18.8.00, 18
Grad C Sonne, abends leichter Regen
Werners
Eltern haben uns um ca. 9.00 Uhr von zuhause abgeholt und sind mit uns auf den
Flughafen gefahren. Dort haben wir zuerst einmal eingecheckt und dann blieb
noch eine gute Stunde für ein wenig Small Talk. Ich habe in einer Angestellten
der AUA noch eine ehemalige Schulkollegin, die Yvonne Rosenauer, wiedererkannt.
Wir haben ein bisschen geplaudert, über die alten und aktuellen Zeiten.
Als unser
Flug zum boarden aufgerufen wurde, ist es ernst geworden. Große Verabschiedung
und schon ging´s ab in den Urlaub. Heuer sind wir das erste Mal mit dem Nikki
Lauda – nicht mit ihm persönlich aber mit einer seiner kleinen Maschinen
geflogen. Ein kurzer Flug in den Wolken (ca. 1 Stunde), eine Kleinigkeit zu Essen und schon waren wir in
Frankfurt. Wir brauchten uns nicht zu beeilen, denn unser Anschlussflug war um
1 ½ Stunden auf 15.00 Uhr verschoben worden. Mit unserem Handgepäck sind wir
auf Erkundung gegangen. Werner hatte den umgebauten Flughafen ja schon gesehen.
Für mich ist aber alles neu gewesen. Wir haben festgestellt, dass er gar nicht
so toll geworden ist, modern ja, aber nicht besonders schön und funktionell. Um
zu unserem Anschlußgate zu kommen, haben wir eine kleine Reise per pedes
gemacht, sind mit dem Lift in den Untergrund gefahren, von dort aus durch einen
langen Tunnel und wieder mit einem Lift in die zweite Ebene. Einen langen Gang
hinunter und dann waren wir am Ziel. Ein zweites Mal eingecheckt und auf das
boarden gewartet. Im Flieger wieder ein kleines Chaos bis alle auf ihren
Plätzen sitzen konnten. 10 Stunden Flug sind vor uns gelegen, wir haben uns die
Zeit mit Essen, trinken, fernsehen, Musik hören und dösen vertrieben.
Vancouver
hat uns mit Regen empfangen. Dafür waren die Behörden sehr handsome, weder die
Einwanderungsbehörde noch der Zoll haben Probleme gemacht und in kurzer Zeit
waren wir aus dem Flughafengebäude draußen und in Richtung Rental Cars
unterwegs. Nach einer kurzen Wartezeit haben wir unser Auto in Empfang
genommen. Ein dunkelroter Ford Focus Kombi hat uns von da an sicher an jedes
unserer Ziele gebracht – selbstverständlich im Teamwork mit dem Driver und dem
Pathfinder. Wir sind zufrieden gewesen, denn Werner konnte unsere Koffer
problemlos verstauen und es war noch genug Platz für mehr Gepäck vorhanden.
Das
Abenteuer konnte beginnen. Hinaus in den Nachmittagsverkehr von Vancouver.
Unser Hotel, das Super 8 Surrey Center,
ist in einem Stadtviertel außerhalb vom Zentrum gelegen. Wir sind ein
gutes Stück gefahren und haben das Hotel problemlos gefunden. Nach dem
Einchecken haben wir die Koffer im Zimmer verstaut und sind dann gleich auf die
Suche nach einem Wal Mart gefahren. Werner hat unbedingt neues Schuhwerk
gebraucht. In dem Shopping Center haben wir zwei Paar Dr. Scholl Schuhe und
einen Rand McNally Autoatlas gekauft und im Food Court chinesisch gegessen.
Wieder im Hotel sind wir nach dem Duschen gleich ins Bett, haben noch ein wenig
ferngesehen und gut geschlafen.
19.8.00, 20
Grad C wolkig, abends leichter Regen
Wir haben es auch heuer wieder so gehalten, dass wir
um ca. 8.00 Uhr aufstehen und nach dem Ritual im Bad auf Entdeckungsreise
gehen.
Um 9.00 Uhr sind wir zu Fuß (ca. 10 Min.) zur
Surrey-Station. Der Sky Train ist eine Schnellbahn ins Zentrum von Vancouver,
die im geschätzten 5 Min. Takt fährt. Wir haben uns ein Tagesticket gekauft und
sind mit der Bahn fast 1 Stunde unterwegs gewesen. Es hat viel zu sehen gegeben
und außerdem haben wir einen kurzen Zwischenstop eingelegt. Bei der Sience
World-Station sind wir ausgestiegen, um uns das Sience World-Gebäude anzusehen,
zu fotografieren bzw. zu filmen und um uns Informationen über das IMAX zu
besorgen. Wieder in die Bahn eingestiegen und bis zur Endstation
(Waterfront-Station) im Zentrum von Vancouver gefahren. Die Endstation ist im
Untergrund des Waterfront-Centre gelegen. Mit der Rolltreppe hochgefahren in
den Food Court und dort haben wir im Starbucks Coffee einen Kaffee getrunken,
der auch wirklich Bohnen gesehen hatte. Ich habe einen Muffin dazu gegessen und
Werner hat einen kanadischen Polsterzipf probiert. So gut gestärkt sind wir in
die Straßen losgezogen. Als erstes hat Werner auf den Lookout des Harbour
Centre Tower hinauf gewollt. Dieser Lookout, in schwindelnden 174,3 m Höhe,
bietet einen tollen Rundblick über Vancouver. Werner hat gefilmt, fotografiert
und wir haben dort oben unsere Route durch Vancouver besprochen. Mit einem
Panorama-Lift wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück – ich bin erleichtert
gewesen – sind wir in Richtung Gastown, dem ältesten Stadtteil von Vancouver.
Vorbei an schmucken und weniger schmucken Häusern bis zum Wahrzeichen des
Viertels, einer dampfbetriebenen Uhr, die jede Viertelstunde mit einem Pfeifen
kundtut. Ich habe einen kleinen Hunger verspürt und außerdem wollte ich mich hinsetzen.
Im „Schanigarten“ eines kleinen griechischen Lokals, Characters Bar &
Grill, haben wir Salat und Fischaufstrich gegessen und etwas getrunken. Von
hier aus haben wir dem Treiben auf der Straße zugesehen, ist recht interessant
gewesen. Touristen, Einheimische und Sandler (die in rauen Mengen) sind an uns
vorbei gewandert.
Frisch gestärkt und ausgeruht sind wir für China Town
bereit gewesen. Dort haben wir den öffentlichen Teil des Dr. Sun Yat-Sen
Chinese Garden besucht und die feilgebotenen Waren der Lebensmittelgeschäfte,
die sich an jeden Ecken und Enden der Straßen finden, bestaunt. Im großen und
ganzen sind wir aber enttäuscht gewesen von dieser China Town.
