Freitag, 17.06.2011; Wetter schön
Wir verlassen unser Zuhause kurz nach 08.00 Uhr. Dieses Mal bringen uns weder die Eltern noch die Nachbarn zum Flughafen. Wir fahren mit dem Oschito nach Wien-Schwechat. Angenehme Fahrt auf der Autobahn bis kurz vor der Ausfahrt Flughafen ein Stau entsteht. Ist nicht weiter schlimm, wir haben noch genug Zeit bis zum Abflug.
Im Parkhaus 4 stellen wir das Auto für 14 Tage unter. Dann rollen wir unsere Koffer in die Abflughalle und suchen unser Gate. Das Gepäck wird eingecheckt und wir erfahren, dass sich der Abflug um 40 min. verzögern wird. Also schlendern wir durch die Halle und kaufen uns in einem Cafe Würstel und Bier zur Jause.
Wir fliegen als VIPs, weil der Flug von Linz gestrichen wurde. Wie blauäugig, anzunehmen, das wäre so wie First Class. Die 4 ½ Stunden Flug mit Fly Niki kommen wir uns vor wie in einer Legebatterie – Werner ganz besonders. Nichts zu nörgeln gibt es beim Service und beim Essen.
Die Landung in Funchal ist turbulent aber sie klappt wunderbar. Unser Gepäck ist auch im Flieger gewesen und kommt unversehrt auf dem Förderband daher. Im Eingangsbereich des Flughafens warten wir, mit einem zweiten Pärchen, auf unseren Autovermieter. In einem alten Lieferwagen fahren wir vom Flughafen nach Santa Cruz und zum Hauptquartier des Autovermieters. Das Gelände dort sieht eher aus wie ein Schrottplatz aber schau´n wir mal. Die Grazerin und ich unterhalten uns derweil unsere Männer den Mietvertrag aushandeln. Wir fassen einen Renault Modus aus, der noch halbwegs passabel aussieht. Wichtig ist vor allem, dass die Bremsen gut funktionieren. Wir verstauen unsere großen Koffer in dem kleinen Auto – mitfahren könnte jetzt niemand mehr. Werner aktiviert das Navi und los geht´s.
Wir fahren zurück auf die „Autostraße“ und brausen – haha – mit Höchstgeschwindigkeit 80 km in Richtung Funchal davon. Jetzt bekommt das Auto seinen Namen – Kraxi. Weil wir eh nicht schneller fahren können, bleibt Zeit, die Gegend rundherum ein bisschen zu betrachten. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder man wohnt am Meer oder in den Bergen. Unsere erste Bleibe, die Quinta da Penha de Franca liegt näher zum Meer. Wir parken den Kraxi auf dem großen Hotelparkplatz und checken ein. Unser Zimmer liegt im Parterre und durch einen Seitenausgang kommen wir schnell zum Auto zurück. Die Koffer werden im Zimmer platziert und dann sehen wir uns kurz im Hotelgelände um. Rund um ein altes Herrenhaus sind kleine Bungalows und ein Hotelgebäude im Landhausstil errichtet worden. Dazwischen immer wieder Grünflächen und ein großer Pool.
Auf der Fahrt hierher haben wir gleich in der Nähe einen kleinen Supermarkt entdeckt. Hier wollen wir uns mit Getränken und Chips versorgen. Für ein Gläschen Wein am Abend auf der eigenen Terrasse kaufen wir uns noch eine Flasche Rotwein. Jetzt kann der Urlaub beginnen.
Im Hotel-Restaurant essen wir gepflegt zu Abend – Degenfisch mit gegrillten Bananen für mich, ohne Bananen für Werner. Kerzenlicht und Wein gehören einfach dazu. Der Verdauungsspaziergang führt uns hinunter in den Hafen, nicht sehr weit, denn wir sind schon etwas müde von der Reise. Ein Gläschen Wein im Kerzenschein auf der Terrasse ist aber immer noch drin.
22.16 Uhr Betti fein.
Samstag, 18.06.2011; Wetter schön
Wie gewohnt stehen wir so um 08.00 Uhr herum auf und machen uns fertig für das erste Urlaubsfrühstück. Gefrühstückt wird auf der Restaurantterrasse, serviert wird nur der Kaffee alles andere muss man sich vom reichhaltigen Buffet selbst holen. Wir sitzen an einem kleinen, verschnörkelten Metalltischchen, dass früher einmal Teil einer alten Tretnähmaschine gewesen sein muss.
Wir packen unseren Rucksack und brechen auf hinunter in die Altstadt. Zu Fuß wandern wir bis zur Talstation der Seilbahn auf den Monte. Brav in der Reihe anstellen und vor der Bergfahrt noch ein Foto – Werner, ich und vier andere Touristen in der Gondel. Die Seilbahn führt über die Häuser hinweg in luftige Höhen. Dass wir uns während des Urlaubs des Öfteren in luftigen Höhen bewegen würden, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Beim Aussteigen wird einem gleich das Foto unter die Nase gehalten, gekauft haben wir es nicht. Hier oben auf dem Monte gibt es den Tropischen und den Botanischen Garten. Wir möchten den Botanischen Garten besuchen und gehen ein kurzes Stück bergab zur zweiten Seilbahn. Der Fahrtpreis beinhaltet auch gleich den Eintrittspreis in den Garten. Die Talstation dieser Seilbahn ist ein Betonneubau, in dem es ein Restaurant und mehrere Souvenirgeschäfte gibt. Der Garten selbst ist weitläufig und gut gepflegt. Auch hier geht´s immer bergauf, bergab. Das ist auf Dauer und bei der Hitze ganz schön anstrengend. Schattenplätze sind gefragt – was zu essen auch. Im Restaurant kaufen wir uns einen Suppentopf Kartoffelsuppe und zwei kühle Halbe Madeirensisches Bier. Der Orchideen-Garten eines Österreichers hier auf Madeira ist unser nächstes Ziel. Wir müssen dafür wieder durch den Botanischen Garten und bei einem Seitenausgang hinaus auf die öffentliche Straße. Von dort ist es noch gut einen Kilometer bergab und wieder kurz bergauf bis zum Haus. Der beschwerliche Weg und die € 10,- pro Person für den Eintritt hätten wir uns sparen können. Das weiß man halt erst im Nachhinein.
