22.06.2012 Wetter
schön, 29° C
Pünktlich
um 10.30 Uhr werden wir abgeholt. Wir fahren in Richtung Flughafen. Werner hat
am Vortag schon unseren Check in via Internet erledigt, d.h., wir brauchen nur
mehr unser Gepäck aufgeben und den Sicherheitscheck erledigen. An den Schaltern
stehen die Urlaubswütigen Schlange und wir marschieren schnurstracks auf den
Drop In Schalter zu. Rechts neben uns stehen Dietmar und Markus und der junge
Mann an deren Schalter kommt ins Schwitzen, weil er auch den Drop Off Schalter
bedienen muss. Im Klartext heißt das Warten für die anderen, bis wir
abgefertigt sind.
Wir
haben noch eine gute Stunde bis zum Abflug und der verzögert sich auch noch um
ca. eine Viertelstunde. Wir entern die Maschine über den Hinter Einstieg und
zwängen uns in die Sitzreihe. Der Flug beginnt mit Turbulenzen und verläuft
dann die 2 Stunden bis Palma de Mallorca ohne nennenswerte Aufregungen. Außer
dass wir befürchten, unseren Anschlussflug nach Málaga zu verpassen. Wo denkste
hin, die Maschine erreichen wir um 14.30 Uhr und Abflug ist um 15.00 Uhr
geplant. Letztendlich wird es 15.30 Uhr bis wir starten. Nach einer Stunde
Flugzeit landen wir in Málaga. Unser Gepäck hat den Transfer auch rechtzeitig
geschafft und wir steuern dem Ausgang zu.
Dort
erwartet uns ein Mitarbeiter der Firma Málagacar.com und schickt uns zum
Shuttle Bus Terminal. Weil uns die Warterei etwas lange vorkommt, komisch, wo
wir doch schon zweimal auf den Abflug gewartet haben, schickt mich Werner
wieder in die Abflughalle, um noch einmal genau nachzufragen, ob ein Shuttlebus
dort auf uns warten würde. Ich soll den Weg wieder zurückgehen und brav auf den
Bus warten, war die Antwort des Angestellten. Wie ich zurückkomme, wartet schon
der volle Bus und Werner auf mich. Ein kurzes Stück Fahrt und dann sind schon
die Formalitäten wegen des Autos zu erledigen.
Wir
bekommen einen weißen Toyota Auris, ein kleines schnuckeliges Auto. Die Koffer
passen exakt in den Kofferraum und wir beglückwünschen uns wieder zu der weisen
Entscheidung, nicht die großen Koffer genommen zu haben. Das Navi wird
aktiviert und los geht die Fahrt in Richtung Málaga Zentrum. Mit Hilfe des
Nuevi finden wir fast gleich zu unserem Hotel.
Den
Check in kürzen wir mit Einparken in der Hotelgarage ab. Ein kleines Abenteuer,
das Werner mit links bewältigt. Die Abfahrt in die Garage ist so was von steil
und der Kurvenradius ins nächste Geschoss so was von eng. Mein Fall wäre das
nicht – die Garage in derBank ist dagegen ein Klacks.
Wieder in der Lobby erhalten wir unsere Pässe zurück und den Zimmerschlüssel.
Unser Zimmer liegt im 3. Stock und gefällt uns auf Anhieb. Die Koffer parken
wir in der Fensternische und dann parken wir uns selbst im Bett, um ein wenig
zu rasten.
Kurz
nach 19.00 Uhr machen wir uns, ausgerüstet mit einer CityMap in die Altstadt
von Málaga auf. Die Hauptstraße erinnert ein wenig an den Kurfürstendamm – nur
nicht so nobel. Die Einkaufsstraße selbst ist vom Feinsten. Vom Rezeptionist
haben wir einen Tipp, welches Lokal gutes, spanisches Essen bietet, bekommen.
Wir gehen also ins „Gorki“ und Werner isst Fabada, Bohnenragout mit Chorizo
(spanische Paprikasalami) und ich esse Makkaroni mit Tomaten und Käse Bier und
als Abschluss ein Achterl Rose. Vor dem Lokal ist scheinbar ein Stammplatz für
Straßenmusiker aber uns kommt das eher wie Katzengejammer vor.
Wir
schlendern noch ein wenig durch die Straßen und legen in einer Bar noch einen
Stopp ein. Werner trinkt ein Glas Sherry und ich entschließe mich für ein
Achterl Tempranillo. Hier tut sich was in den Straßen und wir genießen den
ersten Abend unseres Urlaubs.
Wieder
im Hotel machen wir uns bettifein und freuen uns auf angenehme Träume!
23.06.2012, schön
28° C
Ein
wenig gerädert wachen wir auf und entgegen unserer Gewohnheit liegen wir heute
bis 8.30 Uhr im Bett. Nach der Morgentoilette gehen wir frühstücken. Kaffee,
Saft, Toast, Tortilla mit Kartoffelstückchen, Kuchen und Cornflakes sollen uns
auf Vordermann bringen.
Ausgerüstet
mit Kamera und Fotokamera machen wir uns danach auf den Weg in die Altstadt.
Wir gehen zuerst in die Markthalle und schlendern zwischen Obst &
Gemüseständen hinüber zu Fisch & Fleisch. Dann kommen wir in Gassen, die
wir gestern abends schon erforscht haben. Weiter zur Kathedrale und
zwischendurch werden auch Fotos geschossen und Filmsequenzen aufgenommen. Bei
der Kathedrale haben wir Glück, eine Messe findet statt und wir dürfen zwar
nicht durch das Hauptschiff gehen, können aber vom Eingang her die
Innenausstattung auch gut auf Bild festhalten und sparen so noch € 10,- an
Eintrittsgeld.
Obwohl
die Sonne scheint, ist es nicht so drückend heiß und wir kommen gut weiter. Am
späten Vormittag gönnen wir uns in einer Bar ein Bierchen. Mit neuer Energie
gehen wir zur Festung, der Alcazaba. Hier lösen wir Tickets für die Alcazaba
und den Gibralfaro. Diese zwei Maurischen Festungsanlagen sind miteinander
durch einen Gehweg verbunden. Von beiden Festungen aus hat man einen
wunderschönen Blick über Málaga und den Hafen. Diese Aussicht muss aber durch
steile Fußwege erkämpft werden. An einem Snack stand kaufen wir uns Chips und
Bier. Erst dann sind wir für den Gibralfaro bereit.
Der
Abstieg fällt uns dann etwas leichter und wir schlagen den Weg Richtung Hafen
ein. Hier ist ein neues, modernes Geschäftsviertel entstanden. Beton und Glas
dominieren diese neue Zeile und Lokale schließen sich an. Wir nehmen in einem
Café platz und bestellen uns zwei Kaffee. Ich mit Milch und Werner ohne. Dann
fällt uns ein, dass wir eine Kleinigkeit essen möchten und wir erklären der
Kellnerin, wir möchten Tapas zum Kaffee.
Sie sagt etwas auf Spanisch (uns kommt es definitiv auch so vor) und auf gut
Glück sagen wir halt ja. Letztendlich bekomme ich meinen Kaffee aber Werner
Bier und dazu Sprotten in Öl und Knoblauch und zwei Brotfinger.
Wir
schlendern die Promenade bis zum Leuchtturm entlang und beschließen, unser
heutiges Abendessen hier im Hafen einzunehmen. Dazu reservieren wir gekonnt
einen Tisch um 20.30 Uhr für 2 Personen, im Freien. Dann gehen wir unter den
Sonnensegeln und dem überdachten Weg, der von der Alcazaba aus, wie eine Welle
ausgesehen hat, zurück ins Hotel. Es ist in der Zwischenzeit 17.30 Uhr geworden
und um 20.00 Uhr sollten wir uns wieder aufmachen.
