31.05.08, sonnig und zwischendurch leichter Regen

Abfahrt um 08:45 Uhr, erster Zwischenstopp im Haidpark. Beim Saturn kaufen wir noch Batterien für den Fotoapparat. Wir treffen – für 2 ½ Wochen – zum letzten Mal die Kerne.

Die Strecke bis Innsbruck-Rum fahren wir auf der Autobahn. In Rum essen wir zu Mittag im Rumer Hof.  Alte Erinnerungen an unsere Reise nach Südtirol werden wieder wach. Heute aber geht es weiter bis an den Gardasee, genau gesagt bis nach RIVA. Die Fahrt bis dorthin verläuft angenehm, ich brauche heuer nicht den Pfadfinder spielen, dazu haben wir  den Nüvi. Das Navi lotst den Werner gekonnt in die richtige Richtung und schnurstracks  ans Ziel. Alles könnte super sein, würde nicht unser Bärli mit der Lüftung Faxen aufführen. Er denkt sich wohl, wenn mir heiß ist, sollen die beiden auch schwitzen.

Bis ins Zentrum von RIVA vertrauen wir dem Navi blind, fahren dort laut seinen Angaben durch enge Gässchen, sicher auch durch Fußgängerzonen. Mit seiner Auskunft „Ankunft am Ziel“ können wir nichts anfangen, weil wir das Ziel nicht sehen. Also machen wir das Spielchen noch einmal, fragen zwischendurch einen Taxifahrer, landen wieder dort wo wir zuvor schon gestanden sind und jetzt steige ich aus und frage nach der Albergo Ancora. Hinter einem Hausvorsprung verbirgt sich unser Hotel. Wir checken ein, laden die Koffer aus und bringen den Bärli in die Garage. Im Hotel haben wir eine Wegbeschreibung dorthin erhalten, wir fahren auch diese Strecke zweimal. Diverse Verbotsschilder lenken uns beim ersten Mal zu sehr ab. Zu Fuß gehen wir 5 Minuten ins Hotel zurück und bringen unser Gepäck aufs Zimmer.

Gleich einmal ein Rundgang durch RIVA, es ist  ja nicht sehr groß, der erste Eindruck ist positiv. Wieder im Hotel duschen wir vorerst einmal und machen uns auf den Weg zwecks Abendessen. Nach einer großen Runde entschließen wir uns für die Terrasse des Hotelrestaurants und essen hier sehr gute Pizzen und trinken guten Vino della Casa. Jetzt braucht es einen Verdauungsspaziergang und wir gewinnen auch vom nächtlichen RIVA einen positiven Eindruck. So gegen 10:30 sind wir im Hotel, besprechen den morgigen Tag und machen uns betti fein. In den Straßen von RIVA geht es noch lustig her, laute Stimmen und Musik.

 

01.06.08, morgens kühl, tagsüber sonnig

Wir stehen kurz vor 08:00 Uhr auf und gehen nach der Morgentoilette frühstücken. Danach holen wir unseren Bärli und fahren los nach MALCESINE. Von RIVA aus gesehen, liegt MALCESINE auf der linken Seite des Sees. Wir fahren die Küstenstraße entlang und genießen die Landschaft. Es ist gut, dass das Wetter nicht zu heiß ist, wir wollen mit der Seilbahn auf den Monte Baldo hinauf und dort ein wenig wandern. Wie wir so gegen 10:00 Uhr dort bei der Talstation ankommen, sehen wir, dass viele Menschen den gleichen Gedanken gehabt haben. Das Auto bekommt einen schattigen Platz in der Tiefgarage und wir kaufen uns die Tickets. Kurz darauf trifft uns fast der Schlag. Eine Menschentraube über 2 Stockwerke wartet auf die Gondel. Geduldig warten (heißt 1e Stunde) und endlich rein in die Gondel, die uns vorerst bis zur Mittelstation bringt. Von dort aus geht es mit einer anderen weiter auf 2.000 m Höhe.

Werner hat eine kleine Wanderung für uns ausgesucht und wir starten los. Immer wieder sehen wir hinunter auf Malcesine und den Gardasee. Die Warterei hat sich wirklich gelohnt. Kurz nach 13:00 Uhr kommen wir wieder zur Bergstation zurück und ich finde, wir haben uns eine kleine Stärkung verdient – Paparelle con capriolo (spezielle Nudeln mit Gämsenfleisch) und ½ Liter Vino della Casa. Werner hat ja mittags keinen Hunger, bloß einen Guster also nascht er bei mir mit. Den Wein teilen wir gerechter.

Mit den Gondeln wieder hinunter ins Tal und zu Fuß in die Altstadt Malcesines. Wir spazieren durch die Gassen und kaufen uns an der Strandpromenade je einen Cappuccino und beobachten das Kommen und Gehen der Menschen, die die Fähren ausspucken bzw. aufnehmen. Wir selbst fahren mit dem Bärli ein Stück zurück in Richtung RIVA und nehmen die Autofähre hinüber nach LIMONE. Nachdem die Fähre auch uns ausgespuckt hat, fahren wir zuerst in die Bergwelt nach TREMOSINE hinauf. Tapfer kämpft sich unser Auto die steile, enge Straße hinauf und gleich geht ihm wieder die Frischluft aus. Auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz lassen wir ihn dann rasten und spazieren die Promenade entlang in die Häuserschluchten von Limone. Wir stellen fest, dass uns RIVA bis jetzt am besten gefällt und wir froh sind, dass Werner dort unser Quartier gebucht hat. Es ist wieder einmal Zeit zum Essen und wir entscheiden uns für den  Gastgarten eines Hotels. Werner bestellt sich Nudeln mit Muscheln und ich Schinken mit Melone, Wein und Wasser dürfen auch nicht fehlen. Wir spazieren zum Bärli und fahren heim, nach RIVA. Zuerst kommt der Bärli in sein Quartier, danach wir und nach einer kurzen Rast, ziehen wir wieder um die Häuser. Heute gönnen wir uns noch ein Eis und machen uns auf den Heimweg. Duschen, fernsehen und schlafen - so endet der heutige Tag.