Nächstes Ziel ist die Kirche auf dem Monte, in der unser letzter Kaiser, Kaiser Karl, begraben ist. Die Habsburger haben hier eine Zeitlang im Exil gelebt. Wir hatten unsere patriotischen 5 Minuten und jetzt wollen wir unseren Mut testen. Eine Fahrt mit dem Korbschlitten hinunter nach Funchal steht auf dem Programm. Wir nehmen in einem der Schlitten Platz, cashen € 20,- und ersuchen den Kassier um ein „Beweisfoto“. Dann geht´s schon die steile Straße hinunter, zwei Männer lenken, bremsen oder ziehen den Schlitten. Die Fahrt endet ca. nach der Hälfte des Talweges nach Funchal. Jetzt könnten wir in ein Taxi umsteigen oder zu Fuß hinunter in die Altstadt laufen. Wir laufen, schließlich möchten wir so viel wie möglich von Funchal kennen lernen. Etwas später machen wir Bekanntschaft mit dem Nationalgetränk hier auf Madeira, dem Poncha. Was genau da alles drin ist, haben wir von der netten alten Oma nicht erfragen können. Honig, Orangen-, Zitronensaft und Zuckerrohrschnaps, das haben wir verstanden. Fährt ganz schön ein bei der Hitze. Gut, dass wir jetzt nur bergab laufen müssen.
Im Hafen unten gehen wir gemächlich zurück ins Hotel. Wir suchen aber gleich ein Restaurant fürs Abendessen aus – das Beerhouse gewinnt den Preis. Zuvor muss aber noch eine kleine Rastpause und Frischmachen im Zimmer drin sein. Heute abends gibt es um 22.30 noch ein Feuerwerk im Hafen. Wir haben Glück, dass wir noch einen Tisch im Beerhouse bekommen. Werner bestellt eine geräucherte Schweinshaxe und ich ein Steak mit Soße und Pommes, beim Getränk sind wir uns wieder einig – Bier. Noch Eis zur Nachspeise und dann machen wir uns im Strom der Menschen auf an die Mole. Wir bekommen einen guten Platz und können von dort aus das Feuerwerk gut sehen. Kurz vor Mitternacht ist das Spektakel zu Ende und wir machen uns auf den Weg zurück ins Hotel.
0.30 Uhr Betti fein.
Sonntag, 19.06.2011; Wetter schön
Gewohnte Tagwache und Frühstück um 09.00 Uhr. Heute wollen wir wandern in der schönen Natur. Wir packen alles Notwendige in den Kraxi und fahren los, zu aller Erst suchen wir eine Tankstelle. Kraxi braucht was ins Bäuchlein aber seine Batterie ist alle und er kollabiert. Wir sind ratlos und der Tankwart vorerst auch. Jetzt macht es sich bezahlt, dass hier die Straßen entweder bergauf oder bergab führen. Der Tankwart lässt sich im Kraxi bergab rollen und startet dann den Motor. Wir bedanken uns bei ihm und fahren zurück ins Hotel. Wir wollen uns auf keine Spielchen einlassen und ordern den Vermieter mit einem neuen Auto ins Hotel.
Das neue Auto ist ein Zwilling des alten nur in Dunkelblau. Auch dieses Kraxi braucht Sprit und dann endlich können wir in Richtung Pico da Arieiro losfahren. Bergkraxeln ist nicht die Stärke unseres Autos und wir kriechen die steilen Straßen hinauf. Fast möchte man als Hilfestellung noch anschieben. Auf dem Bergplateau gehen wir auf einem schmalen Wanderweg ein wenig in das Bergmassiv hinein. Bald sind auch wir ohne Atem und kehren wieder um.
Wir fahren weiter nach Ribeiro Frio und parken das Auto auf dem letzten freien Parkplatz. Vom Imbisslokal führen zwei Levada-Wanderungen weg und wir entscheiden uns zuerst für die rechter Hand. Levadas sind von Menschen gebaute Wasserrinnen, in denen Wasser aus den Bergen ins Flachland geleitet wurde. Im Wald ist es schön kühl und wir gehen vielleicht ½ Stunde bevor wir umkehren. Inzwischen ist es Mittag geworden und ich stärke mich im Lokal mit einer Suppe und Bier, Werner genügt ein Bier. Die zweite Wanderung führt zuerst auch durch einen Laubwald und endet auf einer Aussichtsplattform mit Blick in die Berge. Bevor wir wieder weiterfahren, sehen wir uns noch die Fischzucht an.
