21.05.2012 Wetter schön und bewölkt, 29° C

 

Um 13.30 kommt unser Taxi. Wir packen unsere 7 Sachen und fahren gemeinsam zum Flughafen. Unser Flug geht um 14.55 direkt nach Berlin-Tegel. Die gute Stunde Flug verbringen wir lesend und landen sicher um 15.55 in Berlin.

 

Wir warten in der Halle auf unser Gepäck und wenn Werner nicht das Schild mit einem Hinweis auf weitere Förderbänder in der Halle nebenan gesehen hätte, stünden wir wahrscheinlich noch immer im Flughafen. Mit den Koffern an der Hand rollen wir zum Terminal A, um unsere Berlin-Welcome-Cards zu kaufen. Diese Tickets sind auch unsere Busfahrkarten und mit dem Bus fahren wir nach Berlin Innenstadt. An der Haltestellt Kurfürsten-Damm/Uhlandstraße steigen wir aus und gehen ca. 10 min. zu Fuß die Uhlandstraße hinauf zu unserem Hotel, dem Hampton by Hilton Berlin City West. Werner erledigt die Formalitäten am Empfang und wir beziehen unser Zimmer im 6. Stock.

 

Wir sind mit unserer Bleibe sehr zufrieden und nach einer kurzen Rast gehen wir wieder hinunter in die Straßen von Berlin. Wir wandern den Ku-damm entlang zur Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche. Werner wundert sich, wo die auf einmal hingekommen ist. Nur der Neubau steht noch auf seinem Platz, die alte ist zum Saubermachen in einem Glasgerüst versteckt. Hinein gehen können wir, aber das ist auch schon alles.

 

Der kleine Hunger meldet sich – es ist eh schon kurz vor 18.00 Uhr und wir schlendern über die Kant-Straße zurück in Richtung Savigny-Platz. Immer Ausschau haltend nach einem Restaurant, in dem wir zu Abend essen könnten. Es ist noch angenehm warm und wir möchten im Freien sitzen. Möglichkeiten dafür gibt es viele, aber alle liegen an stark befahrenen Straßen. In der Knesebeck-Straße finden wir das SACHS und wir setzen uns. Bier und Königsberger Klopse für Werner, Bier und Filetspitzen auf Blattsalaten für Mela. Wir genießen den schönen Abend und schlendern über den Ku-damm nach Hause.

 

Werner aktiviert den Grumpie – der spinnt zuerst und deshalb wird ferngesehen. Wir legen uns auch noch einen Schlachtplan für die 3 Tage zurecht und um 22.15 Uhr kann ich mit dem Reisebericht endlich beginnen.

 

Der erste Eindruck von Berlin ist positiv. Der Wetterbericht für Di, Mi, Do und Fr auch!

Gute Nacht.

 

22.05.2012, schön 33° C

 

Tagwache um 8:00 Uhr und Frühstück um 8:30 Uhr. Um diese Zeit frühstücken scheinbar viele der Gäste. Wir bekommen noch einen Tisch und können uns dem Essen widmen. Für ein complimentary breakfast gibt es viel zur Auswahl. Selbst der Kaffee ist genießbar. Anders empfindet Werner das mit dem Ei und dem Speck. Warum isst er auch in Deutschland amerikanisches Frühstück.

Danach geht es auf den Ku-Damm und wir suchen die Bushaltestelle für den Hop on hop off Bus. Wir kaufen Karten und entern den Bus. Die Fahrt durch Berlins Straßen dauert 2 h und wir haben Spaß mit dem Führer, der in seine Beschreibung immer wieder Gags einfließen lässt. So nennt er das KaDeWe nicht nur Kaufhaus des Westens sondern auch „Klau Dir Was“ oder „Kaufhaus Der Weiber“. Im Regierungsviertel bekommt Angela Merkl auch ihr Fett ab: "Was macht Angie mit ihren alten Kleidern? - Na, sie trägt sie."

Erster Pausenstopp ist am Gendarmen-Markt. Wir nutzen die Zeit um den deutschen Dom zu besuchen. Er steht da mit seinem Zwilling, dem französischen Dom und dem Konzerthaus. Danach geht die Fahrt weiter und am Brandenburger Tor steigen wir aus. Werner macht Fotos vom Tor und dem Hotel Adlon. Um 11:20 Uhr kommt der Bus aus der Pause zurück und wir fahren die Tour zurück bis auf den Ku-Damm.