 

02.06.08, diesig, kühl und abends Regen

Heute schlafen wir etwas länger. Nach dem Frühstück holen wir den Bärli und fahren zum Lago di Ledro. Werner hat in einer Broschüre über diesen Bergsee gelesen und dass man dort ein Schaumuseum über die Ureinwohner besichtigen kann. Wir streichen das Museum und sehen uns die Pfahlbauten über den Zaun hinüber an. Vielleicht weil das Wetter nicht besonders ist und alles so grau in grau, verweilen wir  nicht lange an den Ufern des Sees und quälen unseren Bärli wieder eine kleine Straße hinauf nach Pregasina. Eine beliebte Route von Gimondis, die kommen uns auch gelegentlich entgegen. Selbst der Roman Pucher ist hier schon gefahren, er hat jetzt sicher Schluckauf, weil wir an ihn denken. Oben in dem Dörfchen auf dem Parkplatz für Wanderer erwarten uns Schafe und ein Esel. Werner macht ein Bild hinunter auf den Gardasee und dann steigen wir wieder ins Auto und fahren zurück nach RIVA. Es ist später Vormittag und wir entschließen uns zu einer Schifffahrt. Die Route TORBOLE – LIMONE –MALCESINE und retour. Ausgestiegen wird erst in Malcesine und in einem Restaurant stille ich meinen Hunger mit Spaghetti mit Tomatensauce und Basilikum. Werner bleibt allein beim Wein und ein paar Gabeln meiner Spaghetti. Heute hau ich richtig rein und gönn´ mir noch Panacotta mit Heidelbeersauce. Mit einer Menge anderer Leute entern wir das Schiff zurück nach Limone und Torbole. In Torbole steigen wir wieder aus und wandern dort durch die Straßen. Torbole ist eigentlich das wenig attraktivste Städtchen, das wir am Gardasee besucht haben. Viel Lärm und nichts wirklich Sehenswertes. Einen Strand gibt es da und viele Windsurfer. Im Strandcafe gönnen wir uns einen Cappuccino und ein Cola und warten auf das nächste Schiff zurück nach RIVA. 17:40 Uhr legt das Schiff in Torbole an und vorher kommt der Regen. Wir flüchten in den Bauch des Schiffes und haben Glück – in RIVA angekommen, hat es zu regnen aufgehört. Im Hotel rasten wir und machen uns so gegen 19:30 Uhr auf in ein Restaurant in unserer Straße. Vorspeise: Insalata mista, Brasato di Cavallo; Hauptspeise: Geschmortes Rindfleisch mit Polenta, Kalbfleisch in Thunfischsauce; Nachspeise: Panacotta con Salsa di fragole; Getränke: ½ Liter Vino della Casa, Wasser, einen Grappa und einen Espresso. Über einen Umweg gehen wir zurück ins Hotel, packen unsere Koffer und machen uns betti fein. Morgen geht es weiter.

Beurteilung:

RIVA – ein nettes, altes und typisch italienisches Städtchen.

Albergo Ancora – kleines, altes und heimeliges Haus, nettes Zimmer, Frühstück okay.

 

03.06.08, anfangs diesig, später sonnig

Tagwache wie immer gegen 08:00 Uhr. Nach dem Frühstück checken wir aus und Werner holt den Bärli zwecks Beladung und Weiterreise nach SIRMIONE.

Wir fahren entlang der Küstenstraße und halten hie und da, um einen Blick über bzw. auf den See hinunter zu machen. Für längere Zeit parken wir den Bärli als erstes wieder in SALO. 2 Stunden haben wir Zeit und die verbringen wir an der Seepromenade. Wir wandern von einem Ende zum anderen und wieder zurück. Sehr schöne, alte Häuser, Boote in jeder Größe und Preisklasse. In einer Pasticceria kaufen wir uns zwei Kaffee und Mehlspeise (ich ein Stück pikipiki Zitronenkuchen und Werner ein Stück gallige Torte) dazu. Werner schießt ein paar Fotos und dann gehen wir zurück zum Bärli und fahren weiter nach DESENZANO.

Dort ist Markttag und wir beschließen, zu bleiben und durch den Markt zu schlendern. Also suchen wir eine Parkmöglichkeit und der Bärli wird in einen Containerparkplatz, der nicht größer als eine Schuhschachtel ist, verfrachtet. Unser Urteil zum Markt – Ramsch, soweit das Auge reicht. Aber die Gässchen sind nett. Bärli auslösen und jetzt ist SIRMIONE unser Ziel für heute.

Die Altstadt von SIRMIONE darf nur mit „amtlicher“ Erlaubnis mit dem Auto „geentert“ werden. Wir geben der Stadtwächterin unseren Namen und den unseres Hotels bekannt und dann dürfen wir durch das Stadttor fahren. Drinnen sind die Gassen enger als in RIVA und Werner muss den Bärli vorsichtig navigieren. Der Hotelparkplatz ist dann nur mehr ein Klacks. Formalitäten werden erledigt, die Koffer ins Zimmer gebracht und dann rasten wir erst einmal eine Weile. Mit neuer Energie ausgerüstet, machen wir uns auf den Weg durch die Altstadt. SIRMIONE besitzt auch eine Therme, deshalb sind viele Touristen hier unterwegs. Auf dem Weg zur Grotto di Catullo kommt man an einigen großen Hotels vorbei. Bei der Grotto di Catullo handelt es sich nicht etwa um eine Höhle, nein, es ist die Ruine eines römischen Herrenhauses mit Parkanlage. Wir blicken durch die Gitter des Zaunes ins Innere der Anlage. Dieser Catullo muss eine Menge Geld besessen haben.

Wir haben mit den Wenzels ein Date für den Abend vereinbart. Deshalb holen wir den Bärli und fahren auf den Campingplatz, auf dem die Wenzels residieren. In dieser Riesenanlage finden wir uns zuerst nicht gleich. Gemeinsam mit der ganzen Sippe (Conny, Erwin mit Niklas & ein befreundetest Pärchen mit 2 Kindern) essen wir in einem der Restaurants zu abends und spazieren zu späterer Stunde in ein anderes auf einen Abschieds-Drink. Wir müssen bis 23:00 Uhr vor den Toren von SIRMIONE-Altstadt sein, sonst müssen wir den Bärli außerhalb stehen lassen und zu Fuß zum Hotel wandern. Beim Heimfahren stellen wir beide fest, dass wir uns einen Urlaub in so einem Campingdorf nicht vorstellen könnten. Aber wir haben ja auch keine Kinder.

Waschen, kuscheln und Gute Nacht.