Über den Ort Camacha, nach Carnico und weiter nach Garajau. Hier steht am Beginn einer Landzunge ins Meer hinaus eine übergroße Christusstatue. Mit einer Seilbahn kann man die Steilküste hinunter an den Strand Praia do Garajau fahren. Wir machen die Fahrt hinunter, bleiben aber nicht lange. Der Strand sieht nicht wirklich gemütlich aus. Die Sonne brennt unerbittlich auf die Badegäste herunter, die Steine laden auch nicht zum Hinlegen ein. Für heute haben wir genug gesehen und die Autofahrerei schlägt mir auf den Magen. Ich habe nicht viel Vertrauen in den Kraxi. Er pfeift buchstäblich aus dem letzten Loch. Eigentlich ist es sträflich, so ein Auto noch für den Verkehr zuzulassen.
Im Hotel zurück schmeißen wir uns unter die Dusche und nach einer kurzen Rast, gehen wir zu Fuß hinunter in die Altstadt. Wir sammeln Eindrücke von Funchal und suchen das Restaurant, dass Doris & Dieter uns ans Herz gelegt haben. Wir speisen Fleischspieße, Melone, Knoblauchbrot und trinken dazu Bier und ein Verdauungs-schnapserl. Leichten Fußes machen wir uns auf den Rückweg. Damit wir uns den Aufstieg sparen, gehen wir über das Dependance-Hotel zum Lift und fahren damit 3 Stockwerke hoch. Über eine Luftbrücke kommen wir in die Straße, in der unser Hotel liegt. Der Hintereingang ist noch offen und flux sind wir in unserem Kämmerlein. Unser Schlummertrunk, je ein Glas Wein bei Kerzenschein auf der Terrasse darf nicht fehlen.
23.15 Uhr Betti fein.
Montag, 20.06.2011; Wetter schön
So um 08:00 Uhr herum stehen wir auf und um 09:00 Uhr sitzen wir schon auf der Terrasse zum Frühstücken. Werner ist heute nicht 100%ig auf dem Damm, er hat wohl Bauchweh, weil ich in der Stadt beim Shoppen Geld ausgeben könnte. Weil wir uns heute nur in Funchal herumtreiben wollen, macht es nichts aus, dass wir den Tag mit Relaxen am Pool beginnen. Wir liegen im Halbschatten auf bequemen Betten und dösen, schwimmen oder lesen. Bis am Nachmittag halten wir es aus, dann räumen wir das Feld und überlassen es einer deutschen Familie.
Schnell unter die Dusche und los geht es – diesmal nicht in die Altstadt sondern in die andere Richtung. Wir gehen entlang der Hauptstraße vorbei an Restaurants, Hotelburgen und Geschäften, in denen auch die Madeirenser ihre Einkäufe erledigen. Die Sonne brennt uns auf den Pelz und zufällig ist auf der anderen Straßenseite ein Pub. Ein Guinness für jeden von uns erleichtert das Laufen ungemein. In einem Spar-Markt kaufen wir Getränke, Schrott zum Knabbern und Sonnenmilch.
Heute essen wir wieder im Hotel-Restaurant. Ich wähle den Papageien- und Werner den Thunfisch, wir bekommen beide die gleichen Beilagen bzw. den gleichen Salat wie vorgestern. Nicht sehr einfallsreich, stellen wir fest. Außerdem ist der Thunfisch schon zu Tode gebraten. Unser Tagesausklang auf der Terrasse mit einem Glas Wein und Kerzenschein hebt die Stimmung wieder. Wir fragen uns, wovon haben wir eigentlich den Muskelkater?
22:00 Uhr Betti fein.
Dienstag, 21.06.2011; Wetter schön
Unseren gewohnten Morgenrhythmus behalten wir bei. Kurz vor 10:00 Uhr sind wir startklar und beladen den Kraxi für die heutige Abenteuertour. Werner programmiert das Navi aus Gewohnheit immer mit der kürzesten Strecke – heißt hier querfeldein und natürlich steil bergauf. Curral das Freiras, das Nonnental, steht heute auf unserem Programm – Achterbahnfahren kann nicht aufregender sein. Kurz bevor wir den langen Tunnel ins Tal hinunter sehen, zweigt links eine schmale Straße zu einem Look out ab. Von Eira do Serrado hat Werner auch was im Reiseführer gelesen, also fahren wir hinauf. Oben stehen schon die Kleinbusse, die von Funchal aus Ausflüge für Touristen ohne Auto anbieten. Wir gehen ein kurzes Stück bergan und auf einer Plattform können wir einen herrlichen Ausblick in die Berge bzw. hinunter in das Tal der Nonnen genießen.
Der Abstecher hat sich gelohnt, der Ausblick dort oben ist wunderschön. Der Adrenalinstoß hinunter auf die breite Straße vertreibt die aufkommende Müdigkeit in der Hitze des Tages. Der Tunnel schluckt uns und unten werden wir wieder ausgespuckt. Der kleine Ort Curral das Freiras ist unserer Meinung nach nicht Wert, einen Parkplatz zu suchen. Wir drehen eine Runde und schrauben uns wieder den Berg hinan. Nächstes Ziel ist die Gegend Cabo Girao. Von dort haben wir einen tollen Blick über das Meer, die Gondel hinunter an den Strand sparen wir uns aber. Hier in der Nähe muss es auch einen Panorama-Lift geben, schreibt der Reiseführer. Wieder geht es in Serpentinen den Berg hinauf und am Ende der Straße ist auch der Parkplatz für den Lift Faja dos Padres.
