27.6.97, 27 Grad C   sonnig

 

Werners Eltern brachten uns nach Hörsching.  Von dort aus flogen wir um 14.10 Uhr mit der Lufthansa nach Frankfurt und etwa eine Stunde später weiter nach Toronto. Berücksichtigt man die Zeitverschiebung von minus 6 Stunden, kann man sagen, wir sind um 19.00 Uhr Ortszeit in Toronto gelandet. Unser Gepäck haben wir bekommen und die Einwanderungsbehörde hatte - nach ein paar kurzen Fragen - ebenfalls nichts gegen unseren Aufenthalt in Kanada. Im Gegenteil, der nette junge Mann machte Werner den Mund wässrig mit seiner Schwärmerei über Hummer. „Willkommen in Kanada“ nur das Auto war nicht da. Kein Alamo Schalter im Flughafen, keine Toll-free number, wo wir hätten anrufen können. Aber es gibt ja nette Leute und zu guter Letzt wurden wir von einem Shuttle-bus aufgegriffen und zum Alamo Büro gefahren. Dieses Mal bekamen wir ein Auto aus der Klasse, die wir gebucht hatten. Der weiße Chevrolet Cavalier war zwar etwas kleiner und nicht so luxuriös ausgestattet  wie unsere Autos auf den letzten beiden Reisen (keine Zentralverriegelung, keine elektrischen Fensterheber) aber er hat uns die ganze lange Reise nicht ein einziges Mal im Stich gelassen.

Mit einer kleinen Straßenkarte von Toronto ausgestattet, war es für uns kein Problem, das Hotel auf Anhieb zu finden. Das „Howard Johnson Placa Westbury lag in der längsten Straße der Welt, der Yonge Street, mitten im Zentrum von Toronto. Obwohl wir sehr müde waren, mußten wir noch einen kleinen Spaziergang machen, um beim „Burger King“ einen Whopper zu essen und ein Coke zu trinken und um Toronto noch zu „beschnuppern“. Dann erst konnten wir wieder ins Hotel. Beide haben wir gut geschlafen in unserer ersten Nacht im fremden Land.

 

28.6.97,  35 Grad C   sonnig

 

Wie immer auf unseren Reisen sind wir so um ca. 8.00 Uhr aufgestanden und haben uns nach der morgendlichen Toilette auf die Suche nach einem Frühstückslokal gemacht. Um diese Zeit waren die Straßen Torontos noch menschenleer und ich glaube, daß die wenigen Leute, die wir gesehen haben, auch Touristen waren.

Im „Les Croissants“ war der Kaffee annähernd so gut wie Zuhause und die Muffins und Croissants mundeten uns sehr.  Ein kleiner Adrenalinstoß für Werner als er bemerkte, daß die Batterien in der Fotokamera gleich Null waren. Gott sei Dank fanden wir ein Geschäft, wo es welche zu kaufen gab. Gestärkt und mit neuen Batterien machten wir uns auf den Weg, um Torontos Straßen, Geschäfte (im „Etons-Einkaufscenter“ habe ich wieder zugeschlagen und mir 2 ärmellose Pullis bei „Gapp“ im Ausverkauf gekauft) und natürlich Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Um die Stadt auch von oben sehen zu können, fuhren wir mit einem Panoramalift auf den „CN Tower“, den höchsten Turm der Welt. Von dort oben hatten wir einen tollen Rundblick und durch dicke Glasscheiben, die im Boden eingelassen waren, konnten schwindelfreie, nervenstarke Personen einen Blick senkrecht in die Tiefe werfen. Weil ich so tapfer war und mich auch auf den Turm getraut habe, bekam ich als Belohnung einen Hot Dog zum Mittagessen. Selbstverständlich hat auch Werner einen gegessen. Nach dieser kurzen Rast ging´s weiter zum Hafengelände und in das dortige Einkaufszentrum. Hier blieb die Geldbörse geschlossen und die Eurocard im Hosensack. Der Nachhauseweg führte uns durch Chinatown (Gemüse, Obst, exotische Früchte, Gewürze etc. wurden dort in der Hitze mitten auf der Straße zum Verkauf angeboten.), ein buntes Viertel von Toronto. Dort herrschte reges Treiben und um so angenehmer war es dann, durch den Campus der Uni wieder in die Yonge Street zu gelangen (in einer Bücherei noch eine Bettlektüre „Penthouse Letters“ gekauft) und von dort aus ins Hotel. Eine verdiente Rast bis ca. 18.00 Uhr eingelegt und frisch geduscht wieder auf die Straße, um ein Restaurant fürs Abendessen zu finden. Weil wir keinen großen Hunger hatten, konnten wir uns nicht so recht für ein Lokal entscheiden und zu guter Letzt landeten wir im „Forkchop“ einem etwas verkrachten China Restaurant. Das Futter dort war so lala und gar nicht mal so billig. Im Hotel widmeten wir uns Werners Lieblingsbeschäftigung - dem Fernsehen  und G´schichtln lesen - bis zum Einschlafen.

 

29.6.97, 35 Grad C   sonnig

 

Um 8.00 Uhr herum aufgestanden, toilletelt und die Koffer gepackt. Nach einem letzten Frühstück im „Les Croissants“ vom Hotel weg in Richtung Norden (sprich Huntsville) aufgebrochen. Beim Prospekte-Sammeln am Vortag sind wir auf eines über „Casa Loma“ gestoßen und dieses Schloß stand jetzt auf unserem Programm. Wir mieteten uns Cassettenrekorder mit deutschsprachigen Cassetten und erfuhren auf unserem Rundgang durch das Schloß so einiges über seine Besitzer. Lange Rede kurzer Sinn, der Prachbau führte seinen Besitzer unweigerlich in den Ruin. Nach ca. zwei Stunden wollten wir in „Wasaga Beach“, einem wunderbaren weißen Sandstrand - lt. Prospekt - ein bißchen relaxen. Im Stau, bei 35 Grad im Schrittempo kam uns der Verdacht, daß viele Kanadier an einem Sonntag die gleiche Idee wie wir hatten. Wiederum zwei Stunden vergangen und im Eiltempo - nach einer kurzen Namnam-pause - nach „St. Marie among the Hurons“ gefahren. Im letzten Moment erreichten wir die Kasse der Mission und konnten noch einen dreiviertelstündigen Rundgang durch die Mission machen. Im Sommer spielen dort Studenten das gemeinsame Leben der Franziskaner Mönche mit den Huronen nach und geben Antwort auf die vielen Fragen der Touristen. Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären wir sicher noch länger geblieben, um alles genauer anzuschauen. Unsere Fahrt ging dann weiter nach Huntsville, ins Hidden Valley. Den Namen hatte das Tal nicht zu unrecht, denn unser Hotel „Best Western Hidden Valley Resort“ haben wir erst nach zweimaligem Fragen gefunden. Nach dem Einchecken sind wir im Hotel Restaurant essen gewesen und danach machten wir noch einen kleinen Rundgang ums Hotel. Im Zimmer unser übliches Abendritual, die Reiseroute für morgen besprochen, ferngesehen und gut geschlafen.