 

04.06.08, Regen in der Nacht; kühl und unfreundlich

In der Nacht hat es ordentlich gewittert und so lassen wir uns mit dem Aufstehen heute etwas Zeit. Zum Frühstück müssen wir in den Dachboden. Dort oben ist es hell und recht nett. Das Büfett ist in Ordnung und der Kaffee ist gut. Das Wetter will nicht wirklich besser werden und wir legen uns ein Schlechtwetterprogramm zurecht. Zuerst fahren wir ins Gardaland und sehen uns „Sealife“ an. Eine kleine Ausgabe des amerikanischen Seaworld aber nett und ansprechend gemacht. Die restliche Zeit vertreiben wir uns mit einer Schifffahrt über den See nach BARDOLINO. Für einen kurzen Regenguss flüchten wir in ein Cafe und trinken dort einen Cappuccino und essen gute Mehlspeisen. Danach gehen wir durch die Gassen von BARDOLINO und ich muss mir endlich etwas kaufen – eine Mandarina Duck Handtasche. Darauf braucht Werner eine Belohnung und wir genehmigen uns in einer Bar ein Gläschen Wein. Beide sind wir nun zufrieden und fahren mit dem Schiff zurück nach SIRMIONE. Abendessen steht auf dem Plan. Ein Verdauungsspaziergang zur Feste und zurück ins Hotel. Ab ins Bett.

 

05.06.08, Regen; kühl und unfreundlich

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bärli zuerst nach LAZISE, sehen uns den Ort an. Heute haben wir nicht wirklich Biss, weil uns das Wetter zermürbt. Jeder Ort sieht immer irgendwie gleich aus. Weiter dann nach BARDOLINO, wir steigen nicht aus, weil wir gestern schon dort gewesen sind. Auf der Weiterfahrt kommen wir zu einem Weingut. Von außen sieht es uns gut an und deshalb steigen wir aus. Das Gut gehört der Familie Zeni und Großvater Zeni hat ein kleines Museum errichtet. Das sehen wir uns an und am Ende der Tour kommen wir in den interessanten Teil – zur Weinverkostung und zum Verkauf. Selbstverständlich geht ein 6er Träger Bardolino mit in den Bärli. Hat sich gelohnt, die Fahrt auf der Weinstraße und am Ende landen wir in GARDA. Es ist Mittag geworden und ich brauche etwas zu essen. Jetzt können wir weiterfahren – nach TORRI DEL DENACO und weiter, hoch hinauf nach SAN ZENO DI MONTAGNA, CAPRINO DE VERONESE und nach AFFI. Von dort aus zurück nach SIRMIONE.

Wir haben noch Zeit, um zu rasten und aufgrund des schlechten Wetters essen wir heute im Restaurant gleich neben dem Hotel. Ehrlich, heute ist ein trostloser Tag gewesen aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es morgen besser wird.

Beurteilung:

SIRMIONE – ein nettes, altes und typisch italienisches Städtchen.

Corte Regina – heimeliges, restauriertes Haus, schönes, ruhiges Zimmer, Frühstück okay.

 

06.06.08, trocken aber nicht unbedingt schön

Gegen 08:00 Uhr stehen wir auf und packen gleich mal unsere Koffer. Danach frühstücken wir und checken out. Bei der Abfahrt ist das Wetter so lala und es bleibt so den ganzen Tag. Erster Halt ist in MANTUA. Wir finden keinen Parkplatz und machen deswegen nur einen kurzen Stopp für Fotos. Auf der Autobahn, die wir schon von früher kennen, fahren wir bis nach Florenz. Auch dieses Mal erleben wir wieder viel Verkehr auf der kurvigen Strecke und wundern uns wieder, dass so eine Straße als Autobahn durchgeht.

In Erinnerung an unseren ersten Aufenthalt in Florenz stoppen wir auf der Piazza Michelangelo. Wie viele Touristen und Einheimische schauen wir von dort oben auf den Arno und Florenz hinunter. Selbst die Souvenirstände sind so wie früher. Bis nach AREZZO fahren wir jetzt auf Bundesstraßen, halten kurz mal für eine Rast und einen Kaffe und weiter geht die Fahrt – jetzt durch die Weinberge. Da ist des doch nur natürlich, dass wir bei einem Weingut – Paterna – halten. Wir bekommen Weine zu kosten und kaufen uns einen 6er Karton Rotwein und 2 Flaschen Vin Santo. AREZZO selbst ist wieder eine größere Stadt und wir verlassen uns auf unser Navi, den Nüvi. Es lotst uns direkt vor den Eingang und nachdem wir eingecheckt und ausgeladen haben, bringen wir den Bärli in die Parkgarage.

Per pedes durch die Straßen von AREZZO und am Abend essen in einer Osteria. Werner entscheidet sich für Ossobucco und ich für Wildschwein. Der Verdauungsspaziergang zurück ins Hotel führt uns jetzt durch die beleuchteten und stark belebten Straßen von AREZZO. Im Hotel rufen wir noch kurz bei unseren Eltern an und geben einen kurzen Bericht ab.

 

07.06.08, wechselhaft, Regen zwischendurch

Aufstehen um 08:00 Uhr, dann schön machen für ein Frühstück. Voll enttäuschend – ist der Kaffee fürchterlich, verliert das gesamte Frühstück. Wir brechen auf zum LAGO TRASIMENO. Die diversen Städtchen rund und oberhalb des Sees sind unsere Ausflugsziele heute. Auf dem Weg nach CORTONA halten wir bei einer Keramikbrennerei und kaufen einen Trog für unseren kleinen Fächerahorn zuhause. Danach steuern wir PASSIGNANO an. Entlang der Seepromenade entern wir eine Bar und trinken guten Cappuccino – ist doch gar nicht so schwer, guten Kaffee zu machen.

Als nächstes halten wir in CASTEL RIGONE, eine kleine Stadt in den Bergen. Es ist jetzt mittags und auch hier ist alles wie ausgestorben. Weiter geht es nach MONTE DEL LARGO. Menschen sehen wir auch hier wenig, dafür eine große Ameisenkolonie beim Parkplatz. Wir laden sie auf einen Apfelputz ein – ich glaube, sie haben sich gefreut. Drauf gestürzt haben sie sich auf alle Fälle. PANICALE bewandern wir auch und im Centro kaufen wir uns Bruschetta und ein Glas Wein. Wir stellen fest, dass ein Städtchen wie das andere aussieht und kommen auf der Reise nach CASTIGLIONE. Über Stufen wandern wir hinauf in die Altstadt und kosten vor den Geschäften Wurst, Käse und Wein. Wir kaufen aber diesmal nichts. Beim Heimfahren regnet es und ich freue mich schon auf ein bisschen rasten im Zimmer – genau so wie die Italiener es machen.