Jetzt haben wir uns aber ein Bierchen verdient. Zuvor kaufen wir aber noch ein Souvenir für unseren Kamin zuhause. Einen kleinen Berliner Bären aus Keramik. Das Bier genießen wir im Altberliner Biersalon. Mit der S-Bahn fahren wir von der Station Zoo bis zur Station Friedrich-Straße. Bevor wir unsere Tour starten, erkundigen wir uns an der Schiffsanlegestelle, wann morgen die Brückentour beginnt. Dann gehen wir zu Fuß - in der ärgsten Mittagshitze - zur Museumsinsel und dem Berliner Dom. Wir leisten uns die € 8,- Eintritt (2 Personen) und besichtigen den Dom. Ein schönes Gebäude, in dem gerade auch noch eine Probe für ein klassisches Konzert gespielt wird. Wir steigen empor in den Rundgang der Kuppel und nach 270 Stufen sind wir im Rundgang um die Kuppel - jetzt allerdings in luftigen Höhen. Wunderschönen Blick über Berlin von hier oben, der Aufstieg hat sich also gelohnt. Von ganz oben geht es die Stufen wieder hinunter in die Krypta der von Hohenzollern. Die Gruft ähnelt der Kapuzinergruft in Wien, ein Haufen Särge mit adeligem Inhalt.

Jetzt aber flott zum Deutschen Reichstag. Um 15:00 Uhr haben wir dort eine Eintrittserlaubnis. Unter den Linden gehen wir flott bis zum Brandenburger Tor und biegen nach rechts ab.  Den Reichstag können wir schon sehen aber vorher sehen wir noch eine Gasthaus Brauerei. Die heben wir uns für später auf. Wir  passieren die Sicherheitsschleusen und stellen uns mit anderen Touristen  brav in der Warteschlange an. Dann geht´s hinein ins Gebäude, mit dem Lift hinauf auf die Dachterrasse und über einen spiralförmigen Aufgang hinauf ins Dach der Glaskuppel.

Wieder auf der Straße gehen wir zurück zur Gasthaus Brauerei und gönnen uns ein kühles Bier. Ich probiere eine Weiße mit Mangosaft - schmeckt mir gut. Mit dem Hop on hop off Bus fahren wir wieder nach Hause. Kurze Rast im Hotel und so gegen 18:00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg zum Kartoffel-Keller. Dort hat Werner einen Tisch für 18:30 Uhr bestellt. Mit der S-Bahn fahren wir wieder bis zur Friedrich-Straße und gehen ein kurzes Stück zum Lokal. Werner bestellt sich Grünkohl-Erdäpfelauflauf und ich Faschiertes mit Schafkäse, Erdäpfel und Oliven. Beides hat gut geschmeckt aber mir war´s zu viel. Kartoffelschnaps zum Abschluss - heute träume ich sicher von Erdäpfeln.

Ein Sparziergang bis zur U-Bahn Haltestelle Stadtmitte tut uns gut und den letzten Rest des Weges fahren wir wieder U-Bahn. Ich freue mich auf eine Dusche, denn der heutige Tag war heiß.

 

23.05.2012, schön 33° C

 

Auch heute starten wir um 8:00 Uhr in den schönen Tag. In der Frühstückslounge ist heute auch nicht so viel los wie gestern. Wir finden rasch ein Tischchen und frühstücken. Heute müssen wir kurz vor 10:00 Uhr bei der Schiffsanlegestelle sein, um die erste Fahrt um 10:00 Uhr zu erwischen. Mit der S-Bahn fahren wir wieder bis zur Friedrich-Straße und gehen die paar Meter bis zur Anlegestelle. Es stimmt, dass bei der ersten Fahrt weniger Personen auf dem Schiff sein sollen.