Wir steigen in etwa 50 Treppen hinunter zur Liftstation. Die ist geschlossen, wir hegen aber Hoffnung, denn ein zweites Pärchen wartet ebenfalls. Als sich eine Zeitlang nichts tut, ruft die Frau am Handy den Liftwart an. Der erklärt ihr, dass der Lift dienstags geschlossen ist – heute ist Dienstag. In der Hitze klettern wir 4 die Treppen wieder hoch und steigen frustriert in unsere Autos. Die ganze Aufregung umsonst. Die Heimfahrt geben wir uns auf der Autostraße. Der Kraxi wird geparkt und ich brauche etwas zu Essen. Gleich neben dem Hotel gibt es ein Irish Pub, dort stille ich mit Pommes meinen kleinen Hunger. Danach hauen wir uns im Zimmer auf´s Ohr.
Heute wollen wir uns spontan ein Lokal in Funchal suchen. Wir wandern durch die Straßen und halten unsere Augen offen. In einer Seitenstraße werden wir fündig. Wir sitzen auf einem Holzsteg im Freien und bestellen Lammkoteletts mit Salat und für Werner Schwertfisch mit Pommes und Gemüse, dazu trinken wir Wein. Zurück gehen wir wieder durch den Hafen und nehmen den Lift – man muss ja nichts übertreiben. Im Hotel wartet wieder die Terrasse, Kerzenlicht und 2 Gläser Wein.
22:00 Uhr Betti fein.
Mittwoch, 22.06.2011; Wetter schön
Same time – same breakfast. Danach ab nach Funchal, denn heute besichtigen wir die Blandy´s Wine Lodge. Gemeinsam mit anderen Touristen gehen wir mit einer netten jungen Angestellten durch die Räume und lassen uns die Geschichte der Familie Blandy und die Weinherstellung auf Madeira erklären – unsere Führerin spricht gut Deutsch und wir sind ganz Ohr. Am Ende der Tour bekommen wir 3 verschiedene Sorten zum Verkosten. Fazit: „Madeira Wein – Manu lässt ihn sein.“ Obwohl es alles Likörweine sind, sind sie nicht nach meinem Geschmack.
Nächster Halt, die Markthalle. Dort gibt es Obst, Gemüse, Blumen, und und und.
Das Highlight ist aber die Fischhalle. Hier liegen die exotischen Fische aufgereiht, geputzt und fangfrisch. Im Ganzen oder in Teile geschnitten, wie der Kunde es wünscht. Zum ersten Mal sehen wir den Degenfisch „Espada“ sein portugiesischer Name – ein hässliches Tier aber auf dem Teller voll gut.
Durst wird gelöscht mit Bier im Cafe vor der Markthalle. Wir rasten ein wenig und beobachten die Menschen, die an unserem Tisch vorbeikommen. Kurze Zeit später sind wir auch wieder im Strom und wandern durch die engen Gassen. Hie und da eine Tür, die ein Foto wert ist oder Gebäude, die an glanzvolle Zeiten erinnern. Z.B. der Sommerwohnsitz des Präsidenten. Heute sind die Tore offen, der Garten darf besichtigt werden.
Im Hotel machen wir kurz Rast und beobachten kleine Eidechsen, die zu uns ins Zimmer kommen. Ich mache sofort unsere Koffer zu, wir brauchen auf keinen Fall blinde Passagiere. Nach unserem power nap wandern wir wieder hinunter in den Hafen und setzen uns im Beerhouse an einen Tisch. Bei einem Bier genießen wie den Blick über die Altstadt und das Hafenbecken. Es ist Zeit zum Abendessen und heute bestelle ich mir die geräucherte Stelze und Werner isst Calamari mit Reis und Salat.
Heute wandern wir ganz bewußt unseren Weg nach Hause, denn morgen verlassen wir Funchal und fahren ein Stück weiter nach Estreito da Calheta. Wir packen unsere Koffer zusammen und besprechen noch einmal kurz unsere Tour für morgen. Auch unser abendliches Ritual auf unserer Terrasse hat heute einen eher wehmütigen Touch.
22:30 Uhr Betti fein.
Donnerstag, 23.06.2011; Wetter schön
Mit ein wenig Wehmut gehen wir heute zum Frühstück. Danach erledigen wir den Check out und bringen unser Gepäck in den Kraxi. Ca. um 10:00 Uhr brechen wir von Funchal auf und fahren zuerst einmal bis Ribeira Brava. Diese Strecke kennt unser Kraxi schon von vorgestern. Auf einem öffentlichen Parkplatz stellen wir das Auto ab und gehen zu Fuß die Promenade entlang, Werner macht ein paar Fotos und zum Abschluss werfen wir noch einen Blick in die Kirche. Hinein können wir nicht, weil gerade eine Messe zelebriert wird.
Noch ein Stück auf der Schnellstraße und unser Navi heißt uns rechts abbiegen nach Estreito da Calheta. Jetzt wird unser Kraxi wieder zur Bergziege, es geht steil bergan. Oben angekommen fahren wir zuerst an der Einfahrt zur Quinta vorbei, zu schäbig und schmal ist sie uns vorgekommen. Aber ja, genau dort müssen wir hinein. Der Zufahrtsweg ist in einem miserablen Zustand und Werner muss sein ganzes fahrtechnisches Können unter Beweis stellen.