19:30 Uhr ist Aufbruchzeit fürs Abendessen. Heute gehen wir in die Osteria, die uns gestern auch noch aufgefallen ist. Wir bestellen eine gemischte Vorspeise und ein Bistecca alla Fiorentina – schmeckt seeeehr gut. Wein und als Abschluss Cafe runden den Abend ab. Heimspazieren ins Hotel und ab ins Betti.

Beurteilung:

AREZZO – schon eher eine Großstadt, trotzdem noch gemütlich

Hotel Continentale – gepflegtes Haus, etwas überwutzelt und mit schlechtem Frühstück-Büfett.

 

08.06.08, anfangs bewölkt, sonnig aber auch Regen

Wie immer stehen wir gegen 08:00 Uhr auf und heute packen wir auch gleich wieder unsere Koffer. Vor dem Bezahlen gehen wir noch frühstücken. Der Bärli wird geholt und die Koffer verstaut. Unser Nüvi bekommt seinen Fahrplan und los geht´s nach PERUGIA. Wieder gibt es einen Parkplatz in einer Garage für den Bärli und wir ziehen zu Fuß los in die Altstadt. Über Rolltreppen kommen wir in den inneren Kern und sehen eine Menge Touristen, schöne alte Häuser und auch teure Geschäfte. Zu Mittag gibt es für mich Nudeln und Wein, für Werner nur Brot und Wein.

Weiter auf der Schnellstraße bis nach SAN LUCA DI MONTEFALCO. Wir suchen unsere neue Bleibe und finden sie zu guter Letzt mit Hilfe einer Einheimischen. Auf den ersten Blick sind wir ein wenig enttäuscht aber wir lassen uns gerne überraschen. Auf unser Klingeln öffnet uns niemand und wir läuten beim Gesindehof. Später erfahren wir, dass hier das Personal wohnt und das Zimmermädchen – eine Mutter von drei kleinen Kindern – öffnet uns. Mit etwas Italienisch, den Händen und einem Aha-Erlebnis führt uns die junge Frau ins Herrenhaus und zeigt uns Zimmer zur Auswahl. Wir entscheiden uns für das „Blaue Zimmer“ und holen unsere Koffer aus dem Auto. Nach einer kurzen Besichtigung stellen wir fest, dass sich hier „außen hui und innen pfui“ irgendwie anwenden lässt. Nicht dass es schmutzig gewesen wäre, nein, aber außen hat man die Schäden (Schimmel aufgrund von Nässe) nicht gesehen. Die Renovierung ist also nur halbherzig durchgeführt worden.

Wir machen alsdann die Bekanntschaft der „Hausherrin“ aber das ist sie nicht im üblichen Sinn, sie verwaltet dieses Anwesen nur. Sie lädt uns auf Cola und Wein ein und das findet Werner natürlich super. Am Abend kommt der waschechte Hausherr vorbei. Wir unterhalten uns mit beiden au Englisch und er macht uns das Angebot, uns zu einem guten Restaurant zu lotsen – wir nehmen dankend an. Ich halte die beiden für ein Ehepaar und werde erst beim Frühstück von dem älteren, deutschen Ehepaar über die Verhältnisse aufgeklärt. Aber zurück zum Restaurant, da hat Signore Corrado nicht übertrieben. Wir essen wirklich gut und trinken guten Wein. Der Chefkoch kümmert sich hier persönlich um die Gäste und wir sind rundum zufrieden.

Vollgefressen und abgefüllt liegen wir Stunden später im Bett. Zuvor erfahren wir aber noch den Spielstand Österreich gegen Kroatien = 0:1

 

09.06.08, sonnig mit zwischendurch Regen

Wir beginnen den Tag so gegen 08:00 Uhr und gehen nach der Morgentoilette zum Frühstück hinunter. Das ältere Ehepaar ist schon anwesend und wir ordern Kaffee und Milch. Den Rest nehmen wir uns vom Büfett. Schmeckt ganz gut und wir unterhalten uns auf deutsch mit den Gästen und englisch mit der Hausdame.

Unsere Reise wird uns heute nach Nocera Umbra, Gubbio, Assisi und Montefalco führen.
Nocera Umbra ist wegen seines guten Mineralwassers und wegen des Erdbebens 97 – bei dem die Stadt schwer beschädigt wurde – bekannt. Wir wandern durch die Gässchen und fahren dann weiter nach Gubbio. Man merkt gleich, dass es sich hier wieder um einen größeren Ort handelt, es ist viel mehr Verkehr. Parkplatz für den Bärli und wir wandern zu Fuß die leicht steigende Straße in den Ortskern hinauf. Fotos werden geschossen und wir kommen kreuz und quer durch Gubbio. Der nächste Halt für heute ist in Assisi, dem Geburtsort des heiligen Franziskus. Hier herrscht hektisches Treiben bei den Touristen und bei den Mönchen. In den Kirchen tummeln sich Gläubige, Schauer und Geistliche. Wobei letztere immer darauf achten, dass nicht zu laut gesprochen wird.

Wir besichtigen alle Kirchen, die es in Assisi gibt und beten heimlich, dass das Wetter hält. Nach ein paar Stunden haben wir genug und verlassen Assisi in Richtung des Monte Subasio, denn dort hat der hl. Franziskus eine Einsiedelei – die Eremo delle Carceri – errichtet - eine Art Sommerresidenz.

Am eindrucksvollsten ist aber die kleine Kapelle, in der der hl. Franziskus gestorben ist. Sie steht in Santa Maria degli Angeli und die gleichnamige, gigantische Barockkirche wurde dieser kleinen Porziuncula übergestülpt. Deswegen sieht die Kapelle auf den ersten Blick wie ein Plastikspielhaus für Kinder aus. Sie ist aber aus Stein und mit schönen Mosaiken gestaltet. Für heute haben wir genug Kirchen gesehen und G´schichterln über Heilige gehört. Montefalco ist unser letzter Stopp auf der heutigen Tagestour. Der Ort ist etwas unheimlich, keine Menschenseele in den Straßen, keine Gaststätten, vor denen Leute sitzen. Liegt wohl daran, dass heute Italien gegen Holland spielt. Wir finden ein kleines, uriges Lokal in dem eine Pilgergruppe die meisten Plätze einnimmt und der Chef persönlich weist uns ein Tischchen zu. Wir bestellen unser Essen und Trinken und beobachten dabei den Chef, der für die Gruppe Fleisch auf offenem Feuer brät. Nachdem alle abgefüttert sind, lässt er uns kleine Happen der Tafel kosten und kredenzt uns den berühmten Sagrantino. Das gegrillte Fleisch schmeckt gut, der Wein ist nicht wirklich berauschend. Wir zahlen unsere Zeche und fahren nachhause. Signore Corrado sitzt mit neuen Hausgästen vor dem Fernseher und Werner gesellt sich dazu. Ich gehe ins Zimmer und lese im Bett.

