel, die Frühstückspension „Ins Fischernetz“. Im Parterre ist das Bistro (Frittenbude) gleichzeitig die Rezeption und der Kellner erledigt mit uns die Anmeldeformalitäten und bringt uns auf unser Zimmer. Er trägt mir sogar die Tasche hinauf in den 2. Stock. Zimmer ist okay aber ein Abstieg zu denen, die wir bisher hatten. Ist halt kein Hotel. Wir genehmigen uns ein schnelles Seidel und fahren den Oschito außerhalb der Unterstadt auf einen öffentlichen Parkplatz, Gott sei Dank finden wir einen Schattenplatz. Wir gehen auf der Seepromenade zurück zum Quartier und kaufen uns als Snack Pommes und ein Bier. Gestärkt werfen wir uns wieder ins Gewühl und erklimmen das Gässchen hinauf in die Oberstadt. Wir sind nicht die einzigen Narren, die in der Hitze nach oben wandern. Oben wartet als Belohnung die Burg, die wir natürlich besichtigen. Jetzt brauche ich aber eine kurze Rast.

 

Das Bad ist winzig, nicht wirklich größer als unser WC zuhause. Das Waschbecken ist auf alle Fälle gleich groß wie unseres im WC. Ist mir aber jetzt egal, ich hau mich aufs Bett und döse weg. So gegen 18:30 Uhr suchen wir uns ein Lokal zum Abendessen. Ein kleines Tischchen im „Restaurant Café zur Münz“ hat auf uns gewartet und wir essen beide Felchen, Werner gebacken und ich gegrillt. Dazu Bier und Wein für mich. Auf dem Nachhause Spaziergang kaufen wir uns noch ein Eis. Es sind noch immer genug Touristen unterwegs.

 

Morgen fahren wir mit dem Schiff auf die Insel Mainau.

 

09.06.2014 schön, 34° C

 

Wir haben eine angenehme Nacht hinter uns, mit offenem Fenster! Der Tag beginnt für uns mit einem Frühstück im Freien. Die Chefin, ein unkompliziertes Wesen, serviert es uns vor der Haustüre. Der Chef wischt derweil den Lokalboden, wir genießen den sonnigen Morgen. Noch ist  weniger los als gestern Abend aber wer weiß.

 

Bei der Anlegestelle der Linienschiffe kaufen wir am Fahrkartenschalter eine Hin- und Rückfahrt auf die Insel Mainau und für danach eine „Rundfahrt“ von Meersburg nach Mainau, weiter nach Dingelsdorf bis Überlingen und wieder retour. Zuerst geht es aber mal auf die Blumeninsel Mainau.

 

Die Idee haben auch andere und im Rudel entern wir das Schiff. Die kurze Überfahrt verbringen wir an Deck mit Schauen und Fotografieren. Auf Mainau geht’s im Gleichschritt den Landungssteg hinauf und durch die Kassenschleuse. Uns verlässt beim Anblick der vielen Menschen etwas der Mut aber die Massen verteilen sich im riesigen Park gut. Wir schlendern durch die verschiedenen Themengärten und durch lauschige Wäldchen.

 

Im Biergarten finden wir einen schattigen Tisch und Werner holt uns im Selbstbedienungs- restaurant Pommes und Bier. Danach gehen wir ins Schmetterlingshaus, hier herrscht tropisches Klima und so etwas wie Rush hour. Endlich wieder im Freien und obwohl es hier auch heiß ist, ist es angenehmer als im Schmetterlingshaus.

 

Wir kommen bis zum Schloss und die Kirche. Ein kurzer Rundgang im Schlossparterre und dann gehen wir zurück zur Anlegestelle. Wir haben noch eine gute Stunde bis zur Ankunft des Schiffs. Die überbrücken wir mit einem Seidel Bier. Wieder in Meersburg bleiben uns 30 Minuten bis zur Abfahrt des nächsten Schiffs. Wir gehen kurz ins Quartier und ich ziehe mir ein kurzärmeliges T-Shirt an.