Gott sei Dank sind die Quinta selbst und unser Zimmer in einem besseren Zustand als der Fahrweg. Wir stellen fest, dass auch hier oben Eidechsen in Hülle und Fülle beheimatet sind. Wir packen Alles aus dem Auto ins Zimmer und machen einen kleinen Erkundungsrundgang im Haus und im Garten. Kurze Rast und dann fahren wir zu einer Aussichtsplattform „Arco da Calheta“. Hier bietet sich ein Blick ins Hügelland und aufs Meer.
Nächster Halt ist die Rohrzucker-Mühle Eugenhos da Calheta. In dieser Zuckermühle ist die Zeit stehengeblieben – was das Interieur angeht – aber es wird heute noch Zuckerrohr gepresst. Die Mühle ist für Touristen als Museum geöffnet und man kann den Zuckersaft und die landestypischen Honigküchlein, die Bolo de Mel, verkosten bzw. wird der Rum auch für den Poncha verwendet. Poncha und Bolo de Mel kann man selbstverständlich auch käuflich erwerben.
Zurück in der Quinta ärgern wir uns wieder über den Weg und beschließen, einen Parkplatz außerhalb der Quinta zu finden. Wir faulenzen noch ein bisschen im Garten und überlegen, wo wir zu Abend essen könnten. Wir machen ein Restaurant gleich in der Nähe ausfindig und wandern über einen Schleichweg dorthin. Werner isst heute zum ersten Mal den Fleischspieß Espetada und ich entscheide mich für Lachs in Orangensoße – köstlich. Dazu trinken wir Bier, Cola und als Abschluss ein Glas madeirensischen Brandy.
Der Verdauungsspaziergang zurück durch die Weinberge tut uns gut. Wir sitzen auch heute wieder auf der Terrasse und lassen den Tag bei Kerzenschein und Wein ausklingen.
23:00 Uhr Betti fein.
Freitag, 24.06.2011; Wetter durchwachsen und windig
Unser erstes Frühstück so gegen 08:30 Uhr. Es fällt eher dürftig aus, nicht recht viel von dem, was angeboten wird, trifft unseren Geschmack. Ca. um 10:30 Uhr sitzen wir wieder im Kraxi und quälen ihn den Hohlweg hinauf – mir zieht es jedes Mal den Magen zusammen.
Die Ortschaft Rabacal ist unser erstes Ziel und wenn man den Kraxi im 1. Gang die fast senkrecht hinauf führende Straße plagt, bekommt man echt schon Gewissensbisse. Mir wäre lieber gewesen, wären wir umgekehrt. Vor Rabacal finden wir den Einstieg in den Wanderweg, den Werner für heute ausgesucht hat. Zuerst gehen wir einen Waldweg entlang einer Schlucht, dann führt uns der Weg durch einen 600m langen, dunklen Felsentunnel. Ich hänge an Werners Fotorucksack, er voran mit der Taschenlampe. Diese Mutprobe wird mit einer schönen Levada-Wanderung zu den 25 Fontes belohnt. Beim Zurückgehen begegnen uns jetzt viele Wanderer und wir entscheiden uns für eine Abzweigung über 100 Stufen hinauf, dann wenden wir uns nach links und wandern weiter zu einem Wasserfall. Die Anstrengung hat sich aber gelohnt, der Blick auf das vom Felsen stürzende Wasser ist schön. Wir entdecken einen neuen Weg zurück zum Tunnel. Wieder im Schlepptau hindurch und weiter bis zum Parkplatz.
Jetzt muss sich der Kraxi wieder als Bergziege beweisen. Auf der Bergspitze angekommen, sind wir reif für eine Pause. Ich habe Hunger und nötige Werner, die Raststation anzufahren. Wir essen Brotsuppe und Buscetta und plaudern mit zwei deutschen Touristinnen. Auch der Kellner kann sich an uns erinnern, heute Morgen hat er uns mit dem Auto überholt. Wir lachen über die Situation von in der Früh und fragen ihn, wie lange er mit einem Auto fährt, bevor er es wechselt.
Über den Encumeada-Pass hinunter und über Ribeira Brava zurück zu unserer Quinta. Das Auto lassen wir gleich am Straßenrand vor einem Schuppen stehen. Der Fußweg durch die Weinberge ist weniger aufregend und zu Fuß gehen ist eh gesund. Im Zimmer hauen wir uns aufs Bett und rasten. Zum Abendessen wollen wir nach Calheta hinunter. Unser Reiseführer empfiehlt einen Besuch im Rocha Mar – wir essen einen Reiseintopf mit Meeresfrüchten. Alles, was wir essen, schmeckt uns. Vom Reistopf bleibt aber mehr als die Hälfte über.
Dick und fett – heim ins Bett. Aber nicht bevor wir noch einen Schlummertrunk auf der Terrasse eingenommen haben.
23:20 Uhr Betti fein.
Samstag, 25.06.2011; Wetter schön
Heute lässt das Wetter ein Frühstück im Freien zu. Wir tragen uns alles hinaus und genießen die Morgensonne. Danach beginnen wir unsere Tagestour mit Jardim do Mar als erster Stopp. Ein netter Ort, mit einer kleinen Kirche und Stiegen hinunter zur Promenade. Wir steigen also hinunter und wandern die Promenade entlang. Das Meer bricht sich immer wieder mal mit Getöse an den Steinquadern. Hier herunten haben die Einwohner ihre Gemüsegärten, die gepflegt aussehen. Unser Rundgang bringt uns an einem Restaurant vorbei, das wir für heute abends in Auge fassen. Eine kurze Rast auf dem Marktplatz und dann fahren wir weiter nach Paul do Mar.