In der Robson Street, die hat uns an den Rodeo Drive
in Los Angeles erinnert, haben wir das Internet Cafe gesucht, das Werner
zuhause schon im Internet ausfindig gemacht hat. Werner hat einen PC gemietet
und e-mails nachhause geschickt und an unsere Eltern SMS ans Handy. Danach
einfach so durch die Straßen gezogen und durch die Geschäfte im Pazific
Shopping-Centre getingelt.
Für unser Abendessen haben wir zuvor schon ein
Brauerei Pub, die Steamworks Brewing Co., ausgesucht und wir haben sehr gut
gegessen und uns mit zwei Burschen, einem Kanadier und einem Amerikaner,
unterhalten. Mit dem Sky Train zurück nach Surrey und im Dunkeln heim ins
Hotel. Wir haben festgestellt, dass es in der Nacht schon kühl wird und der
Herbst sich breit macht. Im Bett haben wir noch ferngesehen, gelesen und Karten
geschrieben.
20.8.00, 20
Grad C Regen, Sonne, Wind
Heute sind wir bereits um 8.30 Uhr vom Hotel weg zum
Sky Train und wieder nach Downtown gefahren. Im Starbucks Coffee haben wir uns
wieder ein gutes Frühstück genehmigt und dann sind wir in das Tourist
Information Centre, um uns nach dem Weg in den Stanley Park zu erkundigen. Vor
allem wollten wir wissen, ob wir den Park zu Fuß erreichen konnten. Ein
Fußmarsch von ca. 25 min. ist akzeptabel gewesen und wir sind nachher froh
gewesen, denn im Park herrschte am Vormittag bereits reger Verkehr und kleinere
Staus waren an der Tagesordnung. Mit unserem Tagesticket haben wir auch den
Trolley im Park benutzen können. An mehreren Stationen sind wir ausgestiegen,
um ein wenig zu Fuß herumzuwandern. Das Aquarium haben wir uns als einen Stop
ausgewählt und wir haben es nicht bereut.
Wie viele andere Besucher haben wir geduldig auf die
Show mit einem Killerwal und einem Delphin gewartet. Die beiden Tiere sind aber
an diesem Tag nicht gut drauf gewesen und haben die Vorstellung verweigert. Das
hat nicht viel ausgemacht, denn es hat genug andere interessante Tiere und
Meerespflanzen zu sehen gegeben. Die Unterwasserwelt ist ziemlich bunt. Die
Seepferdchen haben mir persönlich am besten gefallen. So filigrane Tierchen,
die grazil im Wasser schweben und sich an Pflanzen festklammern um einen Stop
einzulegen. Am Vorplatz zum Eingang ins Aquarium hat es eine Imbissbude gegeben
und ich wollte einen Hotdog essen. Von dort wieder zu einer Trolley-Station und
hinauf zum Prospect Point, dem höchsten Hügel im Park. Von dort oben bietet
sich einem ein schöner Blick hinunter auf das Meer und mit ein wenig Phantasie
war da unten der Strand an der Copa Cabana.
Nur die Waschbären im Gebüsch konnten die vielen
Besucher noch mehr entzücken als der Rundblick.
Am späten Nachmittag sind wir mit dem Linienbus
wieder in die Stadt zurück-gefahren. Weil noch Zeit gewesen ist, sind wir noch
durch eines der Shopping Centre geschlendert und dann haben wir die Old
Spaghetti Factory gesucht. Nach einem langen Fußmarsch quer durch Gastown haben
wir vor dem Eingang des Restaurants beschlossen, nicht wie 8 andere Paare vor
uns, zu warten. Wir sind uns schnell einig geworden und zurück in das Pub vom
Vortag gewandert. Zu Essen bestellten wir Ripperl und Hot-Wings – was will man
mehr – vielleicht noch Bier?
Unser Abendprogramm ist heute nicht fernsehen gewesen
sondern ein Besuch im IMAX. Zwei Filme hatten wir uns ausgesucht, Ägypten und
Delphine. Der Sky Train brachte uns zum Sience World. Nach den Filmen sind wir
gleich ins Hotel zurück gefahren und haben dort noch die Fahrtroute für Morgen,
unseren Abreisetag, besprochen. Den Fernseher wieder als Einschlafmittel
verwendet.
21.8.00, 27 Grad C Sonne
Um ca. 9.00 Uhr ausgecheckt und
durch den Stanley Park und über die berühmte Lions Gate Bridge an den Stadtrand
von Vancouver. Bevor wir auf den Highway aufgefahren sind haben wir noch in
einem Denny´s gefrühstückt und dann in einem Shopping Mal noch einen Disney
Store durchstöbert. Jeder von uns hat sich gefreut, Werner über sein Frühstück
bei Denny´s und ich über den Shop.
Die Reise führte uns bei
schönem Wetter auf dem Highway „sea to sky“ in die Berge. Sein Name sagt
eigentlich alles über die Landschaft aus, die wir passierten. Hoch oben auf
einem Point of interest konnten wir mit dem Gucker noch das Meer sehen. Wir
haben auf der Strecke noch ein paar mal gehalten, um die Gegend zu
fotografieren und den Foxi zu füttern. Erst in Whistler sind wir für länger aus
dem Auto ausgestiegen. In dem bekannten Wintersportort sind wir durch die
Straßen geschlendert und haben beschlossen, unseren Silvesterabend 2000/01 dort
zu verbringen. Wir haben eine Karte mit Bild von Whistler im Winter gekauft, um
die Grubis von unserem Vorhaben zu informieren. Schließlich muss es ja nicht
immer Italien sein.
Danach sind wir bis Kamloops durchgefahren.
Der Ort ist nicht recht groß und wir haben unser Sandman Hotel gleich gefunden.
Der nächste Tag war schon gerettet, denn gleich daneben hat es einen Denny´s
gegeben. Unser Frühstück war gesichert. Unser Abendessen war noch unklar und zu
Fuß fanden wir einen Pizza Hut. Nach den Pizzen zurück ins Hotel und das
übliche.
22.8.00, 28 Grad C Sonne
Nach dem Frühstück bei Denny´s
mussten wir noch unbedingt in die verkehrte Richtung wegen dem Wal Mart. Ich
wollte meine Küchenmatten und ein Geburtstags-billet für meinen Dicki kaufen.
Ein Billet habe ich bekommen aber keine Matten, die Werner und mir gefallen
hätten und zu unserer daheim gepasst hätten.
