31.05.08, sonnig und zwischendurch
leichter Regen
Abfahrt um 08:45 Uhr, erster Zwischenstopp im
Haidpark. Beim Saturn kaufen wir noch Batterien für den Fotoapparat. Wir
treffen – für 2 ½ Wochen – zum letzten Mal die Kerne.
Die Strecke bis Innsbruck-Rum fahren wir auf der
Autobahn. In Rum essen wir zu Mittag im Rumer Hof. Alte Erinnerungen an unsere Reise nach
Südtirol werden wieder wach. Heute aber geht es weiter bis an den Gardasee, genau
gesagt bis nach RIVA. Die Fahrt bis dorthin verläuft angenehm, ich brauche
heuer nicht den Pfadfinder spielen, dazu haben wir den Nüvi. Das Navi lotst den Werner gekonnt
in die richtige Richtung und schnurstracks
ans Ziel. Alles könnte super sein, würde nicht unser Bärli mit der
Lüftung Faxen aufführen. Er denkt sich wohl, wenn mir heiß ist, sollen die
beiden auch schwitzen.
Bis ins Zentrum von RIVA vertrauen wir dem Navi
blind, fahren dort laut seinen Angaben durch enge Gässchen, sicher auch durch
Fußgängerzonen. Mit seiner Auskunft „Ankunft am Ziel“ können wir nichts
anfangen, weil wir das Ziel nicht sehen. Also machen wir das Spielchen noch
einmal, fragen zwischendurch einen Taxifahrer, landen wieder dort wo wir zuvor
schon gestanden sind und jetzt steige ich aus und frage nach der Albergo
Ancora. Hinter einem Hausvorsprung verbirgt sich unser Hotel. Wir checken ein,
laden die Koffer aus und bringen den Bärli in die Garage. Im Hotel haben wir
eine Wegbeschreibung dorthin erhalten, wir fahren auch diese Strecke zweimal.
Diverse Verbotsschilder lenken uns beim ersten Mal zu sehr ab. Zu Fuß gehen wir
5 Minuten ins Hotel zurück und bringen unser Gepäck aufs Zimmer.
Gleich einmal ein Rundgang durch RIVA, es ist ja nicht sehr groß, der erste Eindruck ist
positiv. Wieder im Hotel duschen wir vorerst einmal und machen uns auf den Weg
zwecks Abendessen. Nach einer großen Runde entschließen wir uns für die
Terrasse des Hotelrestaurants und essen hier sehr gute Pizzen und trinken guten
Vino della Casa. Jetzt braucht es einen Verdauungsspaziergang und wir gewinnen
auch vom nächtlichen RIVA einen positiven Eindruck. So gegen 10:30 sind wir im
Hotel, besprechen den morgigen Tag und machen uns betti fein. In den Straßen
von RIVA geht es noch lustig her, laute Stimmen und Musik.
01.06.08, morgens
kühl, tagsüber sonnig
Wir
stehen kurz vor 08:00 Uhr auf und gehen nach der Morgentoilette frühstücken.
Danach holen wir unseren Bärli und fahren los nach MALCESINE. Von RIVA aus
gesehen, liegt MALCESINE auf der linken Seite des Sees. Wir fahren die
Küstenstraße entlang und genießen die Landschaft. Es ist gut, dass das Wetter
nicht zu heiß ist, wir wollen mit der Seilbahn auf den Monte Baldo hinauf und dort ein wenig wandern. Wie wir so
gegen 10:00 Uhr dort bei der Talstation ankommen, sehen wir, dass viele
Menschen den gleichen Gedanken gehabt haben. Das Auto bekommt einen schattigen
Platz in der Tiefgarage und wir kaufen uns die Tickets. Kurz darauf trifft uns
fast der Schlag. Eine Menschentraube über 2 Stockwerke wartet auf die Gondel.
Geduldig warten (heißt 1e Stunde) und endlich rein in die Gondel, die uns
vorerst bis zur Mittelstation bringt. Von dort aus geht es mit einer anderen
weiter auf 2.000 m Höhe.
Werner
hat eine kleine Wanderung für uns ausgesucht und wir starten los. Immer wieder
sehen wir hinunter auf Malcesine
und den Gardasee. Die Warterei hat sich wirklich gelohnt. Kurz nach 13:00 Uhr
kommen wir wieder zur Bergstation zurück und ich finde, wir haben uns eine kleine
Stärkung verdient – Paparelle con capriolo (spezielle Nudeln mit Gämsenfleisch)
und ½ Liter Vino della Casa. Werner hat ja mittags keinen Hunger, bloß einen
Guster also nascht er bei mir mit. Den Wein teilen wir gerechter.
Mit
den Gondeln wieder hinunter ins Tal und zu Fuß in die Altstadt Malcesines. Wir spazieren durch die
Gassen und kaufen uns an der Strandpromenade je einen Cappuccino und beobachten
das Kommen und Gehen der Menschen, die die Fähren ausspucken bzw. aufnehmen.
Wir selbst fahren mit dem Bärli ein Stück zurück in Richtung RIVA und nehmen
die Autofähre hinüber nach LIMONE. Nachdem die Fähre auch uns ausgespuckt hat,
fahren wir zuerst in die Bergwelt nach TREMOSINE hinauf. Tapfer kämpft sich
unser Auto die steile, enge Straße hinauf und gleich geht ihm wieder die
Frischluft aus. Auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz lassen wir ihn dann
rasten und spazieren die Promenade entlang in die Häuserschluchten von Limone. Wir stellen fest, dass uns RIVA
bis jetzt am besten gefällt und wir froh sind, dass Werner dort unser Quartier
gebucht hat. Es ist wieder einmal Zeit zum Essen und wir entscheiden uns für
den Gastgarten eines Hotels. Werner
bestellt sich Nudeln mit Muscheln und ich Schinken mit Melone, Wein und Wasser
dürfen auch nicht fehlen. Wir spazieren zum Bärli und fahren heim, nach RIVA.
Zuerst kommt der Bärli in sein Quartier, danach wir und nach einer kurzen Rast,
ziehen wir wieder um die Häuser. Heute gönnen wir uns noch ein Eis und machen
uns auf den Heimweg. Duschen, fernsehen und schlafen - so endet der heutige
Tag.