 

30.6.97, 27 Grad C   bewölkt

 

Weil´s am Vortag so gut und doch günstig gewesen ist, haben wir im Hotel gefrühstückt und sind dann gemütlich zur Weiterreise aufgebrochen. Durch den Algonquin Park; ein riesiges Naturreservat mit Seen, Flüssen und viel viel Wald. Nachdem wir $ 10,00 gelöhnt hatten, haben wir beschlossen, den Park ein wenig zu erkunden. Von den vielen Wanderwegen, die in der Broschüre angeboten wurden, wollten wir die kurzen erkunden. Beim ersten gleich wurden wir von Gelsen quer durch den Wald verfolgt und Werner konnten sich der kleinen Vampire kaum erwehren. Zerstochen und müde von der Hetzjagd, beschlossen wir, die nächsten Routen nur mehr zu gehen, wenn wir vorher ein Geschäft und dort einen Gelsenspray finden. In dem Shop hatten sie viele verschiedene Spray-Marken zur Auswahl. Wir kauften einen halbwegs günstigen und noch einen „After bite stick“ dazu. So vortrefflich ausgerüstet, konnte uns auf den nächsten Wegen nichts mehr passieren. Von jetzt an ließen wir uns von der Natur und der Artenvielfalt an Flora und Fauna verzaubern. Unsere Route nach Ottawa führte quer durch den Park und als wir ihn verließen, bekamen wir auch noch eine Elchkuh zu sehen. Dieses Vieh hätte bald eine mittlere Katastrophe ausgelöst. Werner in seiner Hektik, den Elch zu filmen und abzulichten, schusselte, drehte die Filmspule in falscher Richtung mit dem Erfolg, daß kein Rückspulen mehr möglich war und er den Film nicht aus der Kamera geben konnte. Weil er auch noch unter der Jacke hineinschauen mußte, befürchtete er, den Film überbelichtet zu haben. Alle Fotos wären im A.... gewesen. Werner war zum Heulen zumute. In einem kleinen Ort suchten wir Hilfe in einem Fotogeschäft. Dort wäre auch die Jackentechnik zum Tragen gekommen. Die freundliche Dame riet uns, zu einem Schnellentwickler, ein paar Häuserblocks weiter vorne zu gehen. Dort hatte das Mädchen dann Gott sei Dank eine kleine Dunkelkammer-Box und sie und wir glaubten fest daran, den Film gerettet zu haben. Ich glaube, Werner betete den ganzen Weg nach Ottawa insgeheim, daß dies der Fall sein möge. In Ottawa fanden wir - nach einer kleineren Rundreise - unser „Travellodge“ Hotel und nach dem Einchecken machten wir uns zu Fuß auf in die Innenstadt. Auf dem Weg dorthin - gar nicht weit von unserem Hotel entfernt - haben wir uns in einem urigen Pub noch gestärkt. Die ganze Stadt war schon im Aufruhr wegen des Nationalfeiertages am 1.7.97. Überall hingen Fahnen, Luftballons und anderer Krimskrams. Gaukler und viele lustige Gesellen waren in den Straßen unterwegs. Auf einer großen Freilichtbühne vor dem Parlamentsgebäuden wurde der Auftritt für morgen geprobt. Derart überwältigt von so viel Trubel, machten wir uns ziemlich spät auf den Rückweg. Weil wir noch so aufgekratzt waren, haben wir noch im Spätprogramm ferngesehen.

 

1.7.97, 30 Grad C   bewölkt

 

Canada-day“; high life; was konnte uns besseres passieren. Wir haben in einem Lokal in der Hektik des Tages ein $ 2,00 Frühstück gehabt. Die wollten unser Geld anscheinend nicht. So viele fröhliche und lustige Menschen, Patrioten und solche, die es werden wollten (wir waren auf der Suche nach kleinen Papierfahnen) waren zu Hauf unterwegs. Um der Hitze ein wenig zu entrinnen, sind wir in ein Einkaufscenter und haben dort in dem Disney store für Sandra & Wolfgangs Baby einen Pooh mit Piglet Overall gekauft. Dann sind wir durch die Stadt in einen etwas ruhigeren Teil zu den Rideau Falls, einem natürlichen Wasserfall in den Ottawa River. In dem Park haben wir uns etwas zu essen und zu trinken gekauft und ein wenig gerastet. Auf dem Rückweg kamen wir an einem Militärmuseum vorbei. Im Vorhof nahm gerade ein Gardetrupp Aufstellung und wir erfuhren, daß Queen Elisabeth in wenigen Augenblicken vorbeifahren würde. Die mußten wir natürlich auf Film und Bild bannen. Werner mit der Videokamera und ich mit der Fotokamera ausgerüstet, standen wir mit Kanadiern und Touristen Spalier. Nach ungefähr 20 Minuten in der Sonne, wurden wir für das lange Warten belohnt. Mehrere schwarze Limousinen rauschten vorbei, Prinzgemahl Philipp winkte hoheitsvoll hinter geschlossenen Scheiben hervor. Aber keine Lizzy. Wir waren nicht amüsiert. Derart enttäuscht wanderten wir wieder Richtung Zentrum, diesmal entlang des Ottawa Rivers. Hätten wir von jedem, der uns an diesem Tag begegnete $ 1,00 verlangt, wir wären reich geworden. Leider erreichten wir unser Hotel mit etwas weniger Dollars in den Taschen als beim Fortgehen. Geschlaucht vom vielen Laufen, haben wir noch ein bißchen gerastet. Wir wollten uns zum Abendessen wieder aufmachen und dann noch das Feuerwerk bewundern. Frisch geduscht und umgezogen, aßen wir zum Abschied noch einmal in unserem Pub. Danach stürzten wir uns wieder ins Gewühl und erlebten um ca. 22.00 Uhr ein tolles Feuerwerk mit hunderten anderen Kanadiern. In dieser Nacht haben wir sehr gut geschlafen.

 

2.7.97, 25 Grad C   regnerisch

 

Wieder so um ca. 8.00 Uhr aufgestanden, Toilette gemacht und ausgecheckt. Neben unserem Pub gefrühstückt und dann Ottawa in Richtung „Upper Canada Village“ verlassen. Auf dem Weg in dieses Freilicht-Museum haben wir in einem „Wal Mart“ einen Zwischenstop eingelegt und neben etwas Flüssigem gleich unser Schuhwerk erneuert. Werner hatte vom vielen Laufen während der Vortage mehrere Blasen an beiden Füßen bekommen. Zwei Paar „Dr. Scholl“ („Dr. Beckmann´s“ nannten wir sie spaßhalber) Schuhe für ihn. Selbstverständlich konnte ich nicht ohne ein Paar neuer Turnschuhe aus dem Laden raußgehen. Die alten haben wir gleich dort noch entsorgt. Derart gut ausgerüstet war der Rundgang durch´s Village eine rechte Freude. Viele alte Häuser privater Leute in denen ein „Bewohner“ (in zeitgerechter Bekleidung) des Villages den Touristen alles erklärte. Eine Mühle, eine Spinnerei und eine Sägemühle, die alle noch betrieben wurden.  Ein Postamt mit integriertem Tante Emma Laden, das Haus des Arztes und des deutschen Pfarrers etc. war alles sehr interessant.

Mit dem Wetter war das heute so eine Sache. Zwischendurch hat es immer wieder mal geregnet. Dann sind wir so gut als möglich den Tropfen ausgewichen oder haben uns eines der Häuser ganz genau angesehen.