Frisch
gewaschen, gekämmt und geschnäuzt machen wir uns wieder auf den Weg hinunter
zum Hafen. Fans der spanischen Nationalelf sind auch dorthin unterwegs. Heute
spielt Spanien gegen Frankreich und das Spiel wird auf einer Videowall im Hafen
übertragen. Wir haben noch etwas Zeit und schlendern noch einmal vor bis zum
Leuchtturm und dann wieder zurück zum Lokal, „Bar Restaurant PLAZA“. Wir
bestellen Bier und Werner entschließt sich für mehrere Arten Tapas und ich esse
Bacalao Almenida. Beide sind wir mit unserer Wahl zufrieden. Als Dessert wählen
wir ein Glas Brandy und je ein Glas Rioja und Ribera. Während der Zeit gewinnt
Spanien 2:0 gegen Frankreich und nach dem Schlusspfiff machen wir uns auf
nachhause. Letzte Fotos von Málaga bei Nacht und das war´s.
Morgen
geht es über Nerja weiter bis Granada.
24.06.2012, schön
33° - 47° C
Tagwache
um 08:30 Uhr und Koffer einpacken bzw. schon mal im Auto verstauen. Frühstück
und check out. Werner bringt den Auri aus der Garage und los geht die Fahrt,
hinaus aus Málaga in Richtung Nerja. Wenig Verkehr an einem Sonntag und wir
können die Reise entspannt beginnen.
Wir
fahren zuerst an der Küste entlang und kommen durch mehrere Orte, die wie reine
Feriensiedlungen anmuten. Die wenigsten der Betonburgen scheinen bewohnt zu
sein, manche gleichen eher Ruinen. Auch die Landschaft gibt nichts Sehenswertes
her. Nur an den Stränden ist einiges los, sieht so aus, als treiben sich alle
Bewohner am Wochenende dort herum.
In
Nerja parken wir unser Auto in der Parkgarage und gehen von dort aus zum ersten
Ziel des heutigen Tages, den
"Balcon de Europe". In den Reiseführern wurde er als eines der
Highlights beschrieben, wir können dem nicht zustimmen. Eine gepflasterte
Terrasse, die einen Blick aufs Meer hinaus ermöglicht. Ganz viel früher ist
hier einmal ein Palast gestanden, der aber im Unabhängigkeitskrieg von den
Engländern total zerstört worden ist. In einem Café gönnen wir uns Cola und
machen noch einen kleinen Rundgang durch Nerja, eine kleine Touristenhochburg.
Weiter
geht die Reise bis zum 2. Stopp, den Tropfsteinhöhlen von Nerja. Dort ist auch
schon Hochbetrieb aber in der Höhle selbst verlieren sich die vielen Leute. Auf
einem geführten Rundgang kommt man tief in das Innere der Höhle und kann so
viele der Naturwunder bestaunen. Die Höhle wird auch für Konzerte und
Veranstaltungen genutzt. Der Ausflug hat sich gelohnt und obwohl wir schon
einige Tropfsteinhöhlen besucht haben, sind wir wieder fasziniert, was die
Natur so an Schönheiten hervorbringt.
Weg
von der Küstenstraße fahren wir quer durch die Sierra Nevada und schrauben uns
eine schmale Bergstraße hinauf. Wir kommen vorbei an Olivenhainen und
Windrädern und nach einem kurzen Stück Autobahn sind wir in Granada. Unser
Hotel liegt wieder in der Altstadt und weil wir beim ersten Mal nicht schnell
genug reagieren, müssen wir über einen Umweg noch einmal bis kurz vor das Hotel
fahren. Wir können in dieser schmalen Einbahnstraße nicht parken und ich
springe kurz ins Hotel und bekomme einen Wegweiser zur Parkgarage. Zu Fuß
bringen wir unser Gepäck ins Hotel und bekommen ein Zimmer im 1. Stock. Von der
Hitze (47°) und der Herumfahrerei geschlaucht, rasten wir kurz und machen uns
dann auf in die Altstadt. Die nette Dame an der Rezeption hat uns mit Kartenmaterial
und Informationen ausgestattet.
Es
ist jetzt kurz vor 19:00 Uhr aber die Hitze hält einen fest umklammert und
raubt einem die Energie zu mehr. Selbst die vielen Ramschläden reizen mich
nicht zum Stöbern, geschweige denn, um etwas zu kaufen. Der große Hunger meldet
sich auch und wir setzen uns ins „La Hazienda Plaza" und futtern. Werner
bestellt sich Carpaccio mit Bier und ich Baguette mit Chorizo, Oliven und
Salatgarnitur. Bier ist auch meine Wahl.
Ich
bin nach dem Essen streichfähig, muss aber noch eine Tour hinauf auf den
Albaicin hinter mich bringen. Mittlerweile ist es stockdunkel geworden aber
nicht sehr viel kühler. Werner macht Fotos hinüber auf die beleuchtete Alhambra
und wir steigen wieder hinunter in die Altstadt.
Gerade
noch genug Energie um zu duschen und ins Bett zu springen. Als Gute Nacht
Geschichte das Elf-Meter-Schießen im Spiel England gegen Italien.
25.06.2012, schön 41 C
Trotz Klimaanlage über dem Bett gut geschlafen und
ausgeruht aufgewacht. Frühstück ist auch okay, wenn auch der Platz etwas eng
ist.
Am Morgen ist es noch angenehm kühl im Freien und wir
machen uns daher gleich auf. Vor 10:00
Uhr ist es in den Gassen der Altstadt noch ruhig, hie und da sitzen Leute in
einem Café aber die meisten Geschäfte sind noch geschlossen. Wir spazieren
entlang des Grabens und wieder zurück. In der Gasse des Hotels leisten wir uns
im Navas 14 noch ein kühles Bier.
Unsere Sightseeing-Tour startet heute erst um 14:00
Uhr oben beim Eingang der Alhambra. Wir
müssen pünktlich oben sein, sonst haben wir unsere Chance auf eine Besichtigung
verpasst. Die Tickets hat Werner von zuhause aus reserviert und gestern haben
wir sie in der Buchhandlung der Alhambra geholt. Um 13:00 Uhr werden wir das
Hotel verlassen und zu Fuß einen weiteren Berg hinauf steigen.
Die Zeit bis zum Weggehen verbringen wir in der
Hotellobby, hier ist es angenehm kühl und wir haben Zugang zum Internet.
Während Werner surft blättere ich im Gästebuch des Hotels. Kurz vor 13:00 Uhr
gehen wir zurück ins Zimmer und machen uns bereit für den Besuch in den
Palästen der letzten Kalifen von Granada. Wir steigen den Hügel hinan und
kommen durch das Puerta de los Carros in den inneren Bereich der Festung.
Anstellen in der Reihe für den Einlass in den Palast
der Nasriden (letztes Geschlecht der Kalifen) um 14:00 Uhr. Wir erwischen Gott
sei Dank einen Platz im Schatten, denn es heißt „bitte warten“. Endlich ist es
so weit und wir bestaunen mit ca. 30 anderen Touristen den noch erhaltenen
Prunk vergangener Zeiten – sehr imposant. In den Gebäuden ist es angenehm kühl
und auch in den Gärten trifft einen die Hitze (41°)nicht mit voller Wucht.
Anders auf den Plätzen oder den Befestigungstürmen. Als Belohnung zwischendurch
ein kühles Coke. Wie heißt es doch so schön in der Werbung – Coke macht mehr
draus.
Ein kurzer Blick vorbei im Palast Karl V. Dann hinauf
zum Generalife, der Wohnstatt des Harems des Kalifen bzw. dem Ort, an den er
sich nach den Repräsentationspflichten zurückgezogen hat. Der Teil der Anlage
liegt noch etwas höher als der Palast selbst und man merkt schon, dass es hier
oben kühler ist. Zwischendurch müssen wir wieder unsere Eintrittskarten
herzeigen aber dann geht’s zügig weiter. Wir hätten diese Anlage gerne in der
Hochblüte ihrer Zeit gesehen.