02.06.08, diesig,
kühl und abends Regen
Heute schlafen wir etwas länger. Nach dem Frühstück
holen wir den Bärli und fahren zum Lago di Ledro. Werner hat in einer Broschüre
über diesen Bergsee gelesen und dass man dort ein Schaumuseum über die
Ureinwohner besichtigen kann. Wir streichen das Museum und sehen uns die
Pfahlbauten über den Zaun hinüber an. Vielleicht weil das Wetter nicht
besonders ist und alles so grau in grau, verweilen wir nicht lange an den Ufern des Sees und quälen
unseren Bärli wieder eine kleine Straße hinauf nach Pregasina. Eine beliebte Route von Gimondis, die kommen uns auch gelegentlich
entgegen. Selbst der Roman Pucher ist hier schon gefahren, er hat jetzt sicher
Schluckauf, weil wir an ihn denken. Oben in dem Dörfchen auf dem Parkplatz für
Wanderer erwarten uns Schafe und ein Esel. Werner macht ein Bild hinunter auf
den Gardasee und dann steigen wir wieder ins Auto und fahren zurück nach RIVA.
Es ist später Vormittag und wir entschließen uns zu einer Schifffahrt. Die
Route TORBOLE – LIMONE –MALCESINE und retour. Ausgestiegen wird erst in Malcesine und in einem Restaurant stille ich meinen Hunger mit Spaghetti mit
Tomatensauce und Basilikum. Werner bleibt allein beim Wein und ein paar Gabeln
meiner Spaghetti. Heute hau ich richtig rein und gönn´ mir noch Panacotta mit
Heidelbeersauce. Mit einer Menge anderer Leute entern wir das Schiff zurück
nach Limone und Torbole. In Torbole steigen wir wieder
aus und wandern dort durch die Straßen. Torbole ist eigentlich das wenig attraktivste Städtchen, das wir am Gardasee
besucht haben. Viel Lärm und nichts wirklich Sehenswertes. Einen Strand gibt es
da und viele Windsurfer. Im Strandcafe gönnen wir uns einen Cappuccino und ein
Cola und warten auf das nächste Schiff zurück nach RIVA. 17:40 Uhr legt das
Schiff in Torbole an und vorher
kommt der Regen. Wir flüchten in den Bauch des Schiffes und haben Glück – in RIVA
angekommen, hat es zu regnen aufgehört. Im Hotel rasten wir und machen uns so
gegen 19:30 Uhr auf in ein Restaurant in unserer Straße. Vorspeise: Insalata
mista, Brasato di Cavallo; Hauptspeise: Geschmortes Rindfleisch mit Polenta,
Kalbfleisch in Thunfischsauce; Nachspeise: Panacotta con Salsa di fragole;
Getränke: ½ Liter Vino della Casa, Wasser, einen Grappa und einen Espresso.
Über einen Umweg gehen wir zurück ins Hotel, packen unsere Koffer und machen
uns betti fein. Morgen geht es weiter.
Beurteilung:
RIVA – ein nettes, altes
und typisch italienisches Städtchen.
Albergo Ancora – kleines, altes und
heimeliges Haus, nettes Zimmer, Frühstück okay.
03.06.08,
anfangs diesig, später sonnig
Tagwache wie immer gegen 08:00 Uhr. Nach dem Frühstück
checken wir aus und Werner holt den Bärli zwecks Beladung und Weiterreise nach
SIRMIONE.
Wir fahren entlang der Küstenstraße und halten hie und
da, um einen Blick über bzw. auf den See hinunter zu machen. Für längere Zeit
parken wir den Bärli als erstes wieder in SALO. 2 Stunden haben wir Zeit und
die verbringen wir an der Seepromenade. Wir wandern von einem Ende zum anderen
und wieder zurück. Sehr schöne, alte Häuser, Boote in jeder Größe und
Preisklasse. In einer Pasticceria kaufen wir uns zwei Kaffee und Mehlspeise
(ich ein Stück pikipiki Zitronenkuchen und Werner ein Stück gallige Torte)
dazu. Werner schießt ein paar Fotos und dann gehen wir zurück zum Bärli und
fahren weiter nach DESENZANO.
Dort ist Markttag und wir beschließen, zu bleiben und
durch den Markt zu schlendern. Also suchen wir eine Parkmöglichkeit und der
Bärli wird in einen Containerparkplatz, der nicht größer als eine
Schuhschachtel ist, verfrachtet. Unser Urteil zum Markt – Ramsch, soweit das
Auge reicht. Aber die Gässchen sind nett. Bärli auslösen und jetzt ist SIRMIONE
unser Ziel für heute.
Die Altstadt von SIRMIONE darf nur mit „amtlicher“
Erlaubnis mit dem Auto „geentert“ werden. Wir geben der Stadtwächterin unseren
Namen und den unseres Hotels bekannt und dann dürfen wir durch das Stadttor
fahren. Drinnen sind die Gassen enger als in RIVA und Werner muss den Bärli
vorsichtig navigieren. Der Hotelparkplatz ist dann nur mehr ein Klacks.
Formalitäten werden erledigt, die Koffer ins Zimmer gebracht und dann rasten
wir erst einmal eine Weile. Mit neuer Energie ausgerüstet, machen wir uns auf
den Weg durch die Altstadt. SIRMIONE besitzt auch eine Therme, deshalb sind
viele Touristen hier unterwegs. Auf dem Weg zur Grotto di Catullo kommt man an
einigen großen Hotels vorbei. Bei der Grotto di Catullo handelt es sich nicht
etwa um eine Höhle, nein, es ist die Ruine eines römischen Herrenhauses mit
Parkanlage. Wir blicken durch die Gitter des Zaunes ins Innere der Anlage.
Dieser Catullo muss eine Menge Geld besessen haben.
Wir haben mit den Wenzels ein Date für den Abend
vereinbart. Deshalb holen wir den Bärli und fahren auf den Campingplatz, auf
dem die Wenzels residieren. In dieser Riesenanlage finden wir uns zuerst nicht
gleich. Gemeinsam mit der ganzen Sippe (Conny, Erwin mit Niklas & ein
befreundetest Pärchen mit 2 Kindern) essen wir in einem der Restaurants zu abends
und spazieren zu späterer Stunde in ein anderes auf einen Abschieds-Drink. Wir
müssen bis 23:00 Uhr vor den Toren von SIRMIONE-Altstadt sein, sonst müssen wir
den Bärli außerhalb stehen lassen und zu Fuß zum Hotel wandern. Beim Heimfahren
stellen wir beide fest, dass wir uns einen Urlaub in so einem Campingdorf nicht
vorstellen könnten. Aber wir haben ja auch keine Kinder.
Waschen, kuscheln und Gute Nacht.