Der Ort gibt gar nichts her und deshalb halten wir uns nicht lange auf und fahren weiter nach Porto Moniz. Zuvor entdecken wir einen Wegweiser zu einem Leuchtturm. Dort fahren wir hin und stellen fest, dass die wunderbare Aussicht den Umweg gelohnt hat. In Port Moniz parken wir unseren Kraxi in einer Kurzparkzone. Wir besichtigen das Aquarium, gehen wieder in Richtung Zentrum und weil wir Hunger haben, setzen wir uns in den „Garten“ eines Lokals und essen eine Kleinigkeit.
Hier in Port Moniz sind die Naturschwimmbecken die Attraktion obwohl so natürlich sehen die nicht mehr aus. Bei der öffentlichen Badeanstalt sind Becken ins Meer hinaus betoniert worden. Rundherum liegen halt Felsen und lassen das Ganze etwas natürlicher wirken. In einem Souvenirladen kaufen wir kleine Andenken für zuhause und dann wird es eh schon Zeit, den Kraxi wieder abzuholen. Über Rabacal und Arco de Calheta fahren wir wieder nachhause.
Bis zum Abendessen rasten wir im Zimmer und streunen im Garten herum. Wie gesagt, heute vormittags haben wir unser Restaurant ausgesucht und dahin fahren wir jetzt. Wir setzen uns auf die Sonnenterrasse und bestellen für Werner eine Art portugiesisches Gulasch und ich nehme ein Steak mit Salat. Beiden schmeckt es uns sehr gut, die Kulisse und der gute Wein tun ihr Übriges dazu. Wir trinken noch ein Schnapserl und spazieren über die Promenade am Meer zurück zum Auto. Mich fasziniert – wie schon heute vormittags – die Brandung. Wir kommen spät nachhause und zum ersten Mal setzen wir uns nicht mehr auf die Terrasse.
23:50 Betti fein. Um 00:20 beginnt startet das Feuerwerk in Calheta. Vom Fenster aus sehen wir die größeren Raketen.
Sonntag, 26.06.2011; Wetter launisch – schön/wolkenverhangen
Obwohl es heute nicht so warm ist, frühstücken wir trotzdem im Freien. Heute geht es wieder hinauf zum Encumeada Pass. Dort parken wir den Kraxi am Straßenrand – die guten Parkplätze sind schon belegt. Hinein in die Wanderschuhe und dann suchen wir den Einstieg in die Levadawanderung. Ein gutes Stück wandern wir stromaufwärts und bei der Weggabelung entscheiden wir uns, nicht durch den schmalen, niedrigen Tunnel weiter zu gehen sondern in der Sonne zu bleiben. Weit kommen wir nicht mehr, der Weg ist abgesperrt. Also retour und ein Probeversuch ein paar Meter hinein in den Tunnel. Das wird mühsam also kehren wir um und gehen die Levada entlang retour zum Parkplatz. Wo fahren wir hin?
Werner hat im Reiseführer von einer Grotte aus Vulkangestein gelesen. Ab geht´s nach Sao Vicente, dort ist der Eingang in diese Grotte. Wir kaufen uns Tickets und mit einer netten „Höhlenforscherin“ und anderen Touristen geht´s ins Berginnere. Tolle Formationen von Lavagestein und unterirdischen Wasserrinnsalen. Fast eine Stunde sind wir abgetaucht und bestaunen, was die Natur hier geschaffen hat. Im Vulkanzentrum wird anhand von Modellen gezeigt, wie ein Vulkan entsteht und wie es zu Ausbrüchen kommt. Wir sehen auch einen kurzen Film über Madeira und seine Vulkane.
Über Porto Moniz machen wir uns auf den Rückweg. Irgendwo in der Nähe von Porto Moniz soll es ein Schweizer Dorf geben. Wir wagen den Abstecher die Bergstraße hinauf, finden aber nur halbverfallene Steinhäuser.
In der Quinta machen wir es uns erst einmal gemütlich und überlegen, wo wir heute zum Abendessen hinfahren möchten. In Prazeres, der Ort liegt noch etwas höher als unser Stützpunkt, suchen wir ein Lokal und finden das Chico. Es wird auch im Reiseführer wegen der köstlichen Rippchen als Tipp erwähnt. Also, essen wir beide Spare Rips mit Salat und dazu trinken wir Bier. Der Tupfen auf dem I ist die Nachspeise. Kaffee und dazu ein selbstgemachtes Raffaello – Geheimrezept – und als Abschluss einen Poncha Marke Eigenbau. Werner darf mir noch zwei Raffaello zum Mitnehmen kaufen.
Die leben vielleicht noch eine Stunde und dann werden sie, gemeinsam mit einem Glas Wein, auf der Terrasse genossen. Heute ist unsere letzte Nacht hier, morgen brechen wir schon nach Santa Cruz auf.
22:30 Betti fein.
Montag, 27.06.2011; Wetter wolkig
Als erstes packen wir heute unsere Koffer und dann gehen wir frühstücken. Draußen wird das heute nichts, der Himmel ist grau in grau. Danach bringt Werner unser Gepäck in den Kraxi, danach ernten wir noch Ableger einer sukkulenten Pflanze und dann bezahlen wir die Rechnung. Kurz nach 10:00 Uhr starten wir in den Tag. Starten möchten nur wir, der Kraxi verweigert die Zusammenarbeit. Nach mehrmaligen, erfolglosen Startversuchen bittet Werner die Managerin um Hilfe. Bevor sie aber kommt, hat es sich Kraxi anders überlegt und springt an.