Kurz nach 17:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück
in die Stadt und ins Hotel. Nach dem Duschen machen wir kurze Rast im Bett. Ich
döse und Werner sieht dabei auch noch fern. Bis 19:30 schlagen wir so die Zeit
tot, dann stürzen wir uns wieder ins Gewühl. Heute ist das Restaurant „Taberna
Salinas“ unser Ziel. Wir nehmen im Lokal Platz, erstens haben sie vor der Tür
nur wenig Platz, zweitens fahren immer wieder Autos vorbei und drittens ist es
drinnen eh kühler als draußen. Wir sind die einzigen Gäste, die etwas zu Essen
bestellen. Werner nimmt ein Ochsenschwanz Gulasch und ich Salat mit Ziegenkäse
und Schinken. Bier als flüssiges Nahrungsmittel gehört dazu.
Danach ein Verdauungsspaziergang zurück ins Hotel und
ein Gute Nacht Bier im Navas 14. Die Koffer sind schnell eingepackt, weil eh
nicht viel herausgenommen.
Morgen fahren wir nach Ubeda. Mal sehen, was uns dort
erwartet.
26.06.2012, schön
40° C
Gut
geschlafen und vom Wecker aufgeweckt worden. Wir packen unsere Siebensachen und
nach der Morgentoilette gehen wir frühstücken. Heute ist der Hunger nicht so
groß und nach einem Toast mit Wurst und Schinken verlassen wir den
Frühstücksraum, um unser Gepäck zu holen. Wir platzieren es in der Lobby und
gehen die paar Meter zur Parkgarage. Bezahlt ist schnell, der Auri ausgeparkt
und nach 10 min. stehen wir wieder vor dem Hoteleingang.
Als
hätten wir es nie besser gewusst, parken wir in der Straße direkt vor dem
Eingang des Hotels und Werner holt unsere Koffer heraus und schupft sie in den
Auri. Im Rückwärtsgang in die Einbahnstraße retour und ab geht die Fahrt.
Hinaus aus dem Zentrum Granadas in die Vorstadt und dann über die Autobahn und Bundesstraßen
in Richtung Ubeda.
Im
Gegensatz zur Küstenstraße, die landschaftlich nichts hergegeben hat, bietet
die Gegend im Landesinneren die verschiedensten Farben. Die Erde hier leuchtet
in Grau- und Rottönen und zwischendurch gibt es Kornfelder, deren Gelb umso
mehr heraussticht. Grün sind hier nur die Kronen der Olivenbäume.
Olivenplantage reiht sich an Olivenplantage und zwischendurch wieder Korn.
Erinnert ein bisschen an die Toskana. Hie und da passieren wir Straßendörfer
und die meisten Menschen werden hier in den Olivenöl-Fabriken Arbeit haben.
Entlang
der Straße wächst auch der Oleander. Ab und zu in Buschgruppen dann wieder mal
auch als Baum. Wir wollten eigentlich eine Straße abseits der
Hauptverkehrsverbindung fahren aber genau die ist wegen Bauarbeiten gesperrt.
Wenn
ich es nicht besser wüsste, könnten wir hie und da auch durch Arizona fahren.
Die Straße scheint manchmal so durch den Berg gesprengt worden zu sein. Die
Fahrt verläuft ohne Aufregung und um die Mittagszeit herum kommt Ubeda ins
Blickfeld. Die Stadt thront auf einem Hügel und grüßt von der Ferne. Es dauert
noch eine Weile, bis wir die Straße nach Ubeda hineinfahren und so breit die
Landesstraße zuvor war, so eng sind die Gässchen jetzt wieder. Mit dem Auri
kommt Werner schön durch und im Halteverbot vor dem Hotel parken wir
kurzfristig, um das Gepäck auszuladen und den Check in hinter uns zu bringen.
Die
Lady an der Rezeption versteht nur Spanisch (im wahrsten Sinn des Wortes).
Werner kann sich soweit mit ihr verständigen, dass wir unser Zimmer bekommen.
Wir bringen das Gepäck hinauf und gehen wieder in die Lobby. Auf unserem
Voucher steht etwas von Parkplatz reserviert und nach einem Telefonat mit der
Parkgarage warten wir darauf abgeholt zu werden. Ca. 15 min. später kommt ein
älterer Mann und fährt mit uns zur Garage. Keine 5 min. zu Fuß sind wir
hinterher wieder im Hotel.
Wir
legen eine Rast bis 14:00 Uhr ein und gehen dann durch die Gassen von Ubeda. Es
ist mächtig heiß und in einer Bar setzen wir uns und bestellen ein kühles Bier
und Tapas. Chips mit Salzmandeln und Chorizoscheiben vertreiben den kleinen
Hunger und das Bier den Durst. Bei der Hitze sind nicht viele Leute unterwegs
und nach einer Runde, die uns bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei
bringt, landen wir wieder im Hotelzimmer.
Ich
komme mir vor wie ein Kelomat, kurz vor dem Ausfahren. Auf dem Bett
ausgestreckt, kühle ich schön langsam wieder ab. Werner nimmt sich den Grumpie
als Spielzeug, ich döse im Halbschlaf dahin. Während ich schlummere, sucht
Werner im Net nach einem geeigneten Lokal fürs Abendessen.
Endlich
19:00 Uhr und wir brechen wieder auf. Die Sonne brennt uns zwar nicht mehr so
stark auf den Pelz aber heiß ist es noch immer. Wir gehen wieder durch Gassen
und finden den Weg zum Lokal „Museo Agrícola de Úbeda“. Aufgesperrt wird um
20:00 Uhr und jetzt ist es gerade mal 19:30 Uhr. Was tun? Wir gehen wieder in
den inneren Kern der Altstadt zum „El Marques“, bei dem der Kellner gerade für
den „Garten“ die Tische herrichtet. 19:45 Uhr passt gut für ein Bier und Tapas.
Ein zweites Bier mit Tapas geht sich auch noch aus und endlich um 20:15 Uhr
bekommen wir die Speisekarte.
Werner
bestellt sich Fisolen mit Eierspeise und ich einen Fleischspieß mit Gemüse,
Bratkartoffeln und Knoblauchsoße. Wir teilen beide Gerichte und dann passt das.
Ein drittes Bier mit Garnelen als Nachspeise und so gegen 21:30 Uhr brechen wir
auf ins Hotel. Es ist noch immer wohlig warm und wir freuen uns auf eine
lauwarme Dusche und unser Bett. Heute sind die Betten getrennt. Wir können uns
gerade mal die Hände reichen.
27.06.2012, bedeckt
40 ° C
Eine
relativ laute und für Werner auch unbequeme Nacht liegt hinter uns. Vor unserem
Fenster ist eine Ansammlung von Kanaldeckeln und jedes Mal, wenn ein Auto
darüber fährt, scheppern die. Während der Nacht sind es zwar nicht so viele
Autos gewesen aber hie und da gab´s nen Gong.
Das
Frühstück fällt relativ dürftig aus, das Angebot ist hier nicht so reichlich
wie in den Tagen zuvor. Werner ist heute der Prinz auf der Erbse, ihm war die
Matratze zu hart. Wir bekommen an der Rezeption den Schlüssel für das
Garagentor und nachdem wir das Auto abgeholt haben, laden wir unser Gepäck ein
und erledigen den Check out.
Die
Zwillingsstadt von Ubeda, Baeza, steht auf dem Programm am Weg nach Cordoba.
Wir fahren zuerst auf der Autostraße und dann nach Baeza hinein wieder durch
enge Gässchen zur öffentlichen Parkgarage. Heute ist es zwar nicht so sonnig
aber nicht minder heiß. Wir passieren alte Häuser entlang der Stadtmauer und
kommen zur Kathedrale. Wieder kein Eintritt ohne Cash. Pro Person € 4,- das ist
uns zu viel. Also nur Fotos von außen und dann hinunter ins Zentrum der Altstadt.
Um diese € 4,- kaufen wir uns lieber 2 Coke. Die sollen gleichzeitig unseren
Kreislauf ein wenig auf Vordermann bringen.
Wieder
auf der Autobahn rauschen wir durch bis Cordoba. Wir kommen vorbei an
Kornfeldern, Olivenhainen – soweit das Auge reicht – und Überraschung, in der
Provinz Cordoba (zuvor waren wir noch in der Provinz Granada) da werden auch
Mais und Sonnenblumen angebaut. Die drängen hier die Oliven in den Hintergrund.