04.06.08,
Regen in der Nacht; kühl und unfreundlich
In der Nacht hat es ordentlich gewittert und so lassen
wir uns mit dem Aufstehen heute etwas Zeit. Zum Frühstück müssen wir in den
Dachboden. Dort oben ist es hell und recht nett. Das Büfett ist in Ordnung und
der Kaffee ist gut. Das Wetter will nicht wirklich besser werden und wir legen
uns ein Schlechtwetterprogramm zurecht. Zuerst fahren wir ins Gardaland und
sehen uns „Sealife“ an. Eine kleine Ausgabe des amerikanischen Seaworld aber
nett und ansprechend gemacht. Die restliche Zeit vertreiben wir uns mit einer
Schifffahrt über den See nach BARDOLINO. Für einen kurzen Regenguss flüchten
wir in ein Cafe und trinken dort einen Cappuccino und essen gute Mehlspeisen.
Danach gehen wir durch die Gassen von BARDOLINO und ich muss mir endlich etwas
kaufen – eine Mandarina Duck Handtasche. Darauf braucht Werner eine Belohnung
und wir genehmigen uns in einer Bar ein Gläschen Wein. Beide sind wir nun
zufrieden und fahren mit dem Schiff zurück nach SIRMIONE. Abendessen steht auf
dem Plan. Ein Verdauungsspaziergang zur Feste und zurück ins Hotel. Ab ins
Bett.
05.06.08,
Regen; kühl und unfreundlich
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bärli zuerst nach
LAZISE, sehen uns den Ort an. Heute haben wir nicht wirklich Biss, weil uns das
Wetter zermürbt. Jeder Ort sieht immer irgendwie gleich aus. Weiter dann nach
BARDOLINO, wir steigen nicht aus, weil wir gestern schon dort gewesen sind. Auf
der Weiterfahrt kommen wir zu einem Weingut. Von außen sieht es uns gut an und
deshalb steigen wir aus. Das Gut gehört der Familie Zeni und Großvater Zeni hat
ein kleines Museum errichtet. Das sehen wir uns an und am Ende der Tour kommen
wir in den interessanten Teil – zur Weinverkostung und zum Verkauf.
Selbstverständlich geht ein 6er Träger Bardolino mit in den Bärli. Hat sich
gelohnt, die Fahrt auf der Weinstraße und am Ende landen wir in GARDA. Es ist
Mittag geworden und ich brauche etwas zu essen. Jetzt können wir weiterfahren –
nach TORRI DEL DENACO und weiter, hoch hinauf nach SAN ZENO DI MONTAGNA, CAPRINO
DE VERONESE und nach AFFI. Von dort aus zurück nach SIRMIONE.
Wir haben noch Zeit, um zu rasten und aufgrund des
schlechten Wetters essen wir heute im Restaurant gleich neben dem Hotel.
Ehrlich, heute ist ein trostloser Tag gewesen aber wir geben die Hoffnung nicht
auf, dass es morgen besser wird.
Beurteilung:
SIRMIONE – ein nettes, altes
und typisch italienisches Städtchen.
Corte Regina – heimeliges,
restauriertes Haus, schönes, ruhiges Zimmer, Frühstück okay.
06.06.08,
trocken aber nicht unbedingt schön
Gegen 08:00 Uhr stehen wir auf und packen gleich mal
unsere Koffer. Danach frühstücken wir und checken out. Bei der Abfahrt ist das
Wetter so lala und es bleibt so den ganzen Tag. Erster Halt ist in MANTUA. Wir
finden keinen Parkplatz und machen deswegen nur einen kurzen Stopp für Fotos.
Auf der Autobahn, die wir schon von früher kennen, fahren wir bis nach Florenz. Auch dieses Mal erleben wir
wieder viel Verkehr auf der kurvigen Strecke und wundern uns wieder, dass so
eine Straße als Autobahn durchgeht.
In Erinnerung an unseren ersten Aufenthalt in Florenz stoppen wir auf der Piazza Michelangelo.
Wie viele Touristen und Einheimische schauen wir von dort oben auf den Arno und
Florenz hinunter. Selbst die
Souvenirstände sind so wie früher. Bis nach AREZZO fahren wir jetzt auf
Bundesstraßen, halten kurz mal für eine Rast und einen Kaffe und weiter geht
die Fahrt – jetzt durch die Weinberge. Da ist des doch nur natürlich, dass wir
bei einem Weingut – Paterna – halten. Wir bekommen Weine zu kosten und kaufen
uns einen 6er Karton Rotwein und 2 Flaschen Vin Santo. AREZZO selbst ist wieder
eine größere Stadt und wir verlassen uns auf unser Navi, den Nüvi. Es lotst uns
direkt vor den Eingang und nachdem wir eingecheckt und ausgeladen haben,
bringen wir den Bärli in die Parkgarage.
Per pedes durch die Straßen von AREZZO und am Abend
essen in einer Osteria. Werner entscheidet sich für Ossobucco und ich für
Wildschwein. Der Verdauungsspaziergang zurück ins Hotel führt uns jetzt durch
die beleuchteten und stark belebten Straßen von AREZZO. Im Hotel rufen wir noch
kurz bei unseren Eltern an und geben einen kurzen Bericht ab.
07.06.08,
wechselhaft, Regen zwischendurch
Aufstehen
um 08:00 Uhr, dann schön machen für ein Frühstück. Voll enttäuschend – ist der
Kaffee fürchterlich, verliert das gesamte Frühstück. Wir brechen auf zum LAGO
TRASIMENO. Die diversen Städtchen rund und oberhalb des Sees sind unsere
Ausflugsziele heute. Auf dem Weg nach CORTONA halten wir bei einer
Keramikbrennerei und kaufen einen Trog für unseren kleinen Fächerahorn zuhause.
Danach steuern wir PASSIGNANO an. Entlang der Seepromenade entern wir eine Bar
und trinken guten Cappuccino – ist doch gar nicht so schwer, guten Kaffee zu
machen.
Als
nächstes halten wir in CASTEL RIGONE, eine kleine Stadt in den Bergen. Es ist
jetzt mittags und auch hier ist alles wie ausgestorben. Weiter geht es nach
MONTE DEL LARGO. Menschen sehen wir auch hier wenig, dafür eine große
Ameisenkolonie beim Parkplatz. Wir laden sie auf einen Apfelputz ein – ich
glaube, sie haben sich gefreut. Drauf gestürzt haben sie sich auf alle Fälle.
PANICALE bewandern wir auch und im Centro kaufen wir uns Bruschetta und ein
Glas Wein. Wir stellen fest, dass ein Städtchen wie das andere aussieht und
kommen auf der Reise nach CASTIGLIONE. Über Stufen wandern wir hinauf in die
Altstadt und kosten vor den Geschäften Wurst, Käse und Wein. Wir kaufen aber
diesmal nichts. Beim Heimfahren regnet es und ich freue mich schon auf ein
bisschen rasten im Zimmer – genau so wie die Italiener es machen.