 

Die Fahrt wird ca. 3,5 h dauern und schon bei der Abfahrt ist es heiß und die Sonne brennt uns auf den Pelz. Trotzdem gefällt uns die Fahrt auf der Spree und im Landwehr-Kanal. Die Erklärungen zu den Gebäuden an beiden Ufern liefert eine nette Angestellte des Touristenverbandes. An den 3 Schleusen, die wir auf der Fahrt passieren, kühlen wir uns im Unterdeck ein wenig ab. Ein wenig Schatten gibt es auch unter den 62 Brücken, unter denen wir durchfahren. Zwischendurch gönnen wir uns auch ein kühles Seidel Berliner Pils.

 

Wieder am Ausgangspunkt Friedrich-Straße zurück, gehen wir über die Spree ins Restaurantviertel und nehmen im Lokal Ständige Vertretung Platz. Ich esse eine Kartoffelsuppe mit Blutwurstscheiben und gebe davon auch mehrere Löffel an Werner ab. Bier kühlt unseren Durst. So gestärkt fahren wir mit der U-Bahn bis zur Oranienburg-Straße und gehen vorbei an der Jüdischen Synagoge bis zu den Hackeschen Höfen. Früher haben hier Juden gewohnt, jetzt beherbergen diese restaurierten Innenhöfe von Wohnbauten im Erdgeschoß kleine Geschäfte und oben dann Wohnungen. Mit der U-Bahn fahren wir danach zum Alexanderplatz. Hier zeigt mir Werner die Weltzeituhr und wir müssen unbedingt auf den Fernsehturm hinauf. Seit dem Morgen trage ich eine kleine Flasche Mineralwasser bei mir, die dürfen wir hier am Sicherheitscheck des Turms in einer Mülltonne entsorgen. Werner ist erbost und macht einen Aufstand. Ein Mitarbeiter der Security versucht zu schlichten. Als wäre das noch nicht genug, wird auf der Aussichtsplattform auch noch ein kleiner Teil des Rundgangs für eine private Veranstaltung abgesperrt. Das schlägt meinem Mann gleich wieder auf den Magen.

 

Kinder, wie die Zeit vergeht. Es ist kurz vor 18:00 Uhr als wir zu Fuß das Nikolai-Viertel erreichen. Wir können noch einen kurzen Blick in die Kirche - besser gesagt ins Museum - werfen. Danach schlendern wir noch durch die Gässchen und suchen ein Restaurant für den Abend. Entweder das Georg-Bräu oder das Gasthaus Zum Nussbaum. Der Nussbaum ist ein kleines Lokal mit wenig Plätzen im Freien und die sind auch alle besetzt. Also gehen wir ins Georg-Bräu. Wir sitzen schon an einem Tisch und studieren die Karte. Nichts sagt uns so recht zu und deshalb gehen wir wieder. Ein zweiter Versuch beim Nussbaum bringt uns den Erfolg. Werner isst eine Bulette mit Spiegelei und Braterdäpfel und ich eine gebratene Knoblauchwurst mit Erdäpfelsalat. Jetzt am Abend ist es noch immer angenehm warm und wir lassen den Tag schön langsam ausklingen.

 

An der U-Bahn Station Spittelmarkt steigen wir wieder in die U-Bahn und fahren bis zum Zoologischen Garten. Am Nachhauseweg liegt noch ein Verbrauchermarkt und wir decken uns wieder mit Getränken ein.

Bettifein machen und noch etwas fernsehen. Morgen ist der letzte Tag für Abenteuer in Berlin.

 

24.05.2012, schön 24° C

 

Same procedere as yesterday. Danach machen wir uns auf zur U-Bahn Station Uhlandstraße und fahren eine Station bis Wittenberg-Platz. Wir verlassen den Untergrund und suchen das KaDeWe. Es ist kurz vor 9:30 Uhr und wir stehen vor verschlossenen Toren. Also beschließen wir, unseren Tagesplan zu ändern und gleich mal auf den Potsdamer Platz zu fahren. Hier gehen wir durch das Sony-Center, einen monumentalen Glasbau mit einem scheinbar freischwebenden Dach aus Glas und Segeltuch. Weiter geht es zu einem Stück Berliner Mauer, dort kaufen wir um € 2,50 einen Passierschein von Ost- nach Westberlin. Gott sei Dank nur als Souvenir. Auf Bildern an der Mauer kann man sehen, wie es dort zu DDR-Zeit ausgesehen hat. Nichts erinnert heute mehr an damals.