Kurz vor 14:00 Uhr nehmen wir die Ausfahrt in die Stadt. Auch hier haben wir
ein Hotel in der Altstadt gebucht und Nuevi hat Mühe, uns dorthin zu bringen. Erstens
ist wieder mal die Straße gesperrt und zweitens müssen wir in eine
verkehrsberuhigte Zone einfahren. Unser Losungswort „Hotel Maimonides“ öffnet
uns die Schranke.
Wir
erledigen den Check in und bringen Auri in die Parkgarage direkt neben dem
Hoteleingang. Mit dem Lift geht’s rauf ins Zimmer und wir halten erst einmal
Siesta. So gegen 15:00 Uhr schmeißen wir uns wieder ins Gewühl der engen
Gassen. Einheimische sind nicht viel unterwegs, nur Touristen. Wir kaufen uns
in einer Bar Tapas und ich trinke anstelle von Bier ein Glas Sangria. Dann steigen
wir hinauf ins Jüdische Viertel und weiter bis in den Stadtteil Santa Marina.
Hier gibt es eine Christusstatue umgeben von Laternenranken. Beim Zurückgehen
besichtigen wir noch die Innenhöfe des Palastes de Viana.
Werner
rennt wie ein Glöckerl während ich wieder einem Kelomat gleiche. Wir gehen die
Straße hinunter bis zum Rio Guadalquivir
und dann weiter bis zur alten Römerbrücke. Durch deren Tor wieder hinauf
in die Altstadt und zurück ins Hotel.
Ich
brauche dringend eine Dusche und Kopfwäsche. Werner wartet geduldig bis das Bad
für ihn frei ist. Heute spielt Spanien gegen Portugal und im Fernsehen ist
schon Fußball-Fieber ausgebrochen. Kurz nach 20:00 Uhr machen wir uns auf
Restaurant-Suche. Es ist immer noch ehr warm und im Freien sitzen wäre Wahnsinn.
Wir ziehen ein wenig um die Häuser und landen im Patio de la Juderia. Die
Tischchen im Innenhof sehen einladend aus und auf der Speisekarte werden wir
sicher das geeignete finden. Wir bestellen unser Nationalgetränk und Werner
wählt Kotelett auf andalusische Art und ich nehme eines der typico Menues.
Zuerst bekomme ich Auberginen im Backteig mit Honig beträufelt. Schmeckt gut
und wir nehmen es als Tipp für zuhause mit. Dann eine Schweinsroulade gefüllt
mit iberischem Schinken ebenfalls im Backteig – na ja. Als Dessert wähle ich
aus dem Obstangebot ein Stück Wassermelone.
Unser
Verdauungsspaziergang zurück ins Hotel führt uns rund um die Mezquita. Aus den
Lokalen dringt die Fußballübertragung und Werner freut sich schon aufs
Fernsehen im Zimmer.
Morgen
ist wieder ein Tag bei mehr als 40 °.
28.06.2012, schön
41 ° C
Heute
werden wir wieder vom Wecker geweckt. Das Aufstehen fällt uns beiden schwer
obwohl wir gut geschlafen haben. So gegen 08:45 schwingen wir uns aus den
Betten und kurz nach 09:00 Uhr sitzen wir beim Frühstück. Hier gibt es auch
Warmes zur Auswahl.
Wir
holen unsere 7 Sachen vom Zimmer und gehen nur über die Gasse in die Mezquita.
Dort kaufen wir die Tickets und dann sind wir im Inneren eines Kuddelmuddels
aus muslimischer und christlicher Kultur. Laut der Geschichtslektüre waren
zuerst die Christen da, dann eroberten die Moslems die Stadt, zerstörten die
christliche Kirche und bauten die Moschee. Später dann eroberten die Christen
Cordoba zurück und bauten Teile der Moschee für eine Kathedrale um.
Wir
staunen wieder einmal, welche Arbeit hier geleistet wurde. Die feinen
Verzierungen, die Rundbögen alles kunstvoll ausgearbeitet. Wieder heraußen
gehen wir über die „Römerbrücke“ über den Rio Guadalquivir zum Torre de la
Calahorra und machen von dort aus Fotos auf die Mezquita bzw. das Römer Tor.
Heute lässt es sich noch aushalten in der Sonne und wir gehen wieder zurück ans
andere Ufer und hinein ins Jüdische Viertel.
Dort
schlendern wir durch die engen Gässchen, die manchmal wie ein Labyrinth anmuten
und lassen uns immer überraschen, wohin die Wege führen. Punktgenau zur Capilla
Mudejar de St. Bartholomé, in den Patio Zoco Municipal (schöner Innenhof mit
kleinen Geschäften der dort ansässigen Kunsthandwerker). Dann weiter zur
Synagoge und dann bis zum nächsten Café. Hier gönnen wir uns ein kleines Bier
und Tapas. Auf dem Rückweg ins Hotel kaufen wir noch zwei spanische Fächer und
ein Glockenspiel als Souvenirs für zuhause. Im Hotel schmeißen wir uns aus dem
Gewand, unter die Dusche und aufs Bett. Um 15:30 Uhr geht’s wieder weiter.
Werner
möchte wissen ob man auf den Glockenturm der Mezquita hinaufsteigen kann bzw.
ob man vom Minarett noch etwas erkennen kann. Beides können wir danach mit NEIN
beantworten. Dann schlendern wir hinunter zur Alcazar de los Reyes Cristianos.
Eine Palastanlage in der wir die schönen Gärten besichtigen können. Mit unserem
Eintritt haben wir auch die Möglichkeit, um 22:00 Uhr eine Show zu erleben.
Mir
schlägt die Hitze, sicher über 40 ° aufs Gemüt und ich schleiche mehr als ich
gehe wieder in den Altstadtkern zurück. Werner hat Erbarmen und wir kaufen uns
in einem Café eine eiskalte Cola. Danach ist der restliche Weg zurück ins Hotel
zu schaffen.
Ich
hau mich aufs Bett und döse, während Werner den Weg für morgen durchgeht und
ein Lokal fürs letzte Abendessen in Cordoba sucht. Er entscheidet sich für das „Casa
Pepe de la Juderia“. Kurz vor 19:00 Uhr ziehen wir uns wieder an und suchen den
Brunnen mit dem Pferdchen obenauf auf der Plaza del Potro. Fotos, Filmsequenz
und langsam zurückgehen. Zwischenstopp in der „Taberna Jaular“ für 2 Bierchen.
Vor 20:00 Uhr brauchen wir gar nicht zum Essen fragen.
Leicht
gekühlt durch die Gassen zurück in die „Heimat“ und ins“ Casa de Pepe“. Gleich
beim Eingang die Frage Tapas oder Restaurant? Wir haben uns für Tapas
entschieden und dürfen in einem kleinen Stüberl sitzen. Wir bestellen Gazpacho
5 verschiedene Tapas und natürlich Bier. Heute passt noch eine Nachspeise in
die Bäuchlein und als Verdauungsschnaps ein Brandy und ein orujo de hierbas
(Kräuterlikör).
Im
wahrsten Sinne des Wortes abgefüllt machen wir uns auf den Weg zurück zum
Alcazar de los Reyes Cristianos und warten im Park die 15 min. bis zum Einlass.
Zuerst bekommen wir eine kurze Videovorführung über die Geschichte Cordobas.
Dann gehen wir hinaus in die Gärten und es beginnt eine Lichtershow mit
Einlagen der Springbrunnen in den Wasserbecken. Das ganze wird mit
mittelalterlicher, teilweise sakraler Musik untermalt.
Eine
Stunde werden wir so berieselt und wir stellen im Nachhinein fest, dass sich
das Warten gelohnt hat. Normalerweise liegen wir um die Zeit schon in den
Federn bzw. hätte sich Werner das Fußballspiel Deutschland gegen Italien
angesehen. Wir erfahren auch so, dass Italien gleich in der 1. Hälfte 2 Tore geschossen
hat. Am Ende der Show holt sich Werner das Endergebnis aus dem Netz.