19:30
Uhr ist Aufbruchzeit fürs Abendessen. Heute gehen wir in die Osteria, die uns
gestern auch noch aufgefallen ist. Wir bestellen eine gemischte Vorspeise und
ein Bistecca alla Fiorentina – schmeckt seeeehr gut. Wein und als Abschluss
Cafe runden den Abend ab. Heimspazieren ins Hotel und ab ins Betti.
Beurteilung:
AREZZO – schon eher eine
Großstadt, trotzdem noch gemütlich
Hotel Continentale – gepflegtes Haus, etwas überwutzelt und mit
schlechtem Frühstück-Büfett.
08.06.08,
anfangs bewölkt, sonnig aber auch Regen
Wie immer stehen wir gegen 08:00 Uhr auf und heute
packen wir auch gleich wieder unsere Koffer. Vor dem Bezahlen gehen wir noch
frühstücken. Der Bärli wird geholt und die Koffer verstaut. Unser Nüvi bekommt
seinen Fahrplan und los geht´s nach PERUGIA. Wieder gibt es einen Parkplatz in
einer Garage für den Bärli und wir ziehen zu Fuß los in die Altstadt. Über
Rolltreppen kommen wir in den inneren Kern und sehen eine Menge Touristen,
schöne alte Häuser und auch teure Geschäfte. Zu Mittag gibt es für mich Nudeln
und Wein, für Werner nur Brot und Wein.
Weiter auf der Schnellstraße bis nach SAN LUCA DI
MONTEFALCO. Wir suchen unsere neue Bleibe und finden sie zu guter Letzt mit
Hilfe einer Einheimischen. Auf den ersten Blick sind wir ein wenig enttäuscht
aber wir lassen uns gerne überraschen. Auf unser Klingeln öffnet uns niemand
und wir läuten beim Gesindehof. Später erfahren wir, dass hier das Personal
wohnt und das Zimmermädchen – eine Mutter von drei kleinen Kindern – öffnet
uns. Mit etwas Italienisch, den Händen und einem Aha-Erlebnis führt uns die
junge Frau ins Herrenhaus und zeigt uns Zimmer zur Auswahl. Wir entscheiden uns
für das „Blaue Zimmer“ und holen unsere Koffer aus dem Auto. Nach einer kurzen
Besichtigung stellen wir fest, dass sich hier „außen hui und innen pfui“
irgendwie anwenden lässt. Nicht dass es schmutzig gewesen wäre, nein, aber
außen hat man die Schäden (Schimmel aufgrund von Nässe) nicht gesehen. Die
Renovierung ist also nur halbherzig durchgeführt worden.
Wir machen alsdann die Bekanntschaft der „Hausherrin“
aber das ist sie nicht im üblichen Sinn, sie verwaltet dieses Anwesen nur. Sie
lädt uns auf Cola und Wein ein und das findet Werner natürlich super. Am Abend
kommt der waschechte Hausherr vorbei. Wir unterhalten uns mit beiden au Englisch
und er macht uns das Angebot, uns zu einem guten Restaurant zu lotsen – wir
nehmen dankend an. Ich halte die beiden für ein Ehepaar und werde erst beim
Frühstück von dem älteren, deutschen Ehepaar über die Verhältnisse aufgeklärt.
Aber zurück zum Restaurant, da hat Signore Corrado nicht übertrieben. Wir essen
wirklich gut und trinken guten Wein. Der Chefkoch kümmert sich hier persönlich
um die Gäste und wir sind rundum zufrieden.
Vollgefressen und abgefüllt liegen wir Stunden später im
Bett. Zuvor erfahren wir aber noch den Spielstand Österreich gegen Kroatien =
0:1
09.06.08,
sonnig mit zwischendurch Regen
Wir beginnen den Tag so gegen 08:00 Uhr und gehen nach
der Morgentoilette zum Frühstück hinunter. Das ältere Ehepaar ist schon
anwesend und wir ordern Kaffee und Milch. Den Rest nehmen wir uns vom Büfett.
Schmeckt ganz gut und wir unterhalten uns auf deutsch mit den Gästen und
englisch mit der Hausdame.
Unsere Reise wird uns heute nach Nocera Umbra, Gubbio,
Assisi und Montefalco führen.
Nocera Umbra ist wegen seines
guten Mineralwassers und wegen des Erdbebens 97 – bei dem die Stadt schwer
beschädigt wurde – bekannt. Wir wandern durch die Gässchen und fahren dann
weiter nach Gubbio. Man merkt
gleich, dass es sich hier wieder um einen größeren Ort handelt, es ist viel
mehr Verkehr. Parkplatz für den Bärli und wir wandern zu Fuß die leicht
steigende Straße in den Ortskern hinauf. Fotos werden geschossen und wir kommen
kreuz und quer durch Gubbio. Der
nächste Halt für heute ist in Assisi,
dem Geburtsort des heiligen Franziskus. Hier herrscht hektisches Treiben bei
den Touristen und bei den Mönchen. In den Kirchen tummeln sich Gläubige,
Schauer und Geistliche. Wobei letztere immer darauf achten, dass nicht zu laut
gesprochen wird.
Wir besichtigen alle Kirchen, die es in Assisi gibt und beten heimlich, dass
das Wetter hält. Nach ein paar Stunden haben wir genug und verlassen Assisi in Richtung des Monte Subasio, denn dort hat der hl. Franziskus
eine Einsiedelei – die Eremo delle Carceri – errichtet - eine Art
Sommerresidenz.
Am eindrucksvollsten ist aber die kleine Kapelle, in der
der hl. Franziskus gestorben ist. Sie steht in Santa Maria degli Angeli und die gleichnamige, gigantische
Barockkirche wurde dieser kleinen Porziuncula übergestülpt. Deswegen sieht die
Kapelle auf den ersten Blick wie ein Plastikspielhaus für Kinder aus. Sie ist
aber aus Stein und mit schönen Mosaiken gestaltet. Für heute haben wir genug
Kirchen gesehen und G´schichterln über Heilige gehört. Montefalco ist unser letzter Stopp auf der heutigen
Tagestour. Der Ort ist etwas unheimlich, keine Menschenseele in den Straßen,
keine Gaststätten, vor denen Leute sitzen. Liegt wohl daran, dass heute Italien
gegen Holland spielt. Wir finden ein kleines, uriges Lokal in dem eine
Pilgergruppe die meisten Plätze einnimmt und der Chef persönlich weist uns ein
Tischchen zu. Wir bestellen unser Essen und Trinken und beobachten dabei den
Chef, der für die Gruppe Fleisch auf offenem Feuer brät. Nachdem alle
abgefüttert sind, lässt er uns kleine Happen der Tafel kosten und kredenzt uns
den berühmten Sagrantino. Das gegrillte Fleisch schmeckt gut, der Wein ist
nicht wirklich berauschend. Wir zahlen unsere Zeche und fahren nachhause. Signore
Corrado sitzt mit neuen Hausgästen vor dem Fernseher und Werner gesellt sich
dazu. Ich gehe ins Zimmer und lese im Bett.