446 km Wegstrecke bis nach
Jasper sind vor uns gelegen. Eine lange Reise im Auto, mit ein paar Stopps, um
uns die Beine zu vertreten und die schöne Gegend zu bewundern bzw. zu
fotografieren.
Am Gate vom Jasper National
Park einen Pass gekauft und schon waren wir drinnen – so einfach ging das. Ein
Stückchen durch den Park und nach Jasper abgebogen. Unser Hotel, das Athabasca,
gefunden, eingecheckt und ein schönes Zimmer bezogen. Hat uns an Hugh´s Bed
& Breakfast erinnert. Es war noch nicht so spät und Werner wollte noch in
den Park. Wir sind bis zum Maligne Lake gefahren und von dort aus am Seeufer entlang.
Sehen wollten wir eigentlich das Spirit Island aber daraus wurde nichts. Ein
Angestellter der Ausflugsschifffahrt hat uns aufgeklärt, Spirit Island kann man
nur mit dem Boot erreichen und so ein Boot würde erst morgen wieder fahren. Zu
spät, wir sehen die Insel nicht aber es gibt ja Gott sei Dank Prospekte von
ihr.
Wieder in Jasper haben wir uns
noch umgezogen und sind dann zum Abendessen in ein nettes Lokal – Something
Else Restaurant. Das Essen war gut und vielleicht etwas teuer. Beim Spazieren
durch Jasper haben wir ein Internet Cafe entdeckt und gleich wieder e-mails und
SMS nachhause geschickt. Beim Bezahlen haben wir erst gemerkt, dass uns eine
Stunde abhanden gekommen war, wir haben im Laufe des Tages eine andere Zeitzone
passiert. Auf dem Nachhauseweg sind uns viele Deutsche begegnet, wo die überall
hinkommen. Gleich ins Bett und geschlafen – vorher noch im Bad gewesen und das
Billet geschrieben.
In der Nacht haben uns lärmende
Jugendliche, die offenbar auch betrunken waren aus dem Schlaf gerissen. Eine
Weile wach gewesen und danach wieder eingeschlafen.
23.8.00, 28 Grad C Sonne, Wind
Gegenüber dem Hotel im
Smitty’s, einem kleinen Lokal, gefrühstückt und dann auf der Post das Billet
aufgegeben.
Im Jasper N.P. an verschiedenen schönen Stopps Halt gemacht,
vorwiegend um Canyons und Wasserfälle anzuschauen. Zwischendurch sind uns auch
Tiere, z.B. unser erster Elch und Ziegen, begegnet.
An der Grenze vom Jasper N.P.
und dem Banff N.P. haben wir beim Icefield Centre angehalten, um den Athabasca
Clacier und das Columbia Icefield anzuschauen. Natürlich von der Weite mit dem
Gucker, saukalt war es da oben.
Danach erst wieder beim
Parkplatz für den Wanderweg zum Peyto Lake stehen geblieben. Eine kleine
bergauf Wanderung, auf der wir viele Alpenblumen gesehen haben und deren Namen
und Lebensgewohnheiten auf Tafeln erklärt wurden. Der Peyto Lake wird in den
Foldern als türkises Gewässer beschrieben. Der See war zwar weit unten aber von
da oben war er türkiser als türkis – einfach ein Wunder der Natur. Selbstverständlich
hat Werner fotografiert aber die Intensität der Farbe ließ sich nicht auf Bild
bannen.
Als vorletzten Stopp für heute
hat Werner Lake Louise ausgewählt. Der Ort ist ja bekannt als Wintersportort.
Wir sind aber zum See gefahren. Ein Gebirgssee, der nach einer Tochter Königin
Victorias benannt wurde. Idyllische Landschaft, mit vielen Touristen. Danach
zum Johnston Canyon weitergefahren. Die Wanderung bis zu den Lower Falls
wollten wir noch machen bzw. haben wir noch gemacht.
Eigentlich hätten wir vor 18.00
Uhr in Banff beim Squirrel´s Nest, unserem Bed & Breakfast, sein sollen,
aber das schafften wir beim besten Willen nicht mehr. War auch wurst, die
Besitzer konnten so noch in Ruhe ihr Abendessen genießen.
Banff ist zwar vom Namen her
bekannt aber nicht besonders interessant. Wir sind an diesem Abend nur durch
die Straßen gewandert und haben uns die Geschäfte angesehen. Dabei sind uns
sogar Wiener untergekommen - wir haben die Flucht ergriffen. Heute haben wir in
einer Old Spaghetti Factory zu Abend gegessen.
Zurück im Zimmer haben wir nach
der Abendwäsche im Bett noch eine Hochrechnung über unsere Finanzen gemacht.
Heute mussten wir ohne fernsehen einschlafen. Ist auch gegangen. Gestern Nacht
hatten uns Jugendliche aufgeweckt heute besorgte das ein Zug. Durch Banff
verläuft nämlich die Eisenbahn. Na dann, gute Nacht.
24.8.00, 25 Grad C Sonne, leichter Regen
Ein kurzes, weniger berühmtes
Frühstück im Nest. Danach haben wir die Rechnung beglichen und unser Gepäck im
Foxi verstaut. Wir sind ja gestern abends nicht recht weit gekommen, und so
beschlossen wir, uns heute noch das Grand Hotel (Banff Springs Hotel)
anzusehen. Ein kolossales Gebäude, im Stil eines riesigen Schlosses, auf einem
bewaldeten Hügel am anderen Ufer des Gebirgsflusses. Der Anblick war
selbstverständlich ein Foto und ein paar Millimeter Film wert.
Auf dem Highway 1 in Richtung
Calgary abgezischt und für einen kurzen Museums-besuch vorher noch halt
gemacht. The Western Heritage Centre erzählt über die Geschichte der Siedler,
der Cowboys, der Bullfighter und der Rodeoreiter. Anhand von Filmen und
nachgestellten Szenen aus dem Leben obiger Personen, konnte man sich gut in
deren Situation hineindenken. Später dann ist Werner draufgekommen, dass das
eigentlich gar nicht das Museum war, das er sich ansehen wollte. Der Name war
sehr ähnlich und hat uns auf die falsche Fährte gebracht.
In Calgary sind wir zuerst in
ein Shopping Centre, um dort auch eine Kleinigkeit zu essen. Danach ging´s
weiter in das Sience Centre. Dort haben wir uns schlau gemacht über die
Mechanik und die Physik und zu guter Letzt haben wir noch einen IMAX-Film über
die Planetenkonstellationen und die Sterne gesehen. Der war schön, man konnte
glauben, im Freien unter dem Sternenhimmel zu liegen.