Ein
letzter Rundgang zurück ins Hotel und noch einmal ein Date mit der Dusche.
Morgen verlassen wir Cordoba in Richtung Sevilla.
29.06.2012, schön
40 ° C
Koffer
wieder vollständig einpacken, frühstücken und Koffer holen und ins Auto
verstauen. Check out und ab geht die Fahrt. Vor der Mezquita macht Werner noch
ein Foto vom Auri. Wir verlassen Cordoba mit einem letzten Blick auf die
Mezquita und fahren in Richtung Sevilla weiter.
Unser
erster Sightseeing-Stopp führt uns zur Palastanlage Medina Alzahara. Wir parken
den Auri auf dem großen Parkplatz vor dem Museum und wollen den Bus hinauf zur
Ausgrabungsstätte entern, da heißt es: Zuerst Ticketing und dann Busfahren. Also holen wir uns Gratis-Tickets für
EU-Bürger und steigen dann wieder in den Bus. Für € 2,10 pro Person lassen wir
uns hinauf zum Eingang der Palastanlage chauffieren.
Wir
bekommen Folder in Deutsch und dann gehen wir schon los, durch die privaten und
offiziellen Räume des Kalifen. Gott sei Dank ist es noch nicht so heiß und hier
oben geht auch der Wind, wenn auch ein warmer.
Wir
können die Schönheit und den Glanz der Anlage nur erahnen, nur wenig ist von
diesem Palast übrig bzw. teilweise restauriert. Neben den Gebäuden hat es auch
Gärten gegeben, in denen man sich die Zeit vertreiben konnte. Bis wir zum Bus
kommen hat es schon wieder angenehme 40° und wir kühlen uns im klimatisierten
Bus wieder ab.
Im
Auri ist es schon wohlig warm aber nach kurzer Fahrt lässt es sich wieder
aushalten. Die Fahrt verläuft ohne große Aufregung auf der Schnellstraße und
wir kommen wieder vorbei an Oliven, Mais, Sonnenblumen und heute auch an
Orangenplantagen. Je näher wir der Provinz Sevilla kommen, desto mehr haben wir
den Eindruck, dass hier die Landwirtschaft an erster Stelle der Brötchengeber
steht.
Bis
nach Carmona fahren wir auf Nebenstraßen und die sind bei weitem nicht so gut
beisammen wie die Hauptstraßen. Mehr wie 40 km sind teilweise nicht drinnen,
wenn man dem Auto nicht die Beine brechen will. In Carmona parken wir außerhalb
der Stadtmauern und gehen zu Fuß durch die Puerta de Sevilla und hinein in die
Touristeninfo. Hier bekommen wir neben einem Stadtplan auch die Tickets für den
Torre dei Oro. Wir steigen die Stufen hinauf und überblicken die Stadt. Danach
leisten wir uns in der „Botega el Arco“ ein kühles Bier und Tapas. So gestärkt
steigen wir die Straße hinauf zum Plaza San Fernando und weiter zur Puerta de
Cordoba. Wieder retour führt unser Weg zum Alcazar del Rey Don Pedro und zurück
zur Puerta de Sevilla.
Wir
gehen ca. 15 min. weiter, um die römische Grabanlage Necropolis Romana noch zu
besichtigen. Auch dort brauchen wir als EU-Bürger keinen Eintritt bezahlen und
wieder wandern wir zwischen Zeitzeugen einer vergangenen Kultur. In manche
Grabanlagen können wir hinuntersteigen, andere nur von oben besichtigen.
Heiß
ist es und auf dem Rückweg zum Parkplatz machen wir eine Trinkpause in der „Botega
el Estribo“. Je zwei Cola für uns und gratis Tapas vom Wirt. So wie wir zu Fuß
zur Necropolis Romana gegangen sind, fahren wir mit dem Auto in Richtung
Sevilla. Den Hatscher von 30 min. hätten wir uns also sparen können aber dann
hätten wir auch keine Cola bekommen.
Jetzt
haben wir genug vom alten Zeug und außerdem ist es eh schon wieder zu heiß zum
Herumlaufen. Bis Sevilla fahren wir also auf der Schnellstraße durch. Wir
kommen ganz gut in die Innere Stadt hinein und Nuevi bringt uns punktgenau vor
unser Hotel, wäre da nicht wieder eine Baustelle, die uns die Einfahrt in die
Straße versperrt. Also fahren wir hintenherum.
Check
in und Auri wird mit dem Lift in die Garage gebracht. Wir beziehen unser Zimmer
– ganz in Ordnung – und Werner tüftelt gleich einmal den Rundgang für morgen
aus. Danach werfen wir uns ins Gewühl. Freitagabend, da ist schon was los in
den Straßen. Wir suchen ein Restaurant etwas abseits der Hauptstraße und landen
im „Dona Lina Tapas“. Werner isst wieder einmal Rabo de Toro (Ochsenschwanz
Gulasch) und ich entscheide mich heute für Paella. Beide sind wir zufrieden und
Bier rundet die ganze Sache ab.
Ein
Verdauungsspaziergang in die belebteren Straßen und in der Bar Gonzalo legen
wir noch einen Stopp für einen Gute Nacht Drink (Sherry und Sangria) ein, bevor
wir ins Hotel zurückgehen.
Morgen
heißt es: Sevilla wir kommen!
30.06.2012, schön
37 ° C
Heute
gehen wir als erstes in die Kathedrale. Teile sind für eine Messe abgesperrt
und können nicht besichtigt werden. Diese Kirche ist der größte gotische Bau
der Welt, wir finden, unser Mariendom kann an Glanz mithalten.
Zweiter
Sightseeing-Stopp ist der Palast Reales Alcazares. Diese riesige Palastanlage
hat Peter der Grausame für sich und seine Familie bauen lassen. Ein Maurenfürst
aus dem Geschlecht der Nasriden (Granada) hat dem König seine Baumeister
ausgeliehen. Der maurisch angehauchte Teil des Palastes ist eindeutig der
schönere.
Wir
schlendern mit vielen anderen Touristen durch die Gänge und wieder einmal wünschen
wir, wir könnten das alles zur damaligen Zeit erleben. Was haben die Bewohner
mit so viel Platz und so vielen Gärten angestellt. Haben sie alles bewohnt,
haben sie jeden Garten, jeden Winkel des Palastes genutzt?
Weiter
geht es zum Plaza de Espana. Dieses wunderschöne Bauwerk wurde 1929 für die iberoamerikanische
Ausstellung gebaut. Wir sind begeistert und wandern die Hälfte des Säulengangs
hindurch, immer mit Ausblick auf den Brunnen in der Mitte der Plaza. Vor dem im Halbkreis angelegten Gebäude gibt
es einen künstlich angelegten Kanal, ebenfalls im Halbkreis, auf dem man mit
Ruderbooten fahren kann. Erinnert ein wenig an Venedig, nur hier darf man
selbst an die Ruder.
Durch
den Parque de Maria Luisa kommen wir wieder in die Innenstadt. Herumstreunen
bei Königs macht durstig und hungrig zugleich. Wir ziehen durch die Gassen und
lassen uns im La Alacene auf Bier, Cola und Tapas nieder. Der Weg ins Hotel
fällt dann gleich leichter. Wir ruhen erst einmal bis 16:00 Uhr und dann ziehen
wir wieder los.
Zum
Plaza Nueva, zur Brücke Puente de Isabel II, zur Stierkampfarena, der Plaza de
Toros und weiter zum Torre del Oro. Vorbei am Krankenhaus Hospital de la
Caridad leisten wir uns im „El Tuco“ wieder ein kühles Getränk. Zweiter Stopp
im Zimmer und nach dem Duschen überlegen wir, wo wir abendessen wollen.