10.06.08,
sonnig und warm
Heute frühstücken wir etwas später und brechen dann auf
nach Terni, fahren zu den
Wasserfällen Cascata delle Marmore,
bis hinauf nach Norcia. Terni ist eine modernere, größere Stadt
und es herrscht hier hektischer Verkehr. Wir finden keinen Parkplatz und
deshalb fahren wir weiter zu den Wasserfällen. Hunderttausend Schilder weisen
den Weg zu dieser Sehenswürdigkeit aber ohne Nüvi hätten wir sie ev. nicht
gefunden. Das Sprichwort „Alle Wege führen nach Rom“ lässt sich in Italien gut
anwenden. Wir lösen Tickets und wandern einen Waldweg hinunter zu einem Tunnel,
an dessen Ende man einen schönen, nassen Blick in die Fälle hat. Den Weg retour
und wieder ins Auto zum nächsten Halt am Fuße der Fälle. Hier wird gerade so
eine Art Touristenstützpunkt errichtet, der noch nicht wirklich fertig ist. Ein
paar Krims Krams Geschäfte und WCs sonst ist da noch nichts. Wir gehen den
Fußweg zu den Aussichtsplattformen und warten wie einige andere darauf, dass
das Wasser abgedreht wird. Immer zu bestimmten Zeiten wird das Wasser zur
Stromgewinnung für eine Stunde umgeleitet und die Fälle versiegen. Ist
interessant anzusehen, wie das Wasser zuerst weniger wird und später wieder die
volle Kraft erreicht. Wir gönnen uns während der Wartezeit einen Kaffee. Jetzt
die Berge hinauf nach Norcia, dem
Ort wo Wurstmachen an der Tagesordnung steht. Auf der Fahrt dorthin müssen wir
uns mit dem Bärli wieder ärgern. Die Klimaanlage streikt und draußen ist es
heiß. Vor den Stadttoren wird geparkt und als erstes suchen wir uns ein Lokal –
ich habe Hunger! Wir essen eine Kleinigkeit zu Mittag, stillen unseren Durst
und schreiben unsere Postkarten. Gestärkt mit Speis und Trank kann die
Wanderung durch die Straßen beginnen. Für heute Abend wollen wir uns
Spezialitäten kaufen und diese am Pool genießen – in Erinnerung an unseren
ersten Italienurlaub in der Toskana. Nachdem wir den Einkauf erledigt haben,
geht es schon wieder in Richtung Heimat.
Das Wetter ist heute schön und ich schwimme ein paar
Längen im Pool. Werner hält meinen sportlichen Ausrutscher in Bildern fest.
Danach richten wir uns einen Tisch mit zwei Stühlen und holen unser Abendessen.
Zwei Gläser für den Wein, Teller und Besteck finden sich im Frühstückszimmer.
Bei Sonnenuntergang genießen wir unser Essen, es fehlt nur die romantische
Musik. Später gesellt sich Signore Corrado zu uns und lässt uns eingelegte,
gegrillte Paprika kosten. Wir plaudern mit ihm und kommen auf Grappa. Ich hole
unseren aus dem Zimmer und er holt einen von seinen Vorräten. Wir trinken beide
und unser Schnäppchen hält einem Vergleich stand. Dann ist wieder Fußball
angesagt, um 23:00 Uhr geht´s ab ins Bett.
11.06.08,
sonnig mit leichten Schauern zwischendurch
Frühstück heute zu sechst. Wir plaudern über Gott und
die Welt und dann brechen wir auf. Zuerst fahren wir zum Weingut Rocca di Fabri.
Dort kaufen wir ein paar Flaschen Wein, Grappa und einen kleinen Kanister
Olivenöl. Den Einkauf bringen wir zurück auf unser Zimmer und dann ab die Post.
Zuerst fahren wir hinauf nach TREVI, diesen Ort sehen wir jeden Tag, wenn wir
unsere Reisen antreten. Wir machen eine kleine Hop on hop off tour. Via TERNI
geht es weiter nach AMELIA. Ein Städtchen wie aus dem Mittelalter, keine
Leutchen auf den Straßen, keine Geschäfte aber ein Cafe und das hat auch noch
offen. Wir trinken einen Kaffee und schlendern durch die Gassen. Danach fahren
wir weiter nach NARNI. Man nennt es auch „Stadt der hundert Türme“, weil es
ähnlich San Giminiano auch Geschlechtertürme besitzt. Des Weiteren ist NARNI
noch vollständig von einer Stadtmauer umgeben. Von der Bauweise ist es den
anderen alten Städtchen aber ähnlich. Vorbei an SAN GEMINI, einem Thermalbad
kommen wir zu der alten Römersiedlung CARSULAE. Eine Besichtigung dieser alten
Siedlung, die an der alten Römerstraße Via Flaminia gelegen ist, kostet Geld.
Wir wandeln auf den Spuren der alten Römer und finden im hohen Gras Reste der
alten Straße, verschiedener Bauten. Ein Amphitheater, ein Theater an einem
Ende, ein altes Stadttor und ein zylindrisches Grabmal am anderen Ende. Schade
nur, dass die Anlage nicht gepflegt wird, vieles ist durch das hüfthohe Gras
nicht zu erkennen. Werner beschwert sich bei den armen Studenten, die in der
Info die Tickets verkaufen.
Antritt der Heimreise und Stopp in SPOLETO. Hier wohnt
Signore Corrado mit seiner Familie in einem Palazzo der Schwiegereltern.
Hoffentlich ist der besser restauriert als das Anwesen in San Luca. Wir
besichtigen die Altstadt und suchen das Lokal, das er uns zum Abendessen
empfohlen hat. Im Il Tempio del Gusto speisen wir fürstlich, auch wenn unser
Outfit nicht unbedingt passend ist. Mittlerweile regnet es wieder und es
tröpfelt noch, als wir den Heimweg antreten. Gegen 22:00 Uhr kommen wir dort an
und ich gehe schon mal vor aufs Zimmer. Werner macht noch einen Abstecher vor
den Fernseher.