 

10.06.08, sonnig und warm

Heute frühstücken wir etwas später und brechen dann auf nach Terni, fahren zu den Wasserfällen Cascata delle Marmore, bis hinauf nach Norcia. Terni ist eine modernere, größere Stadt und es herrscht hier hektischer Verkehr. Wir finden keinen Parkplatz und deshalb fahren wir weiter zu den Wasserfällen. Hunderttausend Schilder weisen den Weg zu dieser Sehenswürdigkeit aber ohne Nüvi hätten wir sie ev. nicht gefunden. Das Sprichwort „Alle Wege führen nach Rom“ lässt sich in Italien gut anwenden. Wir lösen Tickets und wandern einen Waldweg hinunter zu einem Tunnel, an dessen Ende man einen schönen, nassen Blick in die Fälle hat. Den Weg retour und wieder ins Auto zum nächsten Halt am Fuße der Fälle. Hier wird gerade so eine Art Touristenstützpunkt errichtet, der noch nicht wirklich fertig ist. Ein paar Krims Krams Geschäfte und WCs sonst ist da noch nichts. Wir gehen den Fußweg zu den Aussichtsplattformen und warten wie einige andere darauf, dass das Wasser abgedreht wird. Immer zu bestimmten Zeiten wird das Wasser zur Stromgewinnung für eine Stunde umgeleitet und die Fälle versiegen. Ist interessant anzusehen, wie das Wasser zuerst weniger wird und später wieder die volle Kraft erreicht. Wir gönnen uns während der Wartezeit einen Kaffee. Jetzt die Berge hinauf nach Norcia, dem Ort wo Wurstmachen an der Tagesordnung steht. Auf der Fahrt dorthin müssen wir uns mit dem Bärli wieder ärgern. Die Klimaanlage streikt und draußen ist es heiß. Vor den Stadttoren wird geparkt und als erstes suchen wir uns ein Lokal – ich habe Hunger! Wir essen eine Kleinigkeit zu Mittag, stillen unseren Durst und schreiben unsere Postkarten. Gestärkt mit Speis und Trank kann die Wanderung durch die Straßen beginnen. Für heute Abend wollen wir uns Spezialitäten kaufen und diese am Pool genießen – in Erinnerung an unseren ersten Italienurlaub in der Toskana. Nachdem wir den Einkauf erledigt haben, geht es schon wieder in Richtung Heimat.

Das Wetter ist heute schön und ich schwimme ein paar Längen im Pool. Werner hält meinen sportlichen Ausrutscher in Bildern fest. Danach richten wir uns einen Tisch mit zwei Stühlen und holen unser Abendessen. Zwei Gläser für den Wein, Teller und Besteck finden sich im Frühstückszimmer. Bei Sonnenuntergang genießen wir unser Essen, es fehlt nur die romantische Musik. Später gesellt sich Signore Corrado zu uns und lässt uns eingelegte, gegrillte Paprika kosten. Wir plaudern mit ihm und kommen auf Grappa. Ich hole unseren aus dem Zimmer und er holt einen von seinen Vorräten. Wir trinken beide und unser Schnäppchen hält einem Vergleich stand. Dann ist wieder Fußball angesagt, um 23:00 Uhr geht´s ab ins Bett.

 

11.06.08, sonnig mit leichten Schauern zwischendurch

Frühstück heute zu sechst. Wir plaudern über Gott und die Welt und dann brechen wir auf. Zuerst fahren wir zum Weingut Rocca di Fabri. Dort kaufen wir ein paar Flaschen Wein, Grappa und einen kleinen Kanister Olivenöl. Den Einkauf bringen wir zurück auf unser Zimmer und dann ab die Post. Zuerst fahren wir hinauf nach TREVI, diesen Ort sehen wir jeden Tag, wenn wir unsere Reisen antreten. Wir machen eine kleine Hop on hop off tour. Via TERNI geht es weiter nach AMELIA. Ein Städtchen wie aus dem Mittelalter, keine Leutchen auf den Straßen, keine Geschäfte aber ein Cafe und das hat auch noch offen. Wir trinken einen Kaffee und schlendern durch die Gassen. Danach fahren wir weiter nach NARNI. Man nennt es auch „Stadt der hundert Türme“, weil es ähnlich San Giminiano auch Geschlechtertürme besitzt. Des Weiteren ist NARNI noch vollständig von einer Stadtmauer umgeben. Von der Bauweise ist es den anderen alten Städtchen aber ähnlich. Vorbei an SAN GEMINI, einem Thermalbad kommen wir zu der alten Römersiedlung CARSULAE. Eine Besichtigung dieser alten Siedlung, die an der alten Römerstraße Via Flaminia gelegen ist, kostet Geld. Wir wandeln auf den Spuren der alten Römer und finden im hohen Gras Reste der alten Straße, verschiedener Bauten. Ein Amphitheater, ein Theater an einem Ende, ein altes Stadttor und ein zylindrisches Grabmal am anderen Ende. Schade nur, dass die Anlage nicht gepflegt wird, vieles ist durch das hüfthohe Gras nicht zu erkennen. Werner beschwert sich bei den armen Studenten, die in der Info die Tickets verkaufen.

Antritt der Heimreise und Stopp in SPOLETO. Hier wohnt Signore Corrado mit seiner Familie in einem Palazzo der Schwiegereltern. Hoffentlich ist der besser restauriert als das Anwesen in San Luca. Wir besichtigen die Altstadt und suchen das Lokal, das er uns zum Abendessen empfohlen hat. Im Il Tempio del Gusto speisen wir fürstlich, auch wenn unser Outfit nicht unbedingt passend ist. Mittlerweile regnet es wieder und es tröpfelt noch, als wir den Heimweg antreten. Gegen 22:00 Uhr kommen wir dort an und ich gehe schon mal vor aufs Zimmer. Werner macht noch einen Abstecher vor den Fernseher.