Beim vielen Schauen vergeht die Zeit wie im Fluge und wir mußten uns auf die Weiterfahrt nach Montreal begeben. In einem kleinen Ort mit einem Tourist Information Cottage fragten wir nach einem - lt. Reiseführer - bekannten Indianer Reservat. Die freundliche Kandadierin war zwar eine gute Keksbäckerin aber das Reservat war ihr nicht bekannt. Sie wußte sich aber zu helfen und rief - wahrscheinlich Mannitou - an und der erklärte ihr den Weg und gab ihr gleich noch die Öffnungszeiten durch.  Im ärgsten Berufsverkehr Montreals sind wir auf verschlungenen Wegen in ein ödes Nest gefahren. Alle Indianer waren wahrscheinlich genau zu dem Zeitpunkt in Urlaub. Wir fanden es dort überhaupt nicht interessant. Schade um die Zeit und den Benzin. Dafür mußten wir ein Gespür fürs Fährten lesen entwickeln. Die Autobahnen sind Werke von irren Architekten und unser Gutschein war der eines wirren Angestellten eines kanadischen Reisebüros. Weder die Adresse noch der Name unseres Hotels auf dem Gutschein stimmten mit der Realität überein. Jetzt Winnetou, finde dein Wigwam. Der clevere Old Shatterhand (= Werner) kam auf die Idee, in dem Hotel, das wir für unseres hielten, zu fragen. Die freundliche, junge Lady der Rezeption erklärte ihm, das komme öfter  vor, denn das Hotel sei wieder mal umbenannt worden. Trotzdem habe sie aber keine Reservierung für uns. Für eine Nacht könnten wir aber ein Zimmer haben. Die zwei Nächte, die drei Tage später für uns reserviert sein hätten sollen, gingen nicht mehr. Viele Amerikaner kämen wegen deren Nationalfeiertag, dem 4. Juli, für ein verlängertes Wochenende nach Montreal. Werner became hot. Die Lady bot ihm an, das Reisebüro anzufaxen und um eine Stellungnahme zu ersuchen. Wir bezogen unser Zimmer und machten uns auf zu einem kurzen Rundgang und um etwas zu essen. Werner träumte schon seit Beginn unserer Reise von Lobster diners.

In Montreal sprechen die Leute eher französisch als englisch und das Viertel, in dem wir spazieren gingen war französisch angehaucht, die Preise in den kleinen Lokalen auch. Aber Werner aß seinen Hummer und ich mein Filetsteak, dazu tranken wir Wein und ich noch einen Martini. Bezahlt hat das ganze die Euro card. Auf den Ärger hatten wir uns das verdient. Benebelt vom vielen Alkohol mußte Werner mich heimweisen und zu Bett bringen. Ich habe hervorragend geschlafen.  

 

3.7.97, 21 Grad C   regnerisch, Gewitter 

 

An diesem Tag schien es so, als wäre Montreal traurig, daß wir nach Quebec weiterfahren wollten. Mangels Regenbekleidung haben wir uns entschlossen, das Frühstück im Hotel einzunehmen. Nach dem Auschecken und der Abklärung, wo wir denn zwei Tage später nächtigen werden, ging´s los.

Den ganzen langen Weg nach Quebec hat es mehr oder weniger - meistens mehr - geschüttet. Unseren Plan, vor Quebec noch weiter nach St. Anne de Beaupré zu fahren, haben wir angesichts des grauslichen Wetters auf den Heimreisetag verlegt. Wir  entschlossen uns, ein großes Shopping-Center vor den Toren von Old Quebec zu erkunden. Weil ich auch schon in die Jahre komme, hat mir Werner, vorausschauend wie immer, gleich 3 BH's gekauft. Zurzeit noch mehr fürs Auge, später einmal für die Figur. In der Eßetage gab´s dann was für unsere Bäuchlein.

Das Hotel „Le Manoir Lafayette“ war eines von vielen schönen, alten Häusern, die in der Straße aneinandergereiht waren. Wir konnten uns daran gar nicht satt sehen. Mit einem Wort, wir waren begeistert. Von der Rezeptionistin wurden wir auch noch in deutsch angesprochen und wir erfuhren, daß Sie aus dem Schwabenlande nach Kanada gekommen ist. Mit unserem Zimmer waren wir auch zufrieden und weil wir dort nicht den Rest des Tages verbringen wollten, mußten wir uns im Nieselregen in die Altstadt aufmachen. Hier in Quebec gab´s das „Festival d´etè“ und an jeder Ecke wollte man uns Eintrittstickers verkaufen. Nachdem es stärker zu regnen begonnen hatte, mußten wir uns in einem Souvenierladen mit Regenmänteln bestücken ansonsten wären wir bis auf die Haut naß geworden. Ein bißchen traurig ob des schlechten Wetters gingen wir flotten Schrittes durch die Gassen in Richtung „Château Frontenac“. Dieser Prachtbau sah auch nebelverhangen toll aus. Drinnen sind Geschäfte und ein Hotel für die „Upper class“. Wir haben es eingehend von außen und da von mehreren Seiten betrachtet. Werner wurde wieder an seine Parisreise erinnert, denn hier sieht es aus wie in Paris und die Quebecer sprechen mit Vorliebe französisch. Auf dem Nachhauseweg haben wir schräg gegenüber unseres Hotels in einem „Burger King“ einen Whopper gefuttert und Cola getrunken. Von außen hätte man dieses Fast food Restaurant erst gar nicht als solche erkennen können. Das Haus sah genauso alt aus wie die anderen.

Vor dem Schlafengehen, nach dem Duschen, habe ich noch meine BH's vorgeführt.

Als Gute Nacht Geschichte gab´s was im Fernsehen.

 

4.7.97, 18 Grad C   regnerisch

 

Um  9.30 Uhr haben wir uns heute auf den Weg gemacht und gehofft, daß das Wetter nicht schlechter werden wird. Unsere Regenmäntel haben wir aber mitgenommen. Wozu schleppt man denn einen Rucksack mit sich herum, wenn man nichts hineintäte? Nach einem guten Frühstück im „Il Cavaliere“ in der Innenstadt sind wir zu unserer Sight seeing tour durch Quebec aufgebrochen. Berg auf Berg ab, fotografiert, gefilmt - Werner mußte sich immer wieder an Paris erinnern, so ähnlich war es hier. In diversen Gift shops ein und aus gegangen. In einem haben wir uns dann unser indianisches Mandala für Zuhause gekauft.

Beim Zurückgehen entschlossen wir uns noch zu einer Führung durch „La Citadelle“, die Kaserne der 22igsten Garnison. Dieser aktive Militärstützpunkt betreut als Maskottchen eine Ziege. Irgendwann haben die Vorfahren in der Garnison eine solche von Königin Victoria geschenkt bekommen. Beim Herumspazieren auf den Festungsmauern hat es dann wieder ein wenig zu regnen begonnen.         

Vom vielen Gehen bin ich - wie immer - hungrig geworden und außerdem wollte ich mich mal ausrasten. Im Cafe „L´Omelette“ an einem Fensterplatz hat sich Werner mit Kaffee und einem Croissant gestärkt und ich mich mit Spaghetti. Danach waren wir bereit für ein Nachmittagsschläfchen im Hotelzimmer. Unseren letzten Abend in dieser  Stadt wollten wir gebührend genießen. Nach langem Suchen haben wir ein Lokal „Le Rétro Restaurant“ in der unteren Altstadt ausgewählt. Dort haben wir gediegen gespeist und getrunken. Währenddessen hat es wieder zu regnen begonnen, wieder aufgehört etc. . Auf dem Heimweg haben wir noch die letzten Eindrücke und ein wenig Regen in uns aufgesogen. Derart aufgekratzt, konnten wir noch nicht schlafen und so lief noch der Fernseher.