12.06.08,
Regen am Morgen später Sonne
Gemeinsames Frühstück bei Regen. Stimmung sinkt
natürlich auch. TODI im Regen ist nicht unbedingt berauschend. Wir flüchten in
die römische Zisterne und sehen uns das Wasserleitungssystem aus der Römerzeit
an. Ist schon beeindruckend, was die Römer so alles auf die Beine gestellt
haben. Auf der Fahrt nach ORVIETO – übrigens, hier ist Signore Corrado geboren
worden – hört der Regen auf. Vor ORVIETO entschließt sich Werner spontan, noch
bei einem Weingut vorbei zu schauen. Das nächstbeste Schild weist den Weg zum
Gut Barberani. Bis wir beim Weingut ankommen, ist es kurz vor 12:30 und alle
fahren in Mittagspause. Ein junger Mann steigt für uns wieder aus dem Auto und
lässt uns Weine und Grappa kosten. Wir kaufen uns von beidem und bedanken uns
fürs Aufsperren. Eine halbe Stunde kommt er halt jetzt zu spät zum Essen. In
ORVIETO beeindruckt uns der Duomo mit seinen schönen Mosaikfresken an der
Außenfront. Wir besichtigen mit einer Gruppe den „Orvieto underground“. In
diesen Tuffgesteinhöhlen haben die Orvieter im Mittelalter als der Platz oben
schon zu wenig wurde auch gelebt. Die Reise in den Untergrund hat mich hungrig
gemacht und Werner kauft mir ein Sandwich und eine Cola. Selbstverständlich
nascht er wieder bei mir mit – er ist ja nicht hungrig. Es ist jetzt später
Nachmittag und wir fahren via TODI zurück nach BEVAGNA. Diese kleine
mittelalterliche Stadt ist von einer Stadtmauer umgeben und gewährt den
Touristen an sechs Toren den Einlass. In BEVAGNA hat der heilige Franziskus erstmals
zu einer Vogelschar gepredigt – heißt es. Wir spazieren durch die Straßen und
suchen uns schon mal ein Lokal fürs Abendessen. Wir begegnen unserer Hausdame
und reden ein paar Worte mitsammen. So erfahren wir, dass sie hier lebt und
eigentlich als Sommelier arbeitet. Endlich Essenszeit – die beginnt in Italien
ja erst um 20:00 Uhr und wir lassen uns das Essen schmecken. Zuhause treffen
wir Signore Corrado und das jüngere Ehepaar im Fernsehzimmer und wir lassen uns
noch auf ein Plauscherl und Grappa überreden. Es ist unser letzter Tag hier und
wir verabschieden uns gleich mal vom Herrn des Hauses. Er schenkt mir noch eine
Flasche hauseigenes Olivenöl – ich bedanke mich ganz lieb.
Beurteilung:
SAN LUCA DI
MONTEFALCO
– ein Nest mit ca. 10 Häusern
Villa Feliziani – mit mehr Kleingeld
und Pflege könnte daraus ein schönes Anwesen werden.
13.06.08,
bewölkt und regnerisch, zwischendurch trocken
Das Wetter ist heute
mehr schlecht als recht und das wird sich den ganzen Tag über nicht ändern.
Unser letztes
Frühstück, Verabschieden von den Mitbewohnern und der Hausdame, Auto einräumen
und ab geht die Post in Richtung RAVENNA. Auf der Fahrt via GUBBIO nach URBINO
läuft uns eine Babykatze auf die Straße. Wir können rechtzeitig bremsen und die
Kleine flüchtet wieder in die Wiese. Am liebsten täte ich die Katze mitnehmen.
So ein Winzling und bald wäre sein Leben schon wieder vorüber gewesen.
In URBINO parken wir
den Bärli am Fuße der Stadtmauer und fahren mit dem Lift hinauf in den
Stadtkern. Wir wandern durch die Straßen dieser Universitätsstadt und flüchten
während eines Regengusses in ein Lokal. Gleich essen und trinken und ein wenig
rasten, das ist ganz nach Manu´s Geschmack. Auf dem Rückweg kommen wir an einem
Disney-Store vorbei, der hat – Gott sei Dank oder leider – eh bis 10:00 Uhr
geschlossen. Also wird es nichts mit shoppen.
Auf der Schnellstraße
bzw. der Autobahn fahren wir dann bis RAVENNA. Hier schüttet es gleich mal wie
aus Eimern. Dank dem Nüvi finden wir unser Hotel sehr rasch und nachdem wir
eingecheckt haben, nutzen wir gleich die Gunst der Stunde – der Regen hat
aufgehört – und beginnen unsere sightseeing tour.
Zuerst das Mausoleum
des Kaisers Theoderich – bekannt auch als Dietrich von Bern (Nibelungen-Sage).
In diesem zweistöckigen Rundturm, der wenig prunkvoll verziert ist, befindet
sich der Sarkophag des Kaisers.
In einer parkähnlichen
Anlage befindet sich die Basilika di San Vitale. Zurzeit Kaiser Theoderichs
wurde mit dem Bau dieser Basilika begonnen. Von außen ist sie sehr schlicht,
innen hingegen kann man schöne Decken- Wand- und Bodenmosaike betrachten.
Hinter der Kirche befindet sich das Mausoleum der Galla Placidia, einer
byzantinischen Kaiserin. Es ist mit schönen Mosaiken geschmückt und in den drei
Marmorsarkophagen liegen die Kaiserin und ihre beiden Söhne.
Zurück in den Straßen
von Ravenna suchen wir neben dem
Besichtigen gleich ein Lokal fürs Abendessen. Ist gar nicht so einfach – in
einer kleinen Seitenstraße werden wir fündig und wir können sogar im Freien
speisen. Ca. eine Stunde später auf dem Heimweg fängt es wieder zu regnen an.
Wir laufen zwischen den Tropfen.
Im Hotel hängen wir die
Sachen zum Trocknen auf und machen es uns gemütlich. Draußen regnet es jetzt in
Strömen und ein Gewitter zieht auf.