 

12.06.08, Regen am Morgen später Sonne

Gemeinsames Frühstück bei Regen. Stimmung sinkt natürlich auch. TODI im Regen ist nicht unbedingt berauschend. Wir flüchten in die römische Zisterne und sehen uns das Wasserleitungssystem aus der Römerzeit an. Ist schon beeindruckend, was die Römer so alles auf die Beine gestellt haben. Auf der Fahrt nach ORVIETO – übrigens, hier ist Signore Corrado geboren worden – hört der Regen auf. Vor ORVIETO entschließt sich Werner spontan, noch bei einem Weingut vorbei zu schauen. Das nächstbeste Schild weist den Weg zum Gut Barberani. Bis wir beim Weingut ankommen, ist es kurz vor 12:30 und alle fahren in Mittagspause. Ein junger Mann steigt für uns wieder aus dem Auto und lässt uns Weine und Grappa kosten. Wir kaufen uns von beidem und bedanken uns fürs Aufsperren. Eine halbe Stunde kommt er halt jetzt zu spät zum Essen. In ORVIETO beeindruckt uns der Duomo mit seinen schönen Mosaikfresken an der Außenfront. Wir besichtigen mit einer Gruppe den „Orvieto underground“. In diesen Tuffgesteinhöhlen haben die Orvieter im Mittelalter als der Platz oben schon zu wenig wurde auch gelebt. Die Reise in den Untergrund hat mich hungrig gemacht und Werner kauft mir ein Sandwich und eine Cola. Selbstverständlich nascht er wieder bei mir mit – er ist ja nicht hungrig. Es ist jetzt später Nachmittag und wir fahren via TODI zurück nach BEVAGNA. Diese kleine mittelalterliche Stadt ist von einer Stadtmauer umgeben und gewährt den Touristen an sechs Toren den Einlass. In BEVAGNA hat der heilige Franziskus erstmals zu einer Vogelschar gepredigt – heißt es. Wir spazieren durch die Straßen und suchen uns schon mal ein Lokal fürs Abendessen. Wir begegnen unserer Hausdame und reden ein paar Worte mitsammen. So erfahren wir, dass sie hier lebt und eigentlich als Sommelier arbeitet. Endlich Essenszeit – die beginnt in Italien ja erst um 20:00 Uhr und wir lassen uns das Essen schmecken. Zuhause treffen wir Signore Corrado und das jüngere Ehepaar im Fernsehzimmer und wir lassen uns noch auf ein Plauscherl und Grappa überreden. Es ist unser letzter Tag hier und wir verabschieden uns gleich mal vom Herrn des Hauses. Er schenkt mir noch eine Flasche hauseigenes Olivenöl – ich bedanke mich ganz lieb.

Beurteilung:

SAN LUCA DI MONTEFALCO – ein Nest mit ca. 10 Häusern

Villa Feliziani – mit mehr Kleingeld und Pflege könnte daraus ein schönes Anwesen werden.

 

13.06.08, bewölkt und regnerisch, zwischendurch trocken

Das Wetter ist heute mehr schlecht als recht und das wird sich den ganzen Tag über nicht ändern.

Unser letztes Frühstück, Verabschieden von den Mitbewohnern und der Hausdame, Auto einräumen und ab geht die Post in Richtung RAVENNA. Auf der Fahrt via GUBBIO nach URBINO läuft uns eine Babykatze auf die Straße. Wir können rechtzeitig bremsen und die Kleine flüchtet wieder in die Wiese. Am liebsten täte ich die Katze mitnehmen. So ein Winzling und bald wäre sein Leben schon wieder vorüber gewesen.

In URBINO parken wir den Bärli am Fuße der Stadtmauer und fahren mit dem Lift hinauf in den Stadtkern. Wir wandern durch die Straßen dieser Universitätsstadt und flüchten während eines Regengusses in ein Lokal. Gleich essen und trinken und ein wenig rasten, das ist ganz nach Manu´s Geschmack. Auf dem Rückweg kommen wir an einem Disney-Store vorbei, der hat – Gott sei Dank oder leider – eh bis 10:00 Uhr geschlossen. Also wird es nichts mit shoppen.

Auf der Schnellstraße bzw. der Autobahn fahren wir dann bis RAVENNA. Hier schüttet es gleich mal wie aus Eimern. Dank dem Nüvi finden wir unser Hotel sehr rasch und nachdem wir eingecheckt haben, nutzen wir gleich die Gunst der Stunde – der Regen hat aufgehört – und beginnen unsere sightseeing tour.

Zuerst das Mausoleum des Kaisers Theoderich – bekannt auch als Dietrich von Bern (Nibelungen-Sage). In diesem zweistöckigen Rundturm, der wenig prunkvoll verziert ist, befindet sich der Sarkophag des Kaisers.

In einer parkähnlichen Anlage befindet sich die Basilika di San Vitale. Zurzeit Kaiser Theoderichs wurde mit dem Bau dieser Basilika begonnen. Von außen ist sie sehr schlicht, innen hingegen kann man schöne Decken- Wand- und Bodenmosaike betrachten. Hinter der Kirche befindet sich das Mausoleum der Galla Placidia, einer byzantinischen Kaiserin. Es ist mit schönen Mosaiken geschmückt und in den drei Marmorsarkophagen liegen die Kaiserin und ihre beiden Söhne.

Zurück in den Straßen von Ravenna suchen wir neben dem Besichtigen gleich ein Lokal fürs Abendessen. Ist gar nicht so einfach – in einer kleinen Seitenstraße werden wir fündig und wir können sogar im Freien speisen. Ca. eine Stunde später auf dem Heimweg fängt es wieder zu regnen an. Wir laufen zwischen den Tropfen.

Im Hotel hängen wir die Sachen zum Trocknen auf und machen es uns gemütlich. Draußen regnet es jetzt in Strömen und ein Gewitter zieht auf.  