 

5.7.97, 23 Grad C   bewölkt

 

Wir hatten ja beschlossen, beim Zurückfahren nach Montreal vorher noch den Grand Canyon des chutes St. Anne zu besuchen. Auf der Fahrt dorthin haben wir in einem kleinen, netten Restaurant mit Blick auf den St. Laurent Strom gefrühstückt. Kurz nach St. Anne bogen wir nach links in die Wildnis ab. Nachdem wir für den Eintritt gelöhnt hatten, durften wir mit einem Trolli zum Ausgangspunkt des Canyons fahren. Über drei Hängebrücken, darunter tosende Wassermassen und -fälle führte uns der Rundgang. Beim Überqueren der Brücken mußte ich meinen ganzen Mut zusammennehmen und ich durfte ja nicht hinunter schauen. Werner, der Boshafte, hat die höchste Brücke noch extra in Schwingung versetzt. Ich vermute stark, er wollte mich dort loswerden. Fehlanzeige! Nach zwei Tagen Stadt intensiv war so ein Spaziergang in freier Natur wieder eine gelungene Abwechslung.

Beim Zurückfahren hielten wir noch an einem Factory Outlet und dort machte Werner die Entdeckung seines Jahrhunderts. Rund um die Sonne ein Regenbogen = Sonnenkorona. Dies wurde auf ein Bild gebannt. Einfach toll - die von der Kronen Zeitung wußten es nicht zu schätzen. Aber das ist eine andere Geschichte, zu dem Zeitpunkt war sie noch in ferner Zukunft.

On the road to Montreal hatten wir wieder Geschichte angesagt. „Fort Chambly“ wurde von zwei Österreichern überfallen. Wir sind in alle - für Touristen zugängliche Räume - eingedrungen und im Wachturm haben wir aus Schießscharten das Parkgelände überblickt. Auf Montreals verworrenen Straßen haben wir den Überblick dann für kurze Zeit verloren und so entschlossen wir uns, über die Victoria bridge wieder auf den rechten Weg zu kommen. Obwohl Sommer war, sind wir wie auf rohen Eiern über diese Gitterbrücke geschlittert. Ich war noch nie so froh, eine Brücke heil überquert und wieder Asphalt unter den Rädern zu haben. Mit einem Fax anstelle eines Gutscheines nach unserem Hotel gesucht. Wir fanden ein Day’s Inn mit ähnlichem Namen und wollten einchecken. Die Angestellte war sichtlich verwirrt, als sie unsere Reservierung nicht hatte und wir waren ratlos. Ihr Kollege fand dann heraus, daß wir uns im falschen Day´s Inn Hotel einnisten wollten. Er erklärte uns den Weg zum richtigen. Wir haben es gefunden und Werner ärgerte sich zuerst, weil es nicht in der Nähe der Altstadt lag und dann, weil er die Koffer über eine schmale Wendeltreppe in den Hotelflur schleppen mußte. Gott sei Dank war das Zimmer in Ordnung und gut gekühlt. Nachdem der erste Zorn verraucht war, sind wir zu Fuß in eine etwas belebtere Straße gegangen und haben in einem Pub / China Lokal gut gegessen und irisches Bier getrunken. Hier in der Großstadt war wieder mächtig viel Publikum unterwegs. Noch ein wenig Auslagen geschaut und schön langsam wieder ins Hotel zurück spaziert. Vorm Schlafen noch „heiße“ Filme -without paying - gesehen.

 

6.7.97, 25 Grad C   sonnig

 

So gegen 8.00 Uhr aufgestanden, Morgentoilette gemacht und zwecks Nahrungsaufnahme zur Suche nach einem Frühstückslokal aufgebrochen. In der rue St. Catherine im „Nickels“ - einem Lokal im Stil der 50er - haben wir uns für unseren Fußmarsch durch Montreal gestärkt. Wieder auf der Straße begannen wir mit der Suche nach dem Tourist Info Center um uns dort nach den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erkundigen. Ein netter junger Mann riet Werner zu einer U-Bahn Tour ins Olympia Stadion und anschließend zu einer Altstadtbesichtigung. Werner - der Schotte - besorgte uns gleich zwei Tageskarten, damit wir die U-Bahn auch auf unserer Altstadttour benutzen konnten. Später war ich ihm dann dankbar dafür. Aber das ist eine andere Geschichte.

Im Olympiapark angekommen, besichtigten wir zuerst den Biodôme. Ein futuristisches Gebäude, in welchem wir Tiere und Pflanzen der verschiedensten Erdteile anschauen konnten. Mit einem Schrägaufzug noch zur Aussichtsplattform des „Montreal Towers“ in schwindelnde Höhen aufgestiegen. Von oben herunter fotografiert und gefilmt. Wieder unten angekommen, stellte sich bei mir der Hunger ein. Also gab´s einen Hotdog und Cola für mich und Werner genehmigte sich zwangsweise Pommes.

Wieder in der City - die an diesem Wochenende ganz dem Jazz verschrieben war - sind wir zu Fuß durch die Altstadt zum alten Hafen. Dort war viel los. Eine Menge Menschen spazierten zwischen den Bücher-Flohmarkt-Kisten, die an der Hafenmauer angebracht waren. Werner mußte sich, wie schon so oft zuvor - an Paris erinnern. Wieder auf dem Rückweg, weg vom Wasser, schlenderten wir durch eine Halle zwischen allerhand Tand und teilweise ganz brauchbaren Sachen, um uns ein wenig abzukühlen. Durstig ließen wir uns in einem netten Lokal nieder und bestellten uns zwei Gläser Bier. Den kühlen Gerstensaft ließen wir beide fast ex unsere Kehlen hinunterlaufen. Der Kellner hat sich - glaube ich - ein wenig gewundert, daß ich so viel auf einmal trank. Wie gesagt, dort war es ganz nett und wir beschlossen, uns fürs Abendessen einen Fenstertisch zu reservieren. So gegen 8.00 Uhr p.m. wollten wir wiederkehren und fein essen. Hummer stand auf Werners Plan, ich war noch unentschlossen.

Mit der U-Bahn sind wir wieder ins Zentrum gefahren und die letzten 100 (?) Meter zu unserem Hotel zu Fuß gegangen. Nach dem Rasten und Kultivieren haben wir uns mit der U-Bahn wieder ins Hafenviertel begeben. Kurz vor 8.00 Uhr saßen wir auf unseren Stühlen und warteten aufs Essen. Mittlerweile war es auch schon dunkel geworden und die Stadt präsentierte sich in einem neuen Flair. Während des Essens haben wir die Menschen und den Straßenverkehr beobachtet. Teilweise war es sehr amüsant. Zu Fuß schlenderten wir wieder ins Zentrum und haben da und dort einer Jazz Band gelauscht. Diese Nacht war etwas besonderes, für längere Zeit war es die letzte, die wir in Kanada verbringen sollten.

 

7.7.97, 24 Grad C   sonnig, leichte Schauer

 

Um 9.00 Uhr sind wir vom Hotel weggefahren. In Kanada machten wir heute keinen Stop mehr. An der Grenze zu den U.S.A. mußten wir fürs Einwandern $ 12.00 cashen. Dafür hätten wir uns drei Monate in U.S.A. aufhalten können. Wäre gerechter gewesen, sie hätten uns nur für eine Woche bezahlen lassen. Beim ersten Visitor Information Center in Vermont holten wir uns noch Tips, was auf dem Weg nach Ticonderoga interessant zu besichtigen wäre.