Ein letztes Mal den steinigen Hohlweg hinauf auf die Straße und hinunter auf die Via Rapida. Wir fahren durch bis nach Santa Cruz und suchen unser Hotel. Unsere letzte Bleibe, das Vila Galé Santa Cruz, ist ein nobles 4/5 Sterne Hotel, gemacht für Touristen. An dieser Stelle muss ich einmal schreiben, dass alle unsere Unterkünfte ihren Flair hatten. Die letzte hat halt alle Stücke gespielt. Der Kraxi hat auch einen Platz in der Tiefgarage für € 7,50 pro Nacht bekommen.
Den heutigen Tag haben wir am Pool verbracht und außer schwimmen und lesen nichts mehr getan. Wandern tun wir morgen wieder. Um 15:00 Uhr gönnen wir uns einen Kaffee am Pool und eine gute Stunde später verlassen wir die Poollandschaft. Wir machen uns ausgehfertig. Bevor wir essen gehen, möchten wir noch Getränke und Schrott für die restlichen Tagesausflüge einkaufen. Wir finden keinen Supermarkt und wollen schon aufgeben, da entdecken wir ein Einkaufszentrum etwas außerhalb des Ortes.
Auf dem Balkon unseres Zimmers essen wir als Vorspeise ein Joghurt und dazu Kekse. Gegen 18:00 Uhr brechen wir auf in den Ortskern und suchen ein Lokal, in dem wir zu Abend essen können. Wir finden das Marisqueira Sa Mar und setzen uns an einen Tisch. Außer uns ist noch niemand im Lokal aber das wird sich sicher ändern. Wir hätten auch im Hotel essen können, aber wir bevorzugen eher annähernd einheimische Küche. Werner entscheidet sich für ein Gericht aus geschnipselter Krabbe und ich für gegrillte Tintenfische mit Salat.
Unser Abendritual wird auch hier zelebriert, wenn´s auch nur ein Balkon ist. Bei einem Gläschen Wein und mit Kerzenlicht beobachten wir den Flugverkehr. Der Flughafen liegt in Sichtweite und die Flieger sind schon am Nachmittag ziemlich nahe am Pool vorbei geflogen.
22:00 Uhr Betti fein.
Dienstag, 28.06.2011; Wetter sonnig mit Wind
Beim Frühstück sind wir heute 2 unter sehr vielen. Das Buffet bietet alles, was das Herz begehren kann, nur keinen guten Kaffee.
So gegen 10:00 Uhr starten wir unsere Tour für den heutigen Tag. Es geht zuerst Richtung Flughafen und weiter bis nach Baia de Abra. Die Straße endet dort in einem Parkplatz. Von hier aus sieht man weit über das Meer und bis zum Leuchtturm, der auf einer der Felseninseln steht. Wir gehen los und folgen den Wegweisern. Wäre nicht um uns herum das Meer, könnte man glauben, wir befänden uns im Hochgebirge. Der Weg ist steinig und stellenweise auch beschwerlich. Die Aussicht aber entschädigt einen wieder. Obwohl die Sonne scheint, bläst ein kalter Wind, der einen stetig vorantreibt.
Wir haben nicht vor, den ganzen Weg zu gehen und kehren nach ca. 2 Stunden wieder um. Jetzt kommen uns schon einige Wanderer entgegen. Es ist auch immer wieder interessant, zu sehen, wie die Menschen gekleidet sind. Flipp Flops und leichte Kleidung halten sich mit guter Wanderbekleidung die Waage. Beim Auto wechseln wir die festen Schuhe gegen leichte und fahren über den Ort Machico wieder zurück ins Hotel.
Der kleine Hunger macht sich bemerkbar und wir schlendern über die Promenade ins Strand Café und gönnen uns dort einen kleinen Snack und Bier. Mittlerweile ist der Wind etwas kräftiger geworden und behauptet sich gegen die Wärme der Sonne. Wir gehen über den Ortskern zurück ins Hotel und faulenzen im Zimmer. Für das Abendessen haben wir eines der beiden Restaurants neben der Kirche ausgewählt.
Kurz vor 19:00 Uhr machen wir uns auf. Trotz des Windes setzen wir uns an einen Tisch im Freien. Als Vorspeise wählen wir Muscheln mit Knoblauchbrot, als Hauptspeise Degenfisch (ich mit Banane) dazu trinken wir beide ein Bier. Der Verdauungsspaziergang fällt kurz aus und im Hotel setzen wir uns noch auf unseren Balkon – Flieger beobachten.
22:00 Uhr Betti fein.
Mittwoch, 29.06.2011; Wetter Sonne, Regen, Wind
Nach dem Frühstück brechen wir nach Santana auf. In Santana findet man die letzten der typischen madeirensischen Häuser, die mit Stroh gedeckt sind. Wir suchen die echten Häuschen und müssen uns vorerst mit nachgebauten in einem kleinen Museumsdorf zufrieden geben. Die Häuschen in A-Form haben vom First bis knapp zum Boden ein Strohdach, die Fensterrahmen und –läden und auch die Türen sind in knalligem Rot gestrichen. Im Inneren der Häuser ist nicht wirklich viel Platz, das wird auch der Grund sein, warum im echten Leben keiner mehr solche Häuser baut und die alten nicht mehr existieren.