Wir waren ganz in der Nähe
unseres Sandman Hotels und so war es keine Schwierigkeit mehr, es zu finden.
Nach dem Einchecken und Zimmerbeziehen sind wir gleich wieder in die Innenstadt
und haben so nebenbei gleich nach einem Lokal zum Abendessen Ausschau gehalten.
In Calgary machen fast alle Geschäfte um 20.00 Uhr dicht, Gott sei Dank unser
Lokal nicht. Das Buzzard’s war ganz nett, so ein wenig im Cowboystil
eingerichtet. Wir haben Ripperl gegessen und Bier und Cola getrunken.
Nachdem unser Tatendrang so
richtig eingebremst wurde, machten wir es uns im Zimmer gemütlich und
besprachen unsere Route für morgen. Karten mussten auch noch geschrieben werden
und der Fernseher war unser Betthupferl.
25.8.00, 29 Grad C Sonne
Unser Frühstück hatten wir
heute wieder in einem Starbucks Coffee. Davon hat es in Calgary viele gegeben.
Mit der Fahrt in luftige Höhen – auf den Calgary Tower – begannen wir unseren
Rundgang. Toller Rundblick über ganz Calgary und gleich noch ein Frage und
Antwort-Spiel mit einer netten Dame – die mich an meine Tante Sieglinde
erinnert hat – gemacht.
Wieder am Boden ging´s durch
die Straßen, wir kamen durch Parks, vorbei an alten und neuen Häusern, schönen
und hässlichen Straßen. Am witzigsten aber waren die verschiedenen
Kuh-Skulpturen, die in den Straßen herumstanden. Einige von ihnen hat Werner
fotografiert bzw. gefilmt. In einem der Shopping-Mals haben wir eine
Kleinigkeit gegessen. Im Calgary Chinese Cultural Centre die nachgebildete
Kuppel des Tempels des Himmels in Peking fotografiert und in einem anderen Mal
im Dachgeschoss noch durch einen künstlich angelegten Park – Devonian Gardens -
geschlendert.
Einen weiten Weg auf der Suche
nach dem Internet Cafe zurückgelegt und wieder e-mails und SMS nach Hause
geschickt. Auf dem Weg nachhause haben wir unseren Durst noch in einer kleinen
Pub-Brauerei gelöscht. Danach zurück ins Hotel und um 19.30 Uhr auf Futtersuche
aufgebrochen.
Im Earl’s Banker’s Hall in der
Fußgängerzone haben wir gerade noch einen Platz ergattert und sehr gute Steaks
gegessen. Die letzte Nacht in Calgary war uns ein paar Dollar mehr wert.
26.8.00, 28 Grad C Sonne
Kurz nach 8.00 Uhr ausgecheckt
aber noch nicht aus der Garage weggefahren. Heute wollte Werner noch die kleine
Kuhherde fotografieren und filmen. Danach wollten wir gleich noch frühstücken.
Denkste, alle Läden waren dicht – selbst die Cafes.
Auf der Strecke bei einem
Einkaufcenter halt gemacht und in einem Kaufhaus-Restaurant geschlagene 15 min.
auf die Bedienung gewartet und dann ohne Bestellung wieder gegangen. Durch die
Shops geschlendert und wieder weitergefahren. Ein zweiter Versuch, an einem
Samstag ein Frühstück bei Denny´s zu bekommen, no chance. Wir beschlossen, erst
zu Mittag etwas zu essen. In Nanton, kurz vor Fort Mcload, bei einer Tankstelle
angehalten, um zu tanken und dort haben wir dann im Restaurant gegessen. Von
den 12 Hühnerflügerln haben wir 6 in einer Box mit auf die Reise genommen.
Am Eingang zum Waterton N.P.
haben wir schon mit US-Dollar bezahlen müssen, unsere kanadischen Barreserven
waren erschöpft. Hier im kanadischen Teil des Parkes wollte Werner mir das
Prince of Wales Hotel zeigen. Ein imposanter Holzbau, der von weitem edler
wirkt als von der Nähe. Weil noch genügend Zeit war, sind wir noch ein Stück
weiter gefahren und haben dort einen kleinen Wasserfall bestaunt und die Straße
zum Lake Cameron gewählt. Der hat uns an den Lake Luise erinnert, nur der hatte
kein Hotel dabei. Den ganzen Weg wieder zurück zum Ausgang und weiter in
Richtung USA.
An der Grenze aus dem Auto
ausgestiegen, im Grenzhäuschen mit einem netten, älteren US-Beamten geplaudert
und die 6 Dollar pro Person Verwaltungsgebühr gelöhnt. Dafür hat er uns eine
schöne Landkarte vom Bundesstaat Montana geschenkt.
Kurz vor dem Eingang zum
Clacier N.P. im Info-Center Broschüren ausgefasst und uns nach den Feuern
erkundigt. Keine beunruhigende Auskunft erhalten und wir waren zuversichtlich,
in ein paar Tagen auf der geplanten Route weiterreisen zu können. Bei der Kasse
am Eingang einen Parkpass gekauft und dann zu unserem Hotel, dem Rising Sun
Motor Inn, weitergefahren. Dort ist eine Deutsche an der Rezeption gesessen und
die hat gleich mit uns geplaudert und uns ein besseres Zimmer – wie sie sagte –
gegeben. Zum Essen hat es die 6 Flügerl und Schrott gegeben. Das
Motel-Restaurant hat sie uns nicht unbedingt empfohlen. Danach sind wir noch
mal raus aus dem Park und haben uns den kleinen Ort St. Marie angesehen. Ein
paar Häuser, ein Motel, zwei Tankstellen (an einer haben wir den Foxi
gefüttert), ein Supermarkt, Souvenir-Geschäfte mit überteuerten Preisen. In einem
Cafe haben wir richtig guten Kaffee getrunken. Werner hat mir noch Fuge
gekauft, so etwas ähnliches wie „Kuhzuckerl“ bei uns zuhause. Im Finstern
wieder ins Motel zurückgefahren. Unser Zimmer war eines der Eckzimmer einer
besseren Holzbaracke. In der Nacht hat es einen Sturm gegeben und wir glaubten,
dass vor jedem Fenster und der Tür ein Bär stand und herein wollte – gute
Nacht.