In Burlington haben wir dann - Premiere - heute erst zu mittag das erste Mal was gegessen. In Shelburne besichtigten wir das Freilicht Museum. Annähernd so wie „Upper Canada Village“ nur nicht mehr aktiv in Betrieb, d.h., die Häuser wurden von einer alten Lady gekauft und von allen Teilen des Landes zusammengetragen und hier in Shelburne wieder aufgebaut.

Den vierten Stop legten wir, wenige 100 Meter weiter - bei der „Vermont Teddy Bear“ Fabrik ein. Hier wird der „Great American Teddy Bear“ erzeugt und die Führung durch die Fabrik war ganz toll lustig. Ein quirliger, dünner, junger Mann brachte die Geschichte der Entstehung der Teddybären mit soviel Witz den Kindern und Erwachsenen näher. Jeder bekam einen „Button-Teddy“ (Stoffabfall in Form eines Teddykörpers). Wir beide haben dunkle Zwillinge und ein helles Einzelkind ergattert.

Nach dem Vergnügen begann der Ernst des Lebens. Wir mußten uns auf Herbergssuche machen. Nächtigen wollten wir in Vergennes, es entpuppte sich aber als kleines, fades Nest. Die Bewohner allerdings wären sicher nett gewesen, einer wollte uns bis zum nächsten Bed & Breakfast ein wenig außerhalb hinführen. Werner hat dankend abgelehnt, wir haben es auch so gefunden. Zwei Zimmer standen noch zur Auswahl, aber bei beiden verschlug uns der Preis die Sprache - $ 115.00 bis 120.00 - horrible. Weil es noch nicht zu spät war, wir lagen besser in der Zeit als ausgerechnet, sind wir weiter bis nach Crown Point, einem kleinen Nest im Bundesstaat New York, gefahren. Hier gab es auch ein Bed & Breakfast, in einem alten, viktorianischen Haus. Wir sind ausgestiegen, haben geläutet und auf den Besitzer gewartet. Ein Mann, mittleren Alters und wohlgenährt, kam schnaufend die Treppe herunter. Wir erkundigten uns nach einem Zimmer für eine Nacht und wollten die Preise wissen. Er ging mit uns die Treppe nach oben und zeigte uns jedes seiner fünf Zimmer und nannte den Preis dazu. Ich war von Haus aus schon hingerissen, die Zimmer waren so geschmackvoll kitschig eingerichtet, daß es schon wieder schön war. Jedes hatte seinen eigenen Stil und Preis. Keines aber war teurer als $ 70.00, aber das Hochzeitszimmer wollten wir ohnehin nicht. Ich entschied mich für uns für den „Garden room“ - $ 65.00 pro Nacht. Wollte ich meine Eindrücke beschreiben, würde das mehrere Seiten beanspruchen, also fange ich erst gar nicht damit an.

Nachdem der Punkt geklärt war, mußten wir noch etwas essen. Wir fuhren noch ein schönes Stück in Richtung Ticonderoga und aßen in einem typischen amerikanischen Lokal gut zu abend. Wieder in Crown Point zurück, gingen wir kurz auf unser Zimmer, um die nötigsten Utensilien für die Nacht auszupacken. Hugh, der Besitzer, hatte mittlerweile das Bett abgedeckt und auf die Kissen ein Betthupferl gelegt. Im Wohnzimmer konnten wir es uns gemütlich machen und ein wenig herumstöbern. Wir entdeckten alte Bilderkarten, die durch ein Sichtgerät dreidimensional erschienen. Hugh bot uns mehrere Videokassetten zur Auswahl an und wir entschieden uns für „The beauty and the beast“ - Walt Disney´s Zeichentrickfilm. Zum Trinken gab´s Eiswasser mit Zitrone und Minzblättern. Wir waren die einzigen Gäste an diesem Abend und vor dem Schlafen gehen, erzählte ich Werner noch meine gruseligen Gedankengänge. Er lachte mich nur aus. Trotz meiner Befürchtungen habe ich sehr gut geschlafen.

 

8.7.97, 24 Grad C   sonnig

 

Beim Frühstück stellte sich dann heraus, daß Hugh kein Vampir sondern ein gelernter Koch war und nach dem 1a Frühstück fiel der Abschied von Hugh und seinem Haus gleich noch viel schwerer. Wir wurden noch fotografiert, um „Crown Point´s Bed & Breakfast“ in bester Erinnerung zu behalten. Ein farbiges Prospekt vom Haus hat uns leider bis heute noch nicht erreicht.

Na ja, so um 10.00 Uhr herum sind wir dann zum zweiten Mal nach Ticonderoga aufgebrochen und dort haben wir heute das Fort besichtigt. Ein traditionell gewandeter Mann erzählte von der Geschichte des Forts und von den Schlachten, die sich die Engländer und Franzosen hier geliefert hatten. Nach einer musikalischen Darbietung der Marschkapelle konnten wir uns frei auf dem Gelände und in den Häusern bewegen.

Am heutigen Tag haben wir wieder mehr Kilometer zurückgelegt, als wir beabsichtigt hatten. Kurz vorm Mohawk trail haben wir bei einem Schnellimbiß zu mittag gemampft und wieder ein wenig weiter bei einem Visitor Center - „bewohnt“ von einem alten Pärchen, das weniger über den Trail und die Attraktionen danach wußte als Werner - einen überflüssigen Stop eingelegt.

Dann ging´s bergauf und bergab, immer auf den Wegen - heute natürlich schon gut ausgebaut und asphaltiert - der Indianer genauer der Mohawks (eh klar). Bei zwei Krims Krams Shops sind wir ausgestiegen, um den Kitsch zu bewundern und um Geschenke für Werners Eltern einzukaufen.

In einem anderen Shelburne haben wir dann die dortigen Wasserfälle (sehr kleine) und die „Bridge of flowers“ (ein Fußweg beidseitig mit Blumen bepflanzt) bestaunt. Sicher, nach so vielen, tollen Eindrücken in der Natur und von ihr geschaffen, mußten „Shelburne Falls“ und die Brücke als kleine Attraktionen abgetan werden.

In Greenfield, einem Ort am Ende des Mohawk trails buchten wir in einem „Candle light Inn“, einem akzeptablen Motel ein Zimmer für die Nacht. Wir bekamen zwei

10 %  off Gutscheine für ein Essen in einem der Lokale in der Nähe. Einen haben wir beim Nachtmahl eingelöst. Nach einem kleinen Rundgang durch die Anlage haben wir im Zimmer noch ferngesehen.

 

9.7.97, 32  16 Grad C   sonnig, Gewitter

 

Beim Frühstück, so gegen 9.30 Uhr, lösten wir den zweiten Gutschein ein. Danach haben wir das Gepäck im Auto verladen und zum Abschluß noch ein Foto von unserem Auto gemacht.

Heute wollten wir die letzten freien Stunden noch in Deerfields „Yankee candle Company“ verbringen. Von vorne herein stand fest, daß dort eine Menge Dollars bleiben mußten. Werner machte sich schon langsam Gedanken, wo alles noch Platz in den Koffern haben könnte, neben den vielen Mitbringseln und Prospekten. Einen Sack voller Duftkerzen, einige wenige von hunderten, mit weniger konnte man dort nicht herausgehen, mußt noch mit. In dieser Fabrik, wurde einem wieder einmal bewußt, wieviel die Amerikaner für Kitsch (allerdings lieben) über haben. So etwas findet sich nirgends in Europa.