Beurteilung:

RAVENNA – große Stadt, viel Verkehr, nicht einladend

Hotel Mosaico – nettes Hotel aber mittelmäßiges Frühstück

 

14.06.08, Regen mit Pausen und später Sonne

Regen bringt Segen. Wir packen unsere Koffer und gehen hinunter frühstücken. Ein eher enttäuschendes Frühstück aber der Kaffee ist wenigstens gut. Wir bezahlen die Rechnung und packen alles in den Bärli. Der darf aber noch eine Weile rasten, wir gehen noch einmal in die Innenstadt und sehen uns die restlichen Sehenswürdigkeiten, die in unserem Pass enthalten sind, an. Die Basilika St. Apollinare Nuovo mit herrlichen Deckenfresken und Mosaiken mit männlichen bzw. weiblichen Heiligen je auf einer Seite. Dann den Duomo, mit dem  Museo Arcivescovado und dem Baptisterium. Attraktion im erzbischöflichen Museum ist der Stuhl des Erzbischofs Maximilian, bei dem es sich um eine ägyptische Schnitzarbeit handelt. Besagte Elfenbeinreliefs zeigen Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Im Baptisterium, einem kleinen achteckigen Backsteinbau steht in der Mitte ein uraltes Taufbecken, aus dem auch heute noch Kinder die heilige Taufe erhalten. Genau so eine Taufzeremonie findet heute dort statt und wir halten uns ruhig im Hintergrund. Etwas später gehen wir zurück zum Bärli und starten die Reise in Richtung VENEDIG. Es beginnt wieder zu Regnen und als wäre das noch nicht genug, kommen wir in einen Stau. Das Unwetter letzte Nacht hat Bäume ausgerissen, Straßen und Orte geflutet und die Feuerwehren sind fleißig am Werken. Etwas später als geplant kommen wir nach Venedig und parken zuerst den Bärli in einem der Parkhäuser. Blutsauger – mehr kann man da nicht sagen. 24 Euro pro Tag kosten die Logis für unser Auto und den Schlüssel wollen sie auch noch haben. Aber nicht mit Werner. Der Schlüssel geht mit, keine Chance! Mit unserm Gepäck bewaffnet rattern wir zu den Anlegestellen der Fährboote und kaufen uns ein Zweitages-Ticket für die Linienboote. Wir entern, wie viele andere auch, das Boot und tuckern durch die Kanäle. Die Ausstiegshaltestelle wissen wir und auch in groben Zügen wo wir hin müssen. Mit Hilfe des Nüvi finden wir unsere Bleibe und dabei sehen wir auch gleich ein paar enge Gässchen und schmale Kanäle. Sozusagen das Urfahr von Venedig. Also unser Zuhause für zwei Tage ist bei einem Pärchen mit einer kleinen Tochter. Wir dürfen in einem der Gästezimmer schlafen und haben sogar ein eigenes Bad. Allerdings in den Kästen zwischen Zimmer und Bad haben unsere Sachen nichts verloren. Ist schon ein eigenartiges Gefühl, man hat direkt ein schlechtes Gewissen, wenn man das Zimmer verlässt und in der Küche der Hausherren steht. Aber für zwei Tage lässt sich das schon einrichten. Wir verlassen die Hütte und wandern Richtung Zentrum etwa so: Brücke aufi, wieder abi, Gässchen firi und dann zruck, amoi links und dann nach rechts – zack stehst du auf dem Markusplatz oder vor der Rialto-Brücke. Also wenn man sich verirren möchte, in Venedig ist das möglich (wir haben uns natürlich nicht verirrt). Hab ich schon erwähnt, dass hier die Sonne scheint? Nein, dann tue ich es hiermit. Es gibt auch nicht mehr so viele Tauben wie vor ein paar Jahren. Mit dem Boot machen wir uns in der Abenddämmerung auf nachhause. Unsere Gastgeber sitzen schon im Wohnzimmer vor dem Fernseher – Gute Naaacht!

 

15.06.08, Sonne und Wolken, Regen abends

Unser Frühstück auf der hauseigenen Terrasse. Das Frühstück ist okay, frische Brötchen, Wurst, Käse und Marmelade. Sonne, ja auch Sonne! Heute fahren wir mit dem Boot nach MURANO hinüber. Dort streunen wir bis kurz nach Mittag herum, kaufen noch schnell winzige Ohrstecker für mich und dann geht es zurück nach VENEDIG. Was man auf dem Wasser und nahe am Wasser so alles erlebt. Einer Touristin wird das Börserl aus der Handtasche gestohlen, ein Mann nimmt ein mehr oder weniger unfreiwilliges Bad in einem der Kanäle. Nach diesen Aufregungen brauche ich etwas zu essen. In einer Bäckerei kaufen wir uns ein grausliches Pizzastangerl, das wir den Tauben überlassen. Wir setzen uns in ein kleines Cafe und dort bekomme ich einen Fertigfraß. Machen wir uns auf die Suche nach dem Disney-Shop! Als wir ihn endlich finden, muss ich mit Enttäuschung feststellen, hier kann ich keinen einzigen Euro ausgeben. Nach diesen Flops gehen wir zurück nachhause und rasten ein wenig. Um 18:30 Uhr fahren wir mit dem Boot wieder in die Stadt hinein, um in der Birreria la Corte zu essen. Als es wieder leicht zu regnen beginnt, zahlen wir und brechen auf, zur Bootsanlegestelle. VENEDIG bei Nacht und so vom Wasser aus – das hat schon was. Es bleibt noch Zeit zum Fernsehen. Dann wird geschlafen.

Beurteilung:

VENEDIG – nicht mehr so berauschend wie die beiden Male zuvor

Casa Baseggio – Zimmer und Bad nett trotzdem kein 2. Mal

 

16.06.08, Regen und Sonne

Heute nehmen wir unser Frühstück im Zimmer zu uns. Danach zahlen wir die Rechnung und gondeln zurück zum Bärli – er ist noch da! Bring uns heute nach TRIEST, lautet der Befehl.

Der Regen begleitet uns bis vor die Tore des Schlosses MIRAMARE. Erzherzog Maximilian von Österreich hat es für sich und seine Gattin, Prinzessin Charlotte von Sachsen, erbauen lassen. Wir besichtigen das Schloss und die Gärten und genießen von der Schlossterrasse aus den herrlichen Blick aufs Meer.
Beim Verlassen des Parkplatzes will der Wachheini den Werner um ganze 20 Cent bescheißen – Werner protestiert aufs Schärfste – verwirrt den Kassier so, dass der ihm 50 Cent zurückgibt – wir also einen Gewinn von 30 Cent machen.