 

Ausgerüstet mit dem Passierschein wandern wir zur Stätte „Topographie des Terrors“. Ein überdachter Glasgang mit Schautafeln zeigt den Werdegang Hitlers und der NSDAP und was in dieser Zeit alles Schreckliches passiert ist. Jetzt geht es weiter zum „Check Point Charly“ und wir sind froh, uns in Berlin frei bewegen zu können.

 

Weil wir noch nicht genug von der Geschichte haben, fahren wir bis Gesundbrunnen. Dort werden Touren im Untergrund angeboten. Wir erinnern uns an Seattle und wollen so eine Tour machen. Zuvor gönnen wir uns in einer Pizzeria ein kühles Bierchen. Im Center der Untergrundtouren erfahren wir, dass wir für die Tour zu wenig anhaben (im Bunker hat es nur

8° C). Na, dann fahren wir eben wieder in die Innenstadt. Bier macht hungrig und bei der Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche essen wir jeder eine Currywurst ohne Haut. Ich sollte mal aufs Klo und deshalb gehen wir kurz zurück ins Hotel. Jetzt können wir einen zweiten Versuch beim KaDeWe starten. Wir schlendern durch jedes Stockwerk und stellen fest, dass im Gegensatz zum KaDeWe unser altes Passage das Kaufhaus des Osten gewesen ist.

 

Ich muss heute noch Geld ausgeben und im P&C mache ich das. Werner ist streichfähig. Als Belohnung bekommt er ein kühles Blondes und ich ein Guinness. Danach gehen wir wieder ins Hotel und rasten eine Stunde. Für das letzte Abendessen fahren wir wieder ins Nikolai-Viertel. Heute nicht in den „Nussbaum“ sondern zur „Letzten Instanz“. Leider kein Plätzchen frei für zwei arme Sünder und so gehen wir ins „Spree-Blick“. Werner isst Berliner Leber und ich eine Pilzpfanne. Bier ist auch heute Abend das passende Getränk zum Essen.

 

Heute ist es den ganzen Tag nicht mehr so heiß gewesen. Einerseits gut, während des Tages war es angenehm beim "Wandern" andererseits ist am Abend das Sitzen im Freien nicht mehr so gemütlich. Wir gehen zwecks Verdauung bis zur S-Bahn Station Alexanderplatz und kaufen im Vorbeigehen noch zwei Donuts. Heimreise mit der S-Bahn und der Tag klingt aus.

Morgen ist Abreise.

 

25.05.2012, schön 21°

 

Das Aufstehen fällt heute leicht, ich schmeiße mich noch unter die Dusche und frisch gewaschen und gekämmt gehen wir zum Frühstück. Heute sind wieder mehr Gäste da aber wir finden einen Tisch. Wir frühstücken entspannt, es eilt ja nicht. Kurz vor 9:00 Uhr verlassen wir das Hotel, um unsere leeren Getränkeflaschen im Verbrauchermarkt abzugeben. An der Flaschenrückgabe ist um 9:05 schon ein Stau. Mit ganzen € 0,50 mehr verlassen wir den Markt wieder und spazieren eine 1/4 Stunde später am Ku-Damm wieder in Richtung Hotel. Dabei lassen wir unsere gewonnenen Eindrücke noch einmal Revue passieren und kommen zu dem Schluss, dass uns Berlin gut gefallen hat. Werner hat heute schon ausgerechnet, dass diese 5 Tage Berlin in Summe so viel gekostet haben wie unsere Woche auf Kreta.

 

Check out im Hotel kurz nach 10:00 Uhr und dann trollen wir vor zur Bushaltestelle. Den Weg zum Flughafen lernen wir jetzt von der anderen Seite kennen. Wir checken ein, trinken unser Safterl aus und entsorgen die Flasche - weil kein Pfand - im Mülleimer. Danach passieren wir den Sicherheitscheck und sitzen bis 12:50 in der Abflughalle. In Linz werden wir wieder abgeholt.

 

Das Wetter sollte auch in Linz so um die 20 ° und schön sein, damit der Schock nicht zu groß wird.

Ende des Reiseberichtes Städteflug Berlin - Tschüü Berlin.

 

 

ENDE