Nach diesem Einkauf blieben wir nirgendwo mehr stehen, Werner wollte und konnte das unseren Koffern und seiner Kreditkarte nicht mehr zumuten. Wenigstens für heute nicht mehr. So gegen 14.00 Uhr trafen wir dann bei den Lemires in Southampton ein. Die haben so bald noch nicht mit uns gerechnet, sich aber trotzdem gefreut - glaube ich zumindest.

Wir bezogen unser Zimmer, plauderten mit Tante Helga und Onkel Bob und spielten mit Karley und Randy. Am Abend sind dann Trish und Jamie die Kinder holen gekommen und zum Essen geblieben. Wie einem das Essen gleich gut schmeckt, wenn mehrere essen. Als Überraschung für mich gab´s eine Geburtstagstorte und Geschenke. Ich war gerührt und Tränen flossen. Die Seniors schenkten mir eine Halskette und ein Armband, die Juniors einen Mickey mouse Kugelschreiber - Werner war der Verräter.

So gegen 22.00 Uhr ins Bett gekommen und den 1. Family-day beendet.

 

10.7.97, 27 Grad C    bewölkt

   

Heute etwas länger geschlafen, weil nichts größeres auf dem Programm stand. Kaffee und Waffeln zum Frühstück und Karley am Rockzipfel. Jamie hat uns eingeladen, zur Base zu kommen. Er wollte uns ein wenig herumführen und die Kampfjäger zeigen. Also sind wir mit Kind und Kegel im Voyager aufgebrochen und nach einer kurzen Fahrt im Base angekommen. Jamie ist mit uns herumgegangen, hat uns das Cockpit einer Maschine erklärt und uns seinen Kameraden vorgestellt. Zum Einkaufen und Mittagessen sind wir nach Chicopee in das dortige Militär-Base weitergefahren. Auf dem Rückweg mußten wir das Versprechen – das wir Karley und Randy gaben – einlösen. In Holyoke drehten wir auf einem alten, restaurierten Karussell mehrere Runden auf wunderschönen Holzpferden.

Die beiden Kleinen waren schon müde und als wir Zuhause ankamen, schliefen beide. Wir Erwachsenen haben ebenfalls ein wenig relaxed. Am späten Nachmittag, die Kinder waren von ihrer Mami schon abgeholt worden, sind wir mit Tante Helga und Onkel Bob noch einmal nach Holyoke in das dortige Einkaufscenter gefahren. Trotz des dortigen Disney Shops, in dem ich mir viel gesehen hätte, nicht mehr als $ 1,00 ausgegeben. Wieder daheim, aßen wir zu abend und dann machten wir es uns vor dem TV gemütlich. Zu später Stunde sind dann Marie-Ann und Bob noch auf einen Tratsch – und mit Geschenken (Schal & Krawatte) – vorbeigekommen. Früh morgens ins Bett gekommen.

 

11.7.97, 30 Grad C   sonnig    

 

So zwischen 8.30 und 9.00 Uhr aufgestanden, gut gefrühstückt und reisefertig gemacht.

Heute abend waren wir von Trish und Jamie zum Essen eingeladen worden. Irgendwohin wo es gute Muscheln gab.

Vormittags sind wir mit den Kindern im Stanley Park spazieren gegangen und am Nachhauseweg noch im „Wal Mart“ eingekauft. Zu Mittag Eiernockerl verspeist und „herumgehangen“. Trish hat Ihre Mutter zu sich nach Hause geholt, dann von den Schwiegereltern die Kinder. Sie wollte am Abend wiederkommen. Um 17.00 Uhr herum ist Jamie mit einem Kollegen eingetrickst. Onkel Bob hat ihm in der Küche noch einen Sommerhaarschnitt verpaßt = kurz geschoren. Am nächsten Tag mußte Jamie in ein Übungslager irgendwo in New York.

Mittlerweile war Trish wieder zurück und nachdem sie sich ein wenig von dem Schock  wegen Jamies Frisur erholt hatte, sind wir aufgebrochen.

In einem teuren Lokal auf der Terrasse haben wir mehr oder weniger gut gegessen. Die Getränke haben uns besser gemundet und nach mehreren Drinks ging´s wieder ab nach Hause. Hervorragend geschlafen.

 

12.7.97, 32 Grad C   sonnig

 

Frühstück wieder so gegen 9.30 Uhr und mit Tante Helga zum „Ames“, einem Einkaufsmarkt, wegen Werner Ma‘s Jeans gefahren. Heute keine Enkelkinder im Schlepptau. Großmama mütterlicherseits hatte das Vergnügen.

Wir kauften die Jeans, Tante Helga Fressalien. Onkel Bob war unterwegs, um für seinen Sohn Steve von einem Farmer kleine Ferkel zu kaufen.

Zuhause haben wir dann getestet, ob unsere Koffer noch zum Zumachen gingen. Mit Müh´und Not, sie waren gestopft voll. Dann galt unsere Aufmerksamkeit den Ferkeln, die inzwischen ebenfalls eingetroffen waren. Fünf süße, liebe, kleine Schweinchen.

Mittags Toasts gegessen und den Nachmittag haben wir am und im Pool und bei den Schweinchen verbracht. Onkel Bob wollte noch zu mehreren „Tag sales“ fahren und Tante Helga hat ihn begleitet. Sie wollte ihn von unnötigen Käufen auf diesen Flohmärkten abhalten.

Abends haben wir auf der Terrasse Steaks und Coleslaw verspeist. Zum Nachtisch noch auf ein Eis gefahren und bei Marie-Ann und Bob im Geschäft vorbeigeschaut. Dort mit ihnen geplaudert und sie, wegen der Bequemlichkeit, noch auf einen Tratsch zu den Lemires eingeladen. Von den beiden verabschiedet und wieder ist es spät geworden.

 

13.7.97, 30 Grad C   sonnig

 

Heute mußten wir schon früh aus den Federn. Tagwache war um 7.00 Uhr.

Trish und Jamie haben Karley gebracht und mit ihr und den Ferkeln war Abfahrt in Richtung Lacona im Bundesstaat New York angesagt.

Von Trish mußten wir heute Abschied nehmen, die sollten wir nicht wieder sehen auf unserer Reise. Jamie würden wir dort oben wieder treffen.

Bloß einmal auf der langen Reise eine Pipi-Pause eingelegt und wieder weiter in Richtung Wildnis. Dort oben wohnen drei Söhne von Tante Helga und Onkel Bob und als erste besuchten wir Cindy und Steve, wegen der Ferkel.

Die beiden wollen sich zur Abwechslung mal als Farmer versuchen. So mit Kühen, Hühnern und Schweinen. Ein kleines Haus, an dem Tag voller Kinder, drei Hunde und drei kleine Katzen. Wir haben kurz Hallo gesagt, einen Small talk geführt und eine Tasse Kaffee getrunken.

Als zweite standen Erin und Mike auf dem Programm. Bei denen wollten wir auch nächtigen. Die (Schwieger)eltern im Haus, wir in einem Camper. Mike ist Hausmann und Erin arbeitet in einer Bank. Beide waren scheint´s nicht recht angetan von unserer Absicht. Wahrscheinlich gab´s in der kilometerlangen Telefonleitung Kommunikationsprobleme beim Ausmachen des ganzen.

Am späten Nachmittag fuhren wir alle dann zu Dan, dem dritten im Bunde, in die Holzschuppen-Bar mit dem Namen „Echo Lounge“. Bier wurde getrunken, Pizza, Mozzarella sticks und Buffalo wings wurden gegessen. Tante Helga und Erin spielten gegen Werner und mich Shuffle board.