27.8.00, 72 Grad F Sonne, Wind
Im Motel-Restaurant
gefrühstückt – lahmes Personal und mittelmäßiges Essen. Danach hinein ins
Abenteuer und die Frage Bär oder nicht Bär? Heute war es schön und windig. Wir
sind auf den Logan Pass unterwegs gewesen und haben mehrmals zum Fotografieren
und Filmen angehalten. Am Logan Pass – in 2.024 m Höhe - hat es gehörig
gewindet und wir waren vielleicht etwas zu leicht angezogen. Aber beim Gehen
ist uns eh warm geworden und weil sich Flora und Fauna hier von ihrer besten
Seite präsentiert haben, haben wir die Kälte glatt vergessen. Außerdem bekamen
wir noch Erdhörnchen, Murmeltiere und Bergziegen zu Gesicht. Beim Zurückgehen
ist es schon etwas wärmer gewesen und wir fuhren wieder Richtung Motel, nur
haben wir auf dem Rückweg noch mehrere kurze Wanderwege eingeplant gehabt.
Schöne Wege, bergauf, bergab, in Wald und Flur mit und ohne Wasserfälle. Und
immer auf der Hut vor Bären.
Auf dem letzten Weg, den vor
uns sicher schon lange keiner mehr gegangen war, hätte ich auf alle Fälle mit
einem Teddy gerechnet. Hohes Gras, Stille und auf einem Waldweg Spuren, die ich
für die eines Bären hielt. Werner wollte mich immer beruhigen und ich wurde
immer schneller. Als endlich unser Foxi in Sicht kam, war ich unendlich froh.
Werner war enttäuscht, wieder keine Bären. In St. Marie in dem kleinen
Restaurant Park Cafe gut gegessen. Den geplanten Abendspaziergang habe ich
wegen der beginnenden Abenddämmerung (= Bärenzeit) abgeblasen. Heute hatten wir
eine ruhige Nacht.
28.8.00, 71 Grad F Sonne
Um 8.00 Uhr aufgestanden,
wieder drüben gefrühstückt und ausgecheckt. Die Straße zum Logan Pass
hinaufgeschraubt und drüben wieder hinunter in das Tal. Hier war es noch
nebelig, denn die Sonne kam erst langsam über den Pass ins Tal. Wir hielten
beim Wanderweg zum Avalanche Lake. Ein schöner Spazierweg durch den Wald und am
Ende eröffnet sich eine Lichtung, mit dem Avalanche Lake. Ein paar Leute waren
uns schon entgegengekommen und beim See sind auch welche gesessen oder
herumspaziert. Im seichten Wasser, an einer eher unzugänglichen Stelle hat ein
großer Elchbulle sein Frühstück eingenommen. Wasserpflanzen in rauen Mengen, vorzüglich
wenn man ein Elch ist. Eine wunderbar friedliche Idylle, bis der Elch sich
aufmachte und in unsere Richtung trabte. Wie wir es aus den Foldern gelernt
hatten, haben wir den Rückzug angetreten, um den Elch nicht zu irritieren. Er
ist noch einmal kurz auf dem Weg stehen geblieben, hat in unsere Richtung
geblickt und ist dann im Wald verschwunden. Wir sind kurze Zeit später auch
wieder zum Parkplatz zurückgewandert. Jetzt sind uns schon öfter Leute
begegnet, die zum See wollten.
Bei der McDonald Lodge haben
wir noch den Zimmerschlüssel abgegeben, mit der Bitte, ihn für uns im Rising
Sun Inn abzuliefern. Beim Plaudern und Verabschieden mit Ina hat Werner ganz
vergessen, den Schlüssel herzugeben.
Mittlerweile ist die Sonne
schon durchgekommen und es wurde etwas wärmer. Auf dem Weg nach Missoula
wollten wir uns eine Bison Range ansehen. Leider war sie wegen der hohen
Brandgefahr geschlossen. Zuerst waren wir ein wenig enttäuscht aber auf der
Weiterfahrt haben wir dann ein – zwei Herden gesehen und Werner konnte sie auch
schön filmen und fotografieren. Eine Mission im Indianerland, die St. Ignatius
Mission, haben wir uns auch noch angesehen. Ansonsten nicht viel erlebt auf
unserer Tour durch die Natur.
In Missoula haben wir unseren
ersten Cracker Barrell entdeckt. Er lag gleich neben unserem Motel 6 und so
beschlossen wir, noch vor dem Einchecken dort zu essen. Wir mögen diese
Restaurantkette, denn das Essen ist vorzüglich und gleichzeitig kann man im
Shop ein wenig stöbern und ganz nette Sachen zum Kaufen finden. Heuer musste
ich mich bremsen, der Dollarkurs! Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer verstaut
hatten, machten wir uns auf den Weg ins entfernte Shopping Center und den Wal
Mart. Wir haben auch hier keine passenden Küchenmatten gefunden. Im Hotel noch Karten
geschrieben und ferngesehen. Gut geschlafen, bei so viel Präsenz der Feuerwehr.
29.8.00, 81 Grad F Sonne
Zur gewohnten Zeit aufgestanden
und ausgecheckt. Im Cracker Barrel gefrühstückt und als Erinnerung an die
feuergefährliche Zeit die Feuerwehrautos fotografiert. Wir waren froh, bis
jetzt nicht wirklich in Gefahr gewesen zu sein bzw. kein Feuer gesehen zu
haben.
Auf dem Highway nach West
Yellowstone haben wir einmal einen Abstecher zu den Lewis & Clark Höhlen
gemacht. Dort mussten wir zu Fuß eine halbe Stunde bei Hitze einen Berg
erklimmen. Dort oben traten wir in die Höhlen ein und bei dem l90 Min. Rundgang
haben wir sehr viel über die Entdeckung, die Beschaffenheit, die Bewohner und
die Erschließung der Höhlen gelernt. Von den Bewohnern, den Fledermäusen, haben
wir Gott sei Dank nicht viel gesehen. Das zweite Mal sind wir vom Highway
runter, um im Wal Mart des Ortes einzukaufen. Wir mussten eine zeitlang durch
den Ort kurven, bis wir den Mart fanden. Die Mühe hat sich nicht wirklich
gelohnt, keine Matten. Danach sind wir nach West Yellowstone durchgefahren. Die
ganze Zeit über haben wir keinen Brand gesehen, kein verbranntes Gebiet,
nichts. Nur ab und zu glaubten wir am Himmel Rauchwolken zu sehen und
Brandgeruch zu schnüffeln. Wir waren wirklich froh, denn nach den Berichten,
die Werner im Internet gesehen hatte, wären wir mitten drin gewesen im
Brandgebiet. In den Parkausläufern haben wir mehrmals Camps der Firefighter
sehen können.