 

Um 16:50 Uhr brennt die Sonne nicht mehr so heiß und der Fahrtwind kühlt ebenfalls. Den ersten Teil der Strecke kennen wir schon, ab Mainau ist alles neu. Zuletzt legen wir in Überlingen an, der Ort sieht nett aus. Erkunden werden wir ihn dann morgen auf unserer Rundfahrt mit dem Auto.

 

Wieder retour in Meersburg - 19:15 Uhr -  suchen wir an der Strandpromenade ein Lokal zum Abendessen. Diesmal landen wir im „.Kohler am See“. Werner bestellt sich Maultaschen und ich einen Fitness-Teller, Wein für uns beide. Auch hier sind wir mit dem Service nicht ganz zufrieden. Eine Tüte Eis auf dem Abendspaziergang rundet den Tag ab – noch nicht ganz, wir gönnen uns noch ein ¼ Wein in unserem Bistro.

 

Im Zimmer umfängt uns wohlige Wärme und der Alkohol entfaltet seine Wirkung – zumindest bei mir. Ich mache mich noch bettifein und schlaf dann ein. Werner plant noch die Rundreise für den nächsten Tag.

 

10.06.2014 schön, 34° C

 

Frühstück wieder vor dem Bistro. Der Tag wird wieder ein schöner und wir gehen zum Parkplatz zu unserem Oschito. Dank der Klimaanlage haben wir den Innenraum in Kürze gekühlt und so fahren wir zur ersten Station, dem Pfahlbaudorf in Unteruhldingen.

 

Der öffentliche Parkplatz liegt außerhalb des Ortes und zu Fuß sind wir gute 10 Minuten unterwegs, bis wir an der Kasse des Weltkulturerbes unsere Tickets lösen. Ein kurzer Einführungsfilm und dann stehen wir vor den Toren des Dorfs. Ist schon irgendwie krass, Hitze von oben, kühles Wasser unten aber wir gehen über Stege und besichtigen das rekonstruierte Pfahlbaudorf. Ist eh ganz interessant aber das Wasser lockt zum Reinspringen.

 

Nächster Stopp in dem Städtchen Überlingen. Hier parken wir den Oschito in einem Parkhaus und gehen runter zum See. Wir haben uns ein Bierchen verdient und setzen uns in der „Greth“ an einen Tisch im Selbstbedienungssektor. Bier, Radler und Bruschetta als Mittagssnack. Das Leben im Urlaub ist einfach schön. Spaziergang entlang der Uferpromenade und Abstecher in die Oberstadt. Nicht wirklich etwas zum Festhalten auf Bild und Film.

 

Der Affenberg bei Salem mit seinen Berberaffen zum Anfassen ist unser letztes Ausflugsziel für heute. Die Fahrt dorthin ist gemütlich und wir finden auch noch locker einen halbwegs schattigen Parkplatz. Begrüßt werden wir mit Storchengeklapper. Wo wir hinsehen, überall Storchennester oder Störche, die einfach so auf den Dächern sitzen. Wir sind wegen der Affen gekommen, finden aber die Störche faszinierend. Da kann sich das Burgenland mit seinen Störchen verstecken.

 

Eintrittskarte gekauft und auf zu den Affen. Bevor wir ins riesige Freigehege der Affen hinein dürfen, werden wir noch aufgeklärt, wie wir die Affen mit dem Popcorn füttern dürfen und was wir alles zu beachten haben.

 

Den Weg entlang sitzen also die Affen und warten auf Popcorn. Artig nehmen sie es einem aus der offenen Hand. Wir zweibeinigen Affen sind fasziniert. Noch besser wird es, als wir eine Affenmama mit ihrem neugeborenen Baby entdecken – ist das süß. Bis zum Ausgang sind die Popcorn alle und wir kommen noch an einen Teich mit Monsterfischen, gehen ins Gehege der Damhirsche und landen letztendlich wieder beim Eingang und den Störchen.

 

Nach einem Drink bringt uns der Oschito wieder nach Meersburg. Heute  gehen wir in der Oberstadt ins „Aurichs“ und essen gepflegt. Werner Ochsenbäckchen mit Portwein-Honig Jus und Rösti und ich Zanderfilet mit  italienischem Schinken dekoriert und Risotto. Dazu kann es nur wieder Wein geben. Hier oben ist es bereits angenehm kühl und schön ruhig.