Zu reichlich später Stunde zurück zu den Lemires jun. In deren großer Garage noch die laue Nacht genossen und auf Jess und Kevin (Sohn von Susie und Dan) und ihre beiden Kinder, Klein-Kevin und Baby-Hunter gewartet. Dort oben wohnt der größere Teil des Lemire Clans. (Wundert mich nicht.) In einem Bienenstock könnte sich nicht mehr tun als hier in der Garage. Dan machte als letzter die Runde komplett. Ich glaube, dort oben gehen Groß und Klein nicht vor Mitternacht ins Bett.

Der Camper war gemütlich, das Bett breit genug und die Air condition hat auch funktioniert.

 

14.7.97, 32 Grad C   regnerisch   

 

Um 8.45 Uhr gefrühstückt und dann hat uns Mike in Erins Auto herumchauffiert.

Werner träumte noch von einem schnurlosen Telefon – also sind wir von einem Geschäft ins nächste, um eines zu besorgen. Dieser Trip gestaltete sich als äußerst mühsam. Mehrere Köche verderben den Brei. Aber, wir haben jetzt eines Zuhause in Gebrauch. In einem netten Lokal haben wir zu Mittag gegessen.

Das eigentliche Ausflugsziel für heute, Alexandria Bay, erreichten wir am frühen Nachmittag. Wir stiegen aus, gingen eine Runde in dem Touristenort, machten ein Foto, stiegen wieder ein und fuhren heim. Utensilien fürs Grillen eingekauft und Zuhause auf Erin gewartet. Mike hat den Griller angeworfen, die Damen haben das Fleisch, den Salat und die Maiskolben vorbereitet.

Jamie – wie immer mit Freunden – hat vorbeigeschaut und es wurde ausgemacht, daß wir – Lemires sen., Karley, Werner und ich - uns morgen im Base treffen wollten.

Nach dem Essen fuhren Lemires sen. mit Karley zu Cindy und Steve. Erin und Mike luden uns beide zu einer Fahrt mit ihren Four-Wheelers ein. An einem romantischen Plätzchen haben wir vier unsere Füße in eiskaltes Wasser gehalten und einen Frosch mit Steinchen beschossen. Der Ausflug war nett und beim Zurückfahren hat es ein wenig geregnet. Nach einem Gute Nacht Geplauder in der Garage sind wir wieder schlafen gegangen.

 

15.7.97, 37 Grad C   bewölkt

 

Um 8.30 Uhr aufgestanden, gefrühstückt und so gegen 11.00 Uhr sind wir fünf nach Fort Drum aufgebrochen. Heute fuhren wir mit unserem Auto, Mike wollte nicht mitkommen.

In Fort Drum sind wir dann zu Jamie in einen Jeep umgestiegen und es begann unsere Safari durch „Afrika“ bloß ohne wilde Tiere. Wir fuhren meilenweit durch ödes Gelände und die Sonne heizte uns ganz schön ein. Jamie wollte uns die Kampfflieger in Action zeigen. Wir konnten sie durch den Blätterwald schon schießen hören. Bei einem Beobachtungsbunker machten wir halt und neben den „hohen Tieren“ des Militärs beobachteten wir Bombenabwürfe und Zielschüsse. War ganz interessant, nur die Hitze machte uns zu schaffen.

Heimwärts ging´s wieder durch „Afrika“. Wir verabschiedeten uns bei Jamie und außerhalb Fort Drums wollten wir etwas essen und trinken. Auf dem Rückweg sah Werner einen „Craker Barrel“ und weil die Lemires noch nie in einem waren, hielten wir dort.

Zuhause noch einen kleinen Smalltalk über die Erlebnisse von heute und dann zu Cindy und Steve gefahren, um uns zu verabschieden. Die Ferkel hatten sich in ihrem neuen Zuhause schon ganz gut eingelebt – was blieb ihnen auch anderes über. Am Rückweg sind wir in Dan´s Bar hängengeblieben und haben dort mit der ganzen Familie noch gegessen, getrunken und geplaudert. Jamie und Freunde waren selbstverständlich auch wieder mit von der Partie. Dort haben wir uns vom Großteil der Lemires verabschiedet und sind zurück in unser kleines „Hotel“ gefahren. In der Garage noch den obligaten Gute Nacht talk und dann ab ins Bett.

Unser letzter Family-day war zu Ende gegangen.

 

16.7.97, 30 Grad C   bewölkt

 

Um 8.00 Uhr aufgestanden, gepackt, aufgeräumt und mit den anderen gefrühstückt. Keiner wollte so recht aufbrechen und um 9.30 Uhr haben wir es dann doch geschafft.

Mike überwachte noch unseren Aufbruch und wollte dann fischen gehen. Tante Helga, Onkel Bob und Karley fuhren zurück nach Southampton, Werner und ich weiter nach Niagara.

Während der Fahrt auf dem Highway sahen wir wieder einmal ein Schild, das einen Factory Outlet ankündigte. Ausgehungert nach Shopping machten wir doch glatt halt. Neben hunderten Geschäften auch ein Levi´s shop. Natürlich konnte ich dort nicht ohne eine Jean herausgehen. Hätten wir noch einen Koffer bzw. eine Reisetasche mitgehabt, die wären auch noch voll geworden.

Tante Helga hat uns Sandwiches auf die Reise mitgegeben und während unserer Pipi-Pause haben wir die dann gegessen. Zu trinken hatten wir ja sowieso immer was dabei.

Der Fluß Niagara ist die natürliche Grenze zwischen den U.S.A. und Kanada. Er teilt auch die Stadt Niagara in zwei Teile. Weil wir ja in U.S.A. nach Niagara kamen, wanderten wir dort zuerst zu den Fällen. Die Horseshoe Fall, die ja den Kanadiern gehören, rauschen dort in die Tiefe. Die Gischt, die da aufsteigt, kühlt einen gut in der Hitze. Fantastisch, wie die zuvor friedlichen Wassermassen dort in die Tiefe stürzen. Eine Gänsehaut bekommt man, wenn man denkt, dort hinunter zu fallen.

Durch den großen Park wanderten wir in Richtung der American Falls. Wie der Name ja verrät, gehören die den Amerikanern. Wir entschlossen uns, den „Cave of the winds“ Trip zu machen. Schuhe und Socken wurden eingetauscht gegen Filzpatschen und Regenmantel. Eine gelbe Schlange bewegte sich auf Holzstegen in Richtung der American Falls. Spätestens jetzt wußten wir, warum wir unser Schuhzeug hergeben mußten. Fast unter den Fällen war der Boden ziemlich naß. Ein Fußkneippbad im Regen sozusagen. Die Naturgewalt des Wassers raubt einem dort fast den Atem.

Wieder im Trockenen beschlossen wir, nach Kanada einzureisen und dort unser Hotel zu suchen.

Über die Rainbow bridge, darunter der Niagara, und ohne Probleme beim kanadischen Zoll, hatte uns Kanada wieder.

Zuerst besuchten wir wieder das Tourist Information Center und erkundigten uns gleich auch noch nach dem Weg zu unserem Hotel. Danach war es nicht mehr schwierig, es zu finden. Wir checkten ein, waren mit dem Zimmer und den Preisen des Hotel Restaurants zufrieden. Trotzdem wollten wir, aus sentimentalen Gründen - unser Abendessen in dem Denny´s auf der anderen Straßenseite einnehmen. Auf unserem Rundgang besprachen wir die Marschroute für den nächsten Tag. Zwischendurch mußten wir in den Gift shops ein wenig herumstöbern.