Wir
entscheiden uns für das „La Esquinita de Arfe“, ein unscheinbares Lokal mit
guten Tapas. Der Verdauungsspaziergang
führt uns wieder in die belebteren Viertel von Sevilla und ein letzter Drink im
„Horno de San Buenaventuro“. Es ist wirklich amüsant, die vorbeiziehenden
Menschen zu beobachten. Aus dem Seitenschiff der Kathedrale kommt um 22:15 Uhr
noch ein frisch vermähltes Paar heraus – so spät kann man bei uns zuhause
sicher nicht mehr kirchlich heiraten.
Wieder
geht ein Aufenthalt während unseres Urlaubs zu Ende. Morgen darf der Auri
wieder Liftfahren und dann geht’s weiter über Cádiz nach Jerez de la Frontera.
01.07.2012, schön
32 ° C
Aufstehen,
Koffer fertig machen, frühstücken, Koffer ins Auto bringen und Check out. Eine
letzte Runde mit dem Auri durch die Gässchen und dann sind wir schon wieder auf
der Hauptverkehrsstraße hinaus aus Sevilla in Richtung Cádiz unterwegs. Wir
kommen an einem Einkaufscenter, einem Outlet und später wieder an Feldern von
alten Bekannten (Oliven, Mais oder Sonnenblumen) vorbei.
Werner
hat den Nuevi auf kürzeste Strecke programmiert und wir fahren auf Straßen, die
normale Touristen niemals wählen würden. Bis hier her ist das Geld aus der EU
noch nicht geflossen. Stellenweise solche Schlaglöcher, dass man Angst haben
muss, dem Auto nicht die Achsen zu brechen.
Der
letzte Rest der Strecke bis nach Cádiz ist dann wieder Autobahn und in Cádiz
entern wir eine Parkgarage im Zentrum der Altstadt. Wir haben Glück und in der
Nähe des Aufgangs ist auch gleich eine Tourist Info. Dort holen wir uns einen
Stadtplan und Infos für die Points of Interest. Als erstes steuern wir gleich
die Kathedrale an – besser gesagt, deren Turm. Den schrauben wir uns auf einer
Rampe hinauf und genießen von ganz oben einen tollen Rundblick über Cádiz bzw.
aufs Meer hinaus. Die € 10,- für uns beide haben sich gelohnt.
Dann
gehen wir durch die Gassen in Richtung Strand und gönnen uns vorher noch ein
Bierchen und Tapas im „Meson de la Posadilla“. Entlang der Mauer gehen wir bis
zum Castillo de Santa Catalina. Vorher kommt noch ein Stück Badestrand, hier
picken die Cadizer aufeinander wie die Sardinen in der Dose. Lädt wirklich
nicht zum Baden ein. Wir besichtigen das Castillo und gehen dann durch die
Stadt zurück zur Parkgarage. Einige Points of Interest hat Werner im Bild
festgehalten.
Wir
holen den Auri und fahren einen Teil der Strecke zurück bis Jerez de la
Frontera. Der Umweg hat sich aber gelohnt, Cádiz hat uns gefallen. 30 min.
später sind wir in Jerez und parken kurz vor dem Hotel um einzuchecken. Dann
bringen wir den Auri auf den privaten Parkplatz des Hotels und beziehen unser
Zimmer.
Nach
einer 2stündigen Rast brechen wir kurz nach 19:00 Uhr in die Innenstadt auf.
Werner hat zuvor auf dem Plan noch die Sandeman Winery ausgemacht und für das
Abendessen ein paar Lokalvorschläge. Heute ist auch noch das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft
und die Spanier spielen ja gegen die Italiener. Wir setzen uns ins „Meson
Alcazaba“ und erfahren vom Wirt, dass es Essen erst ab 20:00 Uhr gibt. Geht okay
aber die 2 Bier bekommen wir sofort. Kurz vor 20:00 Uhr bekommen wir die Speisekarte und können sie
schon mal studieren. Werner wählt Carrillada Iberico und ich Chuletas de
cordero y ensalada. Zum Naschen gibt’s schon Oliven mit Silberzwiebeln und danach
Karotten in Knoblauchsauce. In der Zwischenzeit hat sich das Lokal mit
Einheimischen gefüllt, die hier das Fußballspiel verfolgen wollen. Das Essen
schmeckt uns und Spanien führt in der 1. Halbzeit 2:0. Wir gönnen uns noch
einen Brandy als Verdauungsschnaps und in der Pause machen wir uns auf den
Heimweg.
Im
Irish-Pub gegenüber dem Hotel ist kein Platz mehr frei, wir müssen auf ein Gute
Nacht Guinness verzichten. Vom Bett aus sehen wir uns die zweite Halbzeit an.
Endstand: 4:0 für Spanien. Die Italiener sind am Boden zerstört. Werner muss
dem Günter unbedingt noch eine SMS schreiben, die Grubis sind jetzt gerade in
Italien und erleben dort die Niederlage ihrer zweiten Heimat. Trost wäre
notwendig aber wie ich den Werner kenne, wird der Text eher in die andere
Richtung gehen. So ist das Leben.
02.07.2012, schön
35 ° C
Gleich
nach dem Aufstehen noch eine SMS wegen Marks Geburtstag. Gewaschen, geschnäuzt
und gekampelt gehen wir Frühstücken. Ich nehme nur Cornflakes, Kaffee und Toast
mit Marmelade. Das gestrige Abendessen ist mir schwer im Magen gelegen.
Kurz
noch mal ins Zimmer, um den Schlachtplan für heute noch einmal zu besprechen.
Zuerst gehen wir in den Altstadtkern, besichtigen dort alles, was es zu
besichtigen gibt. Wir löhnen sogar € 10,-, damit wir in die Kathedrale hinein
dürfen. Schön langsam wird es heiß und auf einer schattigen Plaza gönnen wir
uns kühle Getränke.
Um
13:00 Uhr haben wir einen Termin für eine Führung in der Botega Sandeman. So
gegen 12:00 Uhr verlassen wir das Lokal und schlendern durch das Gassengewirr
in Richtung Botega. Die Sonne glüht uns schon auf den Pelz und wir sind froh,
ins Innere des Gebäudes zu kommen. Dort kauft Werner unsere Tickets und dann
heißt es noch 20 min. warten. Mittlerweile trifft ein Bus deutscher Touristen
ein und wir befürchten schon, im Rudel durch die Botega geschleift zu werden.
Gott
sei Dank gehen die getrennt und wir sind letztendlich nur zu viert. Ein Ehepaar
aus Stuttgart und wir. Gewandet wie der
spanische Don Sandeman führt uns Ana Rosa durch die Hallen und erklärt den
Prozess vom Pflanzen des Weinstocks bis hin zum fertigen Wein. Sherry wird
abgeleitet von Jerez und hier in Spanien sagt keiner Sherry sondern einfach
Jerez.
Am
Ende der Tour gibt es Kostproben vom trockenen bis hin zum süßesten Wein. Wir
haben Glück und bekommen ausnahmsweise je ein Glas des teuren Sherry Royal
Ambrosante Pedro Ximénez 20 YO. Der riecht zwar überhaupt nicht aber schmeckt
dafür umso besser – im Abgang nach süßen Rosinen. Wir dürfen Ana Rosa noch im Dress fotografieren
und versprechen, ihr ein Foto zu mailen. Danach geht es zurück ins Hotel, ich
bin reif für ein Nickerchen.
Vor
dem Abendessen duschen wir noch und dann brechen wir wieder auf. Wieder in die
Altstadt und wir gehen nicht weit, bis wir ein Lokal entdecken. Im Garten der
„Bar Barbiana“ nehmen wir Platz und Werner
bestellt sich Tapas und belegte Brote während ich mich für Eierspeise
mit Iberischem Schinken und Garnelen entscheide, dazu gibt’s Bier und Cola.
Gestärkt
gehen wir durch die Fußgängerzone und halten nach einem Geschäft mit
Ansichtskarten Ausschau. Wir finden keines und
deswegen geht es zurück zum „El Gallo Azul“. Hier trinken wir einen
Jerez als Abschluss für den heutigen bzw. letzten Abend in der Stadt. Danach
schauen wir bei dem Ringelspiel, das wir heute Vormittag entdeckt haben,
vorbei. Jetzt ist es abgedeckt und dreht sich im Kreis. Das gefällt den meisten
mitfahrenden Kindern, nur eines weint sich die Seele aus dem Leib.