Wir fahren weiter nach Sao Jorge, dort sehen wir uns eine Wassermühle an. Der Weg dorthin lässt meine Magennerven wieder rebellieren aber Kraxi hält durch. Ein Wegweiser kündigt einen Leuchtturm an, den wir aber nicht finden. Ist nicht unser Finder-Tag heute. Wir landen dafür in Santo da Serra und spülen unseren Frust mit einem Bier hinunter. Santo da Serra liegt auf einem Hochplateau in den Bergen und ist der Geheimtipp für den Standort von Ferienquintas für wohlhabende Familien aus Funchal. Wir wählen den Geheimtipp für gutes Essen in Santo da Serra aus, um später zum Abendessen wieder zu kommen.
Wieder in Santa Cruz machen wir noch einen kurzen Spaziergang zum Hafen. Danach verbringen wir die Zeit bis 19:00 Uhr im Zimmer. Unser Navi lotst uns natürlich über den kürzesten Weg, der wie schon so oft auch der steilste ist, von Santa Cruz nach Santo da Serra. Wir wählen das Nationalgericht Espetada mit Salat und Maisgrieß-Würfel. Hier werden die Espetada im offenen Feuer gegrillt und schmecken köstlich. Getrunken wird Bier, danach noch Wodka und als krönender Abschluss ein Poncha.
Den Weg nachhause findet Kraxi allemal und im Hotel geben wir uns noch einen Folklore-Abend und einen Drink.
23:00 Uhr Betti fein.
Donnerstag, 30.06.2011; Wetter Sonne und Wind
Frühstück in der Menge und Aufbruch nach Santana. Heute ist ein besonderer Tag, es ist unser letzter hier auf Madeira. Den krönenden Abschluss bildet noch eine Levada-Wanderung.
Wir fahren in Richtung Santana und von dort weiter nach Queimadas. Im Parkgelände parken wir unser Auto – übrigens sind wir trotz der frühen Tageszeit nicht die ersten – und marschieren durch den Park auf den Wanderweg. Es ist noch frisch hier oben (1000 m) und wir packen uns erst mal warm ein. Den ganzen Weg lang begleitet uns die Levada und wir passieren auch 4 Tunnels auf dieser 6 km langen Strecke. Am Ende, nach ca. 2 h Gehzeit stehen wir vor einem Bassin, das von einem herabstürzenden, kleinen Wasserfall gespeist wird. Wir verweilen eine Zeitlang und genießen die Natur. Danach gehen wir die Strecke zurück und fahren nach Santana.
In einem Café gönnen wir uns einen Snack und ein Bierchen. So gegen 16:00 Uhr sind wir wieder in Santa Cruz und rasten im Hotel. Morgen geht´s ab nachhause und wir packen die Sachen, die nicht mehr gebraucht werden, gleich in unsere Koffer. Um 19:00 Uhr machen wir uns auf den Kirchenplatz auf und heute essen wir in dem zweiten Lokal. Werner wählt Tintifax (Tintenfisch) am Spieß und ich Lammkotelett.
Beide sind wir jetzt ein wenig wehmütig und ein letztes Mal gehen wir über die Strandpromenade zurück ins Hotel. Ein letztes Gläschen Wein auf dem Balkon und ein letztes Mal die Flieger aus der Ferne beobachten. Morgen stehen wir selbst dort und fliegen weg.
22:00 Uhr Betti fein.
Freitag, 01.07.2011; Wetter Sonne
Kurzes Frühstück und dann verlängern wir unser Zimmer bis 14:00 Uhr. Das Wetter ist schön und die Zeit bis zum Abflug wollen wir noch am Pool genießen. Um 13:00 Uhr herum gehen wir ins Zimmer hinauf und duschen, packen den Rest ein und checken aus.
Jetzt müssen wir den Kraxi wieder heimbringen. Er läuft inzwischen ganz brav und findet seinen Weg nachhause sofort. Werner erledigt die Formalitäten und fragt auch noch, wie lange so ein Auto im Dienst steht. Bis es kaputt ist, bekommt er zur Antwort. Jetzt ist uns alles klar, wir machen noch Fotos von diesem „Schrottplatz“ und steigen in den Zubringerbus.
Am Flughafen erledigen wir den Check in ohne Probleme und müssen erfahren, dass sich der Abflug um 1 ½ Stunden verspäten wird. Wir lassen uns also auf einer Bank nieder und beobachten den Flugverkehr. Endlich ist es soweit und wir können in den Flieger einsteigen. In der Warteschlange sehen wir auch die Grazer wieder und erzählen von unseren Problemen mit dem Auto. Sie konnten ihres nicht versperren und waren alles in allem auch nicht zufrieden.
An Bord werden wir als VIP´s wieder mit Zeitungen überhäuft. Der Flug ist halbwegs angenehm und um 23:30 Uhr landen wir in Wien Schwechat. Hier regnet es und wir gehen schnell zu Fuß ins Parkhaus 4 und begrüßen unseren Oschito. Gott sei Dank ist er noch da und hat auf uns gewartet. Die Heimfahrt ist aufgrund des jetzt starken Regenfalls äußerst anstrengend für Werner.
Werner und Oschito sind, obwohl sie sich ja noch gar nicht so lange kennen, bereits ein gutes Team und deshalb „landen“ wir um 01:30 Uhr am Samstag, dem 02.07.2011 wohlbehalten in der Garage zuhause.
Über das Wochenende können wir uns wieder an zuhause gewöhnen und am Montag hat uns der Alltag wieder.
ENDE