In West Yellowstone haben wir
unser Quartier im City Center Motel bezogen und im Totem Restaurant gut aber
teuer gegessen. Nach einem kleinen Rundgang durch den Ort haben wir ihn als
Kaff bezeichnet. Der einzige Pluspunkt war ein kleines Hotel, in dem wir
e-mailen konnten.
30.8.00, 68 Grad F Sonne, Wind
Für unser Frühstück haben wir
uns das nette, kleine Lokal „Mountain Jack“ ausgesucht. Wir frühstückten gut
und danach sind wir in den Park hineingefahren. Am Gate musste sich Werner
zusätzlich zum Parkpass auch noch ausweisen. Gestern haben wir noch
beschlossen, heute die untere Runde zu fahren. Das Wetter hielt so einigermaßen
durch aber wir kamen nur langsam voran. Es gab so viel zu sehen, angefangen von
Tierherden (Wapitis, Bisons), heißen Quellen und schönen Geysiren. Auf dem
Parkplatz des Visitor Centers haben wir Pancakes vom Frühstück und Ripperl vom
Abendessen am Vortag verzehrt. Na ja, wir haben es heute nur bis zum Old
Faithful geschafft. Wie viele andere Touristen warteten wir auf einen seiner
berühmten Ausbrüche. Der wurde dann gefilmt und fotografiert. Wir hatten noch
Zeit, um die anderen Geysire in der Nähe
anzusehen. So viele verschiedene Löcher, aus denen es dampfte, blubberte und
spuckte aber ziemlich alle stanken nach Schwefel.
Um ca. 19.00 Uhr sind wir aus
dem Park hinausgefahren, noch immer fasziniert von den Naturwundern drinnen.
Wir haben beschlossen, mit unserem Geld etwas sparsamer umzugehen und fastfood
zu essen – bei McDonald´s. Im Zimmer unsere Route für morgen festgelegt und gut
geschlafen. Wir waren echt müde, vom Herumrennen.
31.8.00, 68 Grad F Sonne, Wind, Regen
Nach einem „Mountain
Jack“-Frühstück in den Park, die untere Runde von der anderen Richtung aus
angefangen, stand heute auf dem Programm. Auf dem Weg lagen nicht so viele
Geysire, dafür haben wir einen schönen Canyon gesehen. Der leuchtete in allen
Farbschattierungen von Gelb bis Grün. Danach wieder „Stinker“ bestaunt. Am
späten Nachmittag wieder am Parkplatz vor dem Old Faithful aber wegen des
starken Regens nicht ausgestiegen und nachdem wir eine Weile gewartet hatten,
sind wir nach Hause aufgebrochen. Am Abend wieder bei McDonald´s und danach im
IMAX. Wir haben uns einen Film über den Yellowstone Park angesehen. Eine
Geschichte über seine Entstehung, seine Entdeckung, seine Tiere und die
Menschen, die in ihm leben.
Wir haben auf unserer Rundreise
heute auch wieder wilde Tiere gesehen – vom Auto aus. Einen Kojoten, Bisons,
Wapitis und Raubvögel.
01.9.00, 67 Grad F Regen, Sonne,
Regen
Heute begrüßte uns der Tag mit Regen. Nach dem
Frühstück in den Park und weil wir eine lange Strecke im Auto vor uns hatten,
hofften wir auf ein wenig Sonne, wenn wir aussteigen wollten.
Es nieselte leicht und man
konnte da und dort die Sonne durchblinzeln sehen und wir beschlossen, den Trail
zu gehen. Werner konnte sogar fotografieren und filmen, der Regen ließ nach.
Danach sind wir nach Mammoth Spring gefahren, das netteste Village im Park. Wir
besuchten das Visitor Center, sahen uns eine Ausstellung an als wir wieder auf
die Straße hinausgingen, grasten auf der Wiese vor dem Parkplatz Wapitis. Ein großer Hirsch und ein paar Kühe
spazierten auf dem Gehsteig und der Straße durch den Ort und ließen sich in
einer Grünanlage nieder. Die Menschen rund herum störten sie wenig und wir
waren beeindruckt, diese Tiere so nahe zu Gesicht zu bekommen.
Wir fuhren dann die Runde
fertig, hielten noch ein paar mal an um uns einen versteinerten Baumstamm und
Geysire anzusehen. Den Besuch des Daisy-Geysir haben wir aber wegen des Regens,
der wieder begonnen hatte, auf morgen verschoben. Auf unserer Weiterfahrt mussten
wir den Park sowieso in diese Richtung verlassen.
Vor dem Essen noch im Zimmer
geruht, dann zu Fuß durch die Souvenirläden und ein paar Mails nach Hause
geschickt. Heute haben wir in einem Restaurant Pizza und Hühnchen gegessen. Ein
Verdauungsspaziergang zurück ins Hotel und unser abendliches Programm
durchgezogen.
02.9.00, 63 Grad F Sonne und Wind
Heute morgen kein Regen, wir
haben den Foxi bepackt und sind mit ihm vor zu Mike gefahren. Ein letztes
Frühstück und dann verließen wir West Yellowstone und fuhren wieder in den
Park. Die Strecke bis zum Old Faithful zügig durchgefahren und auf dem Weg
dorthin kam schön langsam auch die Sonne durch aber es war noch immer kalt. Last chance to visit Daisy-Geysir and the Morning Glory.
Daisy-Geyser zeigte sich zum Abschied nicht gerade von seiner besten
Seite – wir erlebten keinen Ausbruck. Dafür entschädigte uns aber der Anblick
des Morning Glory. Diese Farbenpracht musste auf Bild und Video gebannt werden.
Wir sind nicht die einzigen gewesen, die dieser Ansicht waren.
Wir fuhren quer durch den Park
zum südlichen Ausgang, über den wir gleich in den nächsten National Park, den
Grand Teton, hineinfuhren. Der war lange nicht so beeindruckend wie der
Yellowstone. Aber wir machten hie und da einmal halt, um uns die Füße zu
vertreten und die Landschaft anzusehen. Dieser Park hatte viel Ähnlichkeit mit
einem unserer Nationalparks in den Alpen – Berge und Bergseen. So etwas haut
uns nicht mehr aus den Socken.
Werner hatte in einem Folder
von einer Holzkapelle gelesen, die wollte er sich unbedingt anschauen. Wir
hielten auf dem großen Parkplatz davor und mussten ganz schön lange warten,
denn in der kleinen Kirche wurde gerade eine Hochzeit abgehalten. Toll, dachte
sich Werner, die banne ich gleich mal auf Film und Foto. Das hatten auch
mehrere geladene Gäste im Sinn und zu guter Letzt konnten wir Bilder vor und in
der Kapelle machen aber wir hatten nie die Gelegenheit, Braut und Bräutigam zu
fotografieren.