Zurück
ins Hotel und wir stehen vor verschlossener Zimmertür. Ein update des
Schlüssels an der Rezeption bringt auch nichts. Her mit einem neuen Schlüssel.
Gemütlicher Ausklang und morgen geht es
weiter nach Ronda. Mit der heutigen Nacht sind es nur mehr 3 Nächte hier in
Spanien.
03.07.2012, schön
35 ° C
Heute
gibt es Frühstück im Untergeschoß aber die Auswahl ist sogar noch größer als
gestern. Wahrscheinlich mussten wir gestern ausweichen, weil im Keller
gearbeitet wurde. Danach checken wir out und fahren los in Richtung Ronda.
Wir
fahren wieder übers Land und neben den bekannten Dingen sehen wir heute auch
Rinderherden, Pferde und ganz kurz einmal eine Handvoll Schafe. Die liegen
erledigt in der Sonne und können einem leidtun. Gott sei Dank hat der Auri eine
Klimaanlage.
Wir
haben einen Halt in Tarifa geplant, dem südlichsten Punkt Europas und nur 13 km
Seeweg von Afrika entfernt. In Tarifa treffen der Atlantik und das Mittelmeer
aufeinander. Wir parken das Auto auf einem bewachten Parkplatz und gehen zu Fuß
in die Stadt hinein. Werner kauft in einem Laden eine Ansichtskarte und ich mir
eine „Hosenscheißer“-Hose. Dann geht es hinunter zum Hafen und dem besagten
Punkt. Am Meer bläst ein starker Wind, der den Sand ins Land hereinweht. Wir
bekommen das auf dem Fußweg hinüber zur Festungsanlage und wieder zurück zu
spüren.
Hier
ist zwar der Strand schön aber keine Menschenseele badet bei dem Wind. Im
Reiseführer wird der Strand als Paradies für Surfer uns Kitesurfer bezeichnet.
Der Sand setzt sich in den Haaren, im Gesicht und den Ohren – eigentlich
überall fest. Wir setzen und in die Strandbar „Alameda“ und trinken ein Cola.
Dann wieder zurück zum Auto und weiter geht die Fahrt. Unsere heutige Strecke
ist mit ca. 260 km die längste und führt uns vom Landesinneren ans Meer und
wieder ins Landesinnere.
Über
Bergstraßen vorbei an sogenannten weißen Dörfern schrauben wir uns hinauf und
wieder hinunter bis wir zu Mittag auf einer Passhöhe ein Lokal, das „Puerto del
Espino“, zum Essen entdecken. Wir bestellen uns Cola und Pinchito Moruno
(Fleischspieß mit Currygewürz und Pommes). Schmeckt ausgezeichnet und stillt
den kleinen Hunger.
So
gegen 16:00 Uhr fahren wir durch Rondas Altstadt und über die bekannte Puente
Nuevo. Unser Hotel liegt gleich rechter Hand auf der anderen Seite der Brücke
und wir parken den Auri quer in der Ladezone. Das bringt gleich einmal
Strafpunkte an der Rezeption und die Aufforderung, das Auto schön einzuparken.
Eventuell möchten ja auch andere Gäste vor dem Hotel ihr Gepäck ausladen.
Dann
bekommen wir den Zimmerschlüssel und die Erlaubnis, unser Gepäck hoch zu
bringen. Wieder in der Lobby gibt es die Einweisung zur Garage. Werner parkt
ein und muss als Pfand den Schlüssel hergeben. Unser Zimmer ist bis jetzt das
gewöhnlichste aber es punktet mit dem tollen Ausblick auf die Brücke bzw. in die
Schlucht.
Wir
befreien uns vom Sand mittels Dusche und dann machen wir uns auf den Weg in die
Touristeninfo. Dort erhalten wir eine Karte der Stadt und Infos zu guten
Lokalen. Wir sind nur eine Nacht hier in Ronda also heißt es Sightseeing so
viel es geht. Die wichtigsten Points of Interest ziehen wir uns rein, kaufen
uns zwischendurch ein kühles Bier im „La Pilastra del Torero“ und steigen dann
noch einen Teil eines Fußweges hinunter in die Schlucht für ein tolles Foto hin
zur Brücke. Der Aufstieg ist schweißtreibend und kostet Kraft.
Anhand
der Karte suchen wir die Lokale, die uns empfohlen wurden. Wir kommen durch die
Fußgängerzone und staunen über das Gewurle von Menschen. Nicht einmal in den
größeren Städten wie Málaga oder Granada waren so viele Menschen unterwegs. Wir
entscheiden uns für das „La Tradicional“, ein unscheinbares Lokal ohne Flair
aber gutem Essen. Werner isst schon zum 3. Mal Rabo de Toro (diesmal a la
Ronda) und ich entscheide mich für Queso Frito (Ziegenkäse in Blätterteig
gebacken) auf Salat. Bier und Cola als Begleitung.
Lange
Zeit sind wir die einzigen Gäste und dann fällt eine Frauenrunde ein. Werner
zitiert Ana Rosa, die gemeint hat, spanische Störche klappern schneller als
österreichische. Spanische Frauen reden wie eine Salve aus einem
Maschinengewehr. Wir bezahlen und gehen wieder zurück ins Hotel. Auf der
Terrasse der Hotelbar trinken wir noch einen Brandy und sehen dem Mond beim
Aufwachen zu. Mittlerweile ist die Brücke beleuchtet und diese Stimmung möchten
wir noch in Bild und Film festhalten.
Schnell
die Kamera aus dem Zimmer geholt und noch einige Fotos geschossen. Der
Verdauungsspaziergang tut eh auch noch gut. Im Zimmer dann noch einmal unter
die Dusche und dann sollten wir auch einmal schlafen, es ist bereits 23:47 Uhr.
Morgen
ist auch noch ein Tag, der vorletzte.
04.07.2012, schön
40 ° C
Frühstück
auf Terrassien, wenn auch etwas karger als sonst. Danach holen wir das Auto aus
der Garage und fahren eine kleine Runde durch Ronda. Genau dort müssen wir
hinauf, wo wir gestern gestanden sind und ich mir gedacht habe, mein Leben nie
möchte ich diese Gasse hochfahren müssen. Werner packt das mit Links.
Wir
landen also wieder vor dem Hotel und parken ordnungsgemäß aber auf dem
Gehsteig. Die Koffer vom Zimmer holen, die Rechnung bezahlen und ab geht die
Fahrt. Auf guten Straßen fahren wir wieder durch das Land und treffen hie und
da unsere alten Bekannten, die entlang der Straße gedeihen. Windräder zur
Stromerzeugung gesellen sich heute auch wieder dazu.
Unser
Weg führt uns durch Antequera hinauf in den Parque Natural el Torcal. Auri
kraxelt die Serpentinen hinauf und darf dafür auf dem Parkplatz vor dem Center
rasten. Wir gehen die einstündige Runde durch die Karstfelsformationen. Es hat
sicher angenehme 40 ° aber hier oben weht eine leichte Brise und ab und zu gibt
es auch Schatten auf dem Weg. Mit Phantasie lassen sich in den Felsformationen
Gestalten bzw. Gesichter erkennen und der einstündige Weg ist schnell hinter
uns gebracht.
Im
Visitors Center kaufen wir uns Cola und Tomatensalat mit Thunfisch und
Zwiebeln. Danach fahren wir wieder in Richtung Antequera und vertrauen dem
Nuevi bei der Suche nach unserem letzten Hotel. 9 km lotst Nuevi uns wieder in
die Richtung aus der wir gekommen sind, bevor wir die Beschreibung auf dem
Voucher lesen und umkehren. Jetzt verlassen wir uns auf unsere Augen und sehen
diesmal auch die Schilder, die zum Golfkurs und dem „Hotel Convento la
Magdalena“ leiten.