Beurteilung:
RAVENNA – große Stadt, viel
Verkehr, nicht einladend
Hotel Mosaico – nettes Hotel aber
mittelmäßiges Frühstück
14.06.08,
Regen mit Pausen und später Sonne
Regen bringt Segen. Wir packen unsere Koffer und gehen
hinunter frühstücken. Ein eher enttäuschendes Frühstück aber der Kaffee ist
wenigstens gut. Wir bezahlen die Rechnung und packen alles in den Bärli. Der
darf aber noch eine Weile rasten, wir gehen noch einmal in die Innenstadt und
sehen uns die restlichen Sehenswürdigkeiten, die in unserem Pass enthalten
sind, an. Die Basilika St. Apollinare Nuovo mit herrlichen Deckenfresken und
Mosaiken mit männlichen bzw. weiblichen Heiligen je auf einer Seite. Dann den
Duomo, mit dem Museo Arcivescovado und
dem Baptisterium. Attraktion im erzbischöflichen Museum ist der Stuhl des
Erzbischofs Maximilian, bei dem es sich um eine ägyptische Schnitzarbeit
handelt. Besagte Elfenbeinreliefs zeigen Szenen aus dem Alten und dem Neuen
Testament. Im Baptisterium, einem kleinen achteckigen Backsteinbau steht in der
Mitte ein uraltes Taufbecken, aus dem auch heute noch Kinder die heilige Taufe
erhalten. Genau so eine Taufzeremonie findet heute dort statt und wir halten
uns ruhig im Hintergrund. Etwas später gehen wir zurück zum Bärli und starten
die Reise in Richtung VENEDIG. Es beginnt wieder zu Regnen und als wäre das
noch nicht genug, kommen wir in einen Stau. Das Unwetter letzte Nacht hat Bäume
ausgerissen, Straßen und Orte geflutet und die Feuerwehren sind fleißig am
Werken. Etwas später als geplant kommen wir nach Venedig und parken zuerst den Bärli in einem der Parkhäuser.
Blutsauger – mehr kann man da nicht sagen. 24 Euro pro Tag kosten die Logis für
unser Auto und den Schlüssel wollen sie auch noch haben. Aber nicht mit Werner.
Der Schlüssel geht mit, keine Chance! Mit unserm Gepäck bewaffnet rattern wir
zu den Anlegestellen der Fährboote und kaufen uns ein Zweitages-Ticket für die
Linienboote. Wir entern, wie viele andere auch, das Boot und tuckern durch die
Kanäle. Die Ausstiegshaltestelle wissen wir und auch in groben Zügen wo wir hin
müssen. Mit Hilfe des Nüvi finden wir unsere Bleibe und dabei sehen wir auch
gleich ein paar enge Gässchen und schmale Kanäle. Sozusagen das Urfahr von Venedig. Also unser Zuhause für zwei
Tage ist bei einem Pärchen mit einer kleinen Tochter. Wir dürfen in einem der
Gästezimmer schlafen und haben sogar ein eigenes Bad. Allerdings in den Kästen
zwischen Zimmer und Bad haben unsere Sachen nichts verloren. Ist schon ein
eigenartiges Gefühl, man hat direkt ein schlechtes Gewissen, wenn man das
Zimmer verlässt und in der Küche der Hausherren steht. Aber für zwei Tage lässt
sich das schon einrichten. Wir verlassen die Hütte und wandern Richtung Zentrum
etwa so: Brücke aufi, wieder abi, Gässchen firi und dann zruck, amoi links und
dann nach rechts – zack stehst du auf dem Markusplatz oder vor der
Rialto-Brücke. Also wenn man sich verirren möchte, in Venedig ist das möglich (wir haben uns natürlich nicht
verirrt). Hab ich schon erwähnt, dass hier die Sonne scheint? Nein, dann tue
ich es hiermit. Es gibt auch nicht mehr so viele Tauben wie vor ein paar
Jahren. Mit dem Boot machen wir uns in der Abenddämmerung auf nachhause. Unsere
Gastgeber sitzen schon im Wohnzimmer vor dem Fernseher – Gute Naaacht!
15.06.08,
Sonne und Wolken, Regen abends
Unser Frühstück auf der hauseigenen Terrasse. Das
Frühstück ist okay, frische Brötchen, Wurst, Käse und Marmelade. Sonne, ja auch
Sonne! Heute fahren wir mit dem Boot nach MURANO hinüber. Dort streunen wir bis
kurz nach Mittag herum, kaufen noch schnell winzige Ohrstecker für mich und
dann geht es zurück nach VENEDIG. Was man auf dem Wasser und nahe am Wasser so
alles erlebt. Einer Touristin wird das Börserl aus der Handtasche gestohlen,
ein Mann nimmt ein mehr oder weniger unfreiwilliges Bad in einem der Kanäle.
Nach diesen Aufregungen brauche ich etwas zu essen. In einer Bäckerei kaufen
wir uns ein grausliches Pizzastangerl, das wir den Tauben überlassen. Wir
setzen uns in ein kleines Cafe und dort bekomme ich einen Fertigfraß. Machen
wir uns auf die Suche nach dem Disney-Shop! Als wir ihn endlich finden, muss
ich mit Enttäuschung feststellen, hier kann ich keinen einzigen Euro ausgeben.
Nach diesen Flops gehen wir zurück nachhause und rasten ein wenig. Um 18:30 Uhr
fahren wir mit dem Boot wieder in die Stadt hinein, um in der Birreria la Corte
zu essen. Als es wieder leicht zu regnen beginnt, zahlen wir und brechen auf,
zur Bootsanlegestelle. VENEDIG bei Nacht und so vom Wasser aus – das hat schon
was. Es bleibt noch Zeit zum Fernsehen. Dann wird geschlafen.
Beurteilung:
VENEDIG – nicht mehr so
berauschend wie die beiden Male zuvor
Casa Baseggio – Zimmer und Bad
nett trotzdem kein 2. Mal
16.06.08,
Regen und Sonne
Heute nehmen wir unser Frühstück im Zimmer zu uns.
Danach zahlen wir die Rechnung und gondeln zurück zum Bärli – er ist noch da!
Bring uns heute nach TRIEST, lautet der Befehl.
Der Regen begleitet uns bis vor die Tore des Schlosses
MIRAMARE. Erzherzog Maximilian von Österreich hat es für sich und seine Gattin,
Prinzessin Charlotte von Sachsen, erbauen lassen. Wir besichtigen das Schloss
und die Gärten und genießen von der Schlossterrasse aus den herrlichen Blick
aufs Meer.
Beim Verlassen des Parkplatzes will der Wachheini den Werner um ganze 20 Cent
bescheißen – Werner protestiert aufs Schärfste – verwirrt den Kassier so, dass
der ihm 50 Cent zurückgibt – wir also einen Gewinn von 30 Cent machen.
Dank Nüvi finden wir uns in TRIEST leicht zu Recht,
check in im Hotel, Bärli in der nahen Garage abstellen und zurück ins Hotel.