Dank Nüvi finden wir uns in TRIEST leicht zu Recht, check in im Hotel, Bärli in der nahen Garage abstellen und zurück ins Hotel. Nach einer erfrischenden Dusche rasten wir noch ein wenig und machen uns dann auf die Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen. Wir speisen sehr gut und bestellen uns eine Nachspeise für zwei. Wir wundern uns zwar über die Größen der geteilten Portion essen aber brav alles auf. Beim Bezahlen haben wir zwei Nachspeisen auf der Rechnung – Protest fruchtet nichts. Ich denke, das ist die Rache des Parkplatz-Kassiers gewesen.

Wir machen noch einen kleinen Verdauungsspaziergang und später im Zimmer sehen wir uns das Fußballspiel Österreich gegen Deutschland an. Wir verlieren natürlich 0:1.

 

17.06.08, Sonne tagsüber, abends Regen

Das Frühstück ist fürchterlich! Brechen wir auf und suchen ein Cafe. Zuvor kommen wir aber noch bis hinauf zum Castello di San Giusto. Von dort oben hat man einen schönen Blick über die Dächer von TRIEST. Auf dem Rückweg kommen wir am Teatro Romano, einer Ausgrabung eines alten römischen Theaters vorbei und landen schließlich auf der Piazza dell´Unita d´Italia. Dreht man sich um die eigene Achse sieht man auf den Hafen, den Palazzo del Governo, den Palast des Lloyd Triestino (1836 gegründete Schifffahrtsgesellschaft) und den Palazzo del Municipio (Rathaus). Was unseren Blick in Bann zieht, ist das Cafe, das sich auch auf dem Platz befindet. Wir gönnen uns einen guten Kaffee. Mit Koffein gestärkt wandern wir zur Mole hinaus und genießen den Blick auf TRIEST. Die Meerluft macht mich hungrig und Werner ist geneigt, mich zu füttern. In einem Straßenlokal essen wir eine Kleinigkeit und dann gehen wir ins Aquarium am Hafen. Fische, Muscheln, Seepferdchen und andere Meeresbewohner können dort bestaunt werden. Ein Mini Mini Mini Seaworld halt.

Am späten Nachmittag gehen wir zurück ins Hotel, vorher kaufen wir aber noch zwei Ausgießer für Essig & Öl Flaschen. Der Laden ist super, so nach dem Motto „Schau mal, das gibt es auch hier oder das gibt es auch noch zu kaufen“. Dort kann man sicher einige Kuriositäten entdecken. Zum Nachtmahl soll es heute Pizza geben aber das Angebot auf der Speisekarte lässt uns unsere Meinung ändern. Pferdefleisch und das Spiel Italien gegen Frankreich runden diesen letzten Abend in TRIEST ab. Wir sind zufrieden mit dem Essen, die Italiener mit dem Spielausgang 2:0 für Italien. Das feiern die noch bis spät in die Nacht hinein und bei strömendem Regen.

Beurteilung:

TRIEST – schöne Hafenstadt

Hotel Roma – Zimmer okay, Frühstück furchtbar

 

18.06.08, trockenes, sonniges Wetter

Das Frühstück fällt auch heute wieder kurz aus und wir sind am frühen Vormittag schon unterwegs in Richtung Slowenien genauer gesagt in Richtung MARIBOR. Mit dem Nüvi fahren wir in TRIEST noch auf Straßen wo ich mir sicher bin, die enden in einer Sackgasse oder irgendwo im Himmel. Im Winter möchte ich dort nicht mit dem Auto unterwegs sein müssen. Aber, wir kommen unserem Ziel immer näher und auch wieder auf Schnellstraßen bzw. Autobahnen. Landschaftlich ist diese Route schön gewesen und ich habe festgestellt, die Slowenen sind uns in Sachen Hausbau ähnlicher als die Italiener. Ich habe das Gefühl, in Österreich unterwegs zu sein. Wir halten in einem Ort an der Straße und besorgen uns in einem Supermarkt Getränke, „Schrott“ und Wein (den für zuhause). Eine Wespenfalle geht auch noch mit uns auf die Reise.

Unser Hotel in MARIBOR liegt mitten in der Fußgängerzone. Zuerst trauen wir dem Nüvi nicht ganz und fahren eine zweite Runde. Schließlich parken wir das Auto und sehen uns in der FuZo um. Tatsächlich, unser Hotel ist ohne Einfahrterlaubnis nicht mit dem Auto zu erreichen. Die bekommen wir natürlich und ab geht´s auf den Parkplatz beim Hotel. Ein schönes Zimmer erwartet uns und wir laden unser Gepäck dort ab. Ab ins Gewühl, die Sonne scheint und es sind eine Menge Leute unterwegs. Hier gibt es Geschäfte wie H&M, New Yorker und einen C&A. Ich fühle mich wie zuhause und selbstverständlich müssen wir in die Geschäfte hineingehen und nach längerem Zögern aus dem New Yorker mit einem Kleidchen wieder heraus. Wir wandern hinunter zur Drau und suchen die Vinothek „Alte Rebe“. Der Wein, den wir dort verkosten, schmeckt uns überhaupt nicht und der Sommelier kann gar nicht verstehen, dass wir keine einzige Flasche kaufen möchten. In einem Gasthaus gleich gegenüber vom Hotel essen wir zu abend. Werner hat sich Kaldaunen in Sauce (= Kutteln) ausgesucht, ich weiß nicht mehr, was ich gegessen habe. Es ist beides, wie auch das Bier, keine Offenbarung gewesen.

Im Hotel machen wir es uns noch gemütlich und sehen fern. Die Koffer sind schon fertig gepackt und nichts steht einer Heimreise morgen mehr im Weg.

Beurteilung:

Marburg – nette Altstadt

Hotel Orel – schönes Hotel mit schlechtem Frühstückskaffee

 

19.06.08, trockenes, angenehmes Reisewetter

Auch hier ein fürchterlicher Kaffee aber wenigstens gibt es Obst, Wurst und Käse und Fruchtsäfte.
Der Bärli ist schnell beladen und auf geht´s nach Hause. Wir fahren über GRAZ auf der A9 nach Hause. Bei Kirchdorf macht ein Radargerät noch ein Foto von unserem Bärli aber das erfahren wir erst später. Zur Mittagszeit sind wir wieder zu Hause. Schön, unser Hütti wieder zu sehen. Wir haben noch 3 ½ Tage bis uns die Wirklichkeit – sprich Arbeit – einholt. Die genießen wir noch – es gibt immer was zu tun.

 

 

 

ENDE