 

Nach dem Essen flanieren wir zum Bistro und nehmen noch ein Gute Nacht Seidel. Morgen werden wir Meersburg verlassen und am Ende des Tages in Lindau unser letztes Quartier für zwei Tage aufschlagen.

 

11.06.2014 schön, 32° C

 

In der Nacht hat es ordentlich gewittert und geregnet. Aber beim Frühstück hat schon wieder die Sonne gelacht. Es wird also wieder ein schöner Tag werden. Gleich nach dem Frühstück holen wir den Oschito und räumen das Gepäck ein. Bezahlt wird in bar, nur Cash ist fesch. Dann verlassen wir Meersburg und fahren bis Ravensburg.

 

Geparkt wird in einer der Tiefgaragen und dann spazieren wir durch die Altstadt. Wir holen uns einen Stadtplan in der Touristeninfo. Steigen die 214 Stufen den Bläserturm hinauf und sehen uns Ravensburg von oben an. Danach haben wir uns etwas zu trinken verdient. Im schattigen Garten des „Wilderer“ setzen wir uns auf ein Seidel Bier. Danach gehen wir den empfohlenen Stadtrundgang und kommen so an den Sehenswürdigkeiten vorbei.

 

Über Tettnang fahren wir bis nach Langenargen, hier sehen wir uns das Schlösschen der Grafen Montfort an. Es steht auf einer kleinen Landzunge in den Bodensee hinaus. Uns erinnert es an Schloss Miramare in Triest. Die Sonne und der Spaziergang durch Langenargen machen uns durstig und bei Werner meldet sich der kleine Hunger. Gemeinsam essen wir im „Gasthof Krone“ eine Bratwurst mit Kartoffelsalat und ein Bierchen.

 

Damit wir nicht zu früh in Lindau eintreffen, fahren wir einen kleinen Umweg über Kressbronn. Letztendlich landen wir auf Lindau und wenig später stehen wir vor unserem letzten Quartier, dem Hotel Spiegel Garni. Wir finden den versteckten Aufgang in den ersten Stock und bekommen von der Chefin den Schlüssel für unser Zimmer. Nach dem Fischernetz wieder ein 1A Zimmer, eigentlich ein kleines Appartement. Das Gepäck ist schnell ausgeräumt und wir fahren den Oschito auf einen Privatparkplatz. Wieder retour rasten wir, ich döse und Werner datet mit dem Grumpie.

Abendessen gehen wir in die „Alte Post“ - auf Empfehlung der Hotelbesitzerin. Auch unser Reiseführer empfiehlt dieses Gasthaus zum Essen. Jetzt im Nachhinein können wir es auch empfehlen. Ein Spaziergang entlang der Uferpromenade – jetzt mit Blick hinüber nach Bregenz. Genau vor 8 Tagen haben wir von dort herüber geschaut. Wir kommen noch bei Oschito vorbei und gehen dann zurück ins Hotel. Obwohl nicht wirklich viele Menschen auf Lindau sind, bekommen wir in keiner der kleinen Bars noch einen Tisch für einen Gute Nacht Drink.

 

Gehen wir halt ohne ins Bett.

 

12.06.2014 schön, 27° C

 

Die erste Nacht in Lindau bzw. die vorletzte des Urlaubs haben wir hinter uns. Wie immer, ist die erste Nacht in einem neuen, fremden Bett etwas ungewohnt und wir müssen uns erst wieder  an  das neue Bett gewöhnen. Frühstück gibt es im 3. Stock auf der Dachterrasse, angenehme Temperatur und gutes, kontinentales Frühstück.

 

Heute führt uns unser Weg zuerst einmal in die Touristeninfo am Bahnhof. Dort holen wir uns einen Stadtplan und Tipps. Es gibt einen Stadtrundgang, der auf dem Plan verzeichnet ist, den wollen wir gehen. Er führt uns die Seepromenade entlang, hinaus zum Leuchtturm. Mittlerweile sind wir Stiegen steigen eh schon gewohnt und wir schrauben uns 139 Holztreppen hoch um über den Hafen von Lindau zu blicken. Danach geht es weiter auf der Seepromenade und wieder mitten ins Zentrum. Mittlerweile ist es wieder heiß geworden und wir gönnen uns zu Mittag ein Bierchen und Ciabatta  in der Einkaufsstraße. Hier herrscht reges Treiben und wir beobachten einfach die Menschen, die an uns vorbei gehen. Etwas später sind auch wir wieder in der Menge und lassen uns treiben.