Nach einer erfrischenden Dusche rasten wir noch ein wenig und machen uns dann
auf die Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen. Wir speisen sehr gut und
bestellen uns eine Nachspeise für zwei. Wir wundern uns zwar über die Größen
der geteilten Portion essen aber brav alles auf. Beim Bezahlen haben wir zwei
Nachspeisen auf der Rechnung – Protest fruchtet nichts. Ich denke, das ist die
Rache des Parkplatz-Kassiers gewesen.
Wir machen noch einen kleinen Verdauungsspaziergang und
später im Zimmer sehen wir uns das Fußballspiel Österreich gegen Deutschland
an. Wir verlieren natürlich 0:1.
17.06.08,
Sonne tagsüber, abends Regen
Das
Frühstück ist fürchterlich! Brechen wir auf und suchen ein Cafe. Zuvor kommen
wir aber noch bis hinauf zum Castello di San Giusto. Von dort oben hat man einen
schönen Blick über die Dächer von TRIEST. Auf dem Rückweg kommen wir am Teatro
Romano, einer Ausgrabung eines alten römischen Theaters vorbei und landen
schließlich auf der Piazza dell´Unita d´Italia. Dreht man sich um die eigene
Achse sieht man auf den Hafen, den Palazzo del Governo, den Palast des Lloyd
Triestino (1836 gegründete Schifffahrtsgesellschaft) und den Palazzo del
Municipio (Rathaus). Was unseren Blick in Bann zieht, ist das Cafe, das sich auch
auf dem Platz befindet. Wir gönnen uns einen guten Kaffee. Mit Koffein gestärkt
wandern wir zur Mole hinaus und genießen den Blick auf TRIEST. Die Meerluft
macht mich hungrig und Werner ist geneigt, mich zu füttern. In einem
Straßenlokal essen wir eine Kleinigkeit und dann gehen wir ins Aquarium am Hafen.
Fische, Muscheln, Seepferdchen und andere Meeresbewohner können dort bestaunt
werden. Ein Mini Mini Mini Seaworld halt.
Am
späten Nachmittag gehen wir zurück ins Hotel, vorher kaufen wir aber noch zwei
Ausgießer für Essig & Öl Flaschen. Der Laden ist super, so nach dem Motto
„Schau mal, das gibt es auch hier oder das gibt es auch noch zu kaufen“. Dort
kann man sicher einige Kuriositäten entdecken. Zum Nachtmahl soll es heute
Pizza geben aber das Angebot auf der Speisekarte lässt uns unsere Meinung ändern.
Pferdefleisch und das Spiel Italien gegen Frankreich runden diesen letzten
Abend in TRIEST ab. Wir sind zufrieden mit dem Essen, die Italiener mit dem
Spielausgang 2:0 für Italien. Das feiern die noch bis spät in die Nacht hinein
und bei strömendem Regen.
Beurteilung:
TRIEST – schöne Hafenstadt
Hotel Roma – Zimmer okay,
Frühstück furchtbar
18.06.08,
trockenes, sonniges Wetter
Das
Frühstück fällt auch heute wieder kurz aus und wir sind am frühen Vormittag
schon unterwegs in Richtung Slowenien genauer gesagt in Richtung MARIBOR. Mit
dem Nüvi fahren wir in TRIEST noch auf Straßen wo ich mir sicher bin, die enden
in einer Sackgasse oder irgendwo im Himmel. Im Winter möchte ich dort nicht mit
dem Auto unterwegs sein müssen. Aber, wir kommen unserem Ziel immer näher und
auch wieder auf Schnellstraßen bzw. Autobahnen. Landschaftlich ist diese Route
schön gewesen und ich habe festgestellt, die Slowenen sind uns in Sachen
Hausbau ähnlicher als die Italiener. Ich habe das Gefühl, in Österreich
unterwegs zu sein. Wir halten in einem Ort an der Straße und besorgen uns in
einem Supermarkt Getränke, „Schrott“ und Wein (den für zuhause). Eine
Wespenfalle geht auch noch mit uns auf die Reise.
Unser
Hotel in MARIBOR liegt mitten in der Fußgängerzone. Zuerst trauen wir dem Nüvi
nicht ganz und fahren eine zweite Runde. Schließlich parken wir das Auto und
sehen uns in der FuZo um. Tatsächlich, unser Hotel ist ohne Einfahrterlaubnis
nicht mit dem Auto zu erreichen. Die bekommen wir natürlich und ab geht´s auf
den Parkplatz beim Hotel. Ein schönes Zimmer erwartet uns und wir laden unser
Gepäck dort ab. Ab ins Gewühl, die Sonne scheint und es sind eine Menge Leute
unterwegs. Hier gibt es Geschäfte wie H&M, New Yorker und einen C&A.
Ich fühle mich wie zuhause und selbstverständlich müssen wir in die Geschäfte
hineingehen und nach längerem Zögern aus dem New Yorker mit einem Kleidchen
wieder heraus. Wir wandern hinunter zur Drau und suchen die Vinothek „Alte
Rebe“. Der Wein, den wir dort verkosten, schmeckt uns überhaupt nicht und der
Sommelier kann gar nicht verstehen, dass wir keine einzige Flasche kaufen
möchten. In einem Gasthaus gleich gegenüber vom Hotel essen wir zu abend.
Werner hat sich Kaldaunen in Sauce (= Kutteln) ausgesucht, ich weiß nicht mehr,
was ich gegessen habe. Es ist beides, wie auch das Bier, keine Offenbarung
gewesen.
Im
Hotel machen wir es uns noch gemütlich und sehen fern. Die Koffer sind schon
fertig gepackt und nichts steht einer Heimreise morgen mehr im Weg.
Beurteilung:
Marburg – nette Altstadt
Hotel Orel – schönes Hotel mit
schlechtem Frühstückskaffee
19.06.08,
trockenes, angenehmes Reisewetter
Auch
hier ein fürchterlicher Kaffee aber wenigstens gibt es Obst, Wurst und Käse und
Fruchtsäfte.
Der Bärli ist schnell beladen und auf geht´s nach Hause. Wir fahren über GRAZ
auf der A9 nach Hause. Bei Kirchdorf
macht ein Radargerät noch ein Foto von unserem Bärli aber das erfahren wir erst
später. Zur Mittagszeit sind wir wieder zu Hause. Schön, unser Hütti wieder zu
sehen. Wir haben noch 3 ½ Tage bis uns die Wirklichkeit – sprich Arbeit –
einholt. Die genießen wir noch – es gibt immer was zu tun.