Check
in dem 5 Sterne Hotel und wir haben als Abschiedsgeschenk ein wunderschönes
Zimmer. Nach der Bergkraxlerei rasten wir erst einmal und brechen um 18:30 Uhr
wieder nach Antequera auf. Dort parken wir das Auto etwas außerhalb und gehen
zu Fuß in den Stadtkern. Alle Sehenswürdigkeiten haben schon geschlossen und wir
konzentrieren uns auf die Suche nach den Lokalen, die im Reiseführer
vorgeschlagen wurden. Das erste hat geschlossen aber beim zweiten, dem „El
Angelote“, haben wir Glück.
Es
ist inzwischen nach 20:00 Uhr und wir bestellen Bier, Cola und Schwertfisch in
Rioja Soße und Fisch mit Garnelen, Gemüse und Kartoffeln. Schmeckt beides gut
und wir sind mit der Wahl zufrieden. Der Weg zurück zum Auto ist gleichzeitig
der Verdauungsspaziergang und dann beginnt wieder die abenteuerliche Fahrt
zurück zum Hotel. Weder Nuevi noch der Blacki finden den Weg. Wir verlassen uns
wieder auf das, was wir beschildert sehen.
Auf
dem Platz vor dem Hoteleingang stehen einige Tische mit Stühlen und wir
bestellen in der Hotelbar noch zwei Gläser Wein und Wasser. So genießen wir den
letzten Abend und begrüßen den Mond am Firmament.
Morgen
geht es zurück nach Málaga und ab in die Heimat.
05.07.2012, schön 30
° C
Heute
der Beweis, dass ein Frühstück in einem 5 Sterne Hotel auch mager sein kann.
Wir sind die einzigen und halten uns auch nicht lange auf. Danach holen wir
unsere Koffer und checken out. Die beiden Gläser Wein und das Mineral sind –
lt. Rezeption – nicht auf unser Zimmer gebucht worden also müssen wir auch
nichts bezahlen. Ein Geschenk des Hauses sozusagen.
Noch
ein wenig Sightseeing bevor wir nach Málaga fahren. Kurz vor den Toren von
Antequera gibt es zwei archäologische Stätten, wo man Megalithgräber,
sogenannte Dolmen besichtigten kann. Wir klettern also die Bergstraße vom Hotel
hinunter, kurven durch die Gassen von Antequera und fahren ein kurzes Stück
außerhalb auf den Parkplatz des Informationsgebäudes. Drinnen sehen wir ein
kurzes Video wie diese Dolmen gebaut wurden. Danach geht es raus in die Hitze
und rein ins Innere der Kultstätten. Hier liegen gleich zwei nebeneinander,
Dolmenes de Menga y Viera. Gigantisch, wenn man bedenkt mit welch primitiven
Mitteln diese „Gebäude“ erbaut wurden und wie gewaltig die Anstrengung gewesen
sein muss.
Ein
kurzes Stück weiter mit dem Auto, zum Dritten Dolmen, Dolmen del Romeral, der
auch als Grabstätte gedient hat. Laut dem Guide wohnt im Dolmen eine Schlange,
aber die ist nicht giftig. Wir gehen vorsichtig hinein aber scheinbar ist sie
gerade in der Arbeit. Dieser Dolmen unterscheidet sich durch seine Bauweise von
den beiden anderen. Er ist in der Iglu-Bauweise errichtet worden, das heißt,
nach oben hin wird die Decke zur Kuppel.
Wir
steigen wieder ins Auto und Werner programmiert den Nuevi ohne Autobahn bzw.
ohne Schnellstraße. Was passiert, er leitet uns wieder quer durch Antequera und
in Richtung Parque Torcal. Die Tankfüllung steht seit gestern Abend auf 2
Striche über Leer. Geht sich locker aus, die 50 km nach Málaga. Dass wir aber
schon zweimal kreuz und quer gefahren sind und es jetzt erst einmal wieder
bergauf geht, wird nicht bedacht.
Irgendwo
in der Pampas fängt dann der letzte Strich zu blinken an und es leuchtet die
Warnung „Low fuel“ auf. Super Abschiedsgeschenk von Werner an mich, ich liebe
diese Situationen. Breit und weit keine Tankstelle und wir keine Ahnung wo wir
sind. Werner programmiert den Nuevi auf Autobahn und Schnellstraße um und so
fahren wir halt, immer die Angst im Nacken, dass uns der Sprit ausgeht. Das
heißt, nur ich habe die Angst im Nacken und mein Magen fühlt sich an wie ein
Luftkissen ohne Vakuum.
Zu
Beginn unserer Reise hat der Angestellte von Malagacar zu Werner gesagt, er
muss das Auto leer zurückbringen. Restbenzin (eigentlich Diesel) wird nicht
ersetzt, mein Schotte hat das nur allzu wörtlich genommen.
Lange
Rede, kurzer Sinn, wir schaffen es noch bis zur Autovermietung. Ich bin
erleichtert und beginne mich zu entspannen. Die Angestellte nimmt unser Auto
entgegen, heißt uns einsteigen und fährt uns mit dem Auri noch zum Flughafen.
Jetzt muss der Auri aber seine letzten Reserven locker machen, kein Problem,
meint die junge Lady. Hopp raus aus dem Auto, letzter Check ob alles ausgeräumt
und Adios. In der Abflughalle kommen wir drauf, dass unser Haustürschlüssel
noch am Aurischlüssel hängt – auch das noch. Werner ruft bei der Autovermietung
an und ersucht um Zustellung des Schlüssels. Auch das ist kein Problem, mit der
nächsten Fuhre Heimreisender kommt der Schlüssel mitgeliefert.
Um
13:15 Uhr sind wir endlich komplett. Unser Flieger geht aber erst um 17:20 Uhr,
das heißt, wir können eh nicht vor 15:00 Uhr einchecken. Bei einem Burger King
lassen wir uns auf Cola und ein Whopper Menü nieder und ich halte den Tag auf
„Papier“ fest. Kurz vor 15:30 Uhr können wir dann das Gepäck einchecken und die
Sicherheitskontrolle passieren. Meine Souvenirs im Rucksack bereiten keine
Probleme und Werner kann sogar die kleine Wasserflasche behalten. Drinnen
streunen wir durch die Duty-free Läden und suchen kurz vor dem Abflug unser
Gate. Boarding geht rasch und pünktlich um 17:20 Uhr heben wir aus Malaga ab. Ciao Andalusien – hallo Mallorca.
Die
Stunde Flugzeit geht schnell vorbei und wir landen in Palma. Um das Gepäck
brauchen wir uns nicht zu kümmern, dass fliegt alleine bis nach Linz. Wir haben
2 Stunden Aufenthalt und erkunden den Flughafen. Ich gehe durch die Shops und
später kaufen wir uns Bier und Schinkenbaguette in einer Bar. Unser Gate
erfahren wir erst 45 Minuten vor Abflug aber der Flughafen ist nicht so riesig
und wir haben es schnell gefunden. Kurze Wartezeit und dann boarden wir die
Maschine nach Linz.
Wegen
eines Unwetters in Linz müssen wir in Palma knapp 25 Minuten in der Maschine auf
den Abflug warten. Auch dieser Flug verläuft ohne Aufregung und bei der Landung
in Hörsching ist auch das Gewitter schon abgezogen. Werners Eltern warten in
der Ankunftshalle auf uns und das obligate Schlussfoto wird geschossen. Zuhause
laden wir das Gepäck aus, verabschieden die Eltern und eine gute Stunde später
– kurz vor Mitternacht – liegen wir in den Federn.
Rückblickend
ist ein schöner Urlaub zu Ende gegangen und der Alltag hat uns wieder. Ab
Montag heißt es wieder roboten, damit der nächste Urlaub finanziert werden
kann.
ENDE
Hotelliste:
Ort: Hotel: Note:
Malaga Room
Mate Lola 1
Granada Palacio
de los Navas 1
Úbeda Maria
de Molina 2
Cordoba Maimonides 1,5
Sevilla Petit
Palace Marques Santa Ana 1,5
Jerez de la Frontera Los Jandalos 1
Ronda Don
Miguel 2,5
Antequera Convento de la Magdalena 1