Im Bett unser abendliches Ritual, d.h., die letzten Karten wurden geschrieben, der Tag in Notizen festgehalten und noch ferngesehen. Tief und fest geschlafen.

 

17.7.97, 28 Grad C   bewölkt

 

Aufgestanden so gegen 8.00 Uhr und nach der Morgentoilette im Hotel gefrühstückt.

Als erstes wollte wir heute zu den Fällen, um auf die amerikanische Seite hinüber zu schauen. Auf dem Weg hinunter durchstöberten wir wieder einige Gift shops – immer unsere vollen Koffer vor Augen – also wurde nichts gekauft.

Man wird auch auf kanadischer Seite naß von der Gischt der Horseshoe Falls. Selbstverständlich machten wir auch hier eine Tour hinter diese Wasserfälle. Heute bloß mit einem Regenmantel ausgerüstet. Dieser Trip war nicht so aufregend wie der gestrige.

Mit einem Schrägaufzug haben wir wieder den Berg erklommen, den wir in der Früh herunter spaziert waren. Weil´s so schön war, sind wir gleich weiter in schwindelnde Höhen – auf den Skylon Tower. Dort oben genossen wir die Rundum Fernsicht auf die Wasserfälle und den Niagara.

Danach legten wir eine einstündige Rast im Hotel ein und machten uns vor dem 2. Aufbruch noch ein wenig frisch. Im Imax theater sahen wir uns einen Film über die Entdeckung der Wasserfälle, die Entstehung der Legende „Maid of the Mist“ und über die vielen Irren, die sich über die Fälle hinunterfallen ließen, an. Manche freiwillig, manche unfreiwillig. Im angrenzenden Museum konnte man die Konstruktionen, in denen sich die Menschen hinunterfallen ließen, besichtigen und etwas über die betreffenden Insassen lesen.

Wir gingen zurück ins Hotel, um vor dem Essen noch ein bißchen zu faulenzen. Wir wollten zu späterer Stunde wieder hinunter zu den Fällen, um sie bei Nacht und dann auch noch beleuchtet zu sehen. Wir aßen im Hotel, weil wir  so die Energie für unseren Fußmarsch wieder hinunter ans Wasser sparen konnten. Wir brauchten aus dem Zimmer nur um die Ecke biegen und schon waren wir im Restaurant.

Beide Wasserfälle wurden von kanadischer Seite aus in den verschiedensten Farben beleuchtet. Die American Falls spiegelten die Farben schöner wieder. Denn die Gischt der Horseshoe Falls ließ die Scheinwerferlichter nicht bis zum Wasserfall selber durchdringen.

Heute war unsere letzte Nacht im Urlaub angesagt. Wir packten unsere Koffer bis auf das nötigste und sahen noch ein wenig fern. Vor dem Schlafen haben wir noch unsere Rückreiseroute nach Toronto festgelegt.

 

18.7.97, 28 Grad C   bewölkt 

 

So gegen 8.00 Uhr aufgestanden und unser letztes Frühstück im Hotel konsumiert.  Heute wollten wir auf der Weinstraße über Niagara on the Lake nach Toronto weiterfahren.

Die Route ging immer parallel entlang des Niagara stromabwärts. Beim „Whirlpool“ führte eine Gondel, das „Spanish Aerocar“, über den Niagara. Diesen Trip haben wir uns erspart. Werner hat die Gondel und den „Whirlpool“ fotografiert. Den nächsten Stop legten wir in einem Park ein, um die dortige „Floral Clock“, eine Uhr aus Blumen, auf ein Bild zu bannen. Die Weinstraße führt durch eine schöne Gegend, mit Weingärten (no na) und schönen Häusern. Dort ließe es sich leben, wenn man Geld hätte. Kurz vor Niagara on the Lake haben wir bei einem Tourist Information Center gehalten und noch ein paar Prospekte mitgenommen.

In Niagara on the Lake bummelten wir durch die Hauptstraße des kleinen Nestes. Wir suchten den „The Silly Old Bear Shop“ und den „Angel Treasures Shop“. Zuerst fanden wir das Engelgeschäft. Drinnen gab´s an die 3.000 Möglichkeiten, was sich mit Engel machen läßt. Vom Bärengeschäft gab´s keine Spur – durch Zufall fanden wir es nur. Ein großer Winnie Pooh saß in der Auslage eines winzigen Geschäftes. Wir gingen hinein, sahen uns um und kauften eine Kette mit Anhänger für mich. Winnie Pooh mit Piglet Hand in Hand beim Spazierengehen.

Weil ich schon wieder Hunger hatte, kein Wunder, war ja auch schon um die Mittagszeit herum, suchten wir ein Lokal. Wir wollten auf einer Terrasse sitzen und nicht zu viel bezahlen. Niagara on the Lake ist ein Touristenmagnet und dem entsprechend sind die Preise. Aber, ich bekam was ich wollte.

So um 13.00 Uhr herum sind wir wieder weitergefahren, haben die Gegend bewundert und sind noch einmal ausgestiegen. Ein Weingut war unser Ziel. Wir sagten uns, wenn wir schon durch eine Weingegend fahren, müssen wir auch ein Weingut besuchen. Im Verkaufsraum eine Runde gedreht und die verschiedensten Weinsorten begutachtet.

Weiter ging´s auf der Weinstraße und so gegen 15.00 Uhr herum erreichten wir den Randbezirk von Toronto. Unser Benzin ging dem Ende zu und ich hoffte, daß wir das Alamo Büro noch erreichen würden. Wie immer machte ich mir umsonst Sorgen, denn das Benzin reichte sogar noch von dort bis zum Flughafen. Ein Angestellter von Alamo brachte uns nämlich mit unserem Auto dorthin.

Schön brav, wie immer, stellten wir uns in der Warteschlange vor dem Lufthansa Abfertigungsschalter an, nur um dann zu erfahren, daß unser Flug erst  zwei Stunden später eingecheckt werde. Lange Rede, kurzer Sinn, alles in allem warteten wir 5 ½ Stunden auf unseren Flieger bzw. auf den Abflug um 20.30 Uhr.

 

19.7.97, 20 Grad C   regnerisch      

 

In Frankfurt warteten wir nur kurz auf unseren Anschlußflug nach Linz. Diesmal waren zwar beide Koffer auf dem Förderband des Linzer Flughafens, aber der Zöllner wollte meinen Koffer begutachten. Wir machten ihm die Freude, er fand ohnehin nichts. Nur den Koffer haben wir nicht mehr zugebracht. In Werners Koffer hätte er das gefunden, wonach er gesucht hatte – Wein, Sekt, Zigaretten und ein Schnurlostelefon.

Unsere Eltern warteten schon hinter der Glastüre und es gab ein großes Hallo, nachdem wir durch waren. Wie immer brachten sie uns heim und dann war wieder Weihnachten. Nach der Geschenkeverteilung tranken wir Kaffee und aßen Kuchen und weil wir uns soo lange nicht gesehen hatten, gingen wir auch noch gemeinsam zum Duschanek Abendessen.

Die erste Nacht wieder zu Hause in unseren Betten. Ich hatte noch zwei Tage frei, um mich wieder einzugewöhnen, Werner noch die ganze nächste Woche.

 

 

ENDE