Danach sind wir nach Jackson
Hole durchgefahren. Ein kleiner Ort, der einer alten Siedlerstadt glich. Und um
ein wenig an die Vergangenheit zu erinnern, wurde jeden Tag zur Mittagsstunde
die Bank überfallen und die Postkutsche ausgeraubt. In einem Store haben wir
uns ein hartes Elch-Würstchen zum Kosten gekauft und einen Schwarzbären –
natürlich nur aus Plüsch.
Im ganzen Ort kein Lokal
gefunden, in dem wir hätten essen können. Entweder zu teuer oder kein Platz
frei. Wir entschlossen uns für den Burger King in der Nähe unseres Motels, dem
Painted Buffalo.
Im Zimmer fürs Bett
hergerichtet und noch ferngesehen bis zum Einschlafen.
03.9.00, 40 Grad F Sonne
Am
Ortsende von Jackson, auf unserer heutigen Route, gab es einen Denny´s. Dort
fuhren wir heute zum Frühstücken hin. Die Sonne hielt sich bedeckt und es war
saukalt. Zwei alte Haudegen auf Ihren Maschinen kamen mit steif gefrorenen
Gliedern herein und beklagten sich über die Kälte. Wir waren froh, ein Auto mit
einer Heizung fahren zu können. Heute verbrachten wir viel Zeit im Auto und
unsere Fahrt ging über Bergpässe in schöne Täler und viel Land ohne Bewohner.
In Idaho Falls hielten wir und vertraten uns die Füße in einigen Läden. Wir
kauften ein T-shirt mit langen Ärmeln für mich und die Auftrags-Jean von
Krü-Ma. Im Laden nebenan fanden wir die richtige Lektüre für Werner und zwei
Musik-Cd’s für mich.
Danach
wieder weitergefahren in Richtung Twin Falls, unserem heutigen Etappenziel. Wir
fuhren durch eine öde Gegend aus Lavagestein und eher kargem Pflanzen-bewuchs.
Ein Naturschauspiel bietet hier das National Monument „Craters of the Moon“.
Nach einem Vulkanausbruch vor x-tausend Jahren wurde die Erde hier mit
Lavagestein überzogen, dass nach dem Erkalten die bizarrsten Formen annahm und
im Laufe der Jahre wieder von Pflanzen besiedelt worden ist. Wir gingen durch
den Garten des Teufels und bestiegen einen Vulkankrater. Als Andenken an diese
Besteigung haben wir noch schwarze, schillernde Steine eingesackt. Das war zwar
verboten aber da lagen so viele herum, dass die zwei auch nicht abgingen.
Beim
Hinausfahren kamen wir am Campingplatz vorbei. Das war spaßig anzuschauen, die
weißen Camper auf der schwarzen Erde.
Über
eine lange Brücke kamen wir nach Twin Falls. Wir hielten auf dem Parkplatz des
Visitor Centers und schauten über die Steinmauer hinunter auf den Fluss und den
riesigen Golfplatz am anderen Ufer. Im Center noch ein paar Folder und
Infor-mationsbroschüren mitgenommen und dann unser Motel 6 gesucht. Den Foxi
abgestellt, die Koffer ins Zimmer gebracht und zu Fuß auf Nahrungssuche
aufgebrochen. Fast nebenan ein nettes Lokal, das Jakers, gefunden und wirklich
gut gegessen. Nichts Sehenswertes in der näheren Umgebung. Im Zimmer noch
ferngesehen und gut geschlafen.
04.9.00, 65 Grad F Sonne
Nach dem Auschecken mit dem Foxi zum Perkins gefahren
und dort gefrühstückt. Eine lange Tagesreise lag vor uns. Viel Autobahn und
deshalb gute Chancen auf einen Outlet. In Boise wurden wir belohnt. Wir hatten
Glück und fanden neben vielen anderen Geschäften auch einen Levi´s Store.
Werner kaufte sich neue Jeans und ich habe zwei Langarm-shirts bekommen. Jetzt
mussten wir bis nach Pendleton durchfahren. Unser Kaufrausch – denn anders kann
man das nicht nennen – Werner kaufte sich 3 Hosen und mir 2 Shirts brachte uns
fast an den Rand des Ruins.
In Pendleton haben wir zuerst im Motel 6 eingecheckt
und sind danach noch durch den Ort gefahren. Der ist uns wie eine Geisterstadt
vorgekommen – total ausgestorben und nichtssagend. Nachdem die einzige
Attraktion, die Weberei, schon geschlossen hatte, beschlossen wir, Benzin zu
sparen und im Hotelzimmer noch fernzusehen. Geschlafen haben wir gut.
05.9.00, 61
Grad F Sonne, Regen, Nebel
Nach dem Frühstück bei Shari´s sind wir zu der
Weberei gefahren. In dieser Firma wird angefangen von Decken bis hin zur
eleganten Bekleidung alles hergestellt – und sauteuer verkauft. Eventuell
hätten wir uns für eine der Decken mit indianischem Muster begeistern können
aber wegen Platzmangels im Koffer haben wir das wieder verworfen.
Weiter ging’s auf unserer Reise, die uns relativ bald
an unser Tagesziel, den Ort Packwood, brachte. Wir beschlossen, zuerst in den
Mount Rainier N.P. zu fahren und danach unser Motel zu suchen. Wir hatten einen
schlechten Start, die Berge hüllten sich alle in dichten Nebel und es fing auch
noch zu regnen an. Wir fuhren zurück nach Packwood und suchten das Tatoosh Motel. Wir bekamen ein
schönes Zimmer in einem kleinen Bungalow und die Hausfrau erklärte uns, wir
könnten den heißen Whirlpool gegenüber jederzeit benützen. Wir entluden den
Foxi und machten uns auf zum Plantschen. War irgendwie lustig, im heißen Wasser
zu sitzen und von oben mit kaltem besprenkelt zu werden.
Später gingen wir essen in einen urigen Saloon, der
uns an Dan’s Bar erinnerte. Das Essen war gut und die Preise okay. In so einem
kleinen Nest kann man abends außer fernsehen nicht mehr viel machen. Wir
wünschten uns nur für morgen ein besseres Wetter.