 

Einen Teil des Rundweges sind wir gestern abends schon gegangen und so kommt uns einiges bekannt vor. Die geplante Schifffahrt lassen wir aufgrund der Hitze und der wartenden Touristen sprichwörtlich ins Wasser fallen. Das kleine Schifferl mit nur einem Sonnendeck und alles sonst im Innenbereich wollen wir uns heute nicht geben. Gehen wir eben zurück ins Hotel und verbringen die Zeit bis zum Abendessen im Zimmer. Ich döse und Werner surft im Web.

 

Im lauschigen Garten des „Wissinger´s im Schlechterbrau“ setzen wir uns an einen der Tische und   bestellen Bier, Wein und Wasser. Dazu ein Bierkutscherbratl bzw. rosa gebratene Entenbrust. Ein leichtes Lüfterl weht und so lässt sich der Abend genießen. Abgerundet wird der letzte Abend mit einem Pfiff Guinness. Ab geht es nachhause, die Eröffnung der Fußball WM steht auf dem Fernsehprogramm.

 

Wir machen es uns auf der Couch bequem und beamen uns via TV nach Sao Paulo. Im echten Leben geht es morgen wieder ab nachhause.

 

13.06.2014 schön, 27° C

 

Wir werden auch ohne Wecker so kurz vor 08:00 Uhr wach. Noch ein bisschen dösen und dann wird aufgestanden. Wir packen die Taschen zusammen und gehen in den 3. Stock frühstücken. Obwohl es gestern Nacht Blitz und Donner mit ordentlich viel Regen gegeben hat, ist es heute früh wieder schön. Wir setzen uns wieder auf Terrassien und genießen das Frühstück. Später holen wir den Oschito und räumen alles ein. Danach zahlen wir unser Zimmer und fahren los in Richtung Heimat.

 

Diesmal lassen wir uns vom Nüvi leiten und der gibt uns die Strecke nur auf Autobahnen vor. Die rechte Spur ist in der Mehrheit von LKWs bevölkert und gelegentlich muss mit einem Ausbrecher auf die linke Spur gerechnet werden. Trotz allem kommen wir gut voran im Wochenendverkehr.

 

Wir machen diesmal keine Pause, erst nach der Grenze tanken wir den Oschito mit 20 Liter Benzin, damit ich den restlichen Weg nicht Magen weh bekomme. So um 14:30 Uhr treffen wir zuhause ein.

 

Der Alltag beginnt wieder mit einem Wochenende und am Montag heißt es „Good morning, let the stress begin“. So steht es auf meinem Schild geschrieben und so wird es vermutlich auch sein. Außer, Werner hat am Sonntag abends im Lotto einen Sechser.

 

 

ENDE

 

 

Hotelliste:                                                                                                    Benotung:

 

Bregenz, AT                Hotel Central                                                        1

Konstanz, DE               Hotel Barbarossa                                                  1

Meersburg, DE           Pension Ins Fischernetz                                         3

Lindau, DE                  Hotel Spiegel Garni                                               1

 

Fahrtroute:

 

            Auto:

1.                  Tag:     Linz - Bregenz                                                445 km

2.                  Tag:     Bregenz                                                        

3.                  Tag:     Bregenz - Konstanz                              84 km

4.                  Tag:     Konstanz                                                       

5.                  Tag:     Konstanz                                            

6.                  Tag:     Konstanz - Meersburg                          57 km                      

7.                  Tag:     Meersburg

8.                  Tag:     Meersburg                                        

9.                  Tag:     Meersburg - Lindau                             53 km

10.              Tag:     Lindau                                                           

11.               Tag:     Lindau - Linz                                       443 km

            Gesamt:                                                            1.082 km