06.9.00, 61
Grad F Sonne, Regen, Nebel
In dem netten Cafe von Packwood gefrühstückt
und ein zweites Mal in den N.P.. Das Wetter war heute nicht viel besser als
gestern. Die Berge hielten sich bedeckt und es war kalt und windig. Wir fuhren
die Straße hinauf zum Visitor- und Information-Center, parkten den Foxi und
wanderten ein wenig herum. Bei einer geführten Tour mit Ranger Pat erfuhren wir
viel über die Vegetation dort oben, das langsame Wachstum der Pflanzen wegen
der Kälte und über die Berge bzw. den Vulkan Mount Rainier.
Danach setzten wir unsere
Reise fort in Richtung Auburn. Dort gab es nämlich auch ein Outlet Mal. Den
haben wir leicht gefunden und noch je eine Jean für Werner und mich gekauft.
Eine Kleinigkeit auch noch für’s Bauchi und dann durchgefahren bis Seattle.
Das Days Inn problemlos
gefunden und eingecheckt und sofort ins Gewühl. Als erstes mussten wir
natürlich sofort die Stadt von oben sehen und dazu eignete sich die Space
Needle, der Aussichtsturm von Seattle, ganz gut. Hinauf mit dem Lift und oben
rundherum. Wir erfuhren so im Vorbeigehen, dass auf dem Lake Union das Hausboot
von Tom Hanks aus dem Film „Schlaflos in Seattle“ liegt. In Gedanken einen
Besuch dort eingeplant.
Auf unserer Wanderung bis
an den Pier hinunter gekommen. Dort liefen bereits die Vorbereitungen zur
Begrüßung des heimkehrenden Lachses an. Schöne Begrüßung, an einem dieser
Stände haben wir zu später Stunde einen gegrillten Lachs mit Kartoffelsalat und
einem kleinen Stück Maiskolben gefuttert. Als kleine Entschuldigung für das
gute Fischlein mag gelten, dass wir uns im Freien beim Sitzen den A....
abgefroren haben.
Der Verdauungsspaziergang
brachte uns zurück ins Hotel und wir haben unseren ersten Tag in Seattle
beendet.
07.9.00, 61
Grad F Sonne und Regen
In dieser Stadt gab es wieder Starbucks Coffee
shops und wir hatten einen in der Nähe. Deswegen frühstückten wir dort und
machten uns dann auf den Weg. Heute verließen wir Seattles Innenstadt und
fuhren mit dem Foxi zu den Boeing Werken nach Everett. Wir machten eine
geführte Tour durch die Werke und kamen durch die Fertigungshalle hinaus auf
die „Parkplätze“ der lieferfertigen Maschinen. Selbst die kleinste Maschine ist
vom Preis her unerschwinglich für uns Otto Normalver-braucher. Aber wer braucht
schon ein Flugzeug, wenn er ein Auto hat?
Beim Zurückfahren noch
einen Abstecher in ein Mal an der Autobahn. Diesmal aber nichts gekauft. In
Seattle in Richtung Lake Union und vor dem Hausboot-Viertel den Foxi geparkt
und uns bis zum besagten Hausboot durchgefragt. Wir konnten es nur von außen
besichtigen, denn es ist in Privatbesitz und wurde damals nur für den Film
gemietet. In so einem Hausboot kann man sicher sehr gut schlafen, man wird immer
ein wenig geschaukelt von den Wellen. Danach haben wir den Foxi auf dem
Hotelparkplatz wieder schlafen gestellt und sind zu Fuß zum IMAX. Wir sahen uns
den Film „The Eruption of Mount St. Helens“ an. Sein Ausbruch damals,
18.5.1980, verwandelte die Natur dort in eine Hölle.
Nach dem Film wieder durch
die Straßen und einen Nachmittags Kaffee in einem Starbucks. Ein kleiner
Regenguss trieb uns in ein Shopping Mal und danach ging’s hinunter zum Hafen in
den Markt. Dort wurde angefangen von Fisch, Gemüse, Obst und Blumen alles
feilgeboten. Sämtliche Waren präsentierten sich schön sortiert und ergaben ein
tolles Motiv für Foto und Film. Nebenbei sah alles sehr appetitlich aus. Da ist
es sicher nicht verwunderlich, dass wir Hunger bekamen. Auch heute wieder Lachssteak
beim Stand von gestern. Danach zurück ins Hotel und unser Abendritual.
08.9.00, 61
Grad F Sonne und Regen
Ein Frühstück im Starbucks
von gestern Nachmittag und durch ein Shopping-Center in den Stadtteil, der noch
unbekannt für uns war. Als Abschluss gaben wir uns eine Tour durch Seattles
Untergrund. Ein netter junger Mann zeigte uns das Seattle von vorgestern und
erzählte uns die Entstehungsgeschichte dieser Stadt. Oben fing es zu regnen an
und wir flüchteten uns in ein Lokal. Dort aßen wir ein gutes Chilli, das uns
von innen wärmte. Wir wanderten zurück ins Hotel und ruhten uns für den Abend
ein wenig aus. Unseren letzten Abend wollten wir mit einem Essen in einem Lokal
krönen. Beim Heimgehen fanden wir eine Gasthaus-Brauerei, das Rock Bottom. Dort
wollten wir hin.
Wir haben bei Kerzenlicht
gut gegessen und feines Bier getrunken. Unser Rückweg war der Abschied von
Seattle Downtown.
Nach dem Duschen die Koffer
gepackt und noch ferngesehen.
09.9.00, 61
Grad F Regen
Wir verließen Seattle ohne Frühstück und haben
erst auf dem Highway bei einem Denny’s etwas gegessen. Auf der Reise zurück
nach Vancouver sind wir nicht mehr ausgestiegen. Es hat ohnehin geflesselt und
wir durften ja unseren Flieger nicht versäumen. Nach der Grenze waren wir in
der Nähe des Stadtteiles Surrey, von dem aus wir unsere Reise begonnen hatten.
Wir haben Namen gelesen, Häuser gesehen, die uns an unseren Start vor drei
Wochen erinnerten. Am Flughafen haben wir uns vom Foxi verabschiedet und unser
Gate gesucht. Wir hatten noch etwas Zeit bis unser Flieger hereinkam bzw. bis
mit dem Boarden begonnen wurde.
Der Flug selbst war nicht sehr aufregend und
wir kamen am
10.9.00, bei 25 Grad C Sonne
in Frankfurt an. Wieder durch den Tunnel und den Gang
hinunter zu unserem Anschlussgate. Im kleinen Flieger nach Linz haben wir den
Besitzer des Fahrrad-geschäftes mit seiner Familie getroffen. Die waren mit
einem Camper quer durch Kanada unterwegs.
In Hörsching keine Probleme mit dem Gepäck und dem
Zoll und Werners Eltern bzw. die Heimat hatten uns wieder.
Am Ende die Frage, where